Wädenswil

Kostengünstig reparieren statt wegwerfen

Am Samstag, 27. Oktober 2018 fand der dritte Schweizer Reparaturtag statt. Auch das Repair Café Wädenswil in der Freizeitanlage machte mit und öffnete seine Werkstätten von 10 bis 16 Uhr. Defekte Gegenstände konnte man reparieren lassen oder unter der Anleitung von Expertinnen und Experten selber wieder instand setzen.

Was da alles angeschleppt wurde: Alte Nähmaschinen, Raclette-Öfen, kaputte Taschen, Staubsauger, eine Brotbackmaschine, Velos und noch diverse Sachen mehr. Sogar auch löchrige Unterhosen, die genäht werden sollten, aber der Dame schliesslich wieder so mit nach Hause gegeben wurden. Nun ja, irgendwo hat das Wiederinstandsetzen schon seine Grenzen!

Wartezeit bei Kaffee und Kuchen

Um 10 Uhr war der Andrang gross, eine lange Menschenschlange bildete sich beim Eingang zum Repair Café. Beim Empfangstisch wurden die mitgebrachten Gegenstände in die verschiedenen Werkstätten eingeteilt und Nummern verteilt, die dann aufgerufen wurden. Die Wartezeit überbrückte man am besten bei einer heissen Tasse Kaffee, feinem Kuchen und einem unterhaltsamen Gespräch mit dem Tischnachbarn.

Notwendige Pflege

In der Elektrowerkstatt herrschte Hochbetrieb. Emsig wurde geschraubt, gelötet und getestet. Eduard Sleegers, ehemals Elektroingenieur und seit vier Jahren als Helfer mit dabei, untersuchte einen Staubsauger, der zwar am Stromnetz funktionierte, aber keinen Staub einsaugte. Nach einem kurzen Blick ins Innenleben des Geräts zeigte sich dann, dass der Filter stark verschmutzt war. Zuerst musste dieser gereinigt werden, um wieder normal funktionieren zu können. «Die Leute vergessen manchmal, dass die Pflege einen Geräts genauso wichtig ist und für einen reibungslosen Einsatz mit dazu gehört», meinte er, ein verschmitztes Lächeln im Gesicht. Die Arbeit in der Werkstatt machte ihm und auch den anderen Helfern sichtlich spass. Kein Wunder, es wurde auch viel gelacht, rege diskutiert und Fachwissen ausgetauscht. 

Aus 2 mach 1

Zum zweiten Mal mit dabei im Repair Café war auch «Wädi rollt», der kostenlose Veloverleih und gemeinnütziges Angebot für soziale Integration. Die Velospezialisten waren in der Metallwerkstatt untergebracht und hatten alle Hände voll zu tun. Unter anderem wurde aus zwei defekten Fahrrädern ein fahrtüchtiges gemacht, dazu Pneus ausgewechselt und Gänge eingestellt. Nach einer kurzen Testfahrt zeigte sich, dass wieder alles gut funktionierte und sich die investierten Reparaturen gelohnt hatten.

Erfolgreiche Reparaturen gegen Müllberge

Nicht alles Gebrachte konnte wieder hergestellt werden, aber doch 70% der Gegenstände. Von den total 160 mitgebrachten Dingen wurden 112 repariert, 48 mussten wieder defekt mitgegeben werden. In Kilos ausgedrückt bedeutet das, dass von den total rund 610 Kilos etwa 415 Kilos geflickt werden konnten. Eine stolze Summe und ein toller Beitrag gegen die wachsenden Abfallberge! Nebenbei wurde auch das Portemonnaie geschont, da nur die Materialkosten bezahlt werden mussten. Was will man mehr? (ott)

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