Am 30. März hat Wädenswil gewählt. Mit einer bedenklich tiefen Wahlbeteiligung von rund 35% bestellten die Wädenswiler Stimmbürger einen neuen Stadtrat sowie ein neues Parlament.
Souverän als Stadtrat und Stadtpräsident wieder gewählt wurde Philipp Kutter (CVP); ein ebenso gutes Resultat erreichen die bisherigen Ernst «Grübi» Brupbacher (BFPW), Johannes Zollinger (EVP) sowie Heini Hauser. Gewählt wurde ausserdem das Doppelpack Astrid Furrer und Peter Schuppli (beide FDP) sowie der Kandidat der SP, Jonas Erni.
CVP verliert zweiten Sitz
Das absolute Mehr erreicht, aber als überzähliger Kandidat ausgeschieden ist Beat Wiederkehr (CVP). 40 Stimmen fehlten «Mister Weihnachtsbeleuchtung» auf den 7. Platz, der der CVP den 2. Sitz gesichert hätte, den sie nun – und dies ist als historische Niederlage zu werten – verloren hat. Deutlich abgeschlagen folgen Christina Zurfluh Fräfel (SVP), Pierre Rappazzo (GLP) und Fredy Reifler (parteilos).
Aus den Parlamentswahlen gingen FDP und GLP als Sieger hervor; die Freisinnigen gewannen 1 Sitz (neu 6 Sitze), die Grünliberalen werden künftig mit 3 Sitzen im 35-köpfigen Parlament vertreten sein. Ihren Besitzstand wahrten das Bürgerliche Forum Positives Wädenswil (2 Sitze), die Sozialdemokraten (6 Sitze), die CVP (4 Sitze) die EVP (2 Sitze) sowie die EDU (1 Sitz). Verloren haben die Grünen; hier konnte der Abgang von Heinz Wiher nicht kompensiert werden (neu 3 Sitze). Auch die SVP gibt einen Sitz ab, bleibt mit 8 Sitzen aber weiterhin stärkste Fraktion. In den politischen Ruhestand darf sich Albert A. Stahel begeben. Die Wähler goutierten das Parteien-«hopping» des ehemaligen SVP-, GLP und jetzigen SD-Vertreters nicht. Den einzigen Sitz hat auch die BDP verloren.
Sitzverteilung im Gemeinderat in der Übersicht (in Klammern Anzahl Sitze in der Legislatur 2010–2014):
SVP 8 (9); SP 6 (6); FDP 6 (5); CVP 4 (4); GP 3 (4); BFPW 2 (2); EVP 2 (2); EDU 1 (1); GLP 3 (0).
Wahlresultate der gewählten Stadträte:
Kutter Philipp (CVP) 2 849 Stimmen
Brupbacher Ernst (BFPW) 2 190 Stimmen
Zollinger Johannes 2 108 Stimmen
Hauser Heini (SVP) 2 039 Stimmen
Furrer Astrid (FDP)2 036 Stimmen
Schuppli Peter (FDP) 1 914 Stimmen
Erni Jonas (SP)1 805 Stimmen
Den neuen Vertretern in der Exekutive stellte der Wädenswiler Anzeiger je eine Frage, entweder zu den Wahlen oder aber zur beginnenden Legislatur:
Wädenswiler Anzeiger: Was wiegt schwerer – das souveräne eigene Resultat oder die Nichtwahl von Parteikollege Beat Wiederkehr?
Philipp Kutter: Auf den Wahlsonntag blicke ich mit gemischten Gefühlen zurück. Ich freue mich, dass die CVP Wähleranteile gewinnt. 2014 sind es 1,5% mehr als 2010. Unser Einsatz für Familien, Vereine und Gewerbe wird offensichtlich geschätzt. Auch für das schöne persönliche Resultat bin ich sehr dankbar. Aber ich bedaure natürlich die Nicht-Wahl von Beat Wiederkehr, vor allem weil nur wenige Stimmen fehlten.
Die angestrebte bürgerliche Mehrheit ist nun Tatsache. Welche Themen werden nun aus bürgerlicher Sicht im Stadtrat sowie im Parlament einfacher zu behandeln sein?
Ernst «Grübi» Brupbacher: Mit der «Bürgerlichen Mehrheit» im Stadtrat und der Besetzung der Schlüssel-Ressorts Finanzen/Liegenschaften, Planen/Bauen, Sicherheit/Gesundheit und der Werke als Ver- und Entsorger werden die anstehenden, zukunftsweisenden Projekte periodengerecht vorangebracht. Die zeitlich sinnvolle Abstimmung der Projekte wird dazu führen, dass mit optimiertem Einsatz der Steuererträge auch entsprechend grosse Investitionen getätigt werden können ohne Steuerfusserhöhungen. Dies bedingt eine bürgerliche Absprache und Strategie im Stadt- und Gemeinderat. Weitsicht – Einsicht – Erfolgsaussicht.
Bei Ihnen scheint jetzt schon klar, dass Sie weiterhin der Stadtrat «Schule und Jugend» sein werden. Was werden die dominierenden Themen in Ihrem Ressort sein in den kommenden 4 Jahren?
Johannes Zollinger: In den nächsten Jahren will die Schule mehrere Projekte zur Verbesserung der Raumsituation in den Schulhäusern und Kindergärten realisieren. Die Schulanlagen Ort, Steinacher und Glärnisch sollen erweitert werden. Das Untermosenschulhaus wird umfassend saniert. Wädenswil prüft die Beteiligung am Projekt «Starke Lernbeziehungen» auf Stufe Kindergärten. Mit einem umfassenden, massgeschneiderten Angebot für alle Begabungsstufen nimmt die Primarschule auch in den kommenden Jahren die individuellen Bedürfnisse von Kindern ganzheitlich wahr.
Als Bauvorstand steht man oft etwas mehr im «Rampenlicht» als die Stadtratskollegen. Ist das Ansporn, Bereicherung oder eher Last?
Heini Hauser: Die Abteilung PB ist mir inzwischen wie etwas ans Herz gewachsen. Es sind viele angefangene, spannende Projekte (Innenentwicklungsstrategie, Entwicklung Areale wie Coop, MEWA oder Alcatel) weiter zu führen und zu begleiten. Dies ist sehr interessant, aber manchmal auch anstrengend. Mit Bau- oder andern Bewilligungen schafft man sich bekanntlich nicht nur Freunde. Solange ich aber nicht persönlich angegriffen werde, fällt es mir selten schwer, solche Entscheide zu verantworten. Denn die meisten sind mit gesetzlichen Grundlagen oder durch Verfügungen des Kantons bereits vorgespurt. Schwierig ist es für mich, wenn ich solche Kantonale Verfügungen des Kantons nicht nachvollziehen kann. Ich habe auch schon dem Baudirektor persönlich einen Brief geschrieben – mit Erfolg! Selbstverständlich steht man als Bauvorstand etwas mehr im Rampenlicht. Ich habe dies bis heute nie als grosse Belastung empfunden.
Sowohl das Doppelpack mit Peter Schuppli wie auch das bürgerliche 5er-Ticket hat eingeschlagen. Hat das klare Resultat überrascht?
Astrid Furrer: Unsere Wähler freuten sich über diese Zusammenarbeit, was sich auf das Resultat niederschlug. Alternative Ideen zur Finanzierung unserer Grossprojekte wie Teil-Privatisierungen oder Public-Private-Partnership (Zusammenarbeit von öffentlicher und privater Hand) werden zum Thema. Die Ausgaben der Stadt werden noch kritischer hinterfragt. Auch die Einnahmenseite von Steuern behalten wir vermehrt im Auge, indem wir unseren Standortvorteil für kleine und grosse Firmen besser ausspielen müssen.
Ist der Wechsel von der Legislative in die Exekutive die Krönung einer langen Karriere? Oder verfolgen Sie allenfalls noch weitere politische Karriereziele?
Peter Schuppli: Nach acht Jahren Mitglied und Präsident der RPK (heute GRPK), acht Jahren Präsident der Sachkommission und weiteren vier Jahren als Gemeinderat ohne Portefeuille ist die Wahl in den Wättischwiler Stadtrat für mich der Höhepunkt meiner politischen Laufbahn. Diese hatte in den Neunziger Jahren eher zufällig nach einem Fussballmatch in der Beichlen dank der Überzeugungsarbeit von Bildhauer und Parteikollege Ueli Fausch begonnen.
Der Stadtrat ist nun definitiv bürgerlich dominiert: wie bringt sich der Sozialdemokrat Erni in das Gremium ein und was sind Ziele für die kommende Legislatur?
Jonas Erni: Gemeinsam und konsensorientiert werde ich mit den anderen Stadtratsmitgliedern dafür sorgen, dass Wädenswil weiterhin ein attraktiver Wohnort für alle bleiben wird. Dazu muss einerseits die Zentrumsentwicklung zügig vorangetrieben und gleichzeitig die Förderung des gemeinnützigen Wohnbaus forciert werden. Zudem ist es mir wichtig, dass Wädenswil weiterhin eine sichere und saubere Stadt bleibt mit einem vielseitigen kulturellen Angebot.
Am 30. März hat Wädenswil gewählt. Mit einer bedenklich tiefen Wahlbeteiligung von rund 35% bestellten die Wädenswiler Stimmbürger einen neuen Stadtrat sowie ein neues Parlament.
Souverän als Stadtrat und Stadtpräsident wieder gewählt wurde Philipp Kutter (CVP); ein ebenso gutes Resultat erreichen die bisherigen Ernst «Grübi» Brupbacher (BFPW), Johannes Zollinger (EVP) sowie Heini Hauser. Gewählt wurde ausserdem das Doppelpack Astrid Furrer und Peter Schuppli (beide FDP) sowie der Kandidat der SP, Jonas Erni.
CVP verliert zweiten Sitz
Das absolute Mehr erreicht, aber als überzähliger Kandidat ausgeschieden ist Beat Wiederkehr (CVP). 40 Stimmen fehlten «Mister Weihnachtsbeleuchtung» auf den 7. Platz, der der CVP den 2. Sitz gesichert hätte, den sie nun – und dies ist als historische Niederlage zu werten – verloren hat. Deutlich abgeschlagen folgen Christina Zurfluh Fräfel (SVP), Pierre Rappazzo (GLP) und Fredy Reifler (parteilos).
Aus den Parlamentswahlen gingen FDP und GLP als Sieger hervor; die Freisinnigen gewannen 1 Sitz (neu 6 Sitze), die Grünliberalen werden künftig mit 3 Sitzen im 35-köpfigen Parlament vertreten sein. Ihren Besitzstand wahrten das Bürgerliche Forum Positives Wädenswil (2 Sitze), die Sozialdemokraten (6 Sitze), die CVP (4 Sitze) die EVP (2 Sitze) sowie die EDU (1 Sitz). Verloren haben die Grünen; hier konnte der Abgang von Heinz Wiher nicht kompensiert werden (neu 3 Sitze). Auch die SVP gibt einen Sitz ab, bleibt mit 8 Sitzen aber weiterhin stärkste Fraktion. In den politischen Ruhestand darf sich Albert A. Stahel begeben. Die Wähler goutierten das Parteien-«hopping» des ehemaligen SVP-, GLP und jetzigen SD-Vertreters nicht. Den einzigen Sitz hat auch die BDP verloren.
Sitzverteilung im Gemeinderat in der Übersicht (in Klammern Anzahl Sitze in der Legislatur 2010–2014):
SVP 8 (9); SP 6 (6); FDP 6 (5); CVP 4 (4); GP 3 (4); BFPW 2 (2); EVP 2 (2); EDU 1 (1); GLP 3 (0).
Wahlresultate der gewählten Stadträte:
Kutter Philipp (CVP) 2 849 Stimmen
Brupbacher Ernst (BFPW) 2 190 Stimmen
Zollinger Johannes 2 108 Stimmen
Hauser Heini (SVP) 2 039 Stimmen
Furrer Astrid (FDP)2 036 Stimmen
Schuppli Peter (FDP) 1 914 Stimmen
Erni Jonas (SP)1 805 Stimmen
Den neuen Vertretern in der Exekutive stellte der Wädenswiler Anzeiger je eine Frage, entweder zu den Wahlen oder aber zur beginnenden Legislatur:
Wädenswiler Anzeiger: Was wiegt schwerer – das souveräne eigene Resultat oder die Nichtwahl von Parteikollege Beat Wiederkehr?
Philipp Kutter: Auf den Wahlsonntag blicke ich mit gemischten Gefühlen zurück. Ich freue mich, dass die CVP Wähleranteile gewinnt. 2014 sind es 1,5% mehr als 2010. Unser Einsatz für Familien, Vereine und Gewerbe wird offensichtlich geschätzt. Auch für das schöne persönliche Resultat bin ich sehr dankbar. Aber ich bedaure natürlich die Nicht-Wahl von Beat Wiederkehr, vor allem weil nur wenige Stimmen fehlten.
Die angestrebte bürgerliche Mehrheit ist nun Tatsache. Welche Themen werden nun aus bürgerlicher Sicht im Stadtrat sowie im Parlament einfacher zu behandeln sein?
Ernst «Grübi» Brupbacher: Mit der «Bürgerlichen Mehrheit» im Stadtrat und der Besetzung der Schlüssel-Ressorts Finanzen/Liegenschaften, Planen/Bauen, Sicherheit/Gesundheit und der Werke als Ver- und Entsorger werden die anstehenden, zukunftsweisenden Projekte periodengerecht vorangebracht. Die zeitlich sinnvolle Abstimmung der Projekte wird dazu führen, dass mit optimiertem Einsatz der Steuererträge auch entsprechend grosse Investitionen getätigt werden können ohne Steuerfusserhöhungen. Dies bedingt eine bürgerliche Absprache und Strategie im Stadt- und Gemeinderat. Weitsicht – Einsicht – Erfolgsaussicht.
Bei Ihnen scheint jetzt schon klar, dass Sie weiterhin der Stadtrat «Schule und Jugend» sein werden. Was werden die dominierenden Themen in Ihrem Ressort sein in den kommenden 4 Jahren?
Johannes Zollinger: In den nächsten Jahren will die Schule mehrere Projekte zur Verbesserung der Raumsituation in den Schulhäusern und Kindergärten realisieren. Die Schulanlagen Ort, Steinacher und Glärnisch sollen erweitert werden. Das Untermosenschulhaus wird umfassend saniert. Wädenswil prüft die Beteiligung am Projekt «Starke Lernbeziehungen» auf Stufe Kindergärten. Mit einem umfassenden, massgeschneiderten Angebot für alle Begabungsstufen nimmt die Primarschule auch in den kommenden Jahren die individuellen Bedürfnisse von Kindern ganzheitlich wahr.
Als Bauvorstand steht man oft etwas mehr im «Rampenlicht» als die Stadtratskollegen. Ist das Ansporn, Bereicherung oder eher Last?
Heini Hauser: Die Abteilung PB ist mir inzwischen wie etwas ans Herz gewachsen. Es sind viele angefangene, spannende Projekte (Innenentwicklungsstrategie, Entwicklung Areale wie Coop, MEWA oder Alcatel) weiter zu führen und zu begleiten. Dies ist sehr interessant, aber manchmal auch anstrengend. Mit Bau- oder andern Bewilligungen schafft man sich bekanntlich nicht nur Freunde. Solange ich aber nicht persönlich angegriffen werde, fällt es mir selten schwer, solche Entscheide zu verantworten. Denn die meisten sind mit gesetzlichen Grundlagen oder durch Verfügungen des Kantons bereits vorgespurt. Schwierig ist es für mich, wenn ich solche Kantonale Verfügungen des Kantons nicht nachvollziehen kann. Ich habe auch schon dem Baudirektor persönlich einen Brief geschrieben – mit Erfolg! Selbstverständlich steht man als Bauvorstand etwas mehr im Rampenlicht. Ich habe dies bis heute nie als grosse Belastung empfunden.
Sowohl das Doppelpack mit Peter Schuppli wie auch das bürgerliche 5er-Ticket hat eingeschlagen. Hat das klare Resultat überrascht?
Astrid Furrer: Unsere Wähler freuten sich über diese Zusammenarbeit, was sich auf das Resultat niederschlug. Alternative Ideen zur Finanzierung unserer Grossprojekte wie Teil-Privatisierungen oder Public-Private-Partnership (Zusammenarbeit von öffentlicher und privater Hand) werden zum Thema. Die Ausgaben der Stadt werden noch kritischer hinterfragt. Auch die Einnahmenseite von Steuern behalten wir vermehrt im Auge, indem wir unseren Standortvorteil für kleine und grosse Firmen besser ausspielen müssen.
Ist der Wechsel von der Legislative in die Exekutive die Krönung einer langen Karriere? Oder verfolgen Sie allenfalls noch weitere politische Karriereziele?
Peter Schuppli: Nach acht Jahren Mitglied und Präsident der RPK (heute GRPK), acht Jahren Präsident der Sachkommission und weiteren vier Jahren als Gemeinderat ohne Portefeuille ist die Wahl in den Wättischwiler Stadtrat für mich der Höhepunkt meiner politischen Laufbahn. Diese hatte in den Neunziger Jahren eher zufällig nach einem Fussballmatch in der Beichlen dank der Überzeugungsarbeit von Bildhauer und Parteikollege Ueli Fausch begonnen.
Der Stadtrat ist nun definitiv bürgerlich dominiert: wie bringt sich der Sozialdemokrat Erni in das Gremium ein und was sind Ziele für die kommende Legislatur?
Jonas Erni: Gemeinsam und konsensorientiert werde ich mit den anderen Stadtratsmitgliedern dafür sorgen, dass Wädenswil weiterhin ein attraktiver Wohnort für alle bleiben wird. Dazu muss einerseits die Zentrumsentwicklung zügig vorangetrieben und gleichzeitig die Förderung des gemeinnützigen Wohnbaus forciert werden. Zudem ist es mir wichtig, dass Wädenswil weiterhin eine sichere und saubere Stadt bleibt mit einem vielseitigen kulturellen Angebot.