«Klang 17» – das Festival zum Jubiläum – begeisterte das Publikum mit vielfältiger Musik während fast 12 Stunden.
Gegen 23 Uhr, die letzten Töne des Konzerts der Harmonie Wädenswil hallten noch nach, zeigte sich Pfarrer Ernst Hörler vom OK von Klang 17 überwältigt: «Ich bin einfach nur begeistert» – und bedankte sich bei «Petrus» und «Paulus». Nicht bei den Heiligen, sondern bei den beiden Schauspielern Urs Zweifel und André Lee, die unter der Regie von Richard Wehrli die verschiedenen Konzerte mit kurzen Intermezzi zur Kirchengeschichte auflockerten.
13 Konzerte und 14 Darbieter
Doch der Reihe nach: die Konzertreihe mit 13 Konzerten und 14 Darbietern begann mit Gongschlag 13 Uhr. Stimmig mit einer Jubiläumspolka machte die Blaskapelle Zimmerberg (Bild 1) unter der Leitung von Rhea Paschen den Auftakt. So wechselten sich während der rund 30 Minuten Konzertdauer lüpfige Melodien mit Traditionals ab – die Blaskapelle Zimmerberg hätte durchaus noch ein paar Zuschauer mehr verdient gehabt.
Auch der Shanty-Chor aus Horgen (2) gratulierte der Kirche: «250 Jahr stahsch da / strubi Täg häsch vill gha / bisch all Ziit Schutz und Hoffnig / s söll no lang wiiter gaa». Endgültig in die Herzen der Wädenswilerinnen und Wädenswiler sangen sich die Horgner mit dem Chanson «Ahoi» des unvergessenen, in Wädenswil geborenen Max Rüegers.
Max Rüeger wurde am 29. April 1934 in Wädenswil geboren und starb am 16. Mai 2009 in Zürich. Er war in den 1960-er und 1970-er Jahren einer der populärsten Radio- und Fernsehmitarbeiter.
Im Lied «Ahoi« geht es um die rührende Geschichte eines Knaben, der davon träumt Kapitän auf einem Ozeandampfer zu werden, sich aber mit dem Zürichsee begnügen «muss».
Die Ukulele-Kids (3) der Musikschule Wädenswil Richterswil nahmen ihr Publikum auf eine Weltreise mit. Maori-Gesänge wechselten sich ab mit Volksliedern aus Südamerika, Afrika – und Schlieren, Zürich!
Harmo-ni(x) Brass (4) füllte die Kirche dann wiederum mit imposanten Tönen. Die Brass Band zeigte gekonnt ihr breites Spektrum, das von Blues, Dixie bis zur Interpretation der «Bohemian Rhapsody» reichte.
Nach den blechernen Tönen der Brass Band gab der Projektchor Scenario (5) ein schönes Beispiel seiner stimmlichen Vielfalt ab. «Schwiizer Musig – Musig us de Schwiiz» war Programm. So hörte das nun zahlreich anwesende Publikum Werke von Sina, Franz Hohler, Bligg, Dodo Hug, Gotthard und noch einigen mehr.
Der Männerchor Eintracht tat sich mit der Brass Band Posaunenchor Wädenswil (6) zusammen, wo die beiden Formationen mal solo, mal zusammen begeisterten. Bestimmt ein Höhepunkt des Tages war der Gefangenenchor aus Verdis Oper «Nabucco».
Barbershop-Gesang ist überwiegend homophone A-Cappella-Musik – in der Kirche Wädenswil von «the 4 Pets» (7) vorgetragen. Sie verglichen in der einleitenden Erklärung Barbershop-Gesang mit den appenzellischen «Zöierli» – einfach in englisch. Und so hatte das Quartett das Publikum auch bald im Sack und konnte es zum mitsingen und -klatschen bewegen.
Die Rockmates (8) sind dem Publikum sonst aus den von der Reformierten Kirche veranstalteten Rockgottesdiensten bekannt. Am Klang 17 schlugen sie für einmal eher folkige Töne an. Für den Kontrast zu den folkig-rockigen, elektrisch verstärkten Tönen sorgte anschliessend die Schola Gregoriana St. Marien (9). Mit der Schlichtheit gregorianischer Choräle sowie mit mehrstimmigen Sätzen aus der russisch-orthodoxen Liturgie füllten die Männerstimmen unter der Leitung von Christian Alpiger den sakralen Raum.
Kein Musikfestival in einer Kirche ohne Gospel: Der Gospelchor Wädenswil (10) unter der Leitung von Adeline Marty deckte dieses Genre perfekt ab.
Was nun folgte, war vielleicht die Entdeckung des Abends: Silent neighbor. Der Liedermacher Philipp Saner (11) überraschte das Publikum mit seiner Musik. Saner, er mit Gitarre, und seine Begleitung am elektrischen Bass erinnerte mit seinem Gesang etwas an Bob Dylan, Tom Waits oder auch den jungen Springsteen – ohne aber wie diese zu tönen. Saner hat eine ganz eigene, berührende Art, seine Kompositionen zu interpretieren. Anfangs liess er sein Publikum fast etwas ratlos zurück – vielleicht war der Kontrast zum vorher auftretenden Gospelchor zu gross. Doch mit jedem Song mehr spürte das Publikum die ungeheure Kraft, die in Saners Interpretationen lag und belohnte den Jazz-Festival-Montreux-Preisträger von 2016 mit grossem Applaus.
Der Chor rezeptfrei (12) ist immer wieder gerne gehört und darf an einem solchen Festival nicht fehlen. Über 50 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Märé Bohtz und Sandy Lieberherr füllten den Raum akustisch und demonstrierte die Stimmgewaltigkeit des Chors eindrücklich.
Den Abschluss eines langen Konzertages machte der Musikverein Harmonie Wädenswil (13) unter der Leitung von Domenico Emanuele und mit Esther Lenherr an der Orgel. Diese beiden trafen sich auch auf der Empore zu einem abschliessenden Höhepunkt mit ihrer gemeinsamen vorgetragenen Adagio aus Johann Melchior Molters «Trompetenkonzert D-Dur».
Um 22.45 Uhr endete ein eindrücklicher Konzertmarathon und entliess die verbliebenen Besucher in die laue Sommernacht, die von der «kalten Sophie» (wie vom Projektchor Scenario in Büne Hubers Werk «Guet Nacht Elisabeth» besungen) verschont blieb.
«Klang 17» – das Festival zum Jubiläum – begeisterte das Publikum mit vielfältiger Musik während fast 12 Stunden.
Gegen 23 Uhr, die letzten Töne des Konzerts der Harmonie Wädenswil hallten noch nach, zeigte sich Pfarrer Ernst Hörler vom OK von Klang 17 überwältigt: «Ich bin einfach nur begeistert» – und bedankte sich bei «Petrus» und «Paulus». Nicht bei den Heiligen, sondern bei den beiden Schauspielern Urs Zweifel und André Lee, die unter der Regie von Richard Wehrli die verschiedenen Konzerte mit kurzen Intermezzi zur Kirchengeschichte auflockerten.
13 Konzerte und 14 Darbieter
Doch der Reihe nach: die Konzertreihe mit 13 Konzerten und 14 Darbietern begann mit Gongschlag 13 Uhr. Stimmig mit einer Jubiläumspolka machte die Blaskapelle Zimmerberg (Bild 1) unter der Leitung von Rhea Paschen den Auftakt. So wechselten sich während der rund 30 Minuten Konzertdauer lüpfige Melodien mit Traditionals ab – die Blaskapelle Zimmerberg hätte durchaus noch ein paar Zuschauer mehr verdient gehabt.
Auch der Shanty-Chor aus Horgen (2) gratulierte der Kirche: «250 Jahr stahsch da / strubi Täg häsch vill gha / bisch all Ziit Schutz und Hoffnig / s söll no lang wiiter gaa». Endgültig in die Herzen der Wädenswilerinnen und Wädenswiler sangen sich die Horgner mit dem Chanson «Ahoi» des unvergessenen, in Wädenswil geborenen Max Rüegers.
Max Rüeger wurde am 29. April 1934 in Wädenswil geboren und starb am 16. Mai 2009 in Zürich. Er war in den 1960-er und 1970-er Jahren einer der populärsten Radio- und Fernsehmitarbeiter.
Im Lied «Ahoi« geht es um die rührende Geschichte eines Knaben, der davon träumt Kapitän auf einem Ozeandampfer zu werden, sich aber mit dem Zürichsee begnügen «muss».
Die Ukulele-Kids (3) der Musikschule Wädenswil Richterswil nahmen ihr Publikum auf eine Weltreise mit. Maori-Gesänge wechselten sich ab mit Volksliedern aus Südamerika, Afrika – und Schlieren, Zürich!
Harmo-ni(x) Brass (4) füllte die Kirche dann wiederum mit imposanten Tönen. Die Brass Band zeigte gekonnt ihr breites Spektrum, das von Blues, Dixie bis zur Interpretation der «Bohemian Rhapsody» reichte.
Nach den blechernen Tönen der Brass Band gab der Projektchor Scenario (5) ein schönes Beispiel seiner stimmlichen Vielfalt ab. «Schwiizer Musig – Musig us de Schwiiz» war Programm. So hörte das nun zahlreich anwesende Publikum Werke von Sina, Franz Hohler, Bligg, Dodo Hug, Gotthard und noch einigen mehr.
Der Männerchor Eintracht tat sich mit der Brass Band Posaunenchor Wädenswil (6) zusammen, wo die beiden Formationen mal solo, mal zusammen begeisterten. Bestimmt ein Höhepunkt des Tages war der Gefangenenchor aus Verdis Oper «Nabucco».
Barbershop-Gesang ist überwiegend homophone A-Cappella-Musik – in der Kirche Wädenswil von «the 4 Pets» (7) vorgetragen. Sie verglichen in der einleitenden Erklärung Barbershop-Gesang mit den appenzellischen «Zöierli» – einfach in englisch. Und so hatte das Quartett das Publikum auch bald im Sack und konnte es zum mitsingen und -klatschen bewegen.
Die Rockmates (8) sind dem Publikum sonst aus den von der Reformierten Kirche veranstalteten Rockgottesdiensten bekannt. Am Klang 17 schlugen sie für einmal eher folkige Töne an. Für den Kontrast zu den folkig-rockigen, elektrisch verstärkten Tönen sorgte anschliessend die Schola Gregoriana St. Marien (9). Mit der Schlichtheit gregorianischer Choräle sowie mit mehrstimmigen Sätzen aus der russisch-orthodoxen Liturgie füllten die Männerstimmen unter der Leitung von Christian Alpiger den sakralen Raum.
Kein Musikfestival in einer Kirche ohne Gospel: Der Gospelchor Wädenswil (10) unter der Leitung von Adeline Marty deckte dieses Genre perfekt ab.
Was nun folgte, war vielleicht die Entdeckung des Abends: Silent neighbor. Der Liedermacher Philipp Saner (11) überraschte das Publikum mit seiner Musik. Saner, er mit Gitarre, und seine Begleitung am elektrischen Bass erinnerte mit seinem Gesang etwas an Bob Dylan, Tom Waits oder auch den jungen Springsteen – ohne aber wie diese zu tönen. Saner hat eine ganz eigene, berührende Art, seine Kompositionen zu interpretieren. Anfangs liess er sein Publikum fast etwas ratlos zurück – vielleicht war der Kontrast zum vorher auftretenden Gospelchor zu gross. Doch mit jedem Song mehr spürte das Publikum die ungeheure Kraft, die in Saners Interpretationen lag und belohnte den Jazz-Festival-Montreux-Preisträger von 2016 mit grossem Applaus.
Der Chor rezeptfrei (12) ist immer wieder gerne gehört und darf an einem solchen Festival nicht fehlen. Über 50 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Märé Bohtz und Sandy Lieberherr füllten den Raum akustisch und demonstrierte die Stimmgewaltigkeit des Chors eindrücklich.
Den Abschluss eines langen Konzertages machte der Musikverein Harmonie Wädenswil (13) unter der Leitung von Domenico Emanuele und mit Esther Lenherr an der Orgel. Diese beiden trafen sich auch auf der Empore zu einem abschliessenden Höhepunkt mit ihrer gemeinsamen vorgetragenen Adagio aus Johann Melchior Molters «Trompetenkonzert D-Dur».
Um 22.45 Uhr endete ein eindrücklicher Konzertmarathon und entliess die verbliebenen Besucher in die laue Sommernacht, die von der «kalten Sophie» (wie vom Projektchor Scenario in Büne Hubers Werk «Guet Nacht Elisabeth» besungen) verschont blieb.