Kolumne Wädenswil

400 Jahre Rellstab in Wädenswil

1615 kaufte der Rüeschliker Heinrich Rellstab den Leihof. 400 Jahre später begingen seine Nachfahren ein würdiges Jubiläum.

Der erste Teil der Feierlichkeiten fand auf dem Leihof statt. Verwandte, Bekannte, Freunde und Nachbarn trafen sich, und der jetzige Bauer auf dem Hof, Jürg Rellstab, gab zusammen mit Nachbar Jürg Boos, der die Leitung des Forschungsbereichs Biologische Landwirtschaft an der ZHAW innehat, einige Informationen zur Landbewirtschaftung auf dem Hof in früherer und heutiger Zeit. So erfuhren die Gäste, dass die Rellstabs nicht immer Obstbauern waren. Viehwirtschaft und bis 1912 Weinanbau wurden ebenso gepflegt.
Im zweiten Teil wurden die Besucher ins reformierte Kirchgemeindehaus gebeten. An dieser Stelle hätte Prof. Dr. h. c. Ziegler einen Vortrag über bemerkenswerte 400 Jahre Rellstab-Geschichte halten sollen. Leider musste er krankheitsbedingt absagen. An seiner Stelle übernahm die Präsidentin der Historischen Gesellschaft Wädenswil, Mariska Beirne, das Referat. Sie führte in Worten durch das umfangreiche Familienarchiv, das dank umfangreichem Material auch ein interessantes Bild der jeweiligen Zeit abgibt. Das Referat war in neun spannende Kapitel ge­glie­dert und umfasste jeweils 400 Jahre Geschichte des Hofes, der Landwirtschaft, über Heirat und Verwandtschaft wurde berichtet, Ausbildung und Belesenheit, Politik, Militär, soziales Engagement, sowie zu guter Letzt kamen auch Streitigkeiten vor. Solche gab es während der langen Zeit einige, so untereinander bei Erbteilungen oder aber auch mit den direkten Nachbarn.
Beim abschliessenden Apéro hatten Familie und Gäste nochmals Gelegenheit, sich über 400 bewegte Jahre auszutauschen.

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