Ich heisse Christian von Ballmoos, bin 52 Jahre alt und 1992 von Richterswil via St. Gallen, Caracas (Venezuela), Basel und Zürich nach Zollikon gezogen, wo ich seit 2017 mit meiner Familie lebe. Ich betreibe zusammen mit einem Team ein bankenunabhängiges Geschäft, welches Anlagefonds für Vermögensverwalter und Pensionskassen auflegt.
Als ich mich nach dem Gymi für ein Wirtschaftsstudium entschieden habe, gaben mir meine Eltern zwei Optionen: Studium in Zürich und zu Hause bei den Eltern im Altschloss wohnen, oder Studium in St. Gallen und dort in einem WG-Zimmer wohnen. Der Entscheid wurde natürlich nicht von der Universität, sondern von den Nebenbedingungen betr. Wohnen getrieben: St. Gallen wurde dann für 5 Jahre meine neue Heimat.
Während dem Studium konnte ich bei Roche in Venezuela ein Praktikum absolvieren und lebte ein Jahr in dieser brodelnden Stadt. Während meine Kollegen vom Studium ihre Praktika v.a. bei Beratungsunternehmen, Banken und Versicherungen in der Schweiz absolvierten und «viel» Geld verdienten, war mein Lohn «lokal» und ich verdiente umgerechnet «nur» 300 CHF pro Monat, wovon ich die Hälfte für mein Zimmer in einer «sicheren» Gegend ausgeben musste. Dank der Unterstützung meiner Mutter konnte ich aber das Auslandabenteuer durchziehen und erlebte Lateinamerika hautnah – Überfall inklusive. Zum Glück wurde mit nur der Rucksack gestohlen und konnte durch eine Kollegin, die mich aus der Schweiz zwei Wochen später besuchen kam, wieder ersetzt werden. Im Büro lernte man mich am ersten Arbeitstag schon Geld und Pass versteckt unter den Kleidern in einer Bauchtasche zu tragen …nach dem Überfall wusste ich, wieso.
Nach dem Studium startete ich in der Finanzabteilung von Roche und zog nach Basel. Meine Begeisterung über die Arbeit hielt sich in Grenzen, und ich nutzte die Gelegenheit für einen Wechsel, als ich von einem ehemaligen Professor ein Job-Angebot bei einer Grossbank in Zürich bekam. Er fragte nicht nur mich, sondern auch meine ehemaligen WG-Kollegen aus St. Gallen, ob wir mit ihm ein neues Team in der Bank aufbauen würden, und wir waren alle begeistert von der Idee.
Ich wollte ja nie für eine Bank arbeiten, da schon mein Vater und mein Bruder «Bänkler» waren bzw. sind und ich immer das Bedürfnis nach «echten Produkten, Dampf und Produktionshallen» hatte. Aber mit meinen ehemaligen Studien-Kollegen gemeinsam arbeiten? Das würde ich sogar für eine Bank. Es tönte nach viel Spass – und dem war auch so. Wir genossen dank unserem Chef unglaublich viele Freiheiten und durften so unsere Lern- und Wanderjahre mit der Visitenkarte einer Grossbank im Sack absolvieren und lernten die Welt der Finanzen, Anlageprodukte und Fondsstrukturen von allen Seiten kennen. Das ermöglichte es uns schliesslich auch 2004 selbständig zu werden, und so gründete ich zusammen mit einem Kollegen die unabhängige Fondsleitung «PvB Pernet von Ballmoos AG».
Ich habe mit den Jahren eines gelernt: Es kommt nicht wirklich darauf an, WAS man tut, sondern MIT WEM man arbeitet.
Mit Richterswil blieb ich verbunden – nicht nur, weil meine Mutter bis April 2024 in Richterswil wohnte, sondern auch, weil ich bis heute meine besten Freunde aus Richti kenne und wir seit unserem 40. Geburi jedes Jahr ein Fest im Mistlibühl organisieren.
Mit meiner Frau und unseren beiden Kindern versuchen wir mehr auf die Gegenwart zu schauen als auf die Zukunft – die Kinder sollen lernen, den Überraschungen und unerwarteten Wendungen des Lebens mit Freude zu begegnen. Sie sollen das, was wir als selbstverständlich erachten, schätzen lernen, reisen und Interesse an Neuem und Unbekanntem entwickeln sowie das Positive sehen. Zusammen mit meiner Frau versuche ich dies vorzuleben, und ich freue mich in dem Sinne auf noch viele (positive) Überraschungen und etwas «Spannung» im Leben!
Die Serie «Out of Richterschwyl» startet mit diesem Text ins neue Zeitungsjahr 2025.
Porträtiert werden ausgewanderte Richterswilerinnen und Richterswiler.
Ich heisse Christian von Ballmoos, bin 52 Jahre alt und 1992 von Richterswil via St. Gallen, Caracas (Venezuela), Basel und Zürich nach Zollikon gezogen, wo ich seit 2017 mit meiner Familie lebe. Ich betreibe zusammen mit einem Team ein bankenunabhängiges Geschäft, welches Anlagefonds für Vermögensverwalter und Pensionskassen auflegt.
Als ich mich nach dem Gymi für ein Wirtschaftsstudium entschieden habe, gaben mir meine Eltern zwei Optionen: Studium in Zürich und zu Hause bei den Eltern im Altschloss wohnen, oder Studium in St. Gallen und dort in einem WG-Zimmer wohnen. Der Entscheid wurde natürlich nicht von der Universität, sondern von den Nebenbedingungen betr. Wohnen getrieben: St. Gallen wurde dann für 5 Jahre meine neue Heimat.
Während dem Studium konnte ich bei Roche in Venezuela ein Praktikum absolvieren und lebte ein Jahr in dieser brodelnden Stadt. Während meine Kollegen vom Studium ihre Praktika v.a. bei Beratungsunternehmen, Banken und Versicherungen in der Schweiz absolvierten und «viel» Geld verdienten, war mein Lohn «lokal» und ich verdiente umgerechnet «nur» 300 CHF pro Monat, wovon ich die Hälfte für mein Zimmer in einer «sicheren» Gegend ausgeben musste. Dank der Unterstützung meiner Mutter konnte ich aber das Auslandabenteuer durchziehen und erlebte Lateinamerika hautnah – Überfall inklusive. Zum Glück wurde mit nur der Rucksack gestohlen und konnte durch eine Kollegin, die mich aus der Schweiz zwei Wochen später besuchen kam, wieder ersetzt werden. Im Büro lernte man mich am ersten Arbeitstag schon Geld und Pass versteckt unter den Kleidern in einer Bauchtasche zu tragen …nach dem Überfall wusste ich, wieso.
Nach dem Studium startete ich in der Finanzabteilung von Roche und zog nach Basel. Meine Begeisterung über die Arbeit hielt sich in Grenzen, und ich nutzte die Gelegenheit für einen Wechsel, als ich von einem ehemaligen Professor ein Job-Angebot bei einer Grossbank in Zürich bekam. Er fragte nicht nur mich, sondern auch meine ehemaligen WG-Kollegen aus St. Gallen, ob wir mit ihm ein neues Team in der Bank aufbauen würden, und wir waren alle begeistert von der Idee.
Ich wollte ja nie für eine Bank arbeiten, da schon mein Vater und mein Bruder «Bänkler» waren bzw. sind und ich immer das Bedürfnis nach «echten Produkten, Dampf und Produktionshallen» hatte. Aber mit meinen ehemaligen Studien-Kollegen gemeinsam arbeiten? Das würde ich sogar für eine Bank. Es tönte nach viel Spass – und dem war auch so. Wir genossen dank unserem Chef unglaublich viele Freiheiten und durften so unsere Lern- und Wanderjahre mit der Visitenkarte einer Grossbank im Sack absolvieren und lernten die Welt der Finanzen, Anlageprodukte und Fondsstrukturen von allen Seiten kennen. Das ermöglichte es uns schliesslich auch 2004 selbständig zu werden, und so gründete ich zusammen mit einem Kollegen die unabhängige Fondsleitung «PvB Pernet von Ballmoos AG».
Ich habe mit den Jahren eines gelernt: Es kommt nicht wirklich darauf an, WAS man tut, sondern MIT WEM man arbeitet.
Mit Richterswil blieb ich verbunden – nicht nur, weil meine Mutter bis April 2024 in Richterswil wohnte, sondern auch, weil ich bis heute meine besten Freunde aus Richti kenne und wir seit unserem 40. Geburi jedes Jahr ein Fest im Mistlibühl organisieren.
Mit meiner Frau und unseren beiden Kindern versuchen wir mehr auf die Gegenwart zu schauen als auf die Zukunft – die Kinder sollen lernen, den Überraschungen und unerwarteten Wendungen des Lebens mit Freude zu begegnen. Sie sollen das, was wir als selbstverständlich erachten, schätzen lernen, reisen und Interesse an Neuem und Unbekanntem entwickeln sowie das Positive sehen. Zusammen mit meiner Frau versuche ich dies vorzuleben, und ich freue mich in dem Sinne auf noch viele (positive) Überraschungen und etwas «Spannung» im Leben!
Die Serie «Out of Richterschwyl» startet mit diesem Text ins neue Zeitungsjahr 2025.
Porträtiert werden ausgewanderte Richterswilerinnen und Richterswiler.