Vereinspräsident betont die historische Bedeutung und lädt zur würdigen Feier ein.
Text & Bild: Sabine Itting
Im September 2025 begeht die linksufrige Zürichseebahn ihr 150-jähriges Jubiläum. Mit einem grossen Fest an mehreren Standorten werden Bahnfreunde, Technikinteressierte und Familien dieses Jubiläum gemeinsam feiern. Organisiert wird der Anlass vom eigens gegründeten Verein «150 Jahre linksufrige Zürichseebahn», unter der Leitung von Martin Peter, einem jungen Präsidenten mit viel Fachwissen, Energie und Herzblut.
Martin Peter – engagiert und voller Ideen
Martin Peter ist 29 Jahre alt, in Wädenswil aufgewachsen und Präsident des Vereins. Im persönlichen Gespräch zeigt sich sofort: Hier spricht jemand mit Begeisterung, Tiefgang und viel persönlichem Engagement.
Viele denken bei Eisenbahnvereinen zuerst an ältere Mitglieder. Peter erklärt: «Wir sind kein typischer Eisenbahnverein. Unser durchmischtes Team setzt sich aus Jüngeren und Älteren zusammen. Wir möchten mit dem Jubiläum zeigen, dass die Eisenbahn auch heute noch spannend ist. Für Familien genauso wie für Technikbegeisterte.»
Der gelernte Elektroinstallateur studierte nach der Berufsausbildung und arbeitet heute als Ingenieur bei Stadler Rail. Dort ist er für die Inbetriebsetzung von Spezialfahrzeugen zuständig, zum Beispiel Schneeschleudern oder Zahnradbahnen. Die Begeisterung für Züge und Technik ist bei ihm also nicht nur ein Hobby, sondern auch beruflich verankert.
Gleichzeitig verbindet ihn auch viel Persönliches mit der linksufrigen Seebahn. Als Kind fuhr er mit seiner Familie oft ins Glarnerland und wurde dort am Bahnhof von seinem Grosi erwartet. «Das sind schöne Kindheitserinnerungen», sagt er. Bis heute reist Martin Peter am liebsten mit dem Zug, auch wenn er derzeit kaum Zeit für Ausflüge hat. Die Organisation des Festes beansprucht fast seine gesamte Freizeit. Mails, Telefonate und Sitzungen bestimmen den Alltag, das OK steckt mitten im Endspurt.
Ein Verein auf Zeit mit viel Engagement
Der Verein wurde eigens für das Jubiläum gegründet und versteht sich als Projektgruppe. Die sieben Mitglieder haben sich die Aufgaben aufgeteilt: Von Bahnbetrieb über Kommunikation bis hin zur Koordination der Partner arbeiten alle ehrenamtlich neben ihrem Beruf. Nach dem Fest wird sich der Verein wie geplant wieder auflösen.
«Das war für uns von Anfang an klar», sagt Martin Peter. «Alle haben sich mit viel Energie und Herzblut eingebracht, doch eine solche Aufgabe ist neben Beruf und Familie auf Dauer nicht zu stemmen. Der Sinn des Vereins war ja von Anfang an, das 150-Jahr-Jubiläum zu organisieren, und danach ist die Arbeit beendet.»
Eine Bahnlinie mit Geschichte und Bedeutung
Als die linksufrige Zürichseebahn 1875 feierlich eröffnet wurde, war die Begeisterung gross. Nach mehreren vergeblichen Anläufen und politischen Debatten war es endlich gelungen, die Orte entlang des linken Seeufers an das Bahnnetz anzubinden. Die erste Fahrt zwischen Zürich und Ziegelbrücke wurde begleitet von Musik, Fahnen und Festreden, mit Zwischenhalten, unter anderem in Wädenswil und Richterswil.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Strecke modernisiert, elektrifiziert und ausgebaut. Heute ist sie eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Zürich und Chur. Täglich fahren Tausende von Pendlerinnen und Pendlern auf dieser Strecke zur Arbeit, und am Wochenende bringt sie Ausflügler zuverlässig in die Berge oder an den See.
Gleichzeitig hat die Bahnlinie ihren regionalen Charakter bewahrt. Sie ist eng mit der Landschaft und den Orten verbunden und führt teilweise nahe am Seeufer entlang. Der Blick über den Zürichsee bis hin zu den Bergen der Ostschweiz ist für Reisende ein besonderes Erlebnis. «Die Bahn soll modern bleiben», sagt Martin Peter, «aber sie darf auch ihre Geschichte zeigen.»
Ein Fest für die ganze Region
Das Jubiläum wird als grosses Festwochenende am Samstag und Sonntag, 27. und 28. September 2025, gefeiert – und das an mehreren Orten entlang der Strecke. Der Auftakt erfolgt schon am Donnerstagabend mit einem Diavortrag im Schloss Cinema Wädenswil. In Zusammenarbeit mit SBB Historic wird die Geschichte der Bahnlinie anschaulich erzählt, begleitet von Bildern aus der Frühzeit des Bahnverkehrs. Am Freitag geht es musikalisch und modern weiter. Der sogenannte Wädenswiler-Technozug fährt rund um den Zürichsee. DJ Tatana sorgt für Stimmung, und in den stilvoll umgebauten Wagen aus den 60er-Jahren kann getanzt und gefeiert werden. Danach geht es weiter zur Party in die Engelbar in Wädenswil.
Nostalgie und Ausblicke – das Festwochenende
Am grossen Festwochenende erwarten die Besucher Veranstaltungen in Wädenswil, Richterswil und Pfäffikon. Historische Züge werden zwischen den drei Bahnhöfen verkehren. In Wädenswil und Richterswil stehen die Bahnhofsareale im Zentrum. Es gibt Ausstellungen alter Loks und Busse, eine Lokparade sowie Präsentationen rund um den Bahnbetrieb von gestern und morgen. Die SBB zeigt das Projekt «Bahnhof Wädenswil 2035», es gibt Führerstandbesichtigungen, ein Infoprogramm für angehende Lokführer und eine grosse Modellbahnausstellung.
Auf dem Seeplatz in Wädenswil lädt ein Festzelt mit Bar, DJ, Livemusik und kulinarischen Angeboten ein. Die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft beteiligt sich und bietet Sonderfahrten mit einem historischen Dampfschiff an.
In Richterswil und Pfäffikon locken zusätzlich ein Street-Food-Park, Feuerwehr-Oldtimer, Parkeisenbahnen für Kinder und Ausflugsfahrten mit historischen Postautos.
Wädenswil auf Schienen – Die feierliche Taufe des neuen Doppelstockzugs
Ein besonderes Highlight: Am Samstag wird ein neuer SBB-Doppelstockzug auf den Namen «Wädenswil» getauft. Zuletzt war eine Güterlok mit dem Wappen von Wädenswil unterwegs, dieses wurde entfernt und die Lok verkehrt nicht mehr bei den SBB. «Endlich fährt wieder ein Zug mit dem Wädenswiler Wappen», sagt Peter mit sichtbarem Stolz.
Ein Fest, das verbindet
Für die Region ist das Jubiläum mehr als nur ein Bahnfest. Es ist eine Gelegenheit, zusammenzukommen, zurückzublicken und Neues zu entdecken. Familien, Eisenbahnfreunde, Technikbegeisterte und Neugierige finden hier gleichermassen ihren Platz – sei es in den nostalgischen Sonderzügen, in historischen Bussen oder bei den Sonderfahrten der Dampfschiffe auf dem See. Auch auf dem Festplatz oder beim gemütlichen Beisammensein im Festzelt ist für alle etwas geboten.
Das Fest spricht Besucher jeden Alters an, und der Verein sowie alle Beteiligten freuen sich darauf, gemeinsam mit der ganzen Region dieses besondere Jubiläum zu feiern.
Vereinspräsident betont die historische Bedeutung und lädt zur würdigen Feier ein.
Text & Bild: Sabine Itting
Im September 2025 begeht die linksufrige Zürichseebahn ihr 150-jähriges Jubiläum. Mit einem grossen Fest an mehreren Standorten werden Bahnfreunde, Technikinteressierte und Familien dieses Jubiläum gemeinsam feiern. Organisiert wird der Anlass vom eigens gegründeten Verein «150 Jahre linksufrige Zürichseebahn», unter der Leitung von Martin Peter, einem jungen Präsidenten mit viel Fachwissen, Energie und Herzblut.
Martin Peter – engagiert und voller Ideen
Martin Peter ist 29 Jahre alt, in Wädenswil aufgewachsen und Präsident des Vereins. Im persönlichen Gespräch zeigt sich sofort: Hier spricht jemand mit Begeisterung, Tiefgang und viel persönlichem Engagement.
Viele denken bei Eisenbahnvereinen zuerst an ältere Mitglieder. Peter erklärt: «Wir sind kein typischer Eisenbahnverein. Unser durchmischtes Team setzt sich aus Jüngeren und Älteren zusammen. Wir möchten mit dem Jubiläum zeigen, dass die Eisenbahn auch heute noch spannend ist. Für Familien genauso wie für Technikbegeisterte.»
Der gelernte Elektroinstallateur studierte nach der Berufsausbildung und arbeitet heute als Ingenieur bei Stadler Rail. Dort ist er für die Inbetriebsetzung von Spezialfahrzeugen zuständig, zum Beispiel Schneeschleudern oder Zahnradbahnen. Die Begeisterung für Züge und Technik ist bei ihm also nicht nur ein Hobby, sondern auch beruflich verankert.
Gleichzeitig verbindet ihn auch viel Persönliches mit der linksufrigen Seebahn. Als Kind fuhr er mit seiner Familie oft ins Glarnerland und wurde dort am Bahnhof von seinem Grosi erwartet. «Das sind schöne Kindheitserinnerungen», sagt er. Bis heute reist Martin Peter am liebsten mit dem Zug, auch wenn er derzeit kaum Zeit für Ausflüge hat. Die Organisation des Festes beansprucht fast seine gesamte Freizeit. Mails, Telefonate und Sitzungen bestimmen den Alltag, das OK steckt mitten im Endspurt.
Ein Verein auf Zeit mit viel Engagement
Der Verein wurde eigens für das Jubiläum gegründet und versteht sich als Projektgruppe. Die sieben Mitglieder haben sich die Aufgaben aufgeteilt: Von Bahnbetrieb über Kommunikation bis hin zur Koordination der Partner arbeiten alle ehrenamtlich neben ihrem Beruf. Nach dem Fest wird sich der Verein wie geplant wieder auflösen.
«Das war für uns von Anfang an klar», sagt Martin Peter. «Alle haben sich mit viel Energie und Herzblut eingebracht, doch eine solche Aufgabe ist neben Beruf und Familie auf Dauer nicht zu stemmen. Der Sinn des Vereins war ja von Anfang an, das 150-Jahr-Jubiläum zu organisieren, und danach ist die Arbeit beendet.»
Eine Bahnlinie mit Geschichte und Bedeutung
Als die linksufrige Zürichseebahn 1875 feierlich eröffnet wurde, war die Begeisterung gross. Nach mehreren vergeblichen Anläufen und politischen Debatten war es endlich gelungen, die Orte entlang des linken Seeufers an das Bahnnetz anzubinden. Die erste Fahrt zwischen Zürich und Ziegelbrücke wurde begleitet von Musik, Fahnen und Festreden, mit Zwischenhalten, unter anderem in Wädenswil und Richterswil.
Im Laufe der Jahrzehnte wurde die Strecke modernisiert, elektrifiziert und ausgebaut. Heute ist sie eine der wichtigsten Verbindungen zwischen Zürich und Chur. Täglich fahren Tausende von Pendlerinnen und Pendlern auf dieser Strecke zur Arbeit, und am Wochenende bringt sie Ausflügler zuverlässig in die Berge oder an den See.
Gleichzeitig hat die Bahnlinie ihren regionalen Charakter bewahrt. Sie ist eng mit der Landschaft und den Orten verbunden und führt teilweise nahe am Seeufer entlang. Der Blick über den Zürichsee bis hin zu den Bergen der Ostschweiz ist für Reisende ein besonderes Erlebnis. «Die Bahn soll modern bleiben», sagt Martin Peter, «aber sie darf auch ihre Geschichte zeigen.»
Ein Fest für die ganze Region
Das Jubiläum wird als grosses Festwochenende am Samstag und Sonntag, 27. und 28. September 2025, gefeiert – und das an mehreren Orten entlang der Strecke. Der Auftakt erfolgt schon am Donnerstagabend mit einem Diavortrag im Schloss Cinema Wädenswil. In Zusammenarbeit mit SBB Historic wird die Geschichte der Bahnlinie anschaulich erzählt, begleitet von Bildern aus der Frühzeit des Bahnverkehrs. Am Freitag geht es musikalisch und modern weiter. Der sogenannte Wädenswiler-Technozug fährt rund um den Zürichsee. DJ Tatana sorgt für Stimmung, und in den stilvoll umgebauten Wagen aus den 60er-Jahren kann getanzt und gefeiert werden. Danach geht es weiter zur Party in die Engelbar in Wädenswil.
Nostalgie und Ausblicke – das Festwochenende
Am grossen Festwochenende erwarten die Besucher Veranstaltungen in Wädenswil, Richterswil und Pfäffikon. Historische Züge werden zwischen den drei Bahnhöfen verkehren. In Wädenswil und Richterswil stehen die Bahnhofsareale im Zentrum. Es gibt Ausstellungen alter Loks und Busse, eine Lokparade sowie Präsentationen rund um den Bahnbetrieb von gestern und morgen. Die SBB zeigt das Projekt «Bahnhof Wädenswil 2035», es gibt Führerstandbesichtigungen, ein Infoprogramm für angehende Lokführer und eine grosse Modellbahnausstellung.
Auf dem Seeplatz in Wädenswil lädt ein Festzelt mit Bar, DJ, Livemusik und kulinarischen Angeboten ein. Die Zürichsee-Schifffahrtsgesellschaft beteiligt sich und bietet Sonderfahrten mit einem historischen Dampfschiff an.
In Richterswil und Pfäffikon locken zusätzlich ein Street-Food-Park, Feuerwehr-Oldtimer, Parkeisenbahnen für Kinder und Ausflugsfahrten mit historischen Postautos.
Wädenswil auf Schienen – Die feierliche Taufe des neuen Doppelstockzugs
Ein besonderes Highlight: Am Samstag wird ein neuer SBB-Doppelstockzug auf den Namen «Wädenswil» getauft. Zuletzt war eine Güterlok mit dem Wappen von Wädenswil unterwegs, dieses wurde entfernt und die Lok verkehrt nicht mehr bei den SBB. «Endlich fährt wieder ein Zug mit dem Wädenswiler Wappen», sagt Peter mit sichtbarem Stolz.
Ein Fest, das verbindet
Für die Region ist das Jubiläum mehr als nur ein Bahnfest. Es ist eine Gelegenheit, zusammenzukommen, zurückzublicken und Neues zu entdecken. Familien, Eisenbahnfreunde, Technikbegeisterte und Neugierige finden hier gleichermassen ihren Platz – sei es in den nostalgischen Sonderzügen, in historischen Bussen oder bei den Sonderfahrten der Dampfschiffe auf dem See. Auch auf dem Festplatz oder beim gemütlichen Beisammensein im Festzelt ist für alle etwas geboten.
Das Fest spricht Besucher jeden Alters an, und der Verein sowie alle Beteiligten freuen sich darauf, gemeinsam mit der ganzen Region dieses besondere Jubiläum zu feiern.