Wädenswil

Neuer Geschäftsführer für «grow cluster», neue Standorte für die ZHAW und eine SOB-Haltestelle für das Tuwag-Areal

Am Dienstag, 1. Juli 2025, fand in der Fabrikbeiz in Wädenswil der jährliche grow-Apéro statt. Die Veranstaltung ist ein Treffpunkt für Akteur:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik, die sich am Life-Science-Standort am linken Zürichsee-ufer engagieren. Dieses Jahr stand der Anlass ganz im Zeichen der Weiterentwicklung der ZHAW auf dem Tuwag-Areal sowie von grow cluster – dem Gründerzentrum für Start-ups im Bereich Health, Food und Environment. Auch der neue Geschäftsführer wurde vorgestellt.

Stiftungsratspräsident Matthias Kaiserswerth begrüsste die rund 70 Gäste. «grow cluster» sei ein Ort, an dem Innovation gelebt und die Zukunft mitgestaltet werde – im engen Zusammenspiel mit der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), den Gemeinden Horgen und Wädenswil sowie den Jungunternehmen und Grundeigentümern.

Neue SOB-Haltestelle kommt

Heiner Treichler, Geschäftsleitungsmitglied von «grow cluster», eröffnete den inhaltlichen Teil mit einem Blick auf das künftige Tuwag-Areal: «Die ZHAW bleibt in Wädenswil – und sie wird weiter wachsen», so Treichler. Trotz Sparmassnahmen des Kantons sei der Campus nicht infrage gestellt. Im Gegenteil: Aktuell wird die 130-jährige Shedhalle für rund 45 Mio. Franken umfassend erneuert. Ab Sommer 2026 werden dort elf hochmoderne Labore auf 7700 m² Fläche zur Verfügung stehen. Damit erhält die ZHAW zusätzliche Spitzeninfrastruktur.
Was ebenfalls sicher sei, so Treichler, ist die Erstellung und Inbetriebnahme der neuen Haltestelle der SOB auf dem Tuwag-Areal. Die derzeitige Planung gehe von einer Realisierung zwischen 2030 und 2035 aus. Ob dann wie geplant ein neues Laborgebäude für die ZHAW erstellt wird oder nicht, bleibe vorerst noch offen. «Dies deshalb, weil die ZHAW auch in der ehemaligen Agroscope beim Schloss noch Entwicklungspotenzial hat. So oder so würden wir dann aber gleichzeitig mit der Haltestelle ein Gebäude erstellen.» Ob es dann für die ZHAW, «grow cluster» oder sonst jemanden bereitgestellt werde, wisse man heute noch nicht.

ZHAW stellt Entwicklungsschritte vor

Im Anschluss stellten Robine Baumgartner und Alexander Hämmerli von der ZHAW die geplante Entwicklung auf dem Tuwag-Areal im Detail vor. Neben dem Ausbau der Labore entstehen weitere Flächen für den Lehrbetrieb, für studentische Arbeiten und Forschungsprojekte. Die offene und moderne Bibliothek wird ein weiteres Highlight. Alex Hämmerli, technischer Leiter am Institut für Chemie und Biotechnologie, sagte: «Mit dem Einzug des Instituts für Chemie und Biotechnologie in die neu ausgebauten Shedhallen wird auf dem Reidbach-Areal die gesamte hochtechnologisierte Infrastruktur des ICBT zu einem Cluster gebündelt. Aus der Symbiose modernster Technologie und neuer Räumlichkeiten entsteht ein ‹Cutting-Edge› BioTech-Forschungs-Hotspot, der international konkurrenzfähig und überaus attraktiv für Projekte mit Industrie und Start-ups ist.»
Parallel dazu entwickelt die ZHAW auf dem neuen «Campus Schloss» in den ehemaligen Labors der Agroscope zusätzlichen Raum. Robine Baumgartner, Nutzervertreterin ZHAW, äusserte sich auch zur Bedeutung von «grow cluster» aus Sicht der ZHAW: «Die unmittelbare Nähe zum Start-up-Inkubator «grow cluster» und seinen Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern ist für die ZHAW in Wädenswil ein grosser Mehrwert – sie eröffnet Studierenden, Mitarbeitenden und Forschenden neue Perspektiven für Austausch, Zusammenarbeit und Innovation.»

Raum für Start-ups – auch in Zukunft

Auch Geschäftsführer Dolf van Loon wandte sich an die Anwesenden. Er erinnerte daran, dass «grow» seit jeher Start-ups eine professionelle Infrastruktur und ein starkes Netzwerk bietet – und dass diese Grundidee auch in Zukunft erhalten bleibe. «Eine wichtige Aufgabe von grow cluster wird es sein, künftig wieder verstärkt kleinen Start-ups einen Platz zu bieten – und ihnen damit die Möglichkeit zu geben, an den grow-Standorten zu wachsen und sich weiterzuentwickeln.»

Neuer Geschäftsführer mit Start-up-Wurzeln

Ein Höhepunkt des Abends war die Vorstellung des designierten Geschäftsführers Peter Steiner, der Ende 2025 die operative Leitung von Dolf van Loon übernehmen wird. Van Loon, langjähriger Geschäftsführer, tritt Anfang 2026 in den Ruhestand.
Peter Steiner kennt das Ökosystem bestens – er hat selbst auf dem Tuwag-Areal gegründet und ist heute mit seinem Unternehmen Precomb, das sich auf Onkologie fokussiert, erfolgreich.
Mit ihm gewinnt «grow cluster» einen Geschäftsführer, der Wissenschaft, Unternehmertum und Standortentwicklung aus eigener Erfahrung kennt.

Schweiz als internationaler Innovationsmotor

Dr. Michael Altorfer, CEO der Swiss Biotech Association, rundete den Anlass mit einem pointierten Gastreferat ab. Über 1600 Unternehmen und 60 000 Arbeitsplätze machen die Schweiz zu einem der international führenden Biotech-Standorte.
«Innovative Behandlungen haben nicht nur Leben gerettet, sondern auch die Lebensqualität und Lebenserwartung weltweit messbar verbessert», sagte Altorfer. (e)

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