Wädenswil

10 Jahre Mahasoa – «Es soll Gutes geschehen» – und das tut es!

Es sind die kleinen Geschichten, die berühren. Ein Lächeln eines Kindes, das nach langer Zeit wieder ein Klassenzimmer betritt. Ein Mädchen, das nicht mehr auf der Strasse schläft, sondern in einem sicheren Haus Geborgenheit findet. Und Jugendliche, die eine Ausbildung beginnen können, die ihnen ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Text & Bilder: Britt Berg
Bild: stb

Der Verein Mahasoa (ausgesprochen MahasUa) Schweiz feiert in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen – mit einer Ausstellung in der Kulturgarage Wädenswil. Unter dem Titel «Madagaskar: kleine Schritte – grosse Wirkung» wurden vom 16. bis 21. September eindrückliche Fotografien gezeigt, die nicht nur Landschaften, sondern vor allem die Menschen Madagaskars in den Mittelpunkt rücken.

Ein Blick zurück – die Anfänge in Isaha

Gegründet wurde Mahasoa Schweiz 2015, um Projekte des bereits bestehenden Vereins Mahasoa in Madagaskar zu unterstützen. Ein erstes Projekt entstand im Bergdorf Isaha, unweit der Hauptstadt. Dort konnte das baufällige Pri­mar­schul­haus erneuert werden. Seit 2015 lernen wieder rund 130 Kinder in sicheren Räumen – ein Meilenstein für das 1000-Seelen-Dorf.

Ein Zuhause für Kinder

2018 folgte die Eröffnung des Kinderhauses in Ambanja, im Nordwesten der Insel. Der Bau selbst war in 6–7 Monaten fertig, das hat sehr schnell funktioniert. Hier finden bis zu 30 Kinder im Alter von 2 bis 12 Jahren ein Zuhause. Viele von ihnen sind Halb- oder Vollwaisen, manche wurden schon bei der Geburt verlassen. In Ambanja ist Armut trotz relativer wirtschaftlicher Aktivität allgegenwärtig – umso wichtiger ist das Kinderhaus, das Geborgenheit, Sicherheit und Perspektiven bietet.

Ausbildung für die Zukunft

Doch Mahasoa denkt weiter: Auf einem zwei Hektar grossen Gelände entsteht derzeit ein Ausbildungszentrum. Jugendliche sollen dort handwerkliche Berufe erlernen, mit denen sie später selbstständig ein Einkommen sichern können. Ein Schritt hin zu einem Leben in Würde – und zur Stärkung der Gemeinschaft.

Mahasoa – «Es soll Gutes ge­sche­hen.» Nach zehn Jahren lässt sich sagen: Es geschieht bereits. Und soll noch lange so weitergehen.
Ein sicheres Dach über dem Kopf, eine Schule, eine Ausbildung: Für Kinder in Madagaskar bedeutet dies die Chance auf ein besseres Leben. Helfen Sie mit und unterstützen Sie Mahasoa – damit Gutes geschieht.

Seit zehn Jahren schenkt Mahasoa Kindern in Madagaskar Hoffnung. Wir haben den Präsidenten (und Ehrenpräsidenten von Mahasoa Madagaskar) Paul Rota gefragt, was diese Reise für ihn bedeutet.

Wie ist die Idee für Mahasoa ursprünglich entstanden?
2012, auf der zweiten Reise nach Madagaskar, hat es mich so berührt, wie es den Menschen dort geht, vor allem den Kindern. Die sind der Armut voll ausgeliefert als schwächstes Glied der Gesellschaft. Vielleicht könnte man da irgendwie ein Waisenhaus bauen zum Helfen oder etwas in diese Richtung? Die Reiseleiterin von dem Trip hat dann aktiv die Strukturen vor Ort aufgebaut.

Der Name Mahasoa bedeutet «Es soll Gutes geschehen» oder auch «tut gut». Wie kam der Verein zu diesem Namen?
Es ist eigentlich ein glücklicher Zufall. Auf madagassisch bedeutet «Malagasy Havana sy Soisa Andry»: Familien und Gemeinschaft mit Schweizer Unterstützung. Die Abkürzung hier war dann Ma Ha So A, was gleichzeitig auch «tut gut» und «es soll Gutes geschehen» bedeutet. Der Name passte also wunderbar.

Wie finanziert sich Mahasoa hauptsächlich?
Ganz klar durch Spenden. Wir sind ein kleiner Verein und haben ja nicht sehr viele Anlässe wie grössere Vereine, ausser dem Frühlings- und Herbst-/Wintermarkt. Aber das hat auch Vorteile, da das Geld dann direkt so nach Madagaskar gehen kann. Das wird dann direkt für die Nahrung der Kinder, für Schulgeld und Kleider und so weiter verwendet. Und eben, Dagobert Fröbel ist vor Ort und leitet den Bau – und dies ehrenamtlich. Damit die Spenden eben wirklich zu Handen der Kinder und Jugendlichen dort gehen können.

Was wünschen Sie sich für die nächsten zehn Jahre Mahasoa?
Dass wir weiterhin Gutes tun können. Dass ich weiterhin dabei sein darf. Momentan wird das Ausbildungszentrum gebaut, da ist mein guter Freund Dagobert Fröbel, ebenfalls von Wädenswil, vor Ort. Das wird hoffentlich in den nächsten sechs Monaten fertig. Dann können die mittlerweile Jugendlichen dann ihre Ausbildung machen und eine eigene Zukunft aufbauen. Auch dass wir weiterhin Kinder aufnehmen können. Sobald eins älter wird und dann selbständig ist, kann ein anderes nachkommen. Das ist wunderschön und kann hoffentlich lange oder ewig so weitergehen.

Mahasoa CH, 8820 Wädenswil
IBAN: CH53 3100 0181 6376 9100 0
www.mahasoa.org

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