Kolumne Wädenswil

Louis Flepp: letzte Vorbereitungen zum RAA

2 200 Kilometer, 30 000 Höhenmeter, mit dem Rennrad in 5 Tagen rund um Österreich. Das hat sich der Wädenswiler Louis Flepp (59) zum Ziel gesetzt. (Der Wädenswiler Anzeiger berichtete.) Mit dem letzten Testlauf über 48 Stunden wird sich zeigen, ob er und sein Team bereit sind.

Es gilt als das härteste Radrennen Europas, das Race Around Austria (RAA), das vom 13. bis 18. August 2014 die Ultracycling-Szene in Österreich versammelt. Mitten unter ihnen der Wädenswiler Louis Flepp mit seinem Team. Dass er damit als ältester Finisher in die Geschichte des RAA eingehen könnte steht nicht im Vordergrund, spornt ihn aber erst recht an.

Training für Körper und Geist

Seit bald einem Jahr bereitet sich Flepp auf die grosse Herausforderung vor. In den verbleibenden 6 Wochen gilt es nun, die ideale Form zu finden, sowohl physisch als auch im Kopf. Denn bei einem solchen Langstreckenrennen wird irgendwann die mentale Stärke über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Ein letzter Test

Am Donnerstag, 26. Juni, startet das Team zu einem letzten Testlauf. Als Teststrecke dient die Route des Swiss Cycling Marathons, die von Bern an den Bodensee, über Luzern und Lausanne zurück nach Bern führt. 900 Kilometer, die Flepp in etwas mehr als zwei Tagen bewältigen möchte. Damit die Abläufe möglichst realitätsnah geprobt werden können, wird der Testlauf in der Originalbesetzung durchgeführt. Dazu zählen neben den zwei 3-köpfigen Begleitcrews ein drittes Team, das für die Erholung und Verpflegung der Crewmitglieder im Motorhome zuständig ist. Für den Coach und ehemaligen Ultracycling-Profi Andrea Clavadetscher ist ein solcher Testlauf Gold wert. «Das Ziel ist es, alle Abläufe wie Navigation, Verpflegung, Kleiderwechsel, Radwechsel und Crewwechsel zu üben und einzuspielen. Während dem Rennen sollte dann alles so reibungslos wie möglich laufen.»

Mit dabei im Team sind die drei erwachsenen Söhne von Flepp. Obwohl sie ihren Vater schon auf einigen Touren begleitet haben ist das RAA auch für sie eine neue Herausforderung. Die Erholung der Crew ist denn auch ein zentrales Element im Konzept von Andrea Clavadetscher. «Wenn die Crew ausgeruht die Schicht übernimmt, kann sie diese Energie auf den Fahrer übertragen. Das wirkt besser als jedes Doping.»
Der Schlüssel dazu ist die Kommunikation zwischen Pacecar und Fahrer. Ein ausgeklügeltes duales Funksystem soll verhindern, dass Louis Flepp vorne «alleine durch die Gegend fährt». Auch der Bordelektroniker Simon Flepp ist froh über den Testlauf. «Navigationsanweisungen, Gespräche, Telefonate und Musik sollen übertragen werden können. Und das auch bei schlechten Bedingungen, wie Wind und Regen. In den 48 Stunden kann alles auf Herz und Nieren geprüft werden.»

Live dabei

Sowohl das Rennen im August, als auch der Testlauf können live mitverfolgt werden. Auf der Webseite www.teamflepp.ch gibt das Team Einblicke in das Renngeschehen. Zudem wird die aktuelle Position von Fahrer, Pacecar und Wohnmobil auf einer Karte angezeigt.
Natürlich hofft das Team auch auf Verstärkung von Zuhause. Per SMS können Glückwünsche an das Team geschickt werden, die bestimmt helfen werden, den nächsten Pass in Angriff zu nehmen.

Weitere Informationen:
www.teamflepp.ch
Offizielle Webseite RAA:
www.racearoundaustria.at

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