In diesem Monat feiert «wädi rollt» das 10-Jahr-Jubiläum. Mittlerweile ist der Gratis-Veloverleih, der noch viel mehr ist, ein geschätztes und akzeptiertes Angebot in der Stadt.
Das Sozialprojekt des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) im Auftrag der Stadt Wädenswi bietet Sozialhilfebeziehenden und Asylsuchenden einen Arbeitsplatz, der Bevölkerung eine einzigartige Vielfalt von Velodienstleistungen sowie lokalen Firmen und Organisationen eine attraktive Kommunikationsplattform über Velo-Werbeflächen.
Ein 10 Jahre langer Weg
Auf das Angebot von HEKS im Dezember 2006, in Wädenswil ein Veloprojekt zur Beschäftigung von arbeitslosen Personen aufzubauen, reagierte der Wädenswiler Stadtrat mit Offenheit. Er gab HEKS grünes Licht, während der Sommersaison 2007 einen Gratis-Veloverleih zu betreiben. Zuerst wurden Projektteilnehmende rekrutiert und für die Ausführung des Veloverleihs geschult, dann moderne City-Bikes besorgt sowie der Platz für die Velostation gesichert. Nach dieser Vorbereitungsphase begann «Wädi zu rollen».
Gleich zu Beginn konnten 14 Personen am Projekt teilnehmen. Die Fahrzeug-Flotte mit 20 City-Bikes und je 2 Kindervelos, Velotrottinette, Joppervelos und Velo-Anhänger wurde im ersten Jahr über 1 700 Mal ausgeliehen. Bei schönem Wetter wäre noch viel mehr möglich gewesen. Velofahrende freuten sich über das tolle Angebot, das sie sonst nur in Grossstädten wie Zürich, Bern und Genf geniessen konnten. Damit war klar: Wädenswil braucht eine solche Dienstleistung!
Stetig stiegen die Ausleihzahlen bei gleich grosser Veloflotte von Jahr zu Jahr. Heute gibt es eine konstante Ausleihzahl, die bei rund 2 800 Ausleihen im Jahr liegt.
Über den Winter werden die Projektteilnehmenden in Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit mit der Betreuung der Skaterhalle, weiter mit Aushilfearbeiten bei der Eisbahn, mit Nähtätigkeiten für Frauen sowie mit einer kleinen Velowerkstatt betraut. Zudem helfen sie jährlich bei der Vorbereitung und dem Aufräumen der Wädenswiler Fasnacht aus. In den letzten zwei Jahren führten sie mit der Jugendarbeit Quartier-Veloflick-Aktionen durch. Die Teilneh-menden kümmern sich auch um die Sauberkeit der Velostation, der Veloabstellplätze in der Unterführung und rund um den Bahnhof. Inzwischen übernehmen sie auch den Seeuferreinigungsdienst.
Feierlichkeiten
In der ganzen Woche vom 15. bis zum 20. Mai feierte «wädi rollt» mit Aktionen und einem Infostand für die Bevölkerung, am 17. mit einer «Tour de Wädi» mit Vertretern von Heks und Stadt.
Astrid Furrer, Stadträtin Soziales, betonte die Wichtigkeit der Institution als unbürokratische Hilfe und auch als Vorbereitung der Teilnehmenden für eine Integration in den sogenanten «ersten Arbeitsmarkt».
Natali Velert, Leiterin der Regionalstelle Zürich/Schaffhausen des Heks, machte darauf aufmerksam, dass beim Heks die Menschen im Vordergrund stehen, besonders jene, die in irgendeiner Art gefährdet sind – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion.
Mit eindrücklichen Zahlen konnte Projektleiter Edo Tikvesa aufwarten. 320 Personen haben das Programm in den vergangenen 10 Jahren durchlaufen, knapp 24 000 Ausleihen wurden abgewicklet, was 48 000 wertvollen Kontakten entspricht. Natürlich bekam das Projekt im November 2013 grossen Aufschwung, als man in den neuen Bahnhof zügeln konnte. Ausserdem unterstrich auch er den Wert von «wädi rollt», wie den Teilnehmenden wieder Selbstvertrauen und eine Tagesstruktur gegeben wird.
Stadtpräsident Kutter schliesslich erinnerte sich an die Anfänge, wie das Projekt das erste Mal – etwas skeptisch – im Stadtrat diskutiert wurde. Nun aber konnte er vermelden: «‹wädi rollt› ist kein Projekt mehr, ‹wädi rollt› ist angekommen!»
Nach einer kurzen «Tour de Wädi» zum Servicebereich von «wädi rollt» – wo auch der Schreibdienst beheimatet ist – erwartete die Jubiläumsgäste eine Überraschung: Sophia Rudin, Energiebeauftragte der Stadt, alias «Sanft Muet», und Sal Nurrito – er ist aktuell selbst Teilnehmer des «wädi rollt»-Programms – gaben ein Minikonzert in den Räumlichkeiten. «Sanft Muet» stellte ihren Song mit dem passenden Titel «wädi rollt» vor, Nurrito – der sonst auch rockigere Töne anschlägt – überzeugte mit dem Canzone «Primavera».
Auch nach den mittlerweile abgeschlossenen Feierlichkeiten steht «wädi rollt» mit dem selben Elan der Bevölkerung zu Diensten.
Die Teilnehmenden des Programms sind jeweils in Tagesschichten von vier bis fünf Stunden im Einsatz. Sowohl Männer als auch Frauen finden in der Velostation eine sinnvolle Tagesstruktur, verbes-sern ihre Sprachkenntnisse und erweitern ihre sozialen und fachlichen Kompetenzen. Damit steigen ihre Chancen auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Zurzeit bietet «wädi rollt» einen Beschäftigungsplatz für rund 25 erwerbslose Personen.
Die bewachte Velostation beinhaltet drei Velodienstleistungen, die die Bevölkerung nutzen kann: Mit dem Veloverleih können tageweise Velofahrende ein qualitativ hochstehendes Fahrzeug inkl. Velohelm gratis ausleihen. Für jede und jeden, klein und gross, gibt es ein geeignetes Fahrzeug. Zudem bietet die Velostation ganzjährig, von Montag bis Sonntag, 248 Veloabstellplätze für private Velos an, davon 60 vollbewachte Abstellplätze in der oberen Etage. Vom Tagespass bis zum Jahrespass ist alles möglich. Beliebt ist auch der Hauslieferdienst per E-Bike: Zwei Elektrovelos mit Velo-Anhänger sind täglich für den Hauslieferdienst im Einsatz.
Unschwer ist zu erkennen: Wädi rollt und rollt!
10 Jahre Schreibdienst
Ebenfalls 10-jährig wurde eine weitere soziale Institution: Der auf Freiwilligenbasis arbeitende Schreibdienst. Dieser bietet Hilfe zur Selbsthilfe und kann Unterstützung bieten zu den Themen Wohnungssuche, Arbeits- und Mietverträge, Ausfüllen von Formularen, private oder amtliche Korrespondenz usw. Auch beim Lesen und Erklären von Dokumenten oder Briefen wird Hilfe geboten.
Der Wädenswiler Anzeiger berichtet in der kommenden Ausgabe ausführlich über dieses Angebot und die Personen, die dahinterstehen.
In diesem Monat feiert «wädi rollt» das 10-Jahr-Jubiläum. Mittlerweile ist der Gratis-Veloverleih, der noch viel mehr ist, ein geschätztes und akzeptiertes Angebot in der Stadt.
Das Sozialprojekt des Hilfswerks der Evangelischen Kirchen Schweiz (Heks) im Auftrag der Stadt Wädenswi bietet Sozialhilfebeziehenden und Asylsuchenden einen Arbeitsplatz, der Bevölkerung eine einzigartige Vielfalt von Velodienstleistungen sowie lokalen Firmen und Organisationen eine attraktive Kommunikationsplattform über Velo-Werbeflächen.
Ein 10 Jahre langer Weg
Auf das Angebot von HEKS im Dezember 2006, in Wädenswil ein Veloprojekt zur Beschäftigung von arbeitslosen Personen aufzubauen, reagierte der Wädenswiler Stadtrat mit Offenheit. Er gab HEKS grünes Licht, während der Sommersaison 2007 einen Gratis-Veloverleih zu betreiben. Zuerst wurden Projektteilnehmende rekrutiert und für die Ausführung des Veloverleihs geschult, dann moderne City-Bikes besorgt sowie der Platz für die Velostation gesichert. Nach dieser Vorbereitungsphase begann «Wädi zu rollen».
Gleich zu Beginn konnten 14 Personen am Projekt teilnehmen. Die Fahrzeug-Flotte mit 20 City-Bikes und je 2 Kindervelos, Velotrottinette, Joppervelos und Velo-Anhänger wurde im ersten Jahr über 1 700 Mal ausgeliehen. Bei schönem Wetter wäre noch viel mehr möglich gewesen. Velofahrende freuten sich über das tolle Angebot, das sie sonst nur in Grossstädten wie Zürich, Bern und Genf geniessen konnten. Damit war klar: Wädenswil braucht eine solche Dienstleistung!
Stetig stiegen die Ausleihzahlen bei gleich grosser Veloflotte von Jahr zu Jahr. Heute gibt es eine konstante Ausleihzahl, die bei rund 2 800 Ausleihen im Jahr liegt.
Über den Winter werden die Projektteilnehmenden in Zusammenarbeit mit der Jugendarbeit mit der Betreuung der Skaterhalle, weiter mit Aushilfearbeiten bei der Eisbahn, mit Nähtätigkeiten für Frauen sowie mit einer kleinen Velowerkstatt betraut. Zudem helfen sie jährlich bei der Vorbereitung und dem Aufräumen der Wädenswiler Fasnacht aus. In den letzten zwei Jahren führten sie mit der Jugendarbeit Quartier-Veloflick-Aktionen durch. Die Teilneh-menden kümmern sich auch um die Sauberkeit der Velostation, der Veloabstellplätze in der Unterführung und rund um den Bahnhof. Inzwischen übernehmen sie auch den Seeuferreinigungsdienst.
Feierlichkeiten
In der ganzen Woche vom 15. bis zum 20. Mai feierte «wädi rollt» mit Aktionen und einem Infostand für die Bevölkerung, am 17. mit einer «Tour de Wädi» mit Vertretern von Heks und Stadt.
Astrid Furrer, Stadträtin Soziales, betonte die Wichtigkeit der Institution als unbürokratische Hilfe und auch als Vorbereitung der Teilnehmenden für eine Integration in den sogenanten «ersten Arbeitsmarkt».
Natali Velert, Leiterin der Regionalstelle Zürich/Schaffhausen des Heks, machte darauf aufmerksam, dass beim Heks die Menschen im Vordergrund stehen, besonders jene, die in irgendeiner Art gefährdet sind – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe oder Religion.
Mit eindrücklichen Zahlen konnte Projektleiter Edo Tikvesa aufwarten. 320 Personen haben das Programm in den vergangenen 10 Jahren durchlaufen, knapp 24 000 Ausleihen wurden abgewicklet, was 48 000 wertvollen Kontakten entspricht. Natürlich bekam das Projekt im November 2013 grossen Aufschwung, als man in den neuen Bahnhof zügeln konnte. Ausserdem unterstrich auch er den Wert von «wädi rollt», wie den Teilnehmenden wieder Selbstvertrauen und eine Tagesstruktur gegeben wird.
Stadtpräsident Kutter schliesslich erinnerte sich an die Anfänge, wie das Projekt das erste Mal – etwas skeptisch – im Stadtrat diskutiert wurde. Nun aber konnte er vermelden: «‹wädi rollt› ist kein Projekt mehr, ‹wädi rollt› ist angekommen!»
Nach einer kurzen «Tour de Wädi» zum Servicebereich von «wädi rollt» – wo auch der Schreibdienst beheimatet ist – erwartete die Jubiläumsgäste eine Überraschung: Sophia Rudin, Energiebeauftragte der Stadt, alias «Sanft Muet», und Sal Nurrito – er ist aktuell selbst Teilnehmer des «wädi rollt»-Programms – gaben ein Minikonzert in den Räumlichkeiten. «Sanft Muet» stellte ihren Song mit dem passenden Titel «wädi rollt» vor, Nurrito – der sonst auch rockigere Töne anschlägt – überzeugte mit dem Canzone «Primavera».
Auch nach den mittlerweile abgeschlossenen Feierlichkeiten steht «wädi rollt» mit dem selben Elan der Bevölkerung zu Diensten.
Die Teilnehmenden des Programms sind jeweils in Tagesschichten von vier bis fünf Stunden im Einsatz. Sowohl Männer als auch Frauen finden in der Velostation eine sinnvolle Tagesstruktur, verbes-sern ihre Sprachkenntnisse und erweitern ihre sozialen und fachlichen Kompetenzen. Damit steigen ihre Chancen auf einen Wiedereinstieg in den Arbeitsmarkt. Zurzeit bietet «wädi rollt» einen Beschäftigungsplatz für rund 25 erwerbslose Personen.
Die bewachte Velostation beinhaltet drei Velodienstleistungen, die die Bevölkerung nutzen kann: Mit dem Veloverleih können tageweise Velofahrende ein qualitativ hochstehendes Fahrzeug inkl. Velohelm gratis ausleihen. Für jede und jeden, klein und gross, gibt es ein geeignetes Fahrzeug. Zudem bietet die Velostation ganzjährig, von Montag bis Sonntag, 248 Veloabstellplätze für private Velos an, davon 60 vollbewachte Abstellplätze in der oberen Etage. Vom Tagespass bis zum Jahrespass ist alles möglich. Beliebt ist auch der Hauslieferdienst per E-Bike: Zwei Elektrovelos mit Velo-Anhänger sind täglich für den Hauslieferdienst im Einsatz.
Unschwer ist zu erkennen: Wädi rollt und rollt!
10 Jahre Schreibdienst
Ebenfalls 10-jährig wurde eine weitere soziale Institution: Der auf Freiwilligenbasis arbeitende Schreibdienst. Dieser bietet Hilfe zur Selbsthilfe und kann Unterstützung bieten zu den Themen Wohnungssuche, Arbeits- und Mietverträge, Ausfüllen von Formularen, private oder amtliche Korrespondenz usw. Auch beim Lesen und Erklären von Dokumenten oder Briefen wird Hilfe geboten.
Der Wädenswiler Anzeiger berichtet in der kommenden Ausgabe ausführlich über dieses Angebot und die Personen, die dahinterstehen.