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Den Puls der Bevölkerung spüren

Der Vorstand des Quartiervereins Au wollte es wieder einmal wissen: Wie fühlen sich die Bewohnerinnen und Bewohner, was gefällt gut, was gefällt weniger? Im Frühjahr wurde die Zeitung des Quartiervereins zusammen mit einem Fragebogen mit vier Fragen verteilt. Von den an ca. 3000 Haushalte verteilten Exemplaren sind rund 200 Rückmeldungen eingegangen, ein Resultat, das doch einige Rückschlüsse erlaubt.

Zusammenfassend darf festgehalten werden: Den Leuten gefällt es in der Au, am liebsten wäre ihnen, wenn die Au so bleibt wie sie ist. Dabei sind auch uralte Postulate wie die Bildung eines Zentrums in der Au wieder aufgebracht worden.

Die Au ist gebaut

Bei der Beantwortung der Frage «Was gefällt Ihnen besonders?» hat die Lage und Landschaft mit mehr als 40% der Antworten die Spitzenposition eingenommen, dahinter folgt mit rund einem Viertel der öffentliche Verkehr, gefolgt von der Nachbarschaft und der Nähe zur Autobahn. Den letzten Rang mit nicht einmal 10% belegen die Einkaufsmöglichkeiten. Klar kam dabei zum Ausdruck, dass kein weiteres Wachstum gewünscht wird – die Au ist gebaut – gerade die Beantwortung des zweiten Fragenkomplexes zeigte diese Aussage mit aller Deutlichkeit auf – mehr als zwei Drittel der Befragten wollten keine weitere Bautätigkeit und fanden, die Au müsse nicht mehr weiterwachsen.

Ein wichtiges Anliegen bezüglich Verkehrserschliessung ist mehr Verkehrsberuhigung und Sicherheit. Rund 70% der Antworten enthielten diese Forderung. Rund 20 % wünschte sich mehr Veloverbindungen und mit je einem Achtel (12,5%) lag der Wunsch nach besseren Fussgängerverbindungen und mehr Parkplätzen gleichauf.

Zentrum für die Au als Dauerbrenner

Dieser seit Jahrzehnten bestehende Wunsch ist bei der vierten und letzten Frage («Was fehlt Ihnen besonders in der Au?») immer wieder aufgetaucht. Genannt wurde ein Dorfkern, der als «Mitte» wirken soll, dazu verschiedene passende Läden wie Metzgerei, Bäckerei, Lebensmittel oder ein Café. Dies alles im Rahmen einer Treffpunktgestaltung. Auch wenn der öffentliche Verkehr eine gute Beurteilung erfährt, nimmt er bei den unerfüllten Wünschen eine Position in den vorderen Rängen ein und der Wunsch nach besseren Busverbindungen abends und am Sonntag wird gleich im zweistelligen Zahlenbereich geäussert. Ähnliches gilt für eine Busverbindung vom Bahnhof Au zum «Schützenhaus» und weiter zum «Zürisee-Center». Eine Zentrumsbildung in der Au wird wohl nur dann möglich sein, wenn der Bahnhof Au mit einer direkten Buslinie zum Schützenhaus und weiter zum «Zürisee-Center» erschlossen würde. Nur so liesse sich das Handicap des Höhenunterschieds und damit verbunden des steilen Verbindungswegs zu den höher gelegenen Quartieren eliminieren. Im Weitern würde die Installation von Ruhebänken im Gebiet des Stoffels sehr geschätzt. Daneben wird aber auch ein striktes Fahrverbot auf dem Seeweg oder eine Lösung der (fast) immer geschlossenen Bahnschranke in Naglikon, verbunden mit einer ganzjährigen Öffnung des dortigen WCs gefordert. Schlecht weg kommen auch die Verkehrsprobleme bei der American School und bei der Lidl-Kreuzung. Beanstandet wird das Fehlen von günstigem Wohnraum oder von Alterswohnungen oder von Altersheimen. Land­reserven der öffentlichen Hand sollten für derartige Vorhaben genutzt werden.

In kleinen Schritten vorwärts

Selbstverständlich sind auch bei dieser Befragung gegenteilige Meinungen zum Ausdruck gekommen. Es sind auch Forderungen laut geworden, die bereits erfüllt sind – so diejenige nach einem Hallenbad. Dieses besteht bereits und ist zu gewissen Zeiten für die Öffentlichkeit zugänglich. Bei Wünschen nach Cafés, Metzgereien oder Lebensmittelläden muss sichergestellt sein, dass die entsprechenden Unternehmerinnen oder Unternehmer einen Gewinn erwirtschaften können, der eine Weiterexistenz sichert. Ohne diese Voraussetzung wird es in der Au keine neuen Läden oder Cafés geben. Für den Vorstand des Quartiervereins ist deshalb klar, dass es Anliegen dabeihat, die sich nicht erfüllen lassen. Auf der anderen Seite will er weiterhin eine Politik der kleinen Schritte unternehmen und dort zu einer Lösung beitragen, wo dies machbar ist. Eine Forderung verdient es, besonders hervorgehoben zu werden: Man solle sich auf der Strasse wieder vermehrt grüssen. Dem ist nichts beizufügen. (e)

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