Gleich zwei gewichtige Planstudien veröffentlichte die Stadt Wädenswil in den letzten Wochen: einerseits die kommunale Raumentwicklungsstrategie (RES), die über die grundlegende Stadtentwicklung in den nächsten Jahren Auskunft gibt, andrerseits präsentierte die Stadt an einer Ausstellung in der Kulturhalle das Projekt «Zentrumsplanung».
Bei beiden Projekten geht es um wegweisende Zukunftsplanung, wie sich Wädenswil mittel- bis langfristig präsentieren soll. Neubauten im Bereich Gerbeplatz und -strasse sowie im Bereich Poststrasse/Coop werden die Wahrnehmung der Stadtbevölkerung und auch der Durchfahrenden nachhaltig ändern. Mit der Zentrumsplanung-Ausstellung wurden Denkanstösse vermittelt. Wie Wädenswil die Abwanderung von Gewerbebetrieben verhindern möchte, wo noch Landreserven bestehen und wo Wädi gebaut ist, soll die kommunale Raumentwicklungsstrategie (RES) aufzeigen.
Wädenswil bewegt sich: im Zentrum stehen Neubauten an, die das Gesicht Wädenswils nachhaltig verändern werden. Klar, dass da keine Schnellschüsse gewünscht sind. Wo und wie auch noch gebaut werden kann, zeigt die kommunale Raumentwicklungsstrategie (RES).
Im Rahmen der Zentrumsplanung haben je fünf Architektenteams für die beiden Teilgebiete «Gerbestrasse und Umgebung» und «Poststrasse und Umgebung» Ideen zur städtebaulichen Entwicklung erarbeitet. Erste Resultate wurden im Mai 2011 den Grundeigentümern präsentiert und von einem Beurteilungsgremium begutachtet. In einer zweiten Phase haben pro Teilgebiet je drei Architektenteams ihre Ideen konkretisiert.
Die Schlussergebnisse der Machbarkeitsstudien für die beiden Teilgebiete wurden vom 4. bis am 6. Mai 2012 in der Kulturhalle öffentlich ausgestellt.
Gerbestrasse und Umgebung
Die Architekten im Teilgebiet «Gerbestrasse und Umgebung» befassen sich mit der Aufgabe, inwiefern das historisch wertvolle Stadtzentrum baulich verdichtet werden kann. Dabei wurde der Fokus auf das Gebiet rund um den Gerbeplatz gelegt. Praktisch alle Architektenteams sehen anstelle des Hause «Zum Zyt» einen mehr oder weniger länglichen Riegel vor, der den Gerbeplatz von der vielbefahrenen Seestrasse abtrennt und je nach Team etwas grösser oder kleiner dimensioniert ist. Auch das «Plätzli» bietet Möglichkeiten zur Verdichtung und auch das jetzige Credit-Suisse-Gebäude könnte in eine übergreifende Planung miteinbezogen werden; die Bank wäre einem Neubau gegenüber aufgeschlossen.
Das Beurteilungsgremium leitete daraus folgende Empfehlungen für die Gerbestrasse und Umgebung ab:
Eine massvolle Verdichtung ist an zwei Orten möglich:
• Parzelle zwischen Seestrasse / Eintrachtstrasse / Friedbergstrasse
• Bereich des Hauses «Zum Zyt».
Der räumliche Bezug Gerbestrasse – Bahnhof soll gewahrt bleiben. Wegen seiner prominenten Lage innerhalb des geschützten Ortsbildes muss dem Neubau hohe Beachtung geschenkt werden.
Empfehlenswert ist ein länglicher Baukörper, der die Flucht der bestehenden Gebäude an der Seestrasse aufnimmt, seeseits den Bahnhofplatz abschliesst, bergseits einen neuen Raum mit Platzcharakter schafft und den räumlichen Bezug für Passanten zwischen Gerbestrasse und Bahnhofplatz wahrt.
Nicht zur Diskussion stand eine Untertunnelung der Seestrasse, da dies wegen unter der Seestrasse durchführenden Bachfassungen, Leitungen und Rohren mit (zu) hohen Kosten verbunden sei. Dabei gäbe gerade diese nicht beachtete Variante mit einem Wurf einen grossen Zusammenhängenden Platz, der bestimmt nicht nur für die Chilbi ein grosser Gewinn wäre.
Poststrasse und Umgebung
Im Teilgebiet «Poststrasse und Umgebung» untersuchten die Architekten in erster Linie die Machbarkeit für einen Coop-Neubau an der Poststrasse. Dabei wurden für die Coop-Verkaufsfläche sowohl eine oberirdische als auch eine unterirdische Lösung sowie die Verlegung an den Alternativstandort zwischen der Poststrasse und der Seestrasse geprüft. Hier zeigten alle beteiligten Architektenteams durchaus gangbare Lösungen auf, die auch ein Pluspunkt für das Stadtbild darstellen würden.
Das Beurteilungsgremium leitet daraus folgende Empfehlungen für die Poststrasse und Umgebung ab:
Neubau Coop: Ein hoher Bau als städtebaulicher Akzent wird an diesem Ort nur in Kombination mit einer möglichst öffentlichen Nutzung als angemessen betrachtet.
Empfehlenswert ist ein der Situation angepasster, ca. zwei bis vier Meter hoher Sockelbau, der teilweise versenkt ist, verbunden mit einem neuen Vorplatz zur Zugerstrasse und mit Aufbauten die Traufhöhe des ZKB-Gebäudes nicht übersteigt.
Vorplatz Coop: Auf der Seite Zugerstrasse ist als Vorplatz ein Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität erwünscht, der die Funktion eines Begegnungsraumes übernimmt und einen gut gestalteten Eingangsbereich zum Grossverteiler bildet.
Zufahrt Coop: Das bereits vorhandene, relativ hohe Verkehrsaufkommen macht eine zweiseitige Erschliessung erforderlich.
Parkgarage: Die Zahl der unterirdischen Geschosse ist möglichst klein zu halten.
Eckparzelle Zuger-/Florhofstrasse: Die Eckparzelle liegt in unmittelbarer Nähe des Hauses «Zur Treu» (Florhof- str. 2). Dieses ist wegen seiner Bedeutung für das Ortsbild als schutzwürdig eingestuft.
Für beide Entwicklungsgebiete, also sowohl Gerbe- wie Poststrasse, sind dies lediglich Empfehlungen. Was die jeweiligen bauwilligen Grundeigentümer schliesslich daraus machen, bleibt abzuwarten.
Kommunale Raumentwicklungsstrategie
Der Stadtrat hat zu Beginn der Legislatur 2010-2014 die Raumplanung zu einem Schwerpunkt erklärt und die Stadtentwicklungskommission beauftragt, eine «räumliche Entwicklungsstrategie» zu erarbeiten. Nun wurde das Ergebnis präsentiert, worin der Stadtrat zu Fragen der Raumplanung Auskunft gibt.
Entwicklungsgebiet Neubüel/Hinter Rüti
Dieses Gebiet bietet für die gewerbliche / industrielle Nutzung die meisten Chancen und Möglichkeiten. Baureifes Land liegt bei der ehemaligen Golf-Driving-Range vor (Spickel Zuger-/Steinacherstrasse). Mit Planungshorizont 2030 besteht auch im angrenzenden Gebiet Fuchsenbüel Potenzial für künftige Einzonungen zu Industriegebiet. Weiter schwebt auch nach wie vor das Damoklesschwert «Neuer Deponiestandort» über dem Gebiet Hinter Rüti. Sollte dort jedoch bis 2030 keine Deponie gebaut werden, würde dieses Gebiet wieder zur Disposition frei.
Stärkung der Au
Die Au soll wohnlicher gemacht werden. Dies soll einerseits durch eine Aufwertung der Seestrasse passieren, andrerseits könnte das Gebiet der ehemaligen Alcatel eine Zentrumsfunktion übernehmen. Stadt und Eigentümerin des Areal haben erste Gespräche geführt. Die Eigentümerin kann aber zum Zeithorizont keine näheren Angaben machen. Eine Umnutzung weg von einer Industrienutzung bedarf in jedem Fall einer Umzonung.
Stärkung des Zentrums sowie Positionierung Schulstadt
Die Zugerstrasse wird aufgewertet, so dass das Gewerbe im Zentrum gestärkt werden sollte. Ebenso soll den Bedürfnissen der Schulen in Wädenswil-Ost, sprich Tuwag-Areal und ehemaliges Seifen-Sträuli-Areal, entsprochen werden.
Gleich zwei gewichtige Planstudien veröffentlichte die Stadt Wädenswil in den letzten Wochen: einerseits die kommunale Raumentwicklungsstrategie (RES), die über die grundlegende Stadtentwicklung in den nächsten Jahren Auskunft gibt, andrerseits präsentierte die Stadt an einer Ausstellung in der Kulturhalle das Projekt «Zentrumsplanung».
Bei beiden Projekten geht es um wegweisende Zukunftsplanung, wie sich Wädenswil mittel- bis langfristig präsentieren soll. Neubauten im Bereich Gerbeplatz und -strasse sowie im Bereich Poststrasse/Coop werden die Wahrnehmung der Stadtbevölkerung und auch der Durchfahrenden nachhaltig ändern. Mit der Zentrumsplanung-Ausstellung wurden Denkanstösse vermittelt. Wie Wädenswil die Abwanderung von Gewerbebetrieben verhindern möchte, wo noch Landreserven bestehen und wo Wädi gebaut ist, soll die kommunale Raumentwicklungsstrategie (RES) aufzeigen.
Wädenswil bewegt sich: im Zentrum stehen Neubauten an, die das Gesicht Wädenswils nachhaltig verändern werden. Klar, dass da keine Schnellschüsse gewünscht sind. Wo und wie auch noch gebaut werden kann, zeigt die kommunale Raumentwicklungsstrategie (RES).
Im Rahmen der Zentrumsplanung haben je fünf Architektenteams für die beiden Teilgebiete «Gerbestrasse und Umgebung» und «Poststrasse und Umgebung» Ideen zur städtebaulichen Entwicklung erarbeitet. Erste Resultate wurden im Mai 2011 den Grundeigentümern präsentiert und von einem Beurteilungsgremium begutachtet. In einer zweiten Phase haben pro Teilgebiet je drei Architektenteams ihre Ideen konkretisiert.
Die Schlussergebnisse der Machbarkeitsstudien für die beiden Teilgebiete wurden vom 4. bis am 6. Mai 2012 in der Kulturhalle öffentlich ausgestellt.
Gerbestrasse und Umgebung
Die Architekten im Teilgebiet «Gerbestrasse und Umgebung» befassen sich mit der Aufgabe, inwiefern das historisch wertvolle Stadtzentrum baulich verdichtet werden kann. Dabei wurde der Fokus auf das Gebiet rund um den Gerbeplatz gelegt. Praktisch alle Architektenteams sehen anstelle des Hause «Zum Zyt» einen mehr oder weniger länglichen Riegel vor, der den Gerbeplatz von der vielbefahrenen Seestrasse abtrennt und je nach Team etwas grösser oder kleiner dimensioniert ist. Auch das «Plätzli» bietet Möglichkeiten zur Verdichtung und auch das jetzige Credit-Suisse-Gebäude könnte in eine übergreifende Planung miteinbezogen werden; die Bank wäre einem Neubau gegenüber aufgeschlossen.
Das Beurteilungsgremium leitete daraus folgende Empfehlungen für die Gerbestrasse und Umgebung ab:
Eine massvolle Verdichtung ist an zwei Orten möglich:
• Parzelle zwischen Seestrasse / Eintrachtstrasse / Friedbergstrasse
• Bereich des Hauses «Zum Zyt».
Der räumliche Bezug Gerbestrasse – Bahnhof soll gewahrt bleiben. Wegen seiner prominenten Lage innerhalb des geschützten Ortsbildes muss dem Neubau hohe Beachtung geschenkt werden.
Empfehlenswert ist ein länglicher Baukörper, der die Flucht der bestehenden Gebäude an der Seestrasse aufnimmt, seeseits den Bahnhofplatz abschliesst, bergseits einen neuen Raum mit Platzcharakter schafft und den räumlichen Bezug für Passanten zwischen Gerbestrasse und Bahnhofplatz wahrt.
Nicht zur Diskussion stand eine Untertunnelung der Seestrasse, da dies wegen unter der Seestrasse durchführenden Bachfassungen, Leitungen und Rohren mit (zu) hohen Kosten verbunden sei. Dabei gäbe gerade diese nicht beachtete Variante mit einem Wurf einen grossen Zusammenhängenden Platz, der bestimmt nicht nur für die Chilbi ein grosser Gewinn wäre.
Poststrasse und Umgebung
Im Teilgebiet «Poststrasse und Umgebung» untersuchten die Architekten in erster Linie die Machbarkeit für einen Coop-Neubau an der Poststrasse. Dabei wurden für die Coop-Verkaufsfläche sowohl eine oberirdische als auch eine unterirdische Lösung sowie die Verlegung an den Alternativstandort zwischen der Poststrasse und der Seestrasse geprüft. Hier zeigten alle beteiligten Architektenteams durchaus gangbare Lösungen auf, die auch ein Pluspunkt für das Stadtbild darstellen würden.
Das Beurteilungsgremium leitet daraus folgende Empfehlungen für die Poststrasse und Umgebung ab:
Neubau Coop: Ein hoher Bau als städtebaulicher Akzent wird an diesem Ort nur in Kombination mit einer möglichst öffentlichen Nutzung als angemessen betrachtet.
Empfehlenswert ist ein der Situation angepasster, ca. zwei bis vier Meter hoher Sockelbau, der teilweise versenkt ist, verbunden mit einem neuen Vorplatz zur Zugerstrasse und mit Aufbauten die Traufhöhe des ZKB-Gebäudes nicht übersteigt.
Vorplatz Coop: Auf der Seite Zugerstrasse ist als Vorplatz ein Freiraum mit hoher Aufenthaltsqualität erwünscht, der die Funktion eines Begegnungsraumes übernimmt und einen gut gestalteten Eingangsbereich zum Grossverteiler bildet.
Zufahrt Coop: Das bereits vorhandene, relativ hohe Verkehrsaufkommen macht eine zweiseitige Erschliessung erforderlich.
Parkgarage: Die Zahl der unterirdischen Geschosse ist möglichst klein zu halten.
Eckparzelle Zuger-/Florhofstrasse: Die Eckparzelle liegt in unmittelbarer Nähe des Hauses «Zur Treu» (Florhof- str. 2). Dieses ist wegen seiner Bedeutung für das Ortsbild als schutzwürdig eingestuft.
Für beide Entwicklungsgebiete, also sowohl Gerbe- wie Poststrasse, sind dies lediglich Empfehlungen. Was die jeweiligen bauwilligen Grundeigentümer schliesslich daraus machen, bleibt abzuwarten.
Kommunale Raumentwicklungsstrategie
Der Stadtrat hat zu Beginn der Legislatur 2010-2014 die Raumplanung zu einem Schwerpunkt erklärt und die Stadtentwicklungskommission beauftragt, eine «räumliche Entwicklungsstrategie» zu erarbeiten. Nun wurde das Ergebnis präsentiert, worin der Stadtrat zu Fragen der Raumplanung Auskunft gibt.
Entwicklungsgebiet Neubüel/Hinter Rüti
Dieses Gebiet bietet für die gewerbliche / industrielle Nutzung die meisten Chancen und Möglichkeiten. Baureifes Land liegt bei der ehemaligen Golf-Driving-Range vor (Spickel Zuger-/Steinacherstrasse). Mit Planungshorizont 2030 besteht auch im angrenzenden Gebiet Fuchsenbüel Potenzial für künftige Einzonungen zu Industriegebiet. Weiter schwebt auch nach wie vor das Damoklesschwert «Neuer Deponiestandort» über dem Gebiet Hinter Rüti. Sollte dort jedoch bis 2030 keine Deponie gebaut werden, würde dieses Gebiet wieder zur Disposition frei.
Stärkung der Au
Die Au soll wohnlicher gemacht werden. Dies soll einerseits durch eine Aufwertung der Seestrasse passieren, andrerseits könnte das Gebiet der ehemaligen Alcatel eine Zentrumsfunktion übernehmen. Stadt und Eigentümerin des Areal haben erste Gespräche geführt. Die Eigentümerin kann aber zum Zeithorizont keine näheren Angaben machen. Eine Umnutzung weg von einer Industrienutzung bedarf in jedem Fall einer Umzonung.
Stärkung des Zentrums sowie Positionierung Schulstadt
Die Zugerstrasse wird aufgewertet, so dass das Gewerbe im Zentrum gestärkt werden sollte. Ebenso soll den Bedürfnissen der Schulen in Wädenswil-Ost, sprich Tuwag-Areal und ehemaliges Seifen-Sträuli-Areal, entsprochen werden.