Die Bretter, die die Welt bedeuten, werden auch in Schönenberg bespielt. Dafür sorgt der Theaterverein Schönenberg. Jedes Jahr im Herbst – zwischenzeitlich war es auch einmal im Frühling – wird ein neues Stück aufgeführt.
Esther Bachmann ist seit dem Jahr 2000 die Präsidentin des Theatervereins. Noch! Bald will sie ihr Amt abgeben, die Verantwortung soll jetzt jemand anderer tragen. Sie hofft auf frischen Wind.
Esther ist schon mit 17 Jahren dem Theaterverein beigetreten, wie zuvor schon ihre Mutter, ihr Vater, wie auch der Bruder, die Nichte und einige mehr aus der Familie. Das Theaterspielen scheint eine Familientradition zu sein. Schade findet sie es, dass ihre Eltern mit 60 ausgetreten sind. Warum, weiss sie eigentlich nicht so genau. Wohl, weil alles moderner geworden ist, mutmasst sie.
Doch Esther, die Präsidentin, findet, dass es sich bewährt hat offener und moderner zu sein, auch bei der Stückwahl. In den letzten Jahren hat man weniger Heimatstücke gespielt, dafür mehr Krimikomödien und Komödien, sogar Uraufführungen gab es. Dabei hätten sich die «Alten» vielleicht nicht mehr so wohl gefühlt.
Zuerst hat Esther Bachmann das Vizepräsidium im Verein übernommen, dann 2000 von Thomas Büchi das Präsidium. «Eigentlich war ich damit anfangs nicht so glücklich. Die erste GV hätte ich am liebsten abgesagt», erinnert sie sich. «Eigentlich stand ich da ja auch auf der Bühne, aber das war schon etwas anderes. Da war ich nicht Schauspielerin, sondern Präsidentin.»
Mit der Zeit ist sie hineingewachsen in ihre Aufgabe. Dabei hat sie immer wieder auch Theater gespielt, auch jetzt noch, wenn die Zeit es zulässt. Manchmal lässt ihr ihre Arbeit kaum Zeit zum Proben. Esther Bachmann arbeitet in der Privatpflege – schon seit 12 Jahren. Das heisst, sie macht 24- und 48-Stunden-Einsätze, während denen sie Menschen betreut und begleitet, eben auch nachts. Da nun auch privat immer mehr Belastungen dazu gekommen sind, wurde es zuviel und sie hat beschlossen, das Präsidium abzugeben. Ein Nachfolger ist auch schon gefunden. Es ist Fabio Gulino.
Esther brennt aber weiter für den Theaterverein. Ohne Engagement kann sie sich das Leben in der Gemeinde kaum vorstellen. «Die gemeinnützige Arbeit ist ein Familiending. Wir haben offenbar ein Gen, das sich engagieren will. Alle helfen irgendwie mit bei einer Aufführung, sei’s hinter dem Büffet, im Service, beim Bühnenaufbau oder eben bei der Aufführung. Auch meine Schwiegertochter ist im Verein.» Solches Engagement ist auch dringend notwendig, weil der Verein nur wenig Mitglieder zählt. «In der Regel sind es etwa 19. Darum suchen wir Nachwuchs», meint Esther Bachmann und beginnt die tollen Seiten des Vereinslebens und des Theaterspielens aufzuzählen: «Mit jedem neuen Stück, jedes Jahr also, kann man in eine andere Rolle schlüpfen. Man sollte diese voll ausleben und darf auch improvisieren. Also, wenn zum Beispiel eine Figur einen Tick hat, dann zieht sich das irgendwie durchs ganze Stück, und das muss dann zum Tragen kommen. Zudem sollte man gut auswendig lernen können. Aber man muss nicht Schauspieler sein, um im Theaterverein mitzumachen. Man muss auch nicht unbedingt spielen. Der Spass am Theater ist entscheidend. Wir brauchen ja auch immer Leute für den Bühnenbau, die Programmgestaltung, für die Tombola, Leute in der Küche, im Service, einfach Menschen, die sich einbringen. Zudem machen wir auch einen Vereinsausflug und sehen uns dann gemeinsam ein Theaterstück an, wie zum Beispiel Karls Kühne Gassenschau. Manchmal gehen wir zusammen Würste braten. Wir sind eine lustige Truppe mit einem guten Zusammenhalt.»
Bald ist wieder Frühling. Dann wird ein neues Stück ausgewählt. Vor den Sommerferien bekommen alle ein Büchlein vom Stück, damit sie schon vorbereitet sind, wenn es nach den Ferien los geht mit den Proben.
Die Vorbereitung läuft ziemlich professionell ab. Sepp Lagler, der jeweils Regie führt, hat sich mit Regiekursen auf seine Aufgabe vorbereitet. Yvonne Cantaffa hat Schminkkurse genommen. Auch die Kostüme sind wichtig, die man bei Bedarf auch bei einem Verleih mietet.
Der Verein ist Mitglied des Theaterverbandes Glarus, welcher immer wieder Kurse zur Weiterbildung anbietet. Man will ein gutes Stück aufführen und nimmt seine Aufgabe ernst. Dafür hat die ganze Crew auch schon mal einen Improvisationskurs gemacht.
Nach einer wöchentlichen Übungszeit, nach den Sommerferien, kurz vor den Aufführungen sogar zweimal wöchentlich, wird dann im Oktober das Stück zur Aufführung kommen: Es gibt jeweils fünf Aufführungen, am Samstag, Sonntag, Dienstag, Donnerstag und Freitag.
Für diese Woche Theaterspielen übt man lange, und jeder muss sich reinhängen. Aber die Freude über das gespielte Stück und der Applaus sind den Aufwand allemal wert, findet Esther Bachmann. «Das Publikum ist immer super! Ausserdem haben wir immer tolle Helfer hinter und neben den Kulissen. Da darf jeder gerne mithelfen ohne Mitglied im Verein zu sein.»
Natürlich ist man auch um Nachwuchs besorgt. Darum führt der Theaterverein Schönenberg diesen Frühling für Interessierte einen Improvisationskurs durch. An zwei Abenden im April und an einem Samstag für Kinder, wird den Teilnehmern von Zora Heinricht von Storylabor, einer professionellen Theaterregisseurin, die Theaterimprovisation nähergebracht. Vielleicht kommt so ja der eine oder andere auf den Geschmack! (iel)
Nachfolger Fabio Gulino
Fabio Gulino (47) aus Wädenswil, ist der Nachfolger von Ester Bachmann. Auch wenn er nie mit dem Gedanken gespielt habe dieses Amt zu übernehmen, wie er sagt. Denn Esther habe es immer gut gemacht. Da komme man nicht auf solche Gedanken. Doch vor ein paar Wochen wurde er angefragt, was ihn zuerst sprachlos machte und dann nachdenklich. «Ja, vielleicht würde ein frischer Wind dieser Truppe gut tun», dachte er und sagte zu.
«Ich bin sicher, Esther und die restlichen Mitglieder werden mich dabei unterstützen. Nur so können wir im Oktober in voller Frische wieder wie gewohnt auf der Schönenberger Theaterbühne stehen und zukünftig auch Menschen dazu motivieren, sich fürs Theater zu engagieren.»
Fabio Gulinos Theaterlaufbahn:
1995–1996 Caritas Zürich «Camaleonti»
1999 Caritas Zürich «Alteisen»
2003 Theater Rohrbruch Zürich «Tanzmarathon»
seit 2007 Theater Schönenberg
Die Bretter, die die Welt bedeuten, werden auch in Schönenberg bespielt. Dafür sorgt der Theaterverein Schönenberg. Jedes Jahr im Herbst – zwischenzeitlich war es auch einmal im Frühling – wird ein neues Stück aufgeführt.
Esther Bachmann ist seit dem Jahr 2000 die Präsidentin des Theatervereins. Noch! Bald will sie ihr Amt abgeben, die Verantwortung soll jetzt jemand anderer tragen. Sie hofft auf frischen Wind.
Esther ist schon mit 17 Jahren dem Theaterverein beigetreten, wie zuvor schon ihre Mutter, ihr Vater, wie auch der Bruder, die Nichte und einige mehr aus der Familie. Das Theaterspielen scheint eine Familientradition zu sein. Schade findet sie es, dass ihre Eltern mit 60 ausgetreten sind. Warum, weiss sie eigentlich nicht so genau. Wohl, weil alles moderner geworden ist, mutmasst sie.
Doch Esther, die Präsidentin, findet, dass es sich bewährt hat offener und moderner zu sein, auch bei der Stückwahl. In den letzten Jahren hat man weniger Heimatstücke gespielt, dafür mehr Krimikomödien und Komödien, sogar Uraufführungen gab es. Dabei hätten sich die «Alten» vielleicht nicht mehr so wohl gefühlt.
Zuerst hat Esther Bachmann das Vizepräsidium im Verein übernommen, dann 2000 von Thomas Büchi das Präsidium. «Eigentlich war ich damit anfangs nicht so glücklich. Die erste GV hätte ich am liebsten abgesagt», erinnert sie sich. «Eigentlich stand ich da ja auch auf der Bühne, aber das war schon etwas anderes. Da war ich nicht Schauspielerin, sondern Präsidentin.»
Mit der Zeit ist sie hineingewachsen in ihre Aufgabe. Dabei hat sie immer wieder auch Theater gespielt, auch jetzt noch, wenn die Zeit es zulässt. Manchmal lässt ihr ihre Arbeit kaum Zeit zum Proben. Esther Bachmann arbeitet in der Privatpflege – schon seit 12 Jahren. Das heisst, sie macht 24- und 48-Stunden-Einsätze, während denen sie Menschen betreut und begleitet, eben auch nachts. Da nun auch privat immer mehr Belastungen dazu gekommen sind, wurde es zuviel und sie hat beschlossen, das Präsidium abzugeben. Ein Nachfolger ist auch schon gefunden. Es ist Fabio Gulino.
Esther brennt aber weiter für den Theaterverein. Ohne Engagement kann sie sich das Leben in der Gemeinde kaum vorstellen. «Die gemeinnützige Arbeit ist ein Familiending. Wir haben offenbar ein Gen, das sich engagieren will. Alle helfen irgendwie mit bei einer Aufführung, sei’s hinter dem Büffet, im Service, beim Bühnenaufbau oder eben bei der Aufführung. Auch meine Schwiegertochter ist im Verein.» Solches Engagement ist auch dringend notwendig, weil der Verein nur wenig Mitglieder zählt. «In der Regel sind es etwa 19. Darum suchen wir Nachwuchs», meint Esther Bachmann und beginnt die tollen Seiten des Vereinslebens und des Theaterspielens aufzuzählen: «Mit jedem neuen Stück, jedes Jahr also, kann man in eine andere Rolle schlüpfen. Man sollte diese voll ausleben und darf auch improvisieren. Also, wenn zum Beispiel eine Figur einen Tick hat, dann zieht sich das irgendwie durchs ganze Stück, und das muss dann zum Tragen kommen. Zudem sollte man gut auswendig lernen können. Aber man muss nicht Schauspieler sein, um im Theaterverein mitzumachen. Man muss auch nicht unbedingt spielen. Der Spass am Theater ist entscheidend. Wir brauchen ja auch immer Leute für den Bühnenbau, die Programmgestaltung, für die Tombola, Leute in der Küche, im Service, einfach Menschen, die sich einbringen. Zudem machen wir auch einen Vereinsausflug und sehen uns dann gemeinsam ein Theaterstück an, wie zum Beispiel Karls Kühne Gassenschau. Manchmal gehen wir zusammen Würste braten. Wir sind eine lustige Truppe mit einem guten Zusammenhalt.»
Bald ist wieder Frühling. Dann wird ein neues Stück ausgewählt. Vor den Sommerferien bekommen alle ein Büchlein vom Stück, damit sie schon vorbereitet sind, wenn es nach den Ferien los geht mit den Proben.
Die Vorbereitung läuft ziemlich professionell ab. Sepp Lagler, der jeweils Regie führt, hat sich mit Regiekursen auf seine Aufgabe vorbereitet. Yvonne Cantaffa hat Schminkkurse genommen. Auch die Kostüme sind wichtig, die man bei Bedarf auch bei einem Verleih mietet.
Der Verein ist Mitglied des Theaterverbandes Glarus, welcher immer wieder Kurse zur Weiterbildung anbietet. Man will ein gutes Stück aufführen und nimmt seine Aufgabe ernst. Dafür hat die ganze Crew auch schon mal einen Improvisationskurs gemacht.
Nach einer wöchentlichen Übungszeit, nach den Sommerferien, kurz vor den Aufführungen sogar zweimal wöchentlich, wird dann im Oktober das Stück zur Aufführung kommen: Es gibt jeweils fünf Aufführungen, am Samstag, Sonntag, Dienstag, Donnerstag und Freitag.
Für diese Woche Theaterspielen übt man lange, und jeder muss sich reinhängen. Aber die Freude über das gespielte Stück und der Applaus sind den Aufwand allemal wert, findet Esther Bachmann. «Das Publikum ist immer super! Ausserdem haben wir immer tolle Helfer hinter und neben den Kulissen. Da darf jeder gerne mithelfen ohne Mitglied im Verein zu sein.»
Natürlich ist man auch um Nachwuchs besorgt. Darum führt der Theaterverein Schönenberg diesen Frühling für Interessierte einen Improvisationskurs durch. An zwei Abenden im April und an einem Samstag für Kinder, wird den Teilnehmern von Zora Heinricht von Storylabor, einer professionellen Theaterregisseurin, die Theaterimprovisation nähergebracht. Vielleicht kommt so ja der eine oder andere auf den Geschmack! (iel)
Nachfolger Fabio Gulino
Fabio Gulino (47) aus Wädenswil, ist der Nachfolger von Ester Bachmann. Auch wenn er nie mit dem Gedanken gespielt habe dieses Amt zu übernehmen, wie er sagt. Denn Esther habe es immer gut gemacht. Da komme man nicht auf solche Gedanken. Doch vor ein paar Wochen wurde er angefragt, was ihn zuerst sprachlos machte und dann nachdenklich. «Ja, vielleicht würde ein frischer Wind dieser Truppe gut tun», dachte er und sagte zu.
«Ich bin sicher, Esther und die restlichen Mitglieder werden mich dabei unterstützen. Nur so können wir im Oktober in voller Frische wieder wie gewohnt auf der Schönenberger Theaterbühne stehen und zukünftig auch Menschen dazu motivieren, sich fürs Theater zu engagieren.»
Fabio Gulinos Theaterlaufbahn:
1995–1996 Caritas Zürich «Camaleonti»
1999 Caritas Zürich «Alteisen»
2003 Theater Rohrbruch Zürich «Tanzmarathon»
seit 2007 Theater Schönenberg