Der Treffpunkt Untermosen (TP UMO) ist Teil der Freizeitanlage Wädenswil (FZA) und wird von der Dienststelle Soziokultur der Stadt Wädenswil betrieben. Doch was bedeutet eigentlich Soziokultur?
Soziokultur führt Menschen zusammen, fördert das Zusammenleben, befähigt Menschen zur Eigeninitiative und fördert die Selbstorganisation. Sie bezweckt die soziale Integration Einzelner oder Gruppen in die Gemeinschaft und verbessert ihre Chancen, an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben.
Der TP UMO bietet ideale Voraussetzungen, um soziokulturell zu wirken. Menschen können sich einbringen, mitgestalten, Neues entstehen lassen und sehr selbstständig und kreativ wirken.
Seit 50 Jahren ist die Freizeitanlage ein Ort des kreativen Schaffens und ein beliebter Begegnungsort. Während der Verein «Offene Werkstatt Wädenswil» (OWW) die professionell eingerichteten Werkstätten und Ateliers sowie Erwachsenenkurse betreibt, fokussiert sich die Dienststelle Soziokultur mit dem TP UMO auf gesellschaftliche Aktivitäten und die Kinderangebote. Diverse Räume, ein Kafi mit Küche und Spielecke sowie ein Kinderraum können frei benutzt oder gemietet werden. Neben verschiedenen Veranstaltungen finden auch regelmässig offene Treffs für Familien und Erwachsene statt. Ziel des TP UMO ist es, dass sich alle willkommen fühlen, den Treffpunkt eigenständig nutzen und nach ihren Bedürfnissen mitgestalten können.
Ein tolles Beispiel einer solchen Umsetzung ist das Familien-Kafi – gegründet von Sylviane Chassot und ihrer Tochter Aline.
Sylviane Chassot, Ihr seid im 2019 nach Wädenswil gezogen. Wie hast Du von der FZA und dem TP UMO erfahren?
Das weiss ich noch sehr gut. In dem Moment, als ich die Freizeitanlage entdeckt habe, dachte ich nämlich: «Warum habe ich das nicht schon früher entdeckt?!»
Es war im Frühjahr 2022, die Coronamassnahmen waren noch nicht alle aufgehoben, und ich ging mit der damals eineinhalbjährigen Aline und unserer Nachbarin auf den Spielplatz vor der Freizeitanlage. Die FZA selbst war geschlossen, aber ich habe von aussen reingeschaut und dachte: «Das könnte etwas für uns sein. Ein Ort, wo Aline mit anderen Kindern spielen, basteln, herumturnen kann. Und ich kann Kaffee trinken und da sein, wenn Aline mich braucht, und sie zugleich selbstständig sein lassen.»
Als wir dann das erste Mal in der FZA drin waren, war es noch besser, als ich gedacht hatte. Ein Raum nur zum Malen und Kleckern, und noch so vieles mehr. Wir sind gerne kreativ, und die FZA ist daher ein Paradies für uns. Aber auch einfach stundenlang im Kafi vor dem Cheminée Büechli anschauen und Memory spielen passt. Es ist ein Ort, der so viel bietet, aber völlig ohne Reizüberflutung.
Erst später ist mir die Werbekampagne aufgefallen, die zu der Zeit in Wädenswil lief mit Plakaten an den Bushaltestellen vom Töpfern, Drechseln und was man alles machen kann in der FZA – all die Dinge, die mich eigentlich ansprechen.
Wie hast Du anfänglich die FZA genutzt?
Anfangs war ich ab und zu mit Aline im Mal-Atelier, dann habe ich mal einen Töpferkurs beim OWW gemacht. Zudem waren wir immer gern an den Anlässen, also am Winterzauber, am «maimai-Fest», später beim Kerzenziehen.
Wie ist die Idee vom Familien-Kafi entstanden?
Als Aline zwei Jahre alt geworden ist, habe ich mein Pensum als Journalistin von 80 auf 50% reduziert, weil ich mehr Zeit mit Aline verbringen wollte. Aline und ich gingen seither an unseren Mami-Aline-Tagen gern in die FZA.
Als ich einmal sagte, ich fände diesen Ort so toll, ich würde gern regelmässig etwas hier machen, kam vom TP-UMO-Team die Antwort: «Wunderbar, das ist genau unser Konzept!» Das war wie ein Geschenk für mich, so unkompliziert willkommen zu sein mit Flausen, die man manchmal so hat.
Da ich früher schon ab und zu in Cafés gejobbt habe, wusste ich, einen Nachmittag alle zwei Wochen Kafi machen, das ginge gut für uns. Alles andere war ohne grossen Aufwand bald abgemacht, ich durfte sagen, wie es zeitlich für uns passt – alle zwei Wochen während zwei Stunden.
Wie wurdest Du vom Team der Soziokultur Wädenswil unterstützt?
Sehr nett und genau so, wie wir es brauchten. Am Anfang war mir vor allem wichtig, dass ich vor und nach dem Kafi keinen Aufwand habe, weil mir das sonst zu viel geworden wäre. Und so war es; wir durften alle zwei Wochen kurz vor 15 Uhr eintrudeln, die Kaffeemaschine anstellen, und kurz nach 17 Uhr wieder gehen.
Mit der Zeit waren das TP- UMO-Team und einige Stammgäste Bezugspersonen, mit denen auch Aline sehr gern Zeit verbracht hat.
Aline, kannst Du uns erzählen, was Du jeweils am Familien-Kafi Nachmittag machst?
Ich mache Kafi für die Leute. Und ich zeige den Leuten, wo was ist. Und die Blumendekoration für die Vasen mach› ich auch. Das wärs.
Sylviane, leider könnt Ihr aus Zeitgründen – Aline kommt in den Kindergarten – das Familien-Kafi nach den Sommerferien nicht mehr weiterführen.
Was war für Euch das Schönste am Familien-Kafi?
Irgendwann ist das Kafi zu einem Projekt von Aline und mir geworden. Aline hat gelernt, selbst Kaffee mit Milchschaum zu machen und zu servieren. Wir haben zusammen Werbung gemacht und im Dorf Flyer verteilt. Wir sind beide stolz auf unser Kafi und werden uns später gern daran erinnern.
Sehr schön war für uns auch, dass eigentlich jedes Mal irgendjemand da war, mit dem Aline etwas Schönes erlebt hat. Das war auch ein Hintergedanke von mir; ich «arbeite» im Hintergrund im Kafi, und Aline lernt andere Kinder und überhaupt andere Menschen kennen. Und auch mir selbst hat es immer gutgetan, hier zu sein und nette Menschen zu treffen, gute Gespräche zu führen, zu basteln, und Kaffee zu trinken. Es war eine Win-win-Win-Situation für die FZA, für Aline und für mich.
Werdet Ihr noch weiterhin in der FZA anzutreffen sein?
Auf jeden Fall werden wir weiter an die Anlässe gehen und an regnerischen Nachmittagen sicher auch ab und zu mal in ein Bastel- oder Malatelier.
Die Dienststelle Soziokultur dankt Sylviane und Aline herzlich für ihr Engagement und wünscht ihnen alles Gute für die Zukunft!
Das Interview führte Janine Brülhart, Mitarbeiterin Dienststelle Soziokultur
Weitere geplante Anlässe im 2025
20. September: 50 Jahre Untermosen Jubiläumsfest
24. September: Kasperlitheater
25. Oktober: Repair Café Wädi
November: farbiges Kerzenziehen
Dezember: Bienenwachs-Kerzenziehen
6. und 7. Dezember: Winterzauber
Offene Treffs:
ELKI-(Eltern-Kind) Treff jeden Freitagvormittag
Offener Spieletreff für Erwachsene jeden zweiten Donnerstagabend
Haben Sie eine eigene Idee oder Lust etwas Ähnliches fortzuführen?
Wir begleiten und unterstützen Sie und Ihre Projekte bei der Planung und Umsetzung.
Oder möchten Sie sich lieber bei einem bestehenden Angebot engagieren?
Zahlreiche engagierte Menschen bringen sich bereits freiwillig bei uns ein und bereichern das Leben in der Freizeitanlage. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Unsere Öffnungszeiten:
Dienstag und Mittwoch 14.00–18.00 Uhr
Donnerstag 14.00–22.00 Uhr, Samstag 09.00–17.00 Uhr
Weitere Infos:
www.soziokultur.waedenswil.ch/treffpunktumo
Folge uns auf Instagram: freizeitanlagewaedenswil
Facebook: Freizeitanlage Wädenswil
Der Treffpunkt Untermosen (TP UMO) ist Teil der Freizeitanlage Wädenswil (FZA) und wird von der Dienststelle Soziokultur der Stadt Wädenswil betrieben. Doch was bedeutet eigentlich Soziokultur?
Soziokultur führt Menschen zusammen, fördert das Zusammenleben, befähigt Menschen zur Eigeninitiative und fördert die Selbstorganisation. Sie bezweckt die soziale Integration Einzelner oder Gruppen in die Gemeinschaft und verbessert ihre Chancen, an gesellschaftlichen Prozessen teilzuhaben.
Der TP UMO bietet ideale Voraussetzungen, um soziokulturell zu wirken. Menschen können sich einbringen, mitgestalten, Neues entstehen lassen und sehr selbstständig und kreativ wirken.
Seit 50 Jahren ist die Freizeitanlage ein Ort des kreativen Schaffens und ein beliebter Begegnungsort. Während der Verein «Offene Werkstatt Wädenswil» (OWW) die professionell eingerichteten Werkstätten und Ateliers sowie Erwachsenenkurse betreibt, fokussiert sich die Dienststelle Soziokultur mit dem TP UMO auf gesellschaftliche Aktivitäten und die Kinderangebote. Diverse Räume, ein Kafi mit Küche und Spielecke sowie ein Kinderraum können frei benutzt oder gemietet werden. Neben verschiedenen Veranstaltungen finden auch regelmässig offene Treffs für Familien und Erwachsene statt. Ziel des TP UMO ist es, dass sich alle willkommen fühlen, den Treffpunkt eigenständig nutzen und nach ihren Bedürfnissen mitgestalten können.
Ein tolles Beispiel einer solchen Umsetzung ist das Familien-Kafi – gegründet von Sylviane Chassot und ihrer Tochter Aline.
Sylviane Chassot, Ihr seid im 2019 nach Wädenswil gezogen. Wie hast Du von der FZA und dem TP UMO erfahren?
Das weiss ich noch sehr gut. In dem Moment, als ich die Freizeitanlage entdeckt habe, dachte ich nämlich: «Warum habe ich das nicht schon früher entdeckt?!»
Es war im Frühjahr 2022, die Coronamassnahmen waren noch nicht alle aufgehoben, und ich ging mit der damals eineinhalbjährigen Aline und unserer Nachbarin auf den Spielplatz vor der Freizeitanlage. Die FZA selbst war geschlossen, aber ich habe von aussen reingeschaut und dachte: «Das könnte etwas für uns sein. Ein Ort, wo Aline mit anderen Kindern spielen, basteln, herumturnen kann. Und ich kann Kaffee trinken und da sein, wenn Aline mich braucht, und sie zugleich selbstständig sein lassen.»
Als wir dann das erste Mal in der FZA drin waren, war es noch besser, als ich gedacht hatte. Ein Raum nur zum Malen und Kleckern, und noch so vieles mehr. Wir sind gerne kreativ, und die FZA ist daher ein Paradies für uns. Aber auch einfach stundenlang im Kafi vor dem Cheminée Büechli anschauen und Memory spielen passt. Es ist ein Ort, der so viel bietet, aber völlig ohne Reizüberflutung.
Erst später ist mir die Werbekampagne aufgefallen, die zu der Zeit in Wädenswil lief mit Plakaten an den Bushaltestellen vom Töpfern, Drechseln und was man alles machen kann in der FZA – all die Dinge, die mich eigentlich ansprechen.
Wie hast Du anfänglich die FZA genutzt?
Anfangs war ich ab und zu mit Aline im Mal-Atelier, dann habe ich mal einen Töpferkurs beim OWW gemacht. Zudem waren wir immer gern an den Anlässen, also am Winterzauber, am «maimai-Fest», später beim Kerzenziehen.
Wie ist die Idee vom Familien-Kafi entstanden?
Als Aline zwei Jahre alt geworden ist, habe ich mein Pensum als Journalistin von 80 auf 50% reduziert, weil ich mehr Zeit mit Aline verbringen wollte. Aline und ich gingen seither an unseren Mami-Aline-Tagen gern in die FZA.
Als ich einmal sagte, ich fände diesen Ort so toll, ich würde gern regelmässig etwas hier machen, kam vom TP-UMO-Team die Antwort: «Wunderbar, das ist genau unser Konzept!» Das war wie ein Geschenk für mich, so unkompliziert willkommen zu sein mit Flausen, die man manchmal so hat.
Da ich früher schon ab und zu in Cafés gejobbt habe, wusste ich, einen Nachmittag alle zwei Wochen Kafi machen, das ginge gut für uns. Alles andere war ohne grossen Aufwand bald abgemacht, ich durfte sagen, wie es zeitlich für uns passt – alle zwei Wochen während zwei Stunden.
Wie wurdest Du vom Team der Soziokultur Wädenswil unterstützt?
Sehr nett und genau so, wie wir es brauchten. Am Anfang war mir vor allem wichtig, dass ich vor und nach dem Kafi keinen Aufwand habe, weil mir das sonst zu viel geworden wäre. Und so war es; wir durften alle zwei Wochen kurz vor 15 Uhr eintrudeln, die Kaffeemaschine anstellen, und kurz nach 17 Uhr wieder gehen.
Mit der Zeit waren das TP- UMO-Team und einige Stammgäste Bezugspersonen, mit denen auch Aline sehr gern Zeit verbracht hat.
Aline, kannst Du uns erzählen, was Du jeweils am Familien-Kafi Nachmittag machst?
Ich mache Kafi für die Leute. Und ich zeige den Leuten, wo was ist. Und die Blumendekoration für die Vasen mach› ich auch. Das wärs.
Sylviane, leider könnt Ihr aus Zeitgründen – Aline kommt in den Kindergarten – das Familien-Kafi nach den Sommerferien nicht mehr weiterführen.
Was war für Euch das Schönste am Familien-Kafi?
Irgendwann ist das Kafi zu einem Projekt von Aline und mir geworden. Aline hat gelernt, selbst Kaffee mit Milchschaum zu machen und zu servieren. Wir haben zusammen Werbung gemacht und im Dorf Flyer verteilt. Wir sind beide stolz auf unser Kafi und werden uns später gern daran erinnern.
Sehr schön war für uns auch, dass eigentlich jedes Mal irgendjemand da war, mit dem Aline etwas Schönes erlebt hat. Das war auch ein Hintergedanke von mir; ich «arbeite» im Hintergrund im Kafi, und Aline lernt andere Kinder und überhaupt andere Menschen kennen. Und auch mir selbst hat es immer gutgetan, hier zu sein und nette Menschen zu treffen, gute Gespräche zu führen, zu basteln, und Kaffee zu trinken. Es war eine Win-win-Win-Situation für die FZA, für Aline und für mich.
Werdet Ihr noch weiterhin in der FZA anzutreffen sein?
Auf jeden Fall werden wir weiter an die Anlässe gehen und an regnerischen Nachmittagen sicher auch ab und zu mal in ein Bastel- oder Malatelier.
Die Dienststelle Soziokultur dankt Sylviane und Aline herzlich für ihr Engagement und wünscht ihnen alles Gute für die Zukunft!
Das Interview führte Janine Brülhart, Mitarbeiterin Dienststelle Soziokultur
Weitere geplante Anlässe im 2025
20. September: 50 Jahre Untermosen Jubiläumsfest
24. September: Kasperlitheater
25. Oktober: Repair Café Wädi
November: farbiges Kerzenziehen
Dezember: Bienenwachs-Kerzenziehen
6. und 7. Dezember: Winterzauber
Offene Treffs:
ELKI-(Eltern-Kind) Treff jeden Freitagvormittag
Offener Spieletreff für Erwachsene jeden zweiten Donnerstagabend
Haben Sie eine eigene Idee oder Lust etwas Ähnliches fortzuführen?
Wir begleiten und unterstützen Sie und Ihre Projekte bei der Planung und Umsetzung.
Oder möchten Sie sich lieber bei einem bestehenden Angebot engagieren?
Zahlreiche engagierte Menschen bringen sich bereits freiwillig bei uns ein und bereichern das Leben in der Freizeitanlage. Wir freuen uns, von Ihnen zu hören.
Unsere Öffnungszeiten:
Dienstag und Mittwoch 14.00–18.00 Uhr
Donnerstag 14.00–22.00 Uhr, Samstag 09.00–17.00 Uhr
Weitere Infos:
www.soziokultur.waedenswil.ch/treffpunktumo
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