Richterswil

Eine andere Art Werkunterricht – und Nachbarschaftshilfe

Pascal Marty ist Fachlehrperson Werken an der Oberstufenschule Wollerau. Als er am 8. September frühmorgens den Mühlebachweg entlangjoggte, musste er feststellen, dass eine Buche quer über den Fussweg gestürzt war.
Kurzerhand entschloss er sich, mit der Werkklasse der B 1a einen aktiven Dienst an der Gesellschaft zu leisten – und für die sechs Burschen (ein Schüler ist nicht auf dem Foto) den Unterricht in eine abenteuerliche Unternehmung zu verwandeln. Mit Handsägen, Handheckenscheren und Schutzhandschuhen bewehrt, machten sich die Oberstufenschüler daran, den Blätterwall zu durchbrechen. Äste und Blattwerk stapelten sie seitlich des Weges und im Gebüsch so, dass Kleintiere darin Unterschlupf und Zuflucht finden.
Die schwerste Arbeit bereitete der gezwieselte Stamm, von dem wenigstens der untere entfernt werden sollte, damit Fussgänger leicht gebückt trotzdem den Fussweg betreten können.
Für die Schüler war es ein hartes Stück Arbeit, aber offenbar hat es Spass gemacht. «Ich habe ihnen erklärt, dass sie mit dieser Aktion etwas für die Gemeinschaft leisten», erklärte Pascal Marty, «ebenso für die Tiere, die hier leben, und für sich selbst – in vielerlei Hinsicht». Er ist überzeugt davon, dass vielen zuhause nicht mehr beigebracht wird etwas zu bauen oder herzustellen, und er das als grossen Verlust für jeden Einzelnen empfindet. «Nur weil sie an diesem Nachmittag nichts nach Hause bringen, heisst das nicht, dass sie nichts geleistet haben – im Gegenteil.»
Den Helfern blühte wohl Muskelkater. Aber sicher auch Stolz auf eine grossartige (Dienst-) Leistung. (rb)

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