Wädenswil

Troubas Kater am Arx-en-ciel-Festival

Zum zehnjährigen Bandjubiläum bringen Troubas Kater ihre unverwechselbare Mischung aus Chanson, Rap und Strassenpoesie ans Arx-en-ciel-Festival in Wädenswil. Im Interview erzählt der Frontsänger und Rapper Markus Sollberger, bekannt als QC, wie ihre Songs entstehen, wie ein Kater zum Namensgeber wurde – und wohin sie ihre musikalische Reise führt.

Interview: Noëmi Lea Hermann
Bild: Tabea Hüberli

Wie kam es zur Gründung von Troubas Kater?
Ich war auf Weltreise und hab festgestellt, dass jeder Ort seinen eigenen Sound hat. Zurück in der Schweiz habe ich mich gefragt: Wie klingen eigentlich wir? Aus dieser Frage heraus ist die Band entstanden – und zwar ganz ursprünglich als Strassenmusik-Formation.

Was ist das Besondere an Eurer Beziehung zueinander?
Wir teilen eine grosse Lust an Geschichten. Ob gross oder klein – wir hören hin, erzählen weiter. Jeder mit seinem Instrument, mit seinen Worten.

Euer Bandname ist ziemlich aussergewöhnlich. Was steckt dahinter?
Er besteht aus Wortfragmenten der Stilrichtungen und Instrumente. Tuba zum Beispiel. Oder Troubadour. Der Kater im Namen beschreibt schön meine Stimmung bei der Rückkehr von meiner Weltreise: Ein metaphorischer, riesiger Kater.

Was erlaubt Ihr Euch als Band, was im Alltag keinen Platz hat?
Hmm … Auf Bühnen stehen?

Was inspiriert Euch beim Songwriting-Prozess und wie entwickelt Ihr Eure Ideen?
Oft geben sehr kleine Funken den Anstoss. Ein kleiner Fetzen aus einem Gespräch beim Vorbeilaufen. Oder jemand erzählt von einem Film … Oder wir schicken Ideen hin und her, und die Songs entstehen so wunderbar wild aus lauter Missverständnissen.

Wie würdet Ihr Euren Musikstil beschreiben?
Troubadour bis Chanson mit Rap und urbaner Popmusik aufgemischt.

Was sind Eure musikalischen Einflüsse?
Da gibt es sehr viele: Von Manu Chao haben wir die Leichtigkeit, von Stromae das perfekte Vorbild, wie auch schwere Themen in tanzbare Musik umgesetzt werden kann. Und von Stiller Has nehmen wir die Ungeschliffenheit mit.

Was sind Eure Lieblings-Songs und warum sind sie so beliebt bei Euren Fans?
Laut Spotify sind es «Latvia», «Benyo», «Panta Rhei», «Am ne Tag im April», «Aus egau», … Das sind sehr unterschiedliche Songs. Warum die am beliebtesten sind, das müssten aber die Fans beantworten, das ist für uns schwierig einzuschätzen.

Wie bleibt Ihr kreativ und inspiriert, wenn Ihr an neuen Songs arbeitet?
Wenn wir miteinander als Band improvisieren, dann kommt immer etwas Neues raus. Da springen die Funken hin und her. Wenn wir im Studio arbeiten, haben wir alle unterschiedliche Rituale. QC geht oft stundenlang spazieren, während Matthias Urech, der Produzent, vor der Gamekonsole hockt und FIFA spielt. Wir haben zum Glück noch weitere Freunde ausserhalb der Band, die ab und zu mitkommen beim Songwriting. Wir verschanzen uns da jeweils irgendwo im Nirgendwo. Das ist immer sehr lustig und produktiv.

Wie werdet Ihr Euer Jubiläumsjahr feiern?
Wir wollen unser 10. Jahr als Band damit feiern, dass wir wieder öfters auf der Strasse spielen – wie es ursprünglich eigentlich gedacht war. Ausserdem wollen wir genug Zeit haben, um an einem neuen Live-Projekt zu arbeiten. Also nicht ganz so viele Konzerte spielen, wie in den vergangenen Jahren.

Ob auf der grossen Bühne oder mitten auf der Strasse – Troubas Kater ist eine Band, die berührt, überrascht und bewegt. Ihre Musik ist ein wilder Mix aus Wortkunst und Rhythmus, ihr Antrieb eine unstillbare Neugier für das Leben. Am Arx-en-ciel-Festival in Wädenswil bringen sie all das mit: Geschichten, Klänge und diesen besonderen Sound, der nach Heimat, Fernweh und Sommer klingt.

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