Wädenswil

Jubiläumsjahr 2025 – «Pilger der Hoffnung»

Im Jahr 2025 begeht die katholische Kirche ein Heiliges Jahr – auch Jubiläumsjahr genannt –, das traditionell alle 25 Jahre gefeiert wird. Der frühere Papst Franziskus hat dieses Heilige Jahr unter dem Motto «Pilger der Hoffnung» gestellt – ein Thema, das in unserer Zeit kaum aktueller sein könnte.

Heiliges Jahr – was bedeutet das?

Das Heilige Jahr hat seine Wurzeln im biblischen Jubeljahr aus dem Alten Testament (vgl. Levitikus 25), in dem Schuldenerlass, Freilassung von Sklaven und einen Neuanfang für das Volk vorgesehen waren. In der katholischen Kirche wurde das erste Heilige Jahr im Jahr 1300 von Papst Bonifatius VIII. ausgerufen. Seither ist es ein besonderes Jahr der Gnade, der Versöhnung, der Busse und des geistlichen Neuanfangs.

Papst Franziskus hat das Motto des Jubiläumsjahres bewusst gewählt. Die Welt steht seit Jahren in einer tiefen Krise: Die Kriege in der Ukraine, im Nahen Osten und an vielen anderen Orten bringen unermessliches Leid mit sich. Soziale Ungerechtigkeit und eine zunehmende Spaltung der Gesellschaft stellen unsere gemeinsame Zukunft in Frage.

In seiner Botschaft zur Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr rief der Papst daher zu einer bestimmten Haltung auf:
«Möge das kommende Jubiläum für die Kirche die Gelegenheit sein, das Geschenk der Hoffnung Gottes an das ganze Menschengeschlecht neu zu entdecken.»

Gemeinsam unterwegs als Pilgerinnen und Pilger der Hoffnung

Für Papst Franziskus ist jeder Christ ein Pilger – ein Mensch auf dem Weg. Nicht als Tourist oder Zuschauer, sondern als Suchender und Zeuge des Evangeliums. Diese Pilgerreise des Glaubens soll im Jahr 2025 besonders unter dem Zeichen der Hoffnung stehen. Denn Hoffnung ist nicht bloss ein Gefühl – sie ist für Christen eine Haltung, eine geistliche Kraft, ein Ausdruck des Vertrauens in Gottes Gegenwart und Zukunft.
Schon seit 2023 ruft Papst Franziskus die Kirche weltweit auf, sich auf das Jubiläumsjahr vorzubereiten. Das Jahr 2024 wurde als «Jahr des Gebets» ausgerufen – eine geistliche Einstimmung, die deutlich macht, dass das Heilige Jahr nicht nur ein äusseres Ereignis, sondern ein innerer Weg der Umkehr und Erneuerung ist.
Zudem war es Papst Franziskus ein zentrales Anliegen, dass das Jubiläum alle Menschen guten Willens erreicht. In seinem Sinne soll das Jubiläum ein Anlass sein, Brücken zu bauen, Dialoge zu fördern und Solidarität zu leben – besonders mit den Armen, Ausgegrenzten und Leidenden.
Auch wir sind eingeladen, Pilger der Hoffnung zu sein: Indem wir Zeichen der Versöhnung setzen in einer Welt voller Spaltung, indem wir nicht aufhören zu beten, zu glauben und zu lieben, und indem wir in Wort und Tat Hoffnung schenken, wo andere nur Dunkelheit sehen.

Hoffnung als Ressource im Alltag entdecken

Diese Pilgerreise ist nicht nur eine physische Bewegung von einem Ort zum anderen, sondern auch eine innere Reise des Herzens und des Geistes. Bewusst nehmen wir uns dafür fünf Tage Zeit. Wir sind eingeladen, Hoffnung neu als persönliche Ressource im Alltag zu erfahren. Von Montag, 29. September, bis Freitag, 3. Oktober, treffen wir uns in der Pfarrkirche Wädenswil zu einem einstündigen Innehalten bei einem Impuls, Stille und persönlichen Gebet.

Ihr Vikar der katholischen Pfarrei Wädenswil
Agil Raju

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