Die Stadt Wädenswil plant im Neubüel angrenzend an die Tennisplätze eine weitere Asyl- und Notunterkunft.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
Im Kanton Zürich wurde das Kontingent für die Aufnahme geflüchteter Personen im Juli 2024 von 1,3% auf 1,6 % der Bevölkerung erhöht. Für Wädenswil bedeutet dies eine maximale Zuweisung von 421 Personen bis Ende 2025. Bereits im Oktober 2024 lebten 363 Personen in der Stadt, die zum Kontingent zählen. Davon waren 176 in Unterkünften der Asyl- und Wohnbegleitung untergebracht. Weitere 45 Personen, die nicht zum Kontingent gehören, nutzen ebenfalls diese Unterkünfte.
Mit Blick auf das Jahr 2025 zeigt sich eine angespannte Situation. Die vorhandenen 357 Betten – oder 301 bei normaler Belegung – werden durch den Wegfall befristeter Mietverträge um bis zu 108 reduziert. Nach geplanten Sanierungen können zwar 18 neue Betten geschaffen werden, dennoch bleibt ein Defizit von 27 Betten im Mittelwert und 134 Betten bei normaler Belegung. Da der Wohnraum knapp ist und die Zahl der Asylsuchenden weiter steigen dürfte, muss dringend eine Lösung gefunden werden.
Standort und Bauweise
Die Dienststelle Immobilien hat verschiedene Machbarkeiten und Standorte geprüft. Bei der Standortwahl blieben entweder der Standort Rötiboden (2. Etappe) oder Neubüel übrig. Die Wahl fiel auf eine Parzelle neben dem Tennisclub Neubüel. Ein Standort näher an der Autobahn hätte erhebliche Lärmschutzkosten verursacht. Die Zufahrt muss jedoch noch aus feuerpolizeilichen Gründen verbreitert werden.
Für den Bau wurde die Nutzung gebrauchter Holzmodulbauten ebenso verworfen wie die Neuproduktion eines wiederverwendbaren Holzmodulbaus. Ein Wädenswiler Architekturbüro hat in der Folge ein Vorprojekt für eine zweistöckige Asyl- und Notunterkunft in Holzelementbauweise erstellt.
Geplante Asylunterkunft im Neubüel
Auf zwei Parzellen, welche sich im Eigentum der Stadt Wädenswil befinden, wurden verschiedene Standorte für ein Gebäude geprüft. Als idealer Standort hat sich die nordwestliche Position direkt angrenzend an die Tennisplätze des TC Neubüel erwiesen. Der Standort an dieser Stelle bietet den Vorteil, dass angrenzend in östlicher Richtung ein weiteres Gebäude für Asylunterkünfte erstellt werden könnte, sei es als Provisorium oder als permanente Baute. Hinzu kommt, dass durch diesen Standort die übrigen unbebauten Flächen künftig bestmöglich für weitere öffentliche Zwecke ausgenutzt und bebaut werden könnten, falls Bedarf besteht.
Der geplante Holzelementbau umfasst 614 m² Wohnfläche mit sechs Wohneinheiten, die jeweils über drei Schlafzimmer verfügen, sowie drei Einzimmerstudios. Insgesamt bietet das Gebäude Platz für 42 Personen, bei einer Maximalbelegung von 60 Personen. Dies wird jedoch als konfliktanfällig angesehen. Der Bau wird mit einer Photovoltaikanlage und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgestattet. Ein zusätzlicher Holzbau dient als Velounterstand und Lager.
Finanzierung und Nutzung
Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf 3,75 Millionen Franken, die jährlichen Kapitalfolgekosten auf etwa 150 000 Franken. Die Betriebskosten dürften niedriger ausfallen als bei einer dezentralen Unterbringung.
Die Parzelle WE11291, derzeit im Finanzvermögen der Stadt Wädenswil, soll ausserdem anteilig ins Verwaltungsvermögen überführt werden. Der Buchwert des übertragenen Anteils beträgt 150 245 Franken, womit sich Gesamtausgaben von rund 3,95 Millionen Franken ergeben.
Die Dienststelle Immobilien geht davon aus, dass ein solcher Holzelementbau mindestens für die Dauer der regulären Abschreibung von Neubauten mit 33 Jahren zu städtischen Zwecken genutzt werden kann, vermutlich auch darüber hinaus.
Sollte in Zukunft der Fall eintreten, dass es zu Leerständen kommt, weil sich die Asylzahlen rückläufig entwickeln, könnten einzelne Wohneinheiten alternativ als günstiger Wohnraum an Einwohnende der Stadt Wädenswil vermietet werden, die nachweislich nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügen. Auch eine Vermietung an studentische Wohngemeinschaften wäre denkbar.
Die Realisierung der Asylunterkunft Neubüel wird vom Stadtrat als dringend erachtet. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Asylplätzen erscheint der Bau als notwendig, um die künftige Unterbringung geflüchteter Personen sicherzustellen. Die Kosten gelten als Gebundene Ausgabe, können also vom Stadtrat gesprochen werden.
Die Realisierung des Neubaus ist nach Abschluss der Planungen und Ausschreibungen ab Anfang 2026 vorgesehen, so dass ein Betrieb des Neubaus im besten Fall ab Sommer 2026 möglich ist.
Die Stadt Wädenswil plant im Neubüel angrenzend an die Tennisplätze eine weitere Asyl- und Notunterkunft.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
Im Kanton Zürich wurde das Kontingent für die Aufnahme geflüchteter Personen im Juli 2024 von 1,3% auf 1,6 % der Bevölkerung erhöht. Für Wädenswil bedeutet dies eine maximale Zuweisung von 421 Personen bis Ende 2025. Bereits im Oktober 2024 lebten 363 Personen in der Stadt, die zum Kontingent zählen. Davon waren 176 in Unterkünften der Asyl- und Wohnbegleitung untergebracht. Weitere 45 Personen, die nicht zum Kontingent gehören, nutzen ebenfalls diese Unterkünfte.
Mit Blick auf das Jahr 2025 zeigt sich eine angespannte Situation. Die vorhandenen 357 Betten – oder 301 bei normaler Belegung – werden durch den Wegfall befristeter Mietverträge um bis zu 108 reduziert. Nach geplanten Sanierungen können zwar 18 neue Betten geschaffen werden, dennoch bleibt ein Defizit von 27 Betten im Mittelwert und 134 Betten bei normaler Belegung. Da der Wohnraum knapp ist und die Zahl der Asylsuchenden weiter steigen dürfte, muss dringend eine Lösung gefunden werden.
Standort und Bauweise
Die Dienststelle Immobilien hat verschiedene Machbarkeiten und Standorte geprüft. Bei der Standortwahl blieben entweder der Standort Rötiboden (2. Etappe) oder Neubüel übrig. Die Wahl fiel auf eine Parzelle neben dem Tennisclub Neubüel. Ein Standort näher an der Autobahn hätte erhebliche Lärmschutzkosten verursacht. Die Zufahrt muss jedoch noch aus feuerpolizeilichen Gründen verbreitert werden.
Für den Bau wurde die Nutzung gebrauchter Holzmodulbauten ebenso verworfen wie die Neuproduktion eines wiederverwendbaren Holzmodulbaus. Ein Wädenswiler Architekturbüro hat in der Folge ein Vorprojekt für eine zweistöckige Asyl- und Notunterkunft in Holzelementbauweise erstellt.
Geplante Asylunterkunft im Neubüel
Auf zwei Parzellen, welche sich im Eigentum der Stadt Wädenswil befinden, wurden verschiedene Standorte für ein Gebäude geprüft. Als idealer Standort hat sich die nordwestliche Position direkt angrenzend an die Tennisplätze des TC Neubüel erwiesen. Der Standort an dieser Stelle bietet den Vorteil, dass angrenzend in östlicher Richtung ein weiteres Gebäude für Asylunterkünfte erstellt werden könnte, sei es als Provisorium oder als permanente Baute. Hinzu kommt, dass durch diesen Standort die übrigen unbebauten Flächen künftig bestmöglich für weitere öffentliche Zwecke ausgenutzt und bebaut werden könnten, falls Bedarf besteht.
Der geplante Holzelementbau umfasst 614 m² Wohnfläche mit sechs Wohneinheiten, die jeweils über drei Schlafzimmer verfügen, sowie drei Einzimmerstudios. Insgesamt bietet das Gebäude Platz für 42 Personen, bei einer Maximalbelegung von 60 Personen. Dies wird jedoch als konfliktanfällig angesehen. Der Bau wird mit einer Photovoltaikanlage und einer Luft-Wasser-Wärmepumpe ausgestattet. Ein zusätzlicher Holzbau dient als Velounterstand und Lager.
Finanzierung und Nutzung
Die geschätzten Baukosten belaufen sich auf 3,75 Millionen Franken, die jährlichen Kapitalfolgekosten auf etwa 150 000 Franken. Die Betriebskosten dürften niedriger ausfallen als bei einer dezentralen Unterbringung.
Die Parzelle WE11291, derzeit im Finanzvermögen der Stadt Wädenswil, soll ausserdem anteilig ins Verwaltungsvermögen überführt werden. Der Buchwert des übertragenen Anteils beträgt 150 245 Franken, womit sich Gesamtausgaben von rund 3,95 Millionen Franken ergeben.
Die Dienststelle Immobilien geht davon aus, dass ein solcher Holzelementbau mindestens für die Dauer der regulären Abschreibung von Neubauten mit 33 Jahren zu städtischen Zwecken genutzt werden kann, vermutlich auch darüber hinaus.
Sollte in Zukunft der Fall eintreten, dass es zu Leerständen kommt, weil sich die Asylzahlen rückläufig entwickeln, könnten einzelne Wohneinheiten alternativ als günstiger Wohnraum an Einwohnende der Stadt Wädenswil vermietet werden, die nachweislich nur über begrenzte finanzielle Mittel verfügen. Auch eine Vermietung an studentische Wohngemeinschaften wäre denkbar.
Die Realisierung der Asylunterkunft Neubüel wird vom Stadtrat als dringend erachtet. Angesichts der steigenden Nachfrage nach Asylplätzen erscheint der Bau als notwendig, um die künftige Unterbringung geflüchteter Personen sicherzustellen. Die Kosten gelten als Gebundene Ausgabe, können also vom Stadtrat gesprochen werden.
Die Realisierung des Neubaus ist nach Abschluss der Planungen und Ausschreibungen ab Anfang 2026 vorgesehen, so dass ein Betrieb des Neubaus im besten Fall ab Sommer 2026 möglich ist.