Die Abteilung Sicherheit & Einwohnerwesen hat zusammen mit der Abteilung Gesellschaft alle Restaurantbetreiber und Läden, welche Alkoholprodukte verkaufen, sowie die örtlichen Vereine zu einem Alkohol-Präventionsanlass im Rosengarten eingeladen.
Text & Bild: Reni Bircher
Alkoholtestkäufe durch Jugendliche werden immer wieder durchgeführt, so auch in Richterswil. Der Gemeinderat entschied sich diesmal bewusst gegen eine mahnende Haltung und setzte stattdessen auf sachliche Information, um aufzuklären. «Wir haben uns zu diesem Ansatz entschlossen, um den Austausch zu fördern, Informationen von einer Fachperson weiterzugeben und mögliche offene Fragen zu beantworten», erläutert Renato Pfeffer, Gemeinderat und Ressortvorsteher Sicherheit & Einwohnerwesen, das Anliegen der Gemeinde. «Es geht hierbei nicht nur um die Einhaltung der Altersschutzgrenze, sondern auch um Sensibilisierung – sagen wir als Beispiel an der Chilbi – ob jemand zwar gesetzlich noch ein Bier bestellen dürfte, aber weil schon genügend angetrunken aus Sicherheitsgründen schon keinen Alkohol mehr konsumieren sollte», führte Pfeffer aus.
Zum Verkauf von Alkohol, Tabak, Nikotin oder Vapes an Minderjährige oder nicht konsumberechtigte Jugendliche kommt es durch Unachtsamkeit, Unwissenheit oder Furcht vor der Konfrontation, wenn der Verkäuferin, dem Verkäufer ein Ausweis vorgelegt werden müsste. Doch wer Suchtmittel an Nichtberechtige verkauft oder weitergibt (!), macht sich strafbar.
Anlaufstelle – nicht nur für Jugendliche
Als Referentin war Ronya Maccarini vom Samowar Horgen geladen. Sie sprach die neue Gesetzesordnung an, welche am 1. Oktober 2024 in Kraft getreten ist, und das schweizweit. «Zuvor waren diese Gesetze kantonal geregelt, neu gelten sie im ganzen Land», klärte sie die – leider in sehr geringer Zahl – Anwesenden auf.
Eine spielerische Fragerunde förderte zutage, dass die meisten in jungen Jahren Suchtmittel – meistens Zigaretten – eher problemlos kaufen konnten, sei es auch nur für die Eltern.
Verkaufspersonal konnte bestätigen, dass Leute schon aggressiv wurden, wenn sie die Kundschaft nach dem Ausweis gefragt haben oder eine Ware nicht verkaufen wollten. Wie soll man darauf reagieren? «Standhaft bleiben», «Keine Ausnahmen» lautete der eindeutige Tenor.
Die Frage der Referentin, ob Jugendschutzbestimmungen wichtig seien, unterstrichen sämtliche Anwesenden, auch wenn sie dem einen oder anderen zu wenig weit gehen. «Das Problem ist doch, dass was in der Familie versäumt wird, an Werten nicht vermittelt wird, nachher öffentlich aufgefangen und reglementiert werden muss», befand ein Teilnehmer, was zustimmendes Raunen zur Folge hatte.
Gehirn ausser Betrieb
Ronya Maccarini gab einen Überblick der Auswirkungen von Alkohol, insbesondere auf junge Menschen. Zum einen reagiert ein im Wachstum befindlicher Körper stärker auf die psychoaktive Substanz; die Unfallgefahr steigt, auch weil Alkohol die Selbstüberschätzung beeinflusst; Risiko zum Suchtverhalten.
Das Dilemma entstehe vor allem dadurch, dass sich die Jugendlichen in einem physischen und psychischen Umbruch befinden: Neugierde auf Neues, sich ausprobieren, rebellieren, Grenzen ausloten und sich an Gleichaltrigen orientieren gehört dazu, ebenso das erhöhte Risiko von Negativfolgen und Suchtanfälligkeit betroffen zu werden. «Das Gehirn eines Jugendlichen ist eine einzige Baustelle, und die Entwicklung ist erst mit 25 Jahren abgeschlossen», zeigte Macciarini auf, untermalt mit entsprechender Bildfolie. Als Letztes formt sich der Präfontale Cortex aus, also der Teil im Gehirn, der für rationales Denken, Handlungsplanung, Priorisierung und die emotionale Bewertung verantwortlich ist. Dies mache Eltern, Lehrpersonen und eben auch die Jugendschutzbestimmungen umso wichtiger, um den jungen Menschen eine Orientierung, einen Rahmen zu bieten, in dem sie sich bewegen können.
«Selbstverständlich sollen sich die Jugendlichen ausprobieren dürfen», bekräftigt die Referentin. Gleichzeitig sollen die wichtigen Themen von den Jugendlichen selbst wie dem Umfeld angesprochen und diskutiert werden.
Willkommener Event
Die Anwesenden durften sich mit zahlreichem Material eindecken, unter anderem mit aktuellen Hinweisschildern zu den geltenden Jugendschutzgesetzen.
Vom Angebot des Anlasses machten unter anderem Conny Zoller und Andreas Klöti Gebrauch, die das Präsidium des Turnvereins Richterswil innehaben. Sie organisieren etwa den Sportanlass «De schnällscht Richterswiler» und betreiben dabei eine Festwirtschaft mit Alkoholverkauf. Dass dort die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, ist dem Vorstand wichtig. «Wir möchten alles für unsere Jugend Notwendige tun», erklärte Zoller. Als Unterstützung für (Vereins-)Anlässe kann der Onlinerechner dienen, wo eine Alterstabelle dem Anlassdatum entsprechend ganz einfach errechnet, ausgedruckt und für alle sichtbar aufgehängt werden kann (www.age-calculator.ch).
Einer, der die gesetzlichen Grundlagen ebenfalls ernst nimmt, ist Arlind Zulfiji vom Spar Express an der AVIA-Tankstelle. Auch wenn er schon erlebt hat, dass ihn Kundschaft angeht, wenn er einen Ausweis verlangt. «Das Patent für Alkohol- und Tabakverkauf haben wir ja nicht einfach so», befand er, «das bringt Verantwortung mit sich». Ausserdem gehe Suchtprävention alle etwas an. Zulfiji selbst hat mit 14 Jahren angefangen zu rauchen, vernachlässigte bald einmal sein Fussballspiel, es fehlte ihm an Disziplin. Bewusst geworden ist ihm das erst viel später. Er ist sich sicher, dass er nicht mit Rauchen angefangen hätte, wenn nicht in seinem damaligen Heimatort der Kioskverkäufer einzelne Glimmstängel unerlaubterweise an Minderjährige verkauft hätte. Dass dieser Präventionsanlass organisiert wurde, fand er super.
Jugendarbeit klärt auf
Am Informationsanlass anwesend war auch Yasmin Fässler, Bereichsleiterin der Kinder- und Jugendarbeit (kuja) in Richterswil. Der Auftrag der kuja, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zur Selbständigkeit zu begleiten, impliziert auch die Suchtprävention. Dazu findet spezifisch der «Cheers»-Anlass statt (siehe Kasten am Ende dieses Artikels).
Für Fässler besteht die Schwierigkeit der Prävention darin, Probleme zu behandeln, die womöglich (noch) gar keine sind. «Wir sind bemüht, bei jedem Klassenmitglied die Schutzfaktoren zu stärken», erklärt sie den Anwesenden. Dies mache klare Informationen über die einzelnen Themen nötig, ebenso das Aufzeigen von alternativen Möglichkeiten und Handeln. «Wir gehen davon aus, dass Jugendliche besser abwägen und entscheiden können, wenn sie über die Nebenwirkungen und Langzeitschäden Bescheid wissen».
Die Auswertung des letzten «Cheers» mit 105 Teilnehmenden gab einen Überblick darüber, für wie suchtanfällig sich die Jugendlichen in Richterswil-Samstagern selbst halten (Verhaltenssucht überwog bei weitem) und bei wem sie sich allenfalls Hilfe holen bzw. holen würden (Freunde, dann Familie als am wahrscheinlichsten bewertet).
Die Antwort, ob sie jemanden mit einem Suchtverhalten kennen, lässt aufhorchen: 84 Prozent haben die Frage mit «Ja» beantwortet. Da Suchtverhalten meist mit psychischen Problemen verbunden sind, ist Aufklärung und ein ernst zu nehmender Gesprächspartner von grosser Wichtigkeit.
In diesem Kontext der psychischen Befindlichkeit wurde die Frage, wie glücklich bzw. wie gut es den Jugendlichen gehe, von über 80 Prozent mit «Gut» beantwortet.
Nach dem abschliessenden Dank durch Renato Pfeffer an alle Organisatoren und Teilnehmenden des Abends, durften sich alle an der Shakeria (ebenfalls ein Projekt der kuja) ein erfrischendes, alkoholfreies Getränk holen und Gespräche in gemütlicher Geselligkeit führen – ganz im Sinne des Präventionsanlasses.
www.kuja-richterswil.ch
www.samowar.ch/horgen
www.suchtschweiz.ch
«Cheers» – Alkohol- und Suchtprävention in Richterswil
Seit 2017 wird für die Klassen der 2. Oberstufe im Jugend- und Freizeitzentrum Bürgi eine Ausstellung mit verschiedenen Posten zu diversen Süchten gemacht. Dabei können auch sogenannte Rauschbrillen ausprobiert werden, welche die Wahrnehmung bei 0,8 und 1,5 Promille simulieren (lagen am Event im Rosengarten ebenfalls auf).
Ursprünglich war «Cheers» eine Projektidee von Jugendlichen der AGJP (ArbeitsgruppeJugendProjekte), der eine öffentliche Ausstellung folgte. Gemeinde und Schule befanden das Projekt als so wichtig, dass es jährlich obligatorisch durchgeführt wird. Die kuja passen seit 2020 die Themen im Austausch mit der Schule der aktuellen Lage an und nutzen die Chance dieser engen Zusammenarbeit mit der Schülerschaft, die interaktive Ausstellung kontinuierlich auszuweiten.
Im «Cheers» hat kuja-Jugendarbeiterin Ceyda Özek vergangenes Jahr eine Umfrage rund um das Thema Sucht gemacht, um die Jugendlichen anzuregen, das Gehörte mit der eigenen Person zu verknüpfen und Selbstreflektion zu betreiben. Dabei stellte Özek fest, dass sich die jungen Leute über ihren Konsum bewusst und im Urteil, wo eine Suchtgefahr besteht, auch streng sind. «Trotzdem wissen sie oftmals nicht, wie sie von ihrem Suchtverhalten aus eigener Kraft wegkommen», klärt die Jugendarbeiterin auf.
Selbsttests und Infos zu diversen Suchtmitteln unter: www.feel-ok.ch und www.suchtpraevention-zh.ch > Tests
Die Abteilung Sicherheit & Einwohnerwesen hat zusammen mit der Abteilung Gesellschaft alle Restaurantbetreiber und Läden, welche Alkoholprodukte verkaufen, sowie die örtlichen Vereine zu einem Alkohol-Präventionsanlass im Rosengarten eingeladen.
Text & Bild: Reni Bircher
Alkoholtestkäufe durch Jugendliche werden immer wieder durchgeführt, so auch in Richterswil. Der Gemeinderat entschied sich diesmal bewusst gegen eine mahnende Haltung und setzte stattdessen auf sachliche Information, um aufzuklären. «Wir haben uns zu diesem Ansatz entschlossen, um den Austausch zu fördern, Informationen von einer Fachperson weiterzugeben und mögliche offene Fragen zu beantworten», erläutert Renato Pfeffer, Gemeinderat und Ressortvorsteher Sicherheit & Einwohnerwesen, das Anliegen der Gemeinde. «Es geht hierbei nicht nur um die Einhaltung der Altersschutzgrenze, sondern auch um Sensibilisierung – sagen wir als Beispiel an der Chilbi – ob jemand zwar gesetzlich noch ein Bier bestellen dürfte, aber weil schon genügend angetrunken aus Sicherheitsgründen schon keinen Alkohol mehr konsumieren sollte», führte Pfeffer aus.
Zum Verkauf von Alkohol, Tabak, Nikotin oder Vapes an Minderjährige oder nicht konsumberechtigte Jugendliche kommt es durch Unachtsamkeit, Unwissenheit oder Furcht vor der Konfrontation, wenn der Verkäuferin, dem Verkäufer ein Ausweis vorgelegt werden müsste. Doch wer Suchtmittel an Nichtberechtige verkauft oder weitergibt (!), macht sich strafbar.
Anlaufstelle – nicht nur für Jugendliche
Als Referentin war Ronya Maccarini vom Samowar Horgen geladen. Sie sprach die neue Gesetzesordnung an, welche am 1. Oktober 2024 in Kraft getreten ist, und das schweizweit. «Zuvor waren diese Gesetze kantonal geregelt, neu gelten sie im ganzen Land», klärte sie die – leider in sehr geringer Zahl – Anwesenden auf.
Eine spielerische Fragerunde förderte zutage, dass die meisten in jungen Jahren Suchtmittel – meistens Zigaretten – eher problemlos kaufen konnten, sei es auch nur für die Eltern.
Verkaufspersonal konnte bestätigen, dass Leute schon aggressiv wurden, wenn sie die Kundschaft nach dem Ausweis gefragt haben oder eine Ware nicht verkaufen wollten. Wie soll man darauf reagieren? «Standhaft bleiben», «Keine Ausnahmen» lautete der eindeutige Tenor.
Die Frage der Referentin, ob Jugendschutzbestimmungen wichtig seien, unterstrichen sämtliche Anwesenden, auch wenn sie dem einen oder anderen zu wenig weit gehen. «Das Problem ist doch, dass was in der Familie versäumt wird, an Werten nicht vermittelt wird, nachher öffentlich aufgefangen und reglementiert werden muss», befand ein Teilnehmer, was zustimmendes Raunen zur Folge hatte.
Gehirn ausser Betrieb
Ronya Maccarini gab einen Überblick der Auswirkungen von Alkohol, insbesondere auf junge Menschen. Zum einen reagiert ein im Wachstum befindlicher Körper stärker auf die psychoaktive Substanz; die Unfallgefahr steigt, auch weil Alkohol die Selbstüberschätzung beeinflusst; Risiko zum Suchtverhalten.
Das Dilemma entstehe vor allem dadurch, dass sich die Jugendlichen in einem physischen und psychischen Umbruch befinden: Neugierde auf Neues, sich ausprobieren, rebellieren, Grenzen ausloten und sich an Gleichaltrigen orientieren gehört dazu, ebenso das erhöhte Risiko von Negativfolgen und Suchtanfälligkeit betroffen zu werden. «Das Gehirn eines Jugendlichen ist eine einzige Baustelle, und die Entwicklung ist erst mit 25 Jahren abgeschlossen», zeigte Macciarini auf, untermalt mit entsprechender Bildfolie. Als Letztes formt sich der Präfontale Cortex aus, also der Teil im Gehirn, der für rationales Denken, Handlungsplanung, Priorisierung und die emotionale Bewertung verantwortlich ist. Dies mache Eltern, Lehrpersonen und eben auch die Jugendschutzbestimmungen umso wichtiger, um den jungen Menschen eine Orientierung, einen Rahmen zu bieten, in dem sie sich bewegen können.
«Selbstverständlich sollen sich die Jugendlichen ausprobieren dürfen», bekräftigt die Referentin. Gleichzeitig sollen die wichtigen Themen von den Jugendlichen selbst wie dem Umfeld angesprochen und diskutiert werden.
Willkommener Event
Die Anwesenden durften sich mit zahlreichem Material eindecken, unter anderem mit aktuellen Hinweisschildern zu den geltenden Jugendschutzgesetzen.
Vom Angebot des Anlasses machten unter anderem Conny Zoller und Andreas Klöti Gebrauch, die das Präsidium des Turnvereins Richterswil innehaben. Sie organisieren etwa den Sportanlass «De schnällscht Richterswiler» und betreiben dabei eine Festwirtschaft mit Alkoholverkauf. Dass dort die gesetzlichen Vorschriften eingehalten werden, ist dem Vorstand wichtig. «Wir möchten alles für unsere Jugend Notwendige tun», erklärte Zoller. Als Unterstützung für (Vereins-)Anlässe kann der Onlinerechner dienen, wo eine Alterstabelle dem Anlassdatum entsprechend ganz einfach errechnet, ausgedruckt und für alle sichtbar aufgehängt werden kann (www.age-calculator.ch).
Einer, der die gesetzlichen Grundlagen ebenfalls ernst nimmt, ist Arlind Zulfiji vom Spar Express an der AVIA-Tankstelle. Auch wenn er schon erlebt hat, dass ihn Kundschaft angeht, wenn er einen Ausweis verlangt. «Das Patent für Alkohol- und Tabakverkauf haben wir ja nicht einfach so», befand er, «das bringt Verantwortung mit sich». Ausserdem gehe Suchtprävention alle etwas an. Zulfiji selbst hat mit 14 Jahren angefangen zu rauchen, vernachlässigte bald einmal sein Fussballspiel, es fehlte ihm an Disziplin. Bewusst geworden ist ihm das erst viel später. Er ist sich sicher, dass er nicht mit Rauchen angefangen hätte, wenn nicht in seinem damaligen Heimatort der Kioskverkäufer einzelne Glimmstängel unerlaubterweise an Minderjährige verkauft hätte. Dass dieser Präventionsanlass organisiert wurde, fand er super.
Jugendarbeit klärt auf
Am Informationsanlass anwesend war auch Yasmin Fässler, Bereichsleiterin der Kinder- und Jugendarbeit (kuja) in Richterswil. Der Auftrag der kuja, die Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zur Selbständigkeit zu begleiten, impliziert auch die Suchtprävention. Dazu findet spezifisch der «Cheers»-Anlass statt (siehe Kasten am Ende dieses Artikels).
Für Fässler besteht die Schwierigkeit der Prävention darin, Probleme zu behandeln, die womöglich (noch) gar keine sind. «Wir sind bemüht, bei jedem Klassenmitglied die Schutzfaktoren zu stärken», erklärt sie den Anwesenden. Dies mache klare Informationen über die einzelnen Themen nötig, ebenso das Aufzeigen von alternativen Möglichkeiten und Handeln. «Wir gehen davon aus, dass Jugendliche besser abwägen und entscheiden können, wenn sie über die Nebenwirkungen und Langzeitschäden Bescheid wissen».
Die Auswertung des letzten «Cheers» mit 105 Teilnehmenden gab einen Überblick darüber, für wie suchtanfällig sich die Jugendlichen in Richterswil-Samstagern selbst halten (Verhaltenssucht überwog bei weitem) und bei wem sie sich allenfalls Hilfe holen bzw. holen würden (Freunde, dann Familie als am wahrscheinlichsten bewertet).
Die Antwort, ob sie jemanden mit einem Suchtverhalten kennen, lässt aufhorchen: 84 Prozent haben die Frage mit «Ja» beantwortet. Da Suchtverhalten meist mit psychischen Problemen verbunden sind, ist Aufklärung und ein ernst zu nehmender Gesprächspartner von grosser Wichtigkeit.
In diesem Kontext der psychischen Befindlichkeit wurde die Frage, wie glücklich bzw. wie gut es den Jugendlichen gehe, von über 80 Prozent mit «Gut» beantwortet.
Nach dem abschliessenden Dank durch Renato Pfeffer an alle Organisatoren und Teilnehmenden des Abends, durften sich alle an der Shakeria (ebenfalls ein Projekt der kuja) ein erfrischendes, alkoholfreies Getränk holen und Gespräche in gemütlicher Geselligkeit führen – ganz im Sinne des Präventionsanlasses.
www.kuja-richterswil.ch
www.samowar.ch/horgen
www.suchtschweiz.ch
«Cheers» – Alkohol- und Suchtprävention in Richterswil
Seit 2017 wird für die Klassen der 2. Oberstufe im Jugend- und Freizeitzentrum Bürgi eine Ausstellung mit verschiedenen Posten zu diversen Süchten gemacht. Dabei können auch sogenannte Rauschbrillen ausprobiert werden, welche die Wahrnehmung bei 0,8 und 1,5 Promille simulieren (lagen am Event im Rosengarten ebenfalls auf).
Ursprünglich war «Cheers» eine Projektidee von Jugendlichen der AGJP (ArbeitsgruppeJugendProjekte), der eine öffentliche Ausstellung folgte. Gemeinde und Schule befanden das Projekt als so wichtig, dass es jährlich obligatorisch durchgeführt wird. Die kuja passen seit 2020 die Themen im Austausch mit der Schule der aktuellen Lage an und nutzen die Chance dieser engen Zusammenarbeit mit der Schülerschaft, die interaktive Ausstellung kontinuierlich auszuweiten.
Im «Cheers» hat kuja-Jugendarbeiterin Ceyda Özek vergangenes Jahr eine Umfrage rund um das Thema Sucht gemacht, um die Jugendlichen anzuregen, das Gehörte mit der eigenen Person zu verknüpfen und Selbstreflektion zu betreiben. Dabei stellte Özek fest, dass sich die jungen Leute über ihren Konsum bewusst und im Urteil, wo eine Suchtgefahr besteht, auch streng sind. «Trotzdem wissen sie oftmals nicht, wie sie von ihrem Suchtverhalten aus eigener Kraft wegkommen», klärt die Jugendarbeiterin auf.
Selbsttests und Infos zu diversen Suchtmitteln unter: www.feel-ok.ch und www.suchtpraevention-zh.ch > Tests