Aus den Ferien zurückgekehrt lese ich das E-Mail des Herausgebers, Stefan Baumgartner, in welchem er, an die bevorstehende Chilbi-Zeit anlehnend, schreibt: «Da die Finanzmärkte weiterhin Karussell fahren, wirst Du bestimmt ein spannendes Thema finden!»
Nicht Chilbi sondern Olympiade war in den letzten Tagen und Wochen angesagt. Dem Motto der olympischen Bewegung citius, altius, fortius folgend (Latein für «schneller, höher, stärker») stiegen die Aktienmärkte weltweit wieder auf das Niveau von Anfang zweites Quartal dieses Jahres; der Schweizer Aktienindex SMI erlebte überraschend einen ständigen Aufwärtstrend, der ihn auf einen neuen Höchststand in diesem Jahr brachte.
Nach wie vor erstaunt mich, dass die Entwicklung der Aktienbörsen die herrschende Konjunkturverlangsamung nicht widerspiegelt. Neueste Nachrichten zeigen auf, dass sich die wirtschaftliche Erholung in den USA abschwächt. In Europa hat sich die Lage weiter verdüstert. In Griechenland ist das europäische Prüfungsgremium (Troika) zum Schluss gekommen, dass sich die Reformen in der geforderten Zeit nicht umsetzen lassen. In Italien und Spanien stehen ganze Regionen bzw. Provinzen vor dem Bankrott und haben den Staat um Hilfe ersucht.
Einzig die Schweiz bleibt auf dem Wachstumspfad. Das von der Konjunkturforschungsstelle (Kof) veröffentlichte Barometer verzeichnete im Juli einen erneuten Anstieg und zeigt damit auf, dass die Schweizer Volkswirtschaft auch in den nächsten Monaten weiter wachsen wird. Aufgrund der um unser Land herum herrschenden Anzeichen für eine Abschwächung muss aber auch hier mit einer Eintrübung des Wirtschaftsklimas gerechnet werden. Von Rezession zu sprechen wäre im Moment noch zu viel gesagt.
Die Probleme der Euro-Zone sind noch für längere Zeit nicht gelöst. Trotz neuer Stabilitätsmassnahmen sind die Zinsen für Spanien und Italien wieder angestiegen. Solange diese ihre Finanzierungsbedürfnisse am offenen und spekulativen Einflüssen unterworfenen Markt eindecken müssen, wird sich an der Situation nichts ändern. Warum wird die Finanzierung der Staatshaushalte dieser Länder nicht vom allgemeinen Markt weggenommen? Statt milliardenschwere Rettungsschirme aufzubauen könnte die Europäische Zentralbank dieses Geld direkt den betroffenen Staaten in Form von Krediten zur Verfügung stellen, zu einem tiefen Zinssatz. So würden diese Staaten entlastet, die Zinslast abgebaut und die EZB würde, als positiven Nebeneffekt, Zinseinnahmen erhalten. Im Gegensatz zu den, wie das Beispiel Griechenland zeigt, verlorenen Unterstützungsgeldern.
Das Karussell wird sich so oder so weiterdrehen und spannend bleibt der Ausgang dieser ganzen Konjunktur- und Finanzgeschichte allemal. Man sagt in Wädenswil, nach der Chilbi Ende August beginne bereits der Herbst. Konjunkturell hat der Herbst bereits Einzug gehalten, hoffen wir darauf, dass der Winter nicht allzu hart wird.
Eine vergnügte Chilbi-Zeit wünscht
Marco Heldner
Marco Heldner ist eidg. dipl. Bankfachmann und betreibt in Wädenswil ein Vermögensverwaltungs- und Treuhandbüro.
Aus den Ferien zurückgekehrt lese ich das E-Mail des Herausgebers, Stefan Baumgartner, in welchem er, an die bevorstehende Chilbi-Zeit anlehnend, schreibt: «Da die Finanzmärkte weiterhin Karussell fahren, wirst Du bestimmt ein spannendes Thema finden!»
Nicht Chilbi sondern Olympiade war in den letzten Tagen und Wochen angesagt. Dem Motto der olympischen Bewegung citius, altius, fortius folgend (Latein für «schneller, höher, stärker») stiegen die Aktienmärkte weltweit wieder auf das Niveau von Anfang zweites Quartal dieses Jahres; der Schweizer Aktienindex SMI erlebte überraschend einen ständigen Aufwärtstrend, der ihn auf einen neuen Höchststand in diesem Jahr brachte.
Nach wie vor erstaunt mich, dass die Entwicklung der Aktienbörsen die herrschende Konjunkturverlangsamung nicht widerspiegelt. Neueste Nachrichten zeigen auf, dass sich die wirtschaftliche Erholung in den USA abschwächt. In Europa hat sich die Lage weiter verdüstert. In Griechenland ist das europäische Prüfungsgremium (Troika) zum Schluss gekommen, dass sich die Reformen in der geforderten Zeit nicht umsetzen lassen. In Italien und Spanien stehen ganze Regionen bzw. Provinzen vor dem Bankrott und haben den Staat um Hilfe ersucht.
Einzig die Schweiz bleibt auf dem Wachstumspfad. Das von der Konjunkturforschungsstelle (Kof) veröffentlichte Barometer verzeichnete im Juli einen erneuten Anstieg und zeigt damit auf, dass die Schweizer Volkswirtschaft auch in den nächsten Monaten weiter wachsen wird. Aufgrund der um unser Land herum herrschenden Anzeichen für eine Abschwächung muss aber auch hier mit einer Eintrübung des Wirtschaftsklimas gerechnet werden. Von Rezession zu sprechen wäre im Moment noch zu viel gesagt.
Die Probleme der Euro-Zone sind noch für längere Zeit nicht gelöst. Trotz neuer Stabilitätsmassnahmen sind die Zinsen für Spanien und Italien wieder angestiegen. Solange diese ihre Finanzierungsbedürfnisse am offenen und spekulativen Einflüssen unterworfenen Markt eindecken müssen, wird sich an der Situation nichts ändern. Warum wird die Finanzierung der Staatshaushalte dieser Länder nicht vom allgemeinen Markt weggenommen? Statt milliardenschwere Rettungsschirme aufzubauen könnte die Europäische Zentralbank dieses Geld direkt den betroffenen Staaten in Form von Krediten zur Verfügung stellen, zu einem tiefen Zinssatz. So würden diese Staaten entlastet, die Zinslast abgebaut und die EZB würde, als positiven Nebeneffekt, Zinseinnahmen erhalten. Im Gegensatz zu den, wie das Beispiel Griechenland zeigt, verlorenen Unterstützungsgeldern.
Das Karussell wird sich so oder so weiterdrehen und spannend bleibt der Ausgang dieser ganzen Konjunktur- und Finanzgeschichte allemal. Man sagt in Wädenswil, nach der Chilbi Ende August beginne bereits der Herbst. Konjunkturell hat der Herbst bereits Einzug gehalten, hoffen wir darauf, dass der Winter nicht allzu hart wird.
Eine vergnügte Chilbi-Zeit wünscht
Marco Heldner
Marco Heldner ist eidg. dipl. Bankfachmann und betreibt in Wädenswil ein Vermögensverwaltungs- und Treuhandbüro.