Rituale, Freiheiten und Verbote zeichnen den Sonntag aus. Die Ausstellung «Sonntag. Kein Tag wie jeder andere» der Historischen Gesellschaft Wädenswil zeigt eine Kulturgeschichte des Wädenswiler Sonntags.
Um 1812 notierte ein Wächter in seine Liste, dass eine Frau am Sonntag am Brunnen Gemüse gewaschen hatte – sie erhielt eine Verwarnung. Zu dieser Zeit waren die meisten Tätigkeiten während des sonntäglichen Gottesdienstes verboten. Danach öffneten die Wirtschaften ihre Türen, viele Werkstätten nahmen ihre Arbeit auf und die Läden boten ihre Ware an. Erst 1893 regten einige Gewerbler an, am Sonntag den Laden kürzer offen zu halten oder ganz zu schliessen.
Diese Geschichten zeigen: Der Sonntag ist kein Tag wie jeder andere und bietet viele Wädenswiler Eigenheiten. Der Kirchgang, das Abstimmen und Wählen, Sonntagsausflüge und Vereinsfeste finden am Sonntag statt und strukturieren die Woche. Oft kommen nur dann die schönen Gewänder und das edle Geschirr für den Sonntagsbraten zum Einsatz.
Die Kuratorinnen Anna Schneider und Rebekka Stutz haben diese Geschichten für das Publikum entdeckt, zusammengestellt und Objekte und Bildmaterial gesammelt. «Der Sonntag ist ja grundsätzlich überall ein spezieller Tag», sagt Schneider. «In Wädenswil gibt es aber zum Beispiel mit dem sonntäglichen Ladenschluss einige Besonderheiten». Wädenswiler haben zudem die nahen Ausflugsziele mitgeprägt. «Ohne den Einsatz von Wädenswilern gäbe es den Etzel oder die Halbinsel Au in der heutigen Form nicht», erzählt Stutz.
Begleitend zur Ausstellung bietet die Historische Gesellschaft ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Neben öffentlichen Führungen gibt es die Gelegenheit, auf einem Rundgang in verschiedene religiöse Traditionen und ihre Kirchen zu blicken. Ein Sonntagsausflug führt auf die Halbinsel Au, zweimal gibt es einen Sonntagsbrunch in der Ausstellung, serviert von der Tankstell Seegüetli. Diese lädt zudem an zwei Freitagen zur Soirée mit Drinks und Znacht ein. An einem Abend im März wird mit Ideen aus dem Publikum eine sonntägliche Geschichte improvisiert. Gruppen können eine private Führung buchen. Ausserdem wird für Schulklassen ein Workshop angeboten. (e)
Ausstellung 25. Januar bis 27. April 2025 in der Kulturgarage Wädenswil
Öffnungszeiten
Mittwoch, 14–17 Uhr
Samstag, 14–17 Uhr
Sonntag, 11–16 Uhr
Infos unter www.historische.ch
Rituale, Freiheiten und Verbote zeichnen den Sonntag aus. Die Ausstellung «Sonntag. Kein Tag wie jeder andere» der Historischen Gesellschaft Wädenswil zeigt eine Kulturgeschichte des Wädenswiler Sonntags.
Um 1812 notierte ein Wächter in seine Liste, dass eine Frau am Sonntag am Brunnen Gemüse gewaschen hatte – sie erhielt eine Verwarnung. Zu dieser Zeit waren die meisten Tätigkeiten während des sonntäglichen Gottesdienstes verboten. Danach öffneten die Wirtschaften ihre Türen, viele Werkstätten nahmen ihre Arbeit auf und die Läden boten ihre Ware an. Erst 1893 regten einige Gewerbler an, am Sonntag den Laden kürzer offen zu halten oder ganz zu schliessen.
Diese Geschichten zeigen: Der Sonntag ist kein Tag wie jeder andere und bietet viele Wädenswiler Eigenheiten. Der Kirchgang, das Abstimmen und Wählen, Sonntagsausflüge und Vereinsfeste finden am Sonntag statt und strukturieren die Woche. Oft kommen nur dann die schönen Gewänder und das edle Geschirr für den Sonntagsbraten zum Einsatz.
Die Kuratorinnen Anna Schneider und Rebekka Stutz haben diese Geschichten für das Publikum entdeckt, zusammengestellt und Objekte und Bildmaterial gesammelt. «Der Sonntag ist ja grundsätzlich überall ein spezieller Tag», sagt Schneider. «In Wädenswil gibt es aber zum Beispiel mit dem sonntäglichen Ladenschluss einige Besonderheiten». Wädenswiler haben zudem die nahen Ausflugsziele mitgeprägt. «Ohne den Einsatz von Wädenswilern gäbe es den Etzel oder die Halbinsel Au in der heutigen Form nicht», erzählt Stutz.
Begleitend zur Ausstellung bietet die Historische Gesellschaft ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm. Neben öffentlichen Führungen gibt es die Gelegenheit, auf einem Rundgang in verschiedene religiöse Traditionen und ihre Kirchen zu blicken. Ein Sonntagsausflug führt auf die Halbinsel Au, zweimal gibt es einen Sonntagsbrunch in der Ausstellung, serviert von der Tankstell Seegüetli. Diese lädt zudem an zwei Freitagen zur Soirée mit Drinks und Znacht ein. An einem Abend im März wird mit Ideen aus dem Publikum eine sonntägliche Geschichte improvisiert. Gruppen können eine private Führung buchen. Ausserdem wird für Schulklassen ein Workshop angeboten. (e)
Ausstellung 25. Januar bis 27. April 2025 in der Kulturgarage Wädenswil
Öffnungszeiten
Mittwoch, 14–17 Uhr
Samstag, 14–17 Uhr
Sonntag, 11–16 Uhr
Infos unter www.historische.ch