Ref. Kirche Wädenswil Wädenswil

Meditation in der reformierten Kirche – ein Angebot für alle

In der Stille sitzen in der Grubenmann-Kirche und über ein Thema meditieren – ein wunderbares Erlebnis!

«Ich bin das Brot des Lebens.» Diese Worte von Jesus stellt Pfarrer Erich Bosshard, der die Meditation an diesem Montagabend leitet, als Thema voran. Bevor die kleine Gruppe im Stillen darüber meditiert, stimmt sie sich unter Anleitung von Ursula Burnand mit einem sogenannten Körpergebet ein. Dieses besteht aus einfachen Bewegungen der Arme, die helfen, sich zu öffnen und anschliessend der Stille hinzuwenden. Wichtig ist es auch, auf die Atmung zu achten.

Eine christliche Tradition

Beim Thema Meditation denken viele an Zen-Buddhismus. Die Meditation wird aber auch im Christentum seit langer Zeit gepflegt. «Sie wurde schon früh in Klöstern praktiziert», sagt Ursula Burnand, die neben Erich Bosshard und Sabine Walt die Meditationen der Reformierten Kirche anleitet. «Die Mönche schritten langsam durch den Kreuzgang, murmelten einen Text aus der Bibel und meditierten dazu. So wird unser Herz anders erreicht als durch blosses Nachdenken.»
Bei der christlichen Meditation gehe es vor allem darum, sich gegenüber Gott zu öffnen, sich ihm zuzuwenden, erklärt Ursula Burnand. Der Begriff «Meditation» stammt aus antiker philosophisch-christlicher Tradition; als eine biblische Bezugsstelle für die Meditation galt Psalm 1,2, wo es heisst: «Wohl dem, der über die Weisungen Gottes sinnt Tag und Nacht.»
Unter dem Einfluss der Zen-Meditation im letzten Jahrhundert haben auch unsere christlichen Kirchen diese Tradition wieder aufgenommen.

Meditation und Kontemplation

Im Hintergrund der Meditation der Reformierten Kirche Wädenswil steht der klassische christliche Stufenweg: Er besteht aus Lesung, darüber nachdenken, Gebet und Betrachtung (inneres Schauen).
Der Meditation liegt immer ein Text oder Wort zugrunde. «Bei der Kontemplation geht es vor allem darum, sich zu öffnen, weniger um Inhalte», erklärt Ursula Burnand. «Leer werden, abschalten, einfach sein.»
Auch wenn das Angebot von der Reformierten Kirche kommt und in der Kirche stattfindet – in der kalten Jahreszeit im Kirchgemeindehaus –, richtet es sich an alle Menschen, die daran interessiert sind. «Es kommen auch Personen, die Erfahrungen in der Zen-Meditation haben», sagt Ursula Burnand. «Sie schätzen es, dass sie bei uns die Möglichkeit haben, meditieren zu können, und sie fühlen sich wohl hier.»
Wir sitzen im Kreis 20 Minuten in der Stille. Der Satz von Jesus löst viel in mir aus. Mir wird bewusst, was Brot alles sein kann. Körperliche Nahrung: Essen, Trinken, Berührungen. Geistige Nahrung: Kreativität, Nachdenken, Humor, Arbeit, Kultur. Seelische Nahrung: Liebe, Beziehungen, Austausch mit Menschen, Tieren und Pflanzen. Spirituelle Nahrung: Glaube, Verbindung mit dem Kosmos,
göttliche Eingebung, getragen sein von Gott.

Jegliches «Brot», das mir fehlt, lässt mich ein Stück weit verkümmern, geht mir auf.

Die 20 Minuten Stille sind um. Wir stehen auf und gehen zur Lockerung der Gelenke und des Kopfs dreimal gemächlichen Schrittes um den Stuhlkreis.

Spirituelle Themen

An den Meditationsabenden der Reformierten Kirche werden nicht nur biblische Texte gewählt. «Es gibt so viele Texte spirituellen Inhalts, die uns auf dem Lebensweg neue Anstösse geben», sagt Ursula Burnand. «Bei mir ist es immer etwas, das mich in meinem Glaubensleben gerade beschäftigt oder ein Text, mit dem ich mich befasst habe», sagt Ursula Burnand.

Erich Bosshard gibt einen kurzen zweiten Input, diesmal aus dem Unservater-Gebet: «Unser tägliches Brot gib uns heute». In den zweiten 20 Minuten Stille versuche ich, mich mehr der Kontemplation hinzugeben, mich zu leeren, loszulassen, abzuschalten. Das ist gar nicht einfach, weil die Gedanken doch immer kreisen.

Die Meditation ist zu Ende. Ich weiss nicht, ob ich den Sinn einer Meditation getroffen habe, wie es Ursula Burnand formuliert. «Bei der Meditation geht es nicht so ums Denken oder Interpretieren, sondern mehr darum, was etwas mit mir macht. Meditation ist mehr ein inneres Gespräch.» Es war auf jeden Fall eine wunderbare Erfahrung, und ich weiss: Je mehr ich meditiere, umso besser gelingt es mir.

Hansjörg Schmid, Kirchenpfleger Reformierte Kirche Wädenswil

Mehr Infos zur Meditation am ­Montag finden Sie auf der Website der Reformierten Kirche.
www.kirche-waedenswil.ch/meditation

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Agenda

Sa, 27.9.25 Orgelmusik zur Marktzeit
mit Mirjam Wagner-Meister sowie Carmela Konrad, Sopran
11.00 Uhr, Ref. Kirche Wädenswil

Do, 2.10.25 Männerschweiss: Feuer-Abend-Wanderung Etzel
Anmeldung: www.kirche-waedenswil.ch/veranstaltung/44769
19.00 Uhr, Ref. Kirche Wädenswil

Do, 16.10.25 Treffpunkt für betreuende Angehörige
Infos und Anmeldung: Tel. 044 783 00 52
15.00 Uhr, Kirchgemeindehaus Wädenswil

Sa, 18.10.25 Orgelmusik zur Marktzeit mit Mirjam Wagner-Meister
11.00 Uhr, Ref. Kirche Wädenswil

So, 19.10.25 Sonntagstreff für Menschen im Pensionsalter
Weinbaumuseum – Infos und Anmeldung: Tel. 044 783 00 52
12.15 Uhr, ­Brezelkönig, Bahnhof Wädenswil
13.30 Uhr, Weinbaumuseum Halbinsel Au

Di, 21.10.25 PastaZischtig – Anmeldung bis am Vortag: Tel. 079 324 97 79
12.15 Uhr, Kirchgemeindehaus Wädenswil

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