Am Donnerstag, 13. Dezember 2018, fand im Dorfhuus Schönenberg die letzte Gemeindeversammlung statt. Man kam zusammen, um den Abschied von der eigenständigen Gemeinde Schönenberg zu feiern.
Es lag eine gewisse Wehmut über dem Saal. Zum letzten Mal hatte der Gemeinderat zur Gemeindeversammlung geladen. Nicht, um laufende Geschäfte zu besprechen. Es gab keine Traktanden mehr! Man feierte Abschied. Das Trio von Raphi Fuchs eröffnete den Abend mit seinen volkstümlichen Weisen, die die Stimmung auf eine lüpfige und leichte Schiene zu bringen vermochten.
Im Dorfhuus von Schönenberg waren in den letzten Jahren, während etlicher Gemeindeversammlungen, die Emotionen hochgegangen. Es wurde heftig argumentiert. Köpfe liefen rot an, andere wurden geschüttelt und manche Stimme erhob sich laut und aufgebracht. Doch an diesem Abend war der Ton sachlich und der Zusammenschluss der Gemeinden Schönenberg und Hütten mit Wädenswil mehrheitlich unter Dach und Fach. Der Bundesgerichtsentscheid stand noch aus, er war aber vorhersehbar. Ein paar Tage später scheiterten die Beschwerdeführer auch in letzter Instanz. Die Vorbereitungen für den Zusammenschluss liefen auf Hochtouren, am 21. Dezember wurden die Gemeindehäuser von Schönenberg und Hütten geschlossen. Hütten feierte schon ein paar Tage vorher seinen Abschied und verdankte dabei seine Gemeindemitglieder (siehe Bericht von Walter Tessarolo).
In Schönenberg lief alles ein wenig verhaltener und sachlicher ab. Der Gemeinderat war nicht vollständig erschienen. Die Gegner im Rat, wie Felix Meier, einer der Beschwerdeführer, zeigten sich nicht mehr öffentlich. Dafür waren Vertreter aus Hütten und Wädenswil, allen voran Wädenswils Stadtpräsident Philipp Kutter, anwesend. Sie stellten sich den Fragen, die noch auftauchten. Kutter hatte in den vergangenen Wochen alle öffentlichen Vereine der Berggemeinden besucht. Er stellte dabei die Vereinsunterstützung der Stadt vor und nahm Fragen und Anliegen entgegen. Auch den Schönenberger Weihnachtsmarkt hatte er sich nicht entgehen lassen! Der Kontakt mit der Bevölkerung sei wichtig. Darum werde künftig, wie in der Au, auch in Hütten und Schönenberg einmal jährlich eine Informationsveranstaltung stattfinden. Damit die Gemeinden gut zusammenwachsen können, müsse man sich kennenlernen.
Willi Schilling, noch Gemeindepräsident von Schönenberg, führte durch den offiziellen Teil des Abends. Er freute sich über den vollen Saal, verwies auf die letzte Gemeindeversammlung im Juni, die nur 33 anwesende Stimmbürger zählte und begrüsste die Gäste und Amtskollegen aus Hütten und Wädenswil. Darunter waren auch zwei Vertreter der historischen Gesellschaft, die, anschliessend an den offiziellen Teil, Interviews mit Anwesenden machten, für die Ausstellung «900 Jahre gemeinsame Geschichte Wädenswil Schönenberg Hütten» die am 19. Januar 2019 in der Kulturgarage startete.
Bevor Schilling letzte wichtige Daten mitteilte, sprach er noch einmal über die Beweggründe, die zu der Fusion geführt hatten. Eine Entscheidung schlussendlich, die auf Vernunft gründete und nicht auf einer Entscheidung des Herzens. «Ich bin mir bewusst, dass die Fusion von einer Mehrheit, aber nicht von allen begrüsst wird», sagte Schilling, «es wäre dumm, alles nur positiv zu sehen. Schliesslich werden die Wege länger und der politische Einfluss jedes Einzelnen kleiner.» Wichtig bleibe, dass man das Dorfleben pflege, sich im neuen Dorfverein oder anderen Vereinen engagiere und an Anlässen teilnehme. Davon hänge schliesslich die Identität des Dorfes ab. Dass das Eigenleben der verschiedenen Ortsteile von Wädenswil bestehen bleiben soll, darin sind sich alle einig. Wie sehr der Einzelne bereit ist, sich dafür zu engagieren, wird sich zeigen.
Den offiziellen Teil des Abends beschloss Willi Schilling, ohne die Behördenmitglieder, die teilweise nur ein halbes Jahr im Amt waren, offiziell zu ehren oder zu verdanken. Dies war wohl der in der Vergangenheit oft schlechten Stimmung im Gemeinderat geschuldet. Trotzdem war den Gemeinderäten, die unsere Gemeinde in die Zukunft führten, sowie der ganzen Verwaltung, die teilweise mit knappen personellen Bedingungen arbeiten musste, ein grosser Dank geschuldet.
Zu guter Letzt überwog die Erleichterung darüber, dass nun alles aufgegleist war für eine vielversprechende Zukunft. Schönenberg kehrte nach 206 Jahren zu Wädenswil zurück! Darauf wurde im Anschluss angestossen, bei guter Stimmung und geselliger Partylaune. Die Rockband «The Age Trace» mit Leadsänger und Gemeinderat Paul Chautems sorgte lautstark für den würdigen, rockigen Rahmen. (iel)
Am Donnerstag, 13. Dezember 2018, fand im Dorfhuus Schönenberg die letzte Gemeindeversammlung statt. Man kam zusammen, um den Abschied von der eigenständigen Gemeinde Schönenberg zu feiern.
Es lag eine gewisse Wehmut über dem Saal. Zum letzten Mal hatte der Gemeinderat zur Gemeindeversammlung geladen. Nicht, um laufende Geschäfte zu besprechen. Es gab keine Traktanden mehr! Man feierte Abschied. Das Trio von Raphi Fuchs eröffnete den Abend mit seinen volkstümlichen Weisen, die die Stimmung auf eine lüpfige und leichte Schiene zu bringen vermochten.
Im Dorfhuus von Schönenberg waren in den letzten Jahren, während etlicher Gemeindeversammlungen, die Emotionen hochgegangen. Es wurde heftig argumentiert. Köpfe liefen rot an, andere wurden geschüttelt und manche Stimme erhob sich laut und aufgebracht. Doch an diesem Abend war der Ton sachlich und der Zusammenschluss der Gemeinden Schönenberg und Hütten mit Wädenswil mehrheitlich unter Dach und Fach. Der Bundesgerichtsentscheid stand noch aus, er war aber vorhersehbar. Ein paar Tage später scheiterten die Beschwerdeführer auch in letzter Instanz. Die Vorbereitungen für den Zusammenschluss liefen auf Hochtouren, am 21. Dezember wurden die Gemeindehäuser von Schönenberg und Hütten geschlossen. Hütten feierte schon ein paar Tage vorher seinen Abschied und verdankte dabei seine Gemeindemitglieder (siehe Bericht von Walter Tessarolo).
In Schönenberg lief alles ein wenig verhaltener und sachlicher ab. Der Gemeinderat war nicht vollständig erschienen. Die Gegner im Rat, wie Felix Meier, einer der Beschwerdeführer, zeigten sich nicht mehr öffentlich. Dafür waren Vertreter aus Hütten und Wädenswil, allen voran Wädenswils Stadtpräsident Philipp Kutter, anwesend. Sie stellten sich den Fragen, die noch auftauchten. Kutter hatte in den vergangenen Wochen alle öffentlichen Vereine der Berggemeinden besucht. Er stellte dabei die Vereinsunterstützung der Stadt vor und nahm Fragen und Anliegen entgegen. Auch den Schönenberger Weihnachtsmarkt hatte er sich nicht entgehen lassen! Der Kontakt mit der Bevölkerung sei wichtig. Darum werde künftig, wie in der Au, auch in Hütten und Schönenberg einmal jährlich eine Informationsveranstaltung stattfinden. Damit die Gemeinden gut zusammenwachsen können, müsse man sich kennenlernen.
Willi Schilling, noch Gemeindepräsident von Schönenberg, führte durch den offiziellen Teil des Abends. Er freute sich über den vollen Saal, verwies auf die letzte Gemeindeversammlung im Juni, die nur 33 anwesende Stimmbürger zählte und begrüsste die Gäste und Amtskollegen aus Hütten und Wädenswil. Darunter waren auch zwei Vertreter der historischen Gesellschaft, die, anschliessend an den offiziellen Teil, Interviews mit Anwesenden machten, für die Ausstellung «900 Jahre gemeinsame Geschichte Wädenswil Schönenberg Hütten» die am 19. Januar 2019 in der Kulturgarage startete.
Bevor Schilling letzte wichtige Daten mitteilte, sprach er noch einmal über die Beweggründe, die zu der Fusion geführt hatten. Eine Entscheidung schlussendlich, die auf Vernunft gründete und nicht auf einer Entscheidung des Herzens. «Ich bin mir bewusst, dass die Fusion von einer Mehrheit, aber nicht von allen begrüsst wird», sagte Schilling, «es wäre dumm, alles nur positiv zu sehen. Schliesslich werden die Wege länger und der politische Einfluss jedes Einzelnen kleiner.» Wichtig bleibe, dass man das Dorfleben pflege, sich im neuen Dorfverein oder anderen Vereinen engagiere und an Anlässen teilnehme. Davon hänge schliesslich die Identität des Dorfes ab. Dass das Eigenleben der verschiedenen Ortsteile von Wädenswil bestehen bleiben soll, darin sind sich alle einig. Wie sehr der Einzelne bereit ist, sich dafür zu engagieren, wird sich zeigen.
Den offiziellen Teil des Abends beschloss Willi Schilling, ohne die Behördenmitglieder, die teilweise nur ein halbes Jahr im Amt waren, offiziell zu ehren oder zu verdanken. Dies war wohl der in der Vergangenheit oft schlechten Stimmung im Gemeinderat geschuldet. Trotzdem war den Gemeinderäten, die unsere Gemeinde in die Zukunft führten, sowie der ganzen Verwaltung, die teilweise mit knappen personellen Bedingungen arbeiten musste, ein grosser Dank geschuldet.
Zu guter Letzt überwog die Erleichterung darüber, dass nun alles aufgegleist war für eine vielversprechende Zukunft. Schönenberg kehrte nach 206 Jahren zu Wädenswil zurück! Darauf wurde im Anschluss angestossen, bei guter Stimmung und geselliger Partylaune. Die Rockband «The Age Trace» mit Leadsänger und Gemeinderat Paul Chautems sorgte lautstark für den würdigen, rockigen Rahmen. (iel)