Politik Wädenswil

Wädenswil rüstet sich für die Energiezukunft

Seit Sommer 2015 ist mit dem «Wädenswil – Masterplan Energie 2020+» ein Pla-nungsinstrument in Kraft, das den Weg in eine ambitionierte Energiezukunft weist. Mit verschiedenen Projekten und Massnahmen zur Energieerzeugung, zur Steigerung der Effizienz und neu auch mit einem Förderprogramm will die Energiestadt Wädenswil eine markante CO2-Reduktion erwirken und mit der vermehrten Nutzung erneuerbarer Energien zum Klimaschutz beitragen.

Das Energieleitbild aus dem Jahre 2009 wird nun durch den «Wädenswil – Masterplan Energie 2020+» abgelöst. Der Masterplan ist das Instrument für die Energie- und Klimapolitik der Stadt Wädenswil. Er enthält Ziele und konkrete Umsetzungsmassnahmen für eine langfristig ausgerichtete, nachhaltige Entwicklung in den kommenden Jahren und bis 2050. Der Masterplan orientiert sich zudem am Ziel, bis 2022 das «Energiestadt-Label Gold» zu erreichen und ist auf die Energie- und Klimapolitik des Bundes und des Kantons abgestimmt.
Energiepolitisch werden die Weichen neu gestellt und im Hinblick auf die Energiewende konkrete Ziele anvisiert. So soll der Gesamtenergiebedarf im Gebäudebereich trotz Bevölkerungswachstum bis ins Jahr 2035 um rund 30% gesenkt werden. Dazu wird von einer höheren Erneuerungsrate der bestehenden Wohnbauten ausgegangen. Bei den städtischen Ge-bäuden ist geplant, durch bevorstehende Sanierungen den Energieverbrauch bis 2035 ebenfalls um 30% zu reduzieren.
In den nächsten 35 Jahren soll in Wädenswil der Anteil erneuerbarer Energien am gesamten Energieverbrauch von heute 10% auf 50% gesteigert werden. Die fossilen Energieträger sollen schrittweise ersetzt werden. Übergangsmässig kommt dem Gas eine Schlüsselrolle zu. Zur Ökologisierung soll der Biogas-Anteil mittelfristig stark ausgebaut werden.

Umweltwärme und Solarstrom

Der heutige Trend zur Umweltwärmenutzung soll fortgeführt und auf dem Stadtgebiet weiter ausgebaut werden. Es wird beabsichtigt, bis 2035 mit Erdwärme einen Anteil von rund 25% des Gesamtwärmebedarfs abzudecken. Die Nutzung des vorhandenen Wärmepotenzials der Abwasserreinigungsanlage (ARA) kann weiter optimiert und der Wärmeverbund der «Energiezentrale Untermosen» mit neuen Anschlüssen erweitert werden. Noch im gleichen Zeitraum plant die Stadt einen zusätzlichen Holz-Nahwärmeverbund zu realisieren.
Auf Anfang 2015 wurde auf dem ganzen Stadtgebiet durch die Elektrizitätswerke des Kantons Zürich (EKZ) ein auf erneuerbaren Energien beruhendes Basis-Stromprodukt eingeführt. Es soll schrittweise mit Anteilen weiterer erneuerbaren Energien ausgebaut werden. Im Fokus der Entwicklung stehen die 300 zur Solarnutzung bestgeeigneten Dachflächen, welche die Stadt in einer Studie gemeinsam mit der ZHAW ermittelt hat. Bis 2050 sollen damit 10% des Strombedarfs im Gebäudebereich erzeugt werden.

Förderprogramm geplant

Um die beabsichtigte Entwicklung zu lenken, sind Anreiz- und Fördermassnahmen erforderlich. Mit einem jährlich wiederkehrenden Rahmenkredit sollen mittelfristig im Sinne eines städtischen Förderprogramms Unterstützungsbeiträge ausgerichtet werden. Diese Mittel werden gezielt für Energieberatungen, für energetische Gebäudemodernisierungen, für erneuerbare Energien und im Bereich Mobilität eingesetzt. Der Stadtrat hat den «Wädenswil – Masterplan Energie 2020+» als Bestandteil der Energieplanung verabschiedet. Über die Einführung und die detaillierte Ausgestaltung des Förderprogramms wird der Gemeinderat demnächst befinden. Allgemein gelten die im Masterplan definierten Zielvorgaben für den Stadtrat und alle Abteilungen als energie- und klimapolitische Leitlinie. Mit der operativen Umsetzung und der Planung von konkreten Massnahmen ist die Energiekommission der Stadt Wädenswil beauftragt worden.(w)

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