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Wieviel darf eine saubere Chilbi kosten?

Eine schon vor der Chilbi 2012 von Kuno Spirig (GLP)und der SVP-/BFPW-Fraktion eingereichte Interpellation an den Stadtrat brachte bei deren Beantwortung Anfang März 2013 Erstaunliches an den Tag: die Entsorgungskosten an der Chilbi 2012 sind geradezu explodiert. Auch sonst lassen die Antworten des Stadtrates aufhorchen.

In ihrer Interpellation wollten die Parlamentarier vom Stadtrat neben weiteren Fragen zur Abfallproblematik an der Chilbi wissen, welche Erfahrungen in den letzten fünf Jahren betreffend Abfallmenge und -arten und Kosten angefallen sind, aber auch welche Massnahmen der Stadtrat plane, die Abfallbewirtschaftung an der Chilbi zu verbessern. Den Interpellanten war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bekannt, dass mit dem Programm «Dräksak» der Firma Recupero AG aus Emmen ein Vertrag zur Entsorgung zustande kam. Nun beantwortete der Stadtrat die Fragen und schreibt als Vorbemerkung: «Abfall ist an Grossanlässen wie der Chilbi immer wieder ein Thema. Die Stadt und die Veranstalterin der Chilbi, die Chilbikommission des Verkehrsvereins Wädenswil, sind deshalb bestrebt, die Abfallmenge und das Littering einzudämmen. In den Vorjahren haben verschiedene Massnahmen wie die Erhöhung der Anzahl der Abfallfässer sowie die grössere Verantwortung der Standbetreiber für die Abfallbehältnisse nur mässigen Erfolg gezeigt. Erst das Engagement der Firma ‹Dräksak› an der Chilbi 2012 hat zu einem sichtbar saubereren Chilbiareal geführt. Zudem wurde der Verkauf von Getränken in Aludosen oder Glasflaschen verboten. Um die Abfallmenge zu reduzieren, planen die Chilbikommission und die Stadt für die Chilbi 2013 eine Verpflichtung der Verkäufer, Getränke entweder in bepfandeten PET-Flaschen oder in bepfandeten Mehrwegbechern abzugeben.»
Der letzte Satz der Antwort birgt schon einigen Zündstoff: Ob dieses System, das an Openairs wohl funktionieren mag, an einer Chilbi von der Grösse wie Wädenswil zweckmässig ist? Die Standbetreiber rechnen mit erheblichem Mehraufwand.

Auf die Frage nach den Erfahrungen in den letzten fünf Jahren betreffend Abfallmenge, Abfallarten und Kosten für Entsorgung präsentierte der Stadtrat eine Tabelle, die bei in etwa gleichbleibender Abfallmenge bei den Reinigungskosten einen Sprung von CHF 8 300 im Jahr 2011 auf neu CHF 29 000 im Jahr 2012 zeigt. Dreieinhalb Mal mehr! Und wenn der Stadtrat nun schreibt «die deutlich höheren Entsorgungs- und Reingungskosten im 2012 sind damit begründet, dass die Chilbikommission in diesem Jahr die Arbeiten an eine private Firma vergeben hat», verursacht dies Stirnrunzeln. Denn der Firma Recupero wurde gegenüber Mitbewerbern, darunter auch die Städtischen Abfallbeseitiger, der Vorzug vor allem wegen des attraktiven Preisangebots gegeben. Anscheinend aber beruhten einige der Aufgaben, die die Dräksak-Leute zu bewältigen hatten, auf «Verrechnung nach Aufwand». Daher wird der Entsorgungsauftrag für die Chilbi 2013 gemäss Angaben von Platzmeister Alfons Nauer wieder neu ausgeschrieben .

Personelle Veränderungen in der Chilbikommision

Seinen Rücktritt bekanntgegeben hat im Weiteren der Präsident der Chilbikommission, Heinz Rusterholz. Seine Stelle ist im Moment noch vakant.

Jahr / Abfallmenge / Kosten Entsorgung / Ungefähre Reinigungskosten

2012 10 090 kg CHF 3 373 CHF 29 000
2011 9 380 kg CHF 1 870 CHF 8 300
2010 9 290 kg CHF 1 960 CHF 5 500
2009 10 770 kg CHF 2 550 CHF 11 500
2008 9 280kg CHF 2 500 CHF 11 900

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