Allgemein Feuilleton Wädenswil

«Hermann» gewinnt Schreibwettbewerb der Lesegesellschaft

Peter Zimmermann

«Hermann» gewinnt Schreibwettbewerb der Lesegesellschaft

Im September 2018 lancierte die Lesegesellschaft einen Schreibwettbewerb zum Thema «Haut und Haare». Am 15. März wurde nun im reformierten Kirchgemeindehaus die beste Geschichte erkoren – es gewann «Hermann», geschrieben von Annette Frommherz.

Vom Wettbewerb angesprochen fühlen durften sich alle schreibfreudigen Personen aus Wädenswil und Umgebung oder mit Bezug zur Region.

30 Kurzgeschichten – maximal 9000 Zeichen war die Vorgabe – wurden der Lesegesellschaft bis Mitte Dezember des vergangenen Jahres eingereicht und anschliessend von einer achtköpfigen Fachjury bewertet. Textfluss, Inhalt, Themenbezug, Stil wurden als Kriterien hinzugezogen, und schliesslich  standen sechs Autoren als Finalteilnehmer fest.

So trafen sich die Autoren am 15. März im reformierten Kirchgemeindehaus zur «Finalissima». Sonja Wolter von der Lesegesellschaft begrüsste nebst den Schreiberinnen und Schreibern auch zahlreiche Literaturfreunde, der Stadtpräsident – selbst von der schreibenden Zunft – sprach einige Worte und übergab schliesslich die Moderation seiner Frau Anja Kutter. 

Wer schliesslich den Literaturwettbewerb gewinnen würde, wurde durch das anwesende Publikum mittels Applaus ermittelt. Die sechs Geschichten wurden von Schauspieler ­Peter Zimmermann vorgetragen; immer zwei Geschichten wurden ausgelost, nacheinander vorgelesen und anschliessend anhand Applauslautstärke ein Sieger erkoren – der Sieger kam in die finale Ausmarchung der letzten drei.

Annette Frommherz.

Nur knapp nicht in diese Runde schaffte es die berührende Geschichte von Ben und Tara, die ihren letzten Kampf gegen den Krebs führt. Geschrieben hat die Geschichte die 14-jährige Nina Hausmann. Sie wurde inspiriert durch ein Buch, das von einer krebskranken Jugendlichen handelte; mit der geschriebenen Geschichte konnte sie ihre Betroffenheit verarbeiten.

Unter den letzten drei war die Entscheidung denkbar knapp, mit leichtem Vorteil für Annette Frommherz’ «Hermann». Ihr Hermann ist das Hirngespinst einer psychisch beeinträchtigten Frau, nur in ihrer Vorstellung vorhanden, aber doch omnipräsent. Die Autorin freute sich sichtlich über ihren Erfolg und meinte zu ihrem «Hermann», dass er eigentlich ein Mann sei, wie ihn sich die Frauen wünschen. Zu ihrem Werdegang befragt, erklärte Frommherz, dass sie seit ihrem 18. Lebensjahr schreibe und auch schon freiberuflich journalistisch tätig gewesen sei. «In meinen früheren Geschichten gab es jeweils viele Tote – mittlerweile überleben die Figuren», meinte sie schmunzelnd.

«Hermann» liess die Geschichten «Allerleirauh» von Irene Albrecht und die titellose Geschichte von Sandro Biagio Saldutto hinter sich.

Der Wädenswiler Anzeiger wird die Siegergeschichte in der nächsten Ausgabe veröffentlichen.

20 der eingereichten Geschichten wurden in einem Booklet zusammengefasst, das in den Wädenswiler Buchhandlungen oder bei der Lesegesellschaft erhältlich ist. ( stb)

lesegesellschaft.org

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