Politik Wädenswil

Stadtrat will künftig nachhaltiger beschaffen

In der Antwort auf eine Interpellation der SP-Gemeinderatsfraktion hat der Stadtrat erkannt, dass bei der Auftragsvergabe betreffend sozialer Beschaffung Verbesserungspotenzial vorhanden ist.

Soziale Beschaffung bedeutet insbesondere, bei der Vergabe von Aufträgen (v.a. Materialeinkauf) darauf zu achten, dass einfachste Rechte der Arbeiter (z.B. Verbot von Zwangsarbeit) eingehalten werden. In einem im Oktober 2011 abgeschriebenen Postulat beschied der Stadtrat noch, dass «der Kontrollaufwand zu hoch sei».
Nun veröffentlichte vor einiger Zeit Solidarsuisse ein Gemeinderating. In diesem wurden die Gemeinden sowohl nach Kriterien der Entwicklungszusammenarbeit als auch der sozialen Beschaffung bewertet. Während Wädenswil im Bereich Entwicklungszusammenarbeit gut abschnitt, wurden im Bereich soziale Beschaffung nur 2,5 von 50 möglichen Punkten erreicht.

Die Gesamtbeurteilung war entsprechend nicht besonders erfreulich, was die SP nochmals nachfragen liess.
Nun zeigt sich der Stadtrat einsichtiger: «Bereits die Teilnahme am Gemeinderating zeigt, dass der Stadtrat am Thema interessiert ist. Die Umfrage von Solidar Suisse hat zusätzlich sensibilisiert», heisst es aus dem Stadthaus. Und: «Dem Stadtrat ist es selbstverständlich ein Anliegen, zur Beseitigung der Zwangsarbeit und Abschaffung der Kinderarbeit, also ingesamt zur menschenwürdigen Produktionsarbeit, beizutragen.»
Dazu will der Stadtrat Richtlinien für das Offertwesen und zur Beschaffung festlegen, so wie der ökologische Einkauf bereits seit 2010 in Beschaffungsrichtlinien festgehalten ist.

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