Die Dorfversammlung in Schönenberg, organisiert vom Dorfverein Schönenberg und der Stadt Wädenswil, ist seit der Fusion mit Wädenswil zu einer wichtigen Veranstaltung geworden.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Man kann die Dorfversammlung als Ersatz für die Gemeindeversammlung wahrnehmen, denn sie ist der Ort, wo wichtige Anliegen und Fragen aus der Bevölkerung besprochen und beantwortet werden. Dazu sind, wenn möglich, die zuständigen Behördenvertreterinnen und -vertreter und natürlich der Präsident des Dorfvereins sowie der Stadtpräsident von Wädenswil anwesend.
Am Donnerstag, 21. November, fegte der erste Schneesturm über das Land. Vielerorts kam es zu Verkehrschaos und dementsprechenden Verspätungen. Doch die wichtigsten Protagonisten dieser Dorfversammlung waren anwesend: Philipp Kutter, Stadtpräsident von Wädenswil, Antoine Schuler, der neue Präsident des Dorfvereins Schönenberg, der elegant und gelenkig durch den Abend führte, sowie Claudia Bühlmann, Stadträtin Soziales, und Pierre Rappazzo, Stadtrat Primarschule. Die beiden Stadträte vertraten ihre fehlenden Kollegen Christof Wolfer, Finanzen, und Astrid Furrer, Planen und Bauen.
Da dieser Anlass auch dazu dienen soll, Vernetzungsarbeit zu leisten, wurden Sereina Fausch und Nadja Stettler von der Abteilung Soziokultur begrüsst.
Zu Beginn begrüsste Antoine Schuler die trotz Schneefall erschienenen Anwesenden und stellte sich selber kurz vor. Die Verdankung von Ueli Landis, dem scheidenden Präsidenten und Gründungsmitglied des Dorfvereins, musste warten, bis dieser eintraf. Auch er war im Schneechaos steckengeblieben.
Auch zu diesem Informationsaustausch wurden im Vorfeld Fragen und Themen gesammelt, insgesamt 13. Sie wurden traktandiert und im Laufe des Abends «abgearbeitet». Schuler bemühte sich, dieses Prozedere möglichst kurz zu halten und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass keine Abstimmungen mehr durchgeführt würden.
Asylanten im alten Gemeindehaus
Das heisse Thema schlechthin, das schon im Vorfeld einiges an Unruhe ausgelöst hatte, war die Frage, was mit dem alten Gemeindehaus nun geschehe. Ursprünglich waren Alterswohnungen geplant gewesen. Nun soll das Haus als Zwischenlösung für Asylunterkünfte genutzt werden.
Der Grund dafür ist, dass die Provisorien für Asylunterkünfte nicht mehr reichen. Claudia Bühlmann informiert sehr differenziert und genau: Das Kontigent für Flüchtlinge, die aufgenommen werden müssten, sei von 1,3 auf 1,6 % erhöht worden. Daher reichten die vorhandenen Unterkünfte nicht mehr. Nach Prüfung aller städtischen Liegenschaften habe sich das Gemeindehaus in Schönenberg als Zwischennutzung angeboten, als kostengünstigere Variante, dies auch im Vergleich zu den schon erstellten Containern. Bühlmann betonte, dass sie Menschen gerne in Häusern unterbringe. In der Folge ging sie aber auch auf die Enttäuschung und Unzufriedenheit darüber ein, dass man im Vorfeld nicht genügend informiert habe. Sie entschuldigte sich in aller Form dafür. Ergänzend fügte Philipp Kutter an, dass man momentan alle Möglichkeiten nutzen müsse, um die Kapazität für die Unterbringung zu erhöhen.
Das Thema brachte, wie gewohnt, einige Emotionen und dementsprechende Fragen und Diskussionen mit sich.
Claudia Bühlmann legte weiter dar, dass 15 Plätze vorgesehen seien und erläuterte, nach welchen Kriterien der vorhande Wohnraum besetzt werde. Des weiteren betreffe die Asyl- und Wohnbegleitung auch Menschen, die sonst obdachlos werden würden. Das könne nicht nur durch Flucht, sondern auch durch Krankheit oder Verlust des Jobs passieren. Diese Anzahl Betroffener hat sich seit letztem Jahr verdoppelt! Die Wohnungsknappheit ist auch in Wädenswil gross.
Zur Beschwichtigung einiger aufgebrachter Gemüter verweist Bühlmann auf die alte Hauswarts-Wohnung in der Stollenweid, wo das Zusammenleben mit geflüchteten Personen sehr gut funktioniere, auch mit der Nachbarschaft. «Zudem hat jeder Mensch ein Recht darauf zu wohnen, ohne dass das Umfeld vorher vor ihm gewarnt werden muss», beantwortet sie die Beschwerde, dass man vorher informiert werden möchte, wer einziehe. Insgesamt müssen 480 Menschen aufgenommen werden, bisher sind 380 platziert worden.
Das Versprechen, Alterswohnungen im ehemaligen Gemeindehaus einzubauen, ist nicht vergessen. Es wird aber 2028–2030 werden, bis sie gebaut werden können. Antoine Schuler schliesst die Diskussion mit der Aufforderung ab, alle neuen Leute im Dorf willkommen zu heissen.
Aufgaben der Baupolizei
Stellvertretend für Astrid Furrer, Stadträtin Planen und Bauen, informierte Philipp Kutter über die Aufgaben der Baupolizei, deren Aufgabe es ist, zu kontrollieren, ob alle baulichen Auflagen erfüllt werden. Jeder Bau oder Umbau werde kontrolliert. Erst wenn diese Kontrolle erfolgt sei, gelte ein Bau oder Umbau als abgeschlossen. Falls Vorschriften nicht eingehalten worden seien, werde abgemahnt. Dieses Prozedere der zuständigen Behörden gelte bei allen Bauten.
Falls nötig müsse der rechtmässige Zustand herbeigeführt werden. Wenn jemand ohne Baubewilligung gebaut hat, muss nachträglich ein Baugesuch eingereicht werden, das im Nachhinein bewilligt oder abgelehnt wird. Im letzteren Fall muss rückgebaut werden. Auch der Zugang zu Innenräumen muss zur Kontrolle gewährt werden.
Allfällige Hinweise können bei «Planen und Bauen» gemeldet werden, doch sie müssen konkret sein. Prinzipiell werde dieses Gesetz konsequent umgesetzt, andernfalls müsste man konkrete Hinweise haben, um nachzuverfolgen, was nicht gut gelaufen sei.
Alte Turnhalle / Neue Sporthalle
Gewisse Themen tauchen regelmässig auf den Dorfversammlungen auf, so auch die Frage, was jetzt mit der alten Turnhalle beim Schulhaus Schönenberg geschehe. Stadtrat Pierre Rappazzo, Primarschule, gesteht, dass diese ihm Bauchschmerzen bereite. Verschiedene Gutachten, die im Laufe der Jahre gemacht worden sind, würden ein Sicherheitsrisiko durch Risse im Mauerwerk ausschliessen. Doch die Halle steht weiterhin leer. Nur der Dachstock wird genutzt. Sowohl der Abriss wie ein kleinerer Neubau anstelle der alten Halle seien angedacht, doch es gebe noch keine konkreten Pläne.
Für die viel genutzte neue Sporthalle ist ein Pikettdienst in Planung, sodass bei einem Notfall am Wochenende jemand kontaktiert werden kann. Bisher lief dies auf freiwilliger Basis, was aber nicht mehr ausreichend sei, so Stadtpräsident Kutter.
Strassenmarkierungen und -beleuchtung
Der Wunsch nach Strassenmarkierungen durch das ganze Dorf Schönenberg kann nicht erfüllt werden, da es sich bei den Strassen um Kantonsstrassen handelt, die, wie Philipp Kutter ausführt, innerorts keine Mittellinien haben. Die Markierung bei der Bushaltestelle Zweierhof sei eine Ausnahme zwecks Verkehrssicherheit. Die Antwort auf die Frage, ob die sehr helle Strassenbeleuchtung gedimmt werden könne, ist noch ausstehend.
Papiersammlung
Möglichkeiten zur häufigeren Papiersammlung werden angedacht. Philipp Kutter ist der Meinung, dass die momentane Frequenz von viermal im Jahr genüge.
Entwicklung am Berg
Das Verschwinden der kleinen Läden in den Dörfern geht für die Bevölkerung mit weniger Lebensqualität einher. Diese Entwicklung am Berg und die Frage an die Standortförderung nach Strategien dagegen ist auch ein wiederkehrendes Anliegen.
Für Claudia Bühlmann ist es ein grosses Anliegen, das ihr wichtig ist. Es betreffe aber nicht nur die Dörfer am Berg, sondern auch die Stadt Wädenswil. «Wir haben ähnliche Probleme», sagt sie. «Auch unten in Wädenswil verschwinden immer mehr kleine Läden. Sie sind oft in Privatliegenschaften eingemietet, auf die wir keinen Einfluss haben. Dass der Volg in Hütten schliessen musste, ist wirklich sehr schade! Ein Laden lebt von den Leuten, die dort einkaufen – das ist eine bittere Tatsache.» Leider ist es auch eine Tatsache, dass die meisten Leute lieber in den Grossverteilern einkaufen.
Mit dem Zusammenhalt der Bevölkerung befasst sich die Fachstelle Soziokultur und entwickelt auch entsprechende Projekte. Das Wichtigste sei, dass die Vereine aktiv seien. Damit könne man etwas auf die Beine stellen, wie zum Beispiel die Eisbahn in Wädenswil, für deren Erhalt ein Verein ins Leben gerufen wurde.
Philipp Kutter spricht diesbezüglich auch vom Projekt Zwibol als einem guten Beispiel für eine solche Kooperation. «Wir als Stadt können Infrastruktur anbieten und Vereine und Anlässe unterstützen», erläutert er. «Auch der Dorfverein Schönenberg ist eine vorbildliche Initiative, mit Treffpunkt, wo man sich vernetzen kann.»
Es gibt die Präsidiale Bergkommission, die für den Erhalt der Infrastruktur und des Dorflebens gegründet worden ist. Stadtrat Jonas Erni ist eine Ansprechperson.
Seniorenreise publik machen
Dem Wunsch, die Seniorenreisen publik zu machen, kann nicht vollumfänglich entsprochen werden, da die Reisen – so Bühlmann – von den Kirchen organisiert werden und diese ihre Mitglieder einladen. Aus Datenschutzgründen wäre es der Stadt gar nicht erlaubt, Adressen zu diesem Zweck herauszugeben.
Andere Regelung für den Schulbus
Dass Schulkinder ab der 5. Klasse nicht mehr mit ihren Geschwistern im Schulbus fahren können, hat für Unwillen gesorgt. Es gibt Familien am Berg, die weit weg wohnen. Anträge seien liegengeblieben. Das – so Pierre Rappazzo – ginge natürlich nicht, und die Schulpflege sei bemüht, gute Lösungen zu finden. Andererseits gebe es auch das Reglement, wonach Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse selber in die Schule gehen können, auch wenn man weiter weg wohne. Das sei ein wichtiger Aspekt der Ausbildung, respektive der Bildung der Selbstständigkeit.
Den Hinweis, auch Gemeinderäte wären willkommen in Schönenberg, nimmt Philipp Kutter gerne entgegen, mit dem Versprechen, ihn weiterzuleiten.
Dorfverein in eigener Sache
Zu guter Letzt informierte Antoine Schuler über Anlässe, die der Dorfverein im Laufe des Jahres durchführt und auch über den Kafi-Treff in der «Dorfmitti». Zudem warb er für neue Mitglieder und dankte für die Unterstützung und Mitarbeit der freiwilligen Helfer.
Im Anschluss präsentierte Joel Götschi, Präsident des Turnvereins Schönenberg, seinen Verein.
Danach begab man sich zum Apéro und diskutierte weiter über die brennenden Themen.
Die Dorfversammlung hat sich zu einem wichtigen Termin in der jährlichen Agenda der neuen Gemeinde Wädenswil entwickelt, weil wirklich die Anliegen der Dorfbevölkerung besprochen werden.
Die Dorfversammlung in Schönenberg, organisiert vom Dorfverein Schönenberg und der Stadt Wädenswil, ist seit der Fusion mit Wädenswil zu einer wichtigen Veranstaltung geworden.
Text & Bild: Ingrid Eva Liedtke
Man kann die Dorfversammlung als Ersatz für die Gemeindeversammlung wahrnehmen, denn sie ist der Ort, wo wichtige Anliegen und Fragen aus der Bevölkerung besprochen und beantwortet werden. Dazu sind, wenn möglich, die zuständigen Behördenvertreterinnen und -vertreter und natürlich der Präsident des Dorfvereins sowie der Stadtpräsident von Wädenswil anwesend.
Am Donnerstag, 21. November, fegte der erste Schneesturm über das Land. Vielerorts kam es zu Verkehrschaos und dementsprechenden Verspätungen. Doch die wichtigsten Protagonisten dieser Dorfversammlung waren anwesend: Philipp Kutter, Stadtpräsident von Wädenswil, Antoine Schuler, der neue Präsident des Dorfvereins Schönenberg, der elegant und gelenkig durch den Abend führte, sowie Claudia Bühlmann, Stadträtin Soziales, und Pierre Rappazzo, Stadtrat Primarschule. Die beiden Stadträte vertraten ihre fehlenden Kollegen Christof Wolfer, Finanzen, und Astrid Furrer, Planen und Bauen.
Da dieser Anlass auch dazu dienen soll, Vernetzungsarbeit zu leisten, wurden Sereina Fausch und Nadja Stettler von der Abteilung Soziokultur begrüsst.
Zu Beginn begrüsste Antoine Schuler die trotz Schneefall erschienenen Anwesenden und stellte sich selber kurz vor. Die Verdankung von Ueli Landis, dem scheidenden Präsidenten und Gründungsmitglied des Dorfvereins, musste warten, bis dieser eintraf. Auch er war im Schneechaos steckengeblieben.
Auch zu diesem Informationsaustausch wurden im Vorfeld Fragen und Themen gesammelt, insgesamt 13. Sie wurden traktandiert und im Laufe des Abends «abgearbeitet». Schuler bemühte sich, dieses Prozedere möglichst kurz zu halten und wies in diesem Zusammenhang darauf hin, dass keine Abstimmungen mehr durchgeführt würden.
Asylanten im alten Gemeindehaus
Das heisse Thema schlechthin, das schon im Vorfeld einiges an Unruhe ausgelöst hatte, war die Frage, was mit dem alten Gemeindehaus nun geschehe. Ursprünglich waren Alterswohnungen geplant gewesen. Nun soll das Haus als Zwischenlösung für Asylunterkünfte genutzt werden.
Der Grund dafür ist, dass die Provisorien für Asylunterkünfte nicht mehr reichen. Claudia Bühlmann informiert sehr differenziert und genau: Das Kontigent für Flüchtlinge, die aufgenommen werden müssten, sei von 1,3 auf 1,6 % erhöht worden. Daher reichten die vorhandenen Unterkünfte nicht mehr. Nach Prüfung aller städtischen Liegenschaften habe sich das Gemeindehaus in Schönenberg als Zwischennutzung angeboten, als kostengünstigere Variante, dies auch im Vergleich zu den schon erstellten Containern. Bühlmann betonte, dass sie Menschen gerne in Häusern unterbringe. In der Folge ging sie aber auch auf die Enttäuschung und Unzufriedenheit darüber ein, dass man im Vorfeld nicht genügend informiert habe. Sie entschuldigte sich in aller Form dafür. Ergänzend fügte Philipp Kutter an, dass man momentan alle Möglichkeiten nutzen müsse, um die Kapazität für die Unterbringung zu erhöhen.
Das Thema brachte, wie gewohnt, einige Emotionen und dementsprechende Fragen und Diskussionen mit sich.
Claudia Bühlmann legte weiter dar, dass 15 Plätze vorgesehen seien und erläuterte, nach welchen Kriterien der vorhande Wohnraum besetzt werde. Des weiteren betreffe die Asyl- und Wohnbegleitung auch Menschen, die sonst obdachlos werden würden. Das könne nicht nur durch Flucht, sondern auch durch Krankheit oder Verlust des Jobs passieren. Diese Anzahl Betroffener hat sich seit letztem Jahr verdoppelt! Die Wohnungsknappheit ist auch in Wädenswil gross.
Zur Beschwichtigung einiger aufgebrachter Gemüter verweist Bühlmann auf die alte Hauswarts-Wohnung in der Stollenweid, wo das Zusammenleben mit geflüchteten Personen sehr gut funktioniere, auch mit der Nachbarschaft. «Zudem hat jeder Mensch ein Recht darauf zu wohnen, ohne dass das Umfeld vorher vor ihm gewarnt werden muss», beantwortet sie die Beschwerde, dass man vorher informiert werden möchte, wer einziehe. Insgesamt müssen 480 Menschen aufgenommen werden, bisher sind 380 platziert worden.
Das Versprechen, Alterswohnungen im ehemaligen Gemeindehaus einzubauen, ist nicht vergessen. Es wird aber 2028–2030 werden, bis sie gebaut werden können. Antoine Schuler schliesst die Diskussion mit der Aufforderung ab, alle neuen Leute im Dorf willkommen zu heissen.
Aufgaben der Baupolizei
Stellvertretend für Astrid Furrer, Stadträtin Planen und Bauen, informierte Philipp Kutter über die Aufgaben der Baupolizei, deren Aufgabe es ist, zu kontrollieren, ob alle baulichen Auflagen erfüllt werden. Jeder Bau oder Umbau werde kontrolliert. Erst wenn diese Kontrolle erfolgt sei, gelte ein Bau oder Umbau als abgeschlossen. Falls Vorschriften nicht eingehalten worden seien, werde abgemahnt. Dieses Prozedere der zuständigen Behörden gelte bei allen Bauten.
Falls nötig müsse der rechtmässige Zustand herbeigeführt werden. Wenn jemand ohne Baubewilligung gebaut hat, muss nachträglich ein Baugesuch eingereicht werden, das im Nachhinein bewilligt oder abgelehnt wird. Im letzteren Fall muss rückgebaut werden. Auch der Zugang zu Innenräumen muss zur Kontrolle gewährt werden.
Allfällige Hinweise können bei «Planen und Bauen» gemeldet werden, doch sie müssen konkret sein. Prinzipiell werde dieses Gesetz konsequent umgesetzt, andernfalls müsste man konkrete Hinweise haben, um nachzuverfolgen, was nicht gut gelaufen sei.
Alte Turnhalle / Neue Sporthalle
Gewisse Themen tauchen regelmässig auf den Dorfversammlungen auf, so auch die Frage, was jetzt mit der alten Turnhalle beim Schulhaus Schönenberg geschehe. Stadtrat Pierre Rappazzo, Primarschule, gesteht, dass diese ihm Bauchschmerzen bereite. Verschiedene Gutachten, die im Laufe der Jahre gemacht worden sind, würden ein Sicherheitsrisiko durch Risse im Mauerwerk ausschliessen. Doch die Halle steht weiterhin leer. Nur der Dachstock wird genutzt. Sowohl der Abriss wie ein kleinerer Neubau anstelle der alten Halle seien angedacht, doch es gebe noch keine konkreten Pläne.
Für die viel genutzte neue Sporthalle ist ein Pikettdienst in Planung, sodass bei einem Notfall am Wochenende jemand kontaktiert werden kann. Bisher lief dies auf freiwilliger Basis, was aber nicht mehr ausreichend sei, so Stadtpräsident Kutter.
Strassenmarkierungen und -beleuchtung
Der Wunsch nach Strassenmarkierungen durch das ganze Dorf Schönenberg kann nicht erfüllt werden, da es sich bei den Strassen um Kantonsstrassen handelt, die, wie Philipp Kutter ausführt, innerorts keine Mittellinien haben. Die Markierung bei der Bushaltestelle Zweierhof sei eine Ausnahme zwecks Verkehrssicherheit. Die Antwort auf die Frage, ob die sehr helle Strassenbeleuchtung gedimmt werden könne, ist noch ausstehend.
Papiersammlung
Möglichkeiten zur häufigeren Papiersammlung werden angedacht. Philipp Kutter ist der Meinung, dass die momentane Frequenz von viermal im Jahr genüge.
Entwicklung am Berg
Das Verschwinden der kleinen Läden in den Dörfern geht für die Bevölkerung mit weniger Lebensqualität einher. Diese Entwicklung am Berg und die Frage an die Standortförderung nach Strategien dagegen ist auch ein wiederkehrendes Anliegen.
Für Claudia Bühlmann ist es ein grosses Anliegen, das ihr wichtig ist. Es betreffe aber nicht nur die Dörfer am Berg, sondern auch die Stadt Wädenswil. «Wir haben ähnliche Probleme», sagt sie. «Auch unten in Wädenswil verschwinden immer mehr kleine Läden. Sie sind oft in Privatliegenschaften eingemietet, auf die wir keinen Einfluss haben. Dass der Volg in Hütten schliessen musste, ist wirklich sehr schade! Ein Laden lebt von den Leuten, die dort einkaufen – das ist eine bittere Tatsache.» Leider ist es auch eine Tatsache, dass die meisten Leute lieber in den Grossverteilern einkaufen.
Mit dem Zusammenhalt der Bevölkerung befasst sich die Fachstelle Soziokultur und entwickelt auch entsprechende Projekte. Das Wichtigste sei, dass die Vereine aktiv seien. Damit könne man etwas auf die Beine stellen, wie zum Beispiel die Eisbahn in Wädenswil, für deren Erhalt ein Verein ins Leben gerufen wurde.
Philipp Kutter spricht diesbezüglich auch vom Projekt Zwibol als einem guten Beispiel für eine solche Kooperation. «Wir als Stadt können Infrastruktur anbieten und Vereine und Anlässe unterstützen», erläutert er. «Auch der Dorfverein Schönenberg ist eine vorbildliche Initiative, mit Treffpunkt, wo man sich vernetzen kann.»
Es gibt die Präsidiale Bergkommission, die für den Erhalt der Infrastruktur und des Dorflebens gegründet worden ist. Stadtrat Jonas Erni ist eine Ansprechperson.
Seniorenreise publik machen
Dem Wunsch, die Seniorenreisen publik zu machen, kann nicht vollumfänglich entsprochen werden, da die Reisen – so Bühlmann – von den Kirchen organisiert werden und diese ihre Mitglieder einladen. Aus Datenschutzgründen wäre es der Stadt gar nicht erlaubt, Adressen zu diesem Zweck herauszugeben.
Andere Regelung für den Schulbus
Dass Schulkinder ab der 5. Klasse nicht mehr mit ihren Geschwistern im Schulbus fahren können, hat für Unwillen gesorgt. Es gibt Familien am Berg, die weit weg wohnen. Anträge seien liegengeblieben. Das – so Pierre Rappazzo – ginge natürlich nicht, und die Schulpflege sei bemüht, gute Lösungen zu finden. Andererseits gebe es auch das Reglement, wonach Schülerinnen und Schüler ab der 5. Klasse selber in die Schule gehen können, auch wenn man weiter weg wohne. Das sei ein wichtiger Aspekt der Ausbildung, respektive der Bildung der Selbstständigkeit.
Den Hinweis, auch Gemeinderäte wären willkommen in Schönenberg, nimmt Philipp Kutter gerne entgegen, mit dem Versprechen, ihn weiterzuleiten.
Dorfverein in eigener Sache
Zu guter Letzt informierte Antoine Schuler über Anlässe, die der Dorfverein im Laufe des Jahres durchführt und auch über den Kafi-Treff in der «Dorfmitti». Zudem warb er für neue Mitglieder und dankte für die Unterstützung und Mitarbeit der freiwilligen Helfer.
Im Anschluss präsentierte Joel Götschi, Präsident des Turnvereins Schönenberg, seinen Verein.
Danach begab man sich zum Apéro und diskutierte weiter über die brennenden Themen.
Die Dorfversammlung hat sich zu einem wichtigen Termin in der jährlichen Agenda der neuen Gemeinde Wädenswil entwickelt, weil wirklich die Anliegen der Dorfbevölkerung besprochen werden.