Als Richterswilerin und Richterswiler, welche zu den «einfachen» Zuschauern der Räbenchilbi zählen, merkt man noch nichts von dieser Grossveranstaltung. Hinter den Kulissen, sprich in Klassenzimmern und bei Vereinstreffen, wird schon seit längerem diskutiert, geplant und vorbereitet, was am diesjährigen Lichterfest präsentiert werden soll. Der Wädenswiler Anzeiger hat sich eine 5. Klasse als Beispiel ausgesucht, um dem werten Leser deren Vorgehensweise näher zu bringen:
Bereits Ende August erarbeitete Fabienne Albertin mit ihrer Klasse die Rastertechnik. Diese wird hier für die Vergrösserung eines Bildes verwendet. Für diese Aufgabe durfte ein jedes Kind eine Comic- oder Zeichentrickfigur als Übungsobjekt auswählen. In der Woche vor den Herbstferien wurde über das definitive Sujet abgestimmt, welches dann an der Räbenchilbi 2017 präsentiert wird. Einfach ist so ein Entscheid nicht, vor allem wenn zwanzig Kinder mehrere Vorschläge bringen. Doch die Wahl ist gefallen, soll hier aber (noch) nicht verraten werden!
Nachdem das Sujet bestimmt worden war, musste dem Verkehrsverein Richterswil-Samstagern Titel, Sujetgrösse und die benötigte Räben- und Kerzenmenge angegeben werden, damit diese mit der Planung zur Aufstellung der Reihenfolge beginnen können und das benötigte Material bestellt werden kann. 30 000 Kilogramm Räben, welche extra hierfür im Furttal angepflanzt wurden, werden in der Woche vor dem Umzug mit Lastwagen zum Parkplatz Kerag gefahren und ausgeladen. Dort wird auch unsere Schulklasse ihre bestellten Räben abholen und darauf achten, dass diese nicht zu gross sind. Dies, weil kleinere Räben besser am Papier bzw. Drahtgitter befestigt werden können, nicht zu schwer sind und einfacher mit Kerzen bestückt werden können.
Die Kerzen werden ebenfalls bei der Kerag durch den Verkehrsverein abgegeben und jede Abholung genauestens protokolliert. Das besondere an diesen Rechaudkerzen – welche bei der Kerzenfabrik Lienert nicht als solche bezeichnet werden – ist, dass sie über einen lang brennenden Docht verfügen und aus einer speziellen Mischung von Paraffinen bestehen. Die Flamme wird dadurch höher, brennt länger und ist somit extra für die Bedürfnisse der Richterswiler Räbenchilbi abgestimmt. Zusätzlich werden die Kerzen mit Wachs in die Aluminiumschale reingeklebt, damit sie nicht rausfallen können.
Ende Mai 2016 kam es bei der Fabrik Lienert-Kerzen in Einsiedeln zu einem verheerenden Brand, dem so gut wie alles den Flammen zum Opfer fiel. Selbst die Fabrikmaschinen erlitten Totalschaden. In ihrer Not fand die Familie Lienert und ihre Angestellten aber Hilfe bei anderen Kerzenfabrikanten, welche bei der Produktion der Räbenchilbikerzen aushalfen. Das nahegelegene Autohaus Füchslin vermietete grosszügige Arbeitsflächen an den seit 1828 bestehenden Familienbetrieb Lienert-Kerzen AG und die letzten Schritte der Fertigstellung der Spezialkerzen – bis zum Brand fast in vollständiger Zahl produziert und dann zerstört – wurden dort vollbracht. Somit wurde auch 2016 die alljährliche Auslieferung von rund 50 000 Kerzen für das grösste Lichterfest am Zürichsee gewährleistet. Im August 2017 nahm die Lienert-Kerzen AG erfreulicherweise ihren Betrieb in der neuen Fabrikanlage auf.
Zurück zu unserer Schulklasse: Der Wagen für den Transport des fertigen Sujets darf beim Hof Blum in Samstagern abgeholt werden, da das Gestell für die Kinder zum Tragen zu schwer ist. Das Sujet, welches 2,5 auf 2,5 Meter misst, wird mit weisser Farbe auf schwarzes Papier übertragen und erst am Räbenchilbi-Samstag auf dem Drahtgestell festgemacht. Bereits im Vorfeld biegen die Kinder mit Hilfe von Besenstilen Drahtkringel zurecht. Diese werden von innen durch die Räben gestossen, auf dem Sujet platziert und an der Rückseite am Drahtgitter befestigt. Keine leichte Aufgabe, denn das Papier darf nicht durch unnötige oder grosse Löcher beschädigt werden und die ungefähr 300 benötigten Räben sollen das Bild optimal ausleuchten.
Nun hoffen wir, dass alles reibungslos ablaufen wird für sämtliche Teilnehmer und melden uns mit einem Rückblick in der Novemberausgabe des Wädenswiler Anzeigers zurück. (rb)
Räbenchilbi Richterswil: 11. November; ab 16 Uhr diverse Platzkonzerte, Markstände bieten ihre Ware an; bei Einbruch der Dunkelheit Entzünden der Räbenlichter im Dorfkern; 18.30 Uhr Beginn des Umzuges entlang der See-, Post-, Dorf- und Gartenstrasse.
Als Richterswilerin und Richterswiler, welche zu den «einfachen» Zuschauern der Räbenchilbi zählen, merkt man noch nichts von dieser Grossveranstaltung. Hinter den Kulissen, sprich in Klassenzimmern und bei Vereinstreffen, wird schon seit längerem diskutiert, geplant und vorbereitet, was am diesjährigen Lichterfest präsentiert werden soll. Der Wädenswiler Anzeiger hat sich eine 5. Klasse als Beispiel ausgesucht, um dem werten Leser deren Vorgehensweise näher zu bringen:
Bereits Ende August erarbeitete Fabienne Albertin mit ihrer Klasse die Rastertechnik. Diese wird hier für die Vergrösserung eines Bildes verwendet. Für diese Aufgabe durfte ein jedes Kind eine Comic- oder Zeichentrickfigur als Übungsobjekt auswählen. In der Woche vor den Herbstferien wurde über das definitive Sujet abgestimmt, welches dann an der Räbenchilbi 2017 präsentiert wird. Einfach ist so ein Entscheid nicht, vor allem wenn zwanzig Kinder mehrere Vorschläge bringen. Doch die Wahl ist gefallen, soll hier aber (noch) nicht verraten werden!
Nachdem das Sujet bestimmt worden war, musste dem Verkehrsverein Richterswil-Samstagern Titel, Sujetgrösse und die benötigte Räben- und Kerzenmenge angegeben werden, damit diese mit der Planung zur Aufstellung der Reihenfolge beginnen können und das benötigte Material bestellt werden kann. 30 000 Kilogramm Räben, welche extra hierfür im Furttal angepflanzt wurden, werden in der Woche vor dem Umzug mit Lastwagen zum Parkplatz Kerag gefahren und ausgeladen. Dort wird auch unsere Schulklasse ihre bestellten Räben abholen und darauf achten, dass diese nicht zu gross sind. Dies, weil kleinere Räben besser am Papier bzw. Drahtgitter befestigt werden können, nicht zu schwer sind und einfacher mit Kerzen bestückt werden können.
Die Kerzen werden ebenfalls bei der Kerag durch den Verkehrsverein abgegeben und jede Abholung genauestens protokolliert. Das besondere an diesen Rechaudkerzen – welche bei der Kerzenfabrik Lienert nicht als solche bezeichnet werden – ist, dass sie über einen lang brennenden Docht verfügen und aus einer speziellen Mischung von Paraffinen bestehen. Die Flamme wird dadurch höher, brennt länger und ist somit extra für die Bedürfnisse der Richterswiler Räbenchilbi abgestimmt. Zusätzlich werden die Kerzen mit Wachs in die Aluminiumschale reingeklebt, damit sie nicht rausfallen können.
Ende Mai 2016 kam es bei der Fabrik Lienert-Kerzen in Einsiedeln zu einem verheerenden Brand, dem so gut wie alles den Flammen zum Opfer fiel. Selbst die Fabrikmaschinen erlitten Totalschaden. In ihrer Not fand die Familie Lienert und ihre Angestellten aber Hilfe bei anderen Kerzenfabrikanten, welche bei der Produktion der Räbenchilbikerzen aushalfen. Das nahegelegene Autohaus Füchslin vermietete grosszügige Arbeitsflächen an den seit 1828 bestehenden Familienbetrieb Lienert-Kerzen AG und die letzten Schritte der Fertigstellung der Spezialkerzen – bis zum Brand fast in vollständiger Zahl produziert und dann zerstört – wurden dort vollbracht. Somit wurde auch 2016 die alljährliche Auslieferung von rund 50 000 Kerzen für das grösste Lichterfest am Zürichsee gewährleistet. Im August 2017 nahm die Lienert-Kerzen AG erfreulicherweise ihren Betrieb in der neuen Fabrikanlage auf.
Zurück zu unserer Schulklasse: Der Wagen für den Transport des fertigen Sujets darf beim Hof Blum in Samstagern abgeholt werden, da das Gestell für die Kinder zum Tragen zu schwer ist. Das Sujet, welches 2,5 auf 2,5 Meter misst, wird mit weisser Farbe auf schwarzes Papier übertragen und erst am Räbenchilbi-Samstag auf dem Drahtgestell festgemacht. Bereits im Vorfeld biegen die Kinder mit Hilfe von Besenstilen Drahtkringel zurecht. Diese werden von innen durch die Räben gestossen, auf dem Sujet platziert und an der Rückseite am Drahtgitter befestigt. Keine leichte Aufgabe, denn das Papier darf nicht durch unnötige oder grosse Löcher beschädigt werden und die ungefähr 300 benötigten Räben sollen das Bild optimal ausleuchten.
Nun hoffen wir, dass alles reibungslos ablaufen wird für sämtliche Teilnehmer und melden uns mit einem Rückblick in der Novemberausgabe des Wädenswiler Anzeigers zurück. (rb)
Räbenchilbi Richterswil: 11. November; ab 16 Uhr diverse Platzkonzerte, Markstände bieten ihre Ware an; bei Einbruch der Dunkelheit Entzünden der Räbenlichter im Dorfkern; 18.30 Uhr Beginn des Umzuges entlang der See-, Post-, Dorf- und Gartenstrasse.