Die Erstellung der neuen Kantonsschule Zimmerberg wird vom Regierungsrat weiter auf die lange Bank geschoben.
Text: Reni Bircher
Bild: stb
Am 18. November 2024 hat Kantonsrat Tobias Mani aus Wädenswil sowie Mitunterzeichnende eine Anfrage an den Regierungsrat des Kantons Zürich eingereicht, die nach Antworten bezüglich Baustart der Kantonsschule Zimmerberg in der Au verlangte.
Ursprünglich war die Eröffnung der Schule auf 2028 geplant. Die vertiefte Prüfung der Schulraumentwicklung sowie die «Ernennung» zum Pilotprojekt «Schulbauten der Zukunft» durch den Regierungsrat – angeregt durch einen Antrag der Bildungsdirektion und der Baudirektion des Kantons Zürich im Jahr 2022 – verschob den Termin auf 2031. Und eben dieser Regierungsrat hat auf die Finanzplanung 2025–2028 hin das gesamte Investitionsportfolio einer umfassenden Priorisierung unterzogen, war in seiner Antwort allerdings nicht bereit, Transparenz zu zeigen und die betroffenen Vorhaben im Einzelnen zu benennen.
Inzwischen wurde Tobias Mani und den Mitunterzeichnenden bekannt, dass die Kantonsschulen Knonaueramt sowie Zimmerberg von dieser Priorisierung betroffen sind – heisst auf die Wartebank geschoben.
Ringen um Platz und Gehör
Das Kanti-Provisorium in der Au hat wegen steigender Schülerzahlen bald seine Kapazitätsgrenze erreicht, auch wenn externe Räume zugemietet werden konnten. Dass um ein brachliegendes Baufeld bereits eine Grossüberbauung (AuPark) mit grossen Schritten vorankommt und für den Schulkomplex ein Siegerprojekt erkoren wurde, macht für die Anfragesteller keinen Sinn.
In ihrem Schreiben an den Regierungsrat gelangen sie sinnvollerweise zu folgender Erkenntnis: «Zudem macht es im Lichte des Pilotprojekts ‹Schulbauten der Zukunft› Sinn, den Neubau so rasch als möglich zu realisieren. In schulübergreifenden Workshops sind unter der Leitung des Generalsekretariats der Bildungsdirektion Standards erarbeitet worden, die dann ins Raumprogramm und Nutzungskonzept für den Neubau eingeflossen sind. Nur mit der baldigen Fertigstellung können zeitnah Erkenntnisse für künftige Schulbauten gewonnen werden.»
Antwort des Regierungsrates
Ende Februar 2025 wurden in einer Regierungsratssitzung die einzelnen Punkte angegangen. In seiner Antwort an Tobias Mani und die Mitunterzeichnenden hält der Regierungsrat fest, dass für die Kantonsschule weder ein Projektierungskredit beschlossen noch mit Projektierungsarbeiten begonnen worden seien. Der geplante Bezug der neuen Kanti auf das Schuljahr 2031/2032 sei damit nicht realistisch.
Der Regierungsrat sieht auch keine Möglichkeit, die Entwicklung voranzutreiben, weil: «Anhand des im Budget 2025 und im Konsolidierten Entwicklungs- und Finanzplan 2025–2028 weiterhin sehr hohen geplanten Verschuldungsaufbaus von insgesamt rund 1,5 Mrd. Franken können derzeit noch keine konkreten Vorhersagen zur künftigen Priorisierung einzelner Projekte gemacht werden», heisst es in der Antwort auf die Anfrage.
Auf dem Baufeld sei nichts geplant; für die Sporthalle sowie weitere Unterrichtsräume würden halt bis auf Weiteres Mietkosten anfallen; für die geplante Parkanlage in der Mitte des Areals sei die Eigentümerin der Wohnbauten zuständig und – falls denn irgendwann mal eine Schule gebaut wird – würden sich «die Emissionen während der rund dreijährigen Bauzeit im Rahmen halten».
Die Antwort des Regierungsrates hinterlässt also nicht nur ein braches Baufeld, sondern auch sowas wie verbrannte Erde.
Die Erstellung der neuen Kantonsschule Zimmerberg wird vom Regierungsrat weiter auf die lange Bank geschoben.
Text: Reni Bircher
Bild: stb
Am 18. November 2024 hat Kantonsrat Tobias Mani aus Wädenswil sowie Mitunterzeichnende eine Anfrage an den Regierungsrat des Kantons Zürich eingereicht, die nach Antworten bezüglich Baustart der Kantonsschule Zimmerberg in der Au verlangte.
Ursprünglich war die Eröffnung der Schule auf 2028 geplant. Die vertiefte Prüfung der Schulraumentwicklung sowie die «Ernennung» zum Pilotprojekt «Schulbauten der Zukunft» durch den Regierungsrat – angeregt durch einen Antrag der Bildungsdirektion und der Baudirektion des Kantons Zürich im Jahr 2022 – verschob den Termin auf 2031. Und eben dieser Regierungsrat hat auf die Finanzplanung 2025–2028 hin das gesamte Investitionsportfolio einer umfassenden Priorisierung unterzogen, war in seiner Antwort allerdings nicht bereit, Transparenz zu zeigen und die betroffenen Vorhaben im Einzelnen zu benennen.
Inzwischen wurde Tobias Mani und den Mitunterzeichnenden bekannt, dass die Kantonsschulen Knonaueramt sowie Zimmerberg von dieser Priorisierung betroffen sind – heisst auf die Wartebank geschoben.
Ringen um Platz und Gehör
Das Kanti-Provisorium in der Au hat wegen steigender Schülerzahlen bald seine Kapazitätsgrenze erreicht, auch wenn externe Räume zugemietet werden konnten. Dass um ein brachliegendes Baufeld bereits eine Grossüberbauung (AuPark) mit grossen Schritten vorankommt und für den Schulkomplex ein Siegerprojekt erkoren wurde, macht für die Anfragesteller keinen Sinn.
In ihrem Schreiben an den Regierungsrat gelangen sie sinnvollerweise zu folgender Erkenntnis: «Zudem macht es im Lichte des Pilotprojekts ‹Schulbauten der Zukunft› Sinn, den Neubau so rasch als möglich zu realisieren. In schulübergreifenden Workshops sind unter der Leitung des Generalsekretariats der Bildungsdirektion Standards erarbeitet worden, die dann ins Raumprogramm und Nutzungskonzept für den Neubau eingeflossen sind. Nur mit der baldigen Fertigstellung können zeitnah Erkenntnisse für künftige Schulbauten gewonnen werden.»
Antwort des Regierungsrates
Ende Februar 2025 wurden in einer Regierungsratssitzung die einzelnen Punkte angegangen. In seiner Antwort an Tobias Mani und die Mitunterzeichnenden hält der Regierungsrat fest, dass für die Kantonsschule weder ein Projektierungskredit beschlossen noch mit Projektierungsarbeiten begonnen worden seien. Der geplante Bezug der neuen Kanti auf das Schuljahr 2031/2032 sei damit nicht realistisch.
Der Regierungsrat sieht auch keine Möglichkeit, die Entwicklung voranzutreiben, weil: «Anhand des im Budget 2025 und im Konsolidierten Entwicklungs- und Finanzplan 2025–2028 weiterhin sehr hohen geplanten Verschuldungsaufbaus von insgesamt rund 1,5 Mrd. Franken können derzeit noch keine konkreten Vorhersagen zur künftigen Priorisierung einzelner Projekte gemacht werden», heisst es in der Antwort auf die Anfrage.
Auf dem Baufeld sei nichts geplant; für die Sporthalle sowie weitere Unterrichtsräume würden halt bis auf Weiteres Mietkosten anfallen; für die geplante Parkanlage in der Mitte des Areals sei die Eigentümerin der Wohnbauten zuständig und – falls denn irgendwann mal eine Schule gebaut wird – würden sich «die Emissionen während der rund dreijährigen Bauzeit im Rahmen halten».
Die Antwort des Regierungsrates hinterlässt also nicht nur ein braches Baufeld, sondern auch sowas wie verbrannte Erde.