Der jährliche Informationsabend im Gasthof Oberort, organisiert vom Quartierverein Au, erfreute sich auch dieses Jahr grosser Beliebtheit: nur wer rechtzeitig kam, bekam noch einen guten Sitzplatz. Vom Stadtrat standen Bauvorstand Heini Hauser, Schulvorstand Johannes Zollinger, Finanzchef Peter Schuppli, Werkvorstand Grübi Brupbacher und – etwas verspätet eingetroffen – Stadtpräsident Philipp Kutter Red und Antwort.
Die Bewohner der Au hatten vorgängig die Möglichkeit, Fragen brieflich oder per E-Mail zu Handen des Stadtrates einzureichen, welche dann am Anlass beantwortet wurden. Das grosse, bestimmende Thema war die rege Bautätigkeit und die anstehenden Bauprojekte in der Au sowie die damit verbunden Probleme und Aufgaben, die bei Bevölkerung und Behörden anstehen oder angegangen werden müssen. In der Au sind in den letzten Jahren viele neue Wohnungen entstanden, weitere sind geplant, so etwa im AuPark, dem ehemaligen Standard-/Alcatel-Areal. Damit verbunden stiegen die Schülerzahlen und werden weiter steigen. Schon heute ist ein Teil der Klassen in Container untergebracht, neue Schulräume sind erst in Planung.
Ein Fragestellerin regte daher an, dass wenn im AuPark auch eine Kantonsschule gebaut würde, dann auch die Fahrpläne des Öffentlichen Verkehrs auf die Stundenpläne abgestimmt sein müssten. Betreffend des Planungsstandes des AuParks führte Heini Hauser aus, dass mit einem Entscheid seitens des Kantons zum Standort der Kantonsschule frühestens im Frühling/Sommer 2016 zu rechnen sei. Wenn dann aber eine Kantonsschule mit rund 600 Schülern in die Au käme, dann werde die Verkehrskommission der Stadt alles unternehmen, dass die Schüler eine gute Anbindung an den ÖV hätten.
Bernhard Hess als Vertreter der IG AuPark, einer der Überbauung kritisch eingestellten Bewegung von Anwohnern, fragte nach, wie sich die Planung der Arealüberbauung mit Gewerbe, Schule und Wohneinheiten mit der Zonenordnung vertrage. Hier musste Stadtrat Hauser für die Antwort etwas ausholen: «Damit dies möglich ist, braucht es einen privaten Gestaltungsplan. Darin können Ausnahmen bewilligt werden. Für die ganze Arealplanung braucht es drei Raumplanungsgeschäfte, die durch die Instanzen müssen: das erste ist die Änderung des Richtplanes, der übergeordneten Planung der Gemeinde. Dort ist zur Zeit das Areal als Industriezone definiert und würde zu Industrie / Gewerbe+Wohnen+Bildung. Das zweite Geschäft wäre die Zonenplanänderung. Hier ist angedacht eine Wohn-/Gewerbezone mit maximal 5 Geschossen. Drittens der private Gestaltungsplan. Alle diese Geschäfte haben eine öffentliche Auflage im Bauamt – und auch Einwendungen können gemacht werden. Zudem redet auch der Kanton mit. Aktueller Stand ist, dass die Firma Intershop als Eigentümerin des Areals den Gestaltungsplan sowie die Bau- und Zonenänderung eingereicht haben». Nachgefragt zum Zeitrahmen, rechnet Hauser mit mindestens einem Jahr, eher länger, bis über ein Baugesuch befunden werden kann.
Zur Frage des Wachstums des Ortsteils führte Heini Hauser aus, dass der Kanton Zürich in den nächsten zehn Jahren um 300 000 Personen wachsen wird. «Nur» 70 000 Personen entfallen dabei auf die Stadt Zürich, während die übrige Mehrbevölkerung auf die Gemeinden verteilt würde. Die Innenentwicklungsstrategie der Stadt Wädenswil zeige dabei gewisse Lösungen auf.
Zur Verkehrssituation beim Steinacher-Kreisel, einem direkten Zubringer in die Au, meinte Hauser, dass dem Stadtrat die Probleme bekannt seien, andrerseits, dass die Elterntaxis der Zurich International School nicht an den Verkehrsproblemen Schuld seien, da die Elterntaxis den Pendlerverkehr nicht tangieren würden. Messungen und Gutachten würden seine Aussage bestätigen, bekräftigte Hauser seine Aussage. Trotzdem erntete er dafür Unverständnis von den Anwesenden.
Auch Tempo 30 auf Strassen in der Au war ein Thema. Ein Anwohner wünschte sich Tempo 30 für die Stoffel-, Aubrig-, Alvierstrasse sowie der Strasse am Zopfbach. Ebenso besteht ein Komitee «Zone 30 im Stoffel und Appital». Dieses Komitee reichte im Juni 2013 eine Petition ein. Hier konnte Heini Hauser erfreuliches verkünden: Nachdem das Projekt 2015 aus dem Budget gekippt wurde, ist es nun im stadträtlichen Budget für 2016. Letzte Hürde bleibt nun noch der Gemeinderat, der an der Budgetsitzung vom 14. Dezember darüber befinden wird.
Zwei ähnlichlautende Fragen gingen zum Thema Schule ein: «Wann wird die Schulsituation in der Au endlich angepackt?» Die Fragestellerinnen bemängelten die aktuelle Situation mit der Unterbringung von Schülern in Container und fragten sich auch, ob auf kommende Entwicklungen – auch im Zusammenhang mit einer möglichen Realisierung des AuParks – Rücksicht genommen wird. Johannes Zollinger blickte in seiner Antwort auf das Jahr 2011 zurück. Damals führte die Primar- zusammen mit der Oberstufenschule und der Stadt eine Schulraumplanung durch. «Was machen wir mit den beiden Schulanlagen Ort und Steinacher?», lautete da die Frage. «Es ist unglaublich kompliziert, wenn die öffentliche Hand ein Bauprojekt wie ein Schulhausneubau auf die Schiene schicken muss», meinte Zollinger. Und: «wir haben jetzt schon Anfragen von Architekten aus Barcelona und Wien». Aktuell plant man im Schulhaus Ort mit einem Erweiterungsbau inklusive Dreifachturnhalle. Aktueller Stand sei, «dass wir gerne einen Projektierungskredit hätten, um ein Detailprojekt auszuarbeiten», meinte der Schulvorstand weiter. Diese Weisung ist aktuell im Gemeinderat zur Beratung. Hier musste er folglich zur Geduld mahnen, konnte die Örtler aber insofern beruhigen, als dass keine Schüler nach Wädenswil in die Schule geschickt werden müssen.
Schneller realisierbar wäre eine Aufstockung des Schulhauses Steinacher, was Raum gäbe für 3 Klassenräume. «Hier spielt uns aber die Finanzlage der Stadt einen Streich», musste Zollinger eingestehen. Einen Termin wollte er nicht nennen, versprach aber sich dafür einzusetzen. Auf Nachfrage hin vermerkte Stadtpräsident Philipp Kutter, dass die Projekte im Investitionsplan 2016–2020 Eingang finden würden: «Alle grösseren Projekte sind im Schulbereich, davon sind die meisten in der Au».
Erfreuliches für die Einwohner vom Oberort, die eine Petition für einen behindertengerechten Zugang zur Bushaltestelle Strandbad in Richtung Horgen forderten (der Wädenswiler Anzeiger berichtete). Hier konnte Peter Schuppli, Leiter Finanzen, vermelden, dass in Zusammenarbeit mit dem Kanton dieser Ausbau bewerkstelligt wird. Allerdings auf Kosten von drei Parzellen der dort liegenden Familiengärten. Eine der Petitionäre, Marianne Kolb, bedankte sich sodann beim Kanton und der Stadt sowie den Unterzeichnenden. Schuppli konnte noch mehr Erfreuliches bekanntgeben: Das Lehrschwimmbecken im Steinacher wird nicht nur früher fertig, sondern sogar noch günstiger als veranschlagt.
Letzte Fragen zu den von den städtischen Werken forcierten Unterflurcontainer konnte Werksvorstand Ernst «Grübi» Brupbacher beantworten – und so auch gleich mit einigen Vorurteilen und Unsicherheiten aufräumen.
Den anschliessenden Apéro übernahm die Stadtkasse – trotz angespannter Finanzlage.
Der jährliche Informationsabend im Gasthof Oberort, organisiert vom Quartierverein Au, erfreute sich auch dieses Jahr grosser Beliebtheit: nur wer rechtzeitig kam, bekam noch einen guten Sitzplatz. Vom Stadtrat standen Bauvorstand Heini Hauser, Schulvorstand Johannes Zollinger, Finanzchef Peter Schuppli, Werkvorstand Grübi Brupbacher und – etwas verspätet eingetroffen – Stadtpräsident Philipp Kutter Red und Antwort.
Die Bewohner der Au hatten vorgängig die Möglichkeit, Fragen brieflich oder per E-Mail zu Handen des Stadtrates einzureichen, welche dann am Anlass beantwortet wurden. Das grosse, bestimmende Thema war die rege Bautätigkeit und die anstehenden Bauprojekte in der Au sowie die damit verbunden Probleme und Aufgaben, die bei Bevölkerung und Behörden anstehen oder angegangen werden müssen. In der Au sind in den letzten Jahren viele neue Wohnungen entstanden, weitere sind geplant, so etwa im AuPark, dem ehemaligen Standard-/Alcatel-Areal. Damit verbunden stiegen die Schülerzahlen und werden weiter steigen. Schon heute ist ein Teil der Klassen in Container untergebracht, neue Schulräume sind erst in Planung.
Ein Fragestellerin regte daher an, dass wenn im AuPark auch eine Kantonsschule gebaut würde, dann auch die Fahrpläne des Öffentlichen Verkehrs auf die Stundenpläne abgestimmt sein müssten. Betreffend des Planungsstandes des AuParks führte Heini Hauser aus, dass mit einem Entscheid seitens des Kantons zum Standort der Kantonsschule frühestens im Frühling/Sommer 2016 zu rechnen sei. Wenn dann aber eine Kantonsschule mit rund 600 Schülern in die Au käme, dann werde die Verkehrskommission der Stadt alles unternehmen, dass die Schüler eine gute Anbindung an den ÖV hätten.
Bernhard Hess als Vertreter der IG AuPark, einer der Überbauung kritisch eingestellten Bewegung von Anwohnern, fragte nach, wie sich die Planung der Arealüberbauung mit Gewerbe, Schule und Wohneinheiten mit der Zonenordnung vertrage. Hier musste Stadtrat Hauser für die Antwort etwas ausholen: «Damit dies möglich ist, braucht es einen privaten Gestaltungsplan. Darin können Ausnahmen bewilligt werden. Für die ganze Arealplanung braucht es drei Raumplanungsgeschäfte, die durch die Instanzen müssen: das erste ist die Änderung des Richtplanes, der übergeordneten Planung der Gemeinde. Dort ist zur Zeit das Areal als Industriezone definiert und würde zu Industrie / Gewerbe+Wohnen+Bildung. Das zweite Geschäft wäre die Zonenplanänderung. Hier ist angedacht eine Wohn-/Gewerbezone mit maximal 5 Geschossen. Drittens der private Gestaltungsplan. Alle diese Geschäfte haben eine öffentliche Auflage im Bauamt – und auch Einwendungen können gemacht werden. Zudem redet auch der Kanton mit. Aktueller Stand ist, dass die Firma Intershop als Eigentümerin des Areals den Gestaltungsplan sowie die Bau- und Zonenänderung eingereicht haben». Nachgefragt zum Zeitrahmen, rechnet Hauser mit mindestens einem Jahr, eher länger, bis über ein Baugesuch befunden werden kann.
Zur Frage des Wachstums des Ortsteils führte Heini Hauser aus, dass der Kanton Zürich in den nächsten zehn Jahren um 300 000 Personen wachsen wird. «Nur» 70 000 Personen entfallen dabei auf die Stadt Zürich, während die übrige Mehrbevölkerung auf die Gemeinden verteilt würde. Die Innenentwicklungsstrategie der Stadt Wädenswil zeige dabei gewisse Lösungen auf.
Zur Verkehrssituation beim Steinacher-Kreisel, einem direkten Zubringer in die Au, meinte Hauser, dass dem Stadtrat die Probleme bekannt seien, andrerseits, dass die Elterntaxis der Zurich International School nicht an den Verkehrsproblemen Schuld seien, da die Elterntaxis den Pendlerverkehr nicht tangieren würden. Messungen und Gutachten würden seine Aussage bestätigen, bekräftigte Hauser seine Aussage. Trotzdem erntete er dafür Unverständnis von den Anwesenden.
Auch Tempo 30 auf Strassen in der Au war ein Thema. Ein Anwohner wünschte sich Tempo 30 für die Stoffel-, Aubrig-, Alvierstrasse sowie der Strasse am Zopfbach. Ebenso besteht ein Komitee «Zone 30 im Stoffel und Appital». Dieses Komitee reichte im Juni 2013 eine Petition ein. Hier konnte Heini Hauser erfreuliches verkünden: Nachdem das Projekt 2015 aus dem Budget gekippt wurde, ist es nun im stadträtlichen Budget für 2016. Letzte Hürde bleibt nun noch der Gemeinderat, der an der Budgetsitzung vom 14. Dezember darüber befinden wird.
Zwei ähnlichlautende Fragen gingen zum Thema Schule ein: «Wann wird die Schulsituation in der Au endlich angepackt?» Die Fragestellerinnen bemängelten die aktuelle Situation mit der Unterbringung von Schülern in Container und fragten sich auch, ob auf kommende Entwicklungen – auch im Zusammenhang mit einer möglichen Realisierung des AuParks – Rücksicht genommen wird. Johannes Zollinger blickte in seiner Antwort auf das Jahr 2011 zurück. Damals führte die Primar- zusammen mit der Oberstufenschule und der Stadt eine Schulraumplanung durch. «Was machen wir mit den beiden Schulanlagen Ort und Steinacher?», lautete da die Frage. «Es ist unglaublich kompliziert, wenn die öffentliche Hand ein Bauprojekt wie ein Schulhausneubau auf die Schiene schicken muss», meinte Zollinger. Und: «wir haben jetzt schon Anfragen von Architekten aus Barcelona und Wien». Aktuell plant man im Schulhaus Ort mit einem Erweiterungsbau inklusive Dreifachturnhalle. Aktueller Stand sei, «dass wir gerne einen Projektierungskredit hätten, um ein Detailprojekt auszuarbeiten», meinte der Schulvorstand weiter. Diese Weisung ist aktuell im Gemeinderat zur Beratung. Hier musste er folglich zur Geduld mahnen, konnte die Örtler aber insofern beruhigen, als dass keine Schüler nach Wädenswil in die Schule geschickt werden müssen.
Schneller realisierbar wäre eine Aufstockung des Schulhauses Steinacher, was Raum gäbe für 3 Klassenräume. «Hier spielt uns aber die Finanzlage der Stadt einen Streich», musste Zollinger eingestehen. Einen Termin wollte er nicht nennen, versprach aber sich dafür einzusetzen. Auf Nachfrage hin vermerkte Stadtpräsident Philipp Kutter, dass die Projekte im Investitionsplan 2016–2020 Eingang finden würden: «Alle grösseren Projekte sind im Schulbereich, davon sind die meisten in der Au».
Erfreuliches für die Einwohner vom Oberort, die eine Petition für einen behindertengerechten Zugang zur Bushaltestelle Strandbad in Richtung Horgen forderten (der Wädenswiler Anzeiger berichtete). Hier konnte Peter Schuppli, Leiter Finanzen, vermelden, dass in Zusammenarbeit mit dem Kanton dieser Ausbau bewerkstelligt wird. Allerdings auf Kosten von drei Parzellen der dort liegenden Familiengärten. Eine der Petitionäre, Marianne Kolb, bedankte sich sodann beim Kanton und der Stadt sowie den Unterzeichnenden. Schuppli konnte noch mehr Erfreuliches bekanntgeben: Das Lehrschwimmbecken im Steinacher wird nicht nur früher fertig, sondern sogar noch günstiger als veranschlagt.
Letzte Fragen zu den von den städtischen Werken forcierten Unterflurcontainer konnte Werksvorstand Ernst «Grübi» Brupbacher beantworten – und so auch gleich mit einigen Vorurteilen und Unsicherheiten aufräumen.
Den anschliessenden Apéro übernahm die Stadtkasse – trotz angespannter Finanzlage.