Die Theatergruppe «Luut und Dütlich» zeigte Anfang November auf der Seesicht-Bühne ein klassisches Kriminalstück, geschrieben von Michael D. Schmid. Wer brachte die Operndiva um?
Text: Alexia Bischof
Bild: Stefan Baumgartner
Vom Kapitän mitsamt seinem Bordpersonal und mit Möwengekreisch werden die Passagiere der «Pax Maris» herzlich empfangen. Es wird bereits viel fotografiert, Bekanntschaften werden geschlossen und die letzten Ecken des Schiffs gepützelt. Man versammelt sich im Salon, wo der grosse Künstler Dan Dee (Edi Layritz) seine Mitreisenden mit Shakespeare willkommen heisst: «Sein oder nicht Sein, das ist hier die Frage!» Der charmante, notorische Verführer wird aber bald von Kapitän Colombourough (Heinz Brunold) rausgeschmissen. Der impulsive, cholerische Seebär gibt sogleich den Tarif durch: Auch gäbe es bestimmt kein Captain’s Dinner, meint er an die Adresse von Lord George (Fredi Hagedorn) mit seiner Gemahlin Lady Henrietta (Anita Brunold) und Tochter Priscilla (Ariane Olin). Dass auch eine bekannte Operndiva – Filomela Lamentosa de Cinelli-Etrombini (Christa Schmid) – mitreist, kann nicht übersehen werden. Das Schiff stehe unter einem schlechten Stern, behauptet derweil das nervöse Servierfräulein (Sandra Schneebeli). Sie legt Tarotkarten und weiss, dass es in der Kajüte Nummer 13 zu keinem guten Ende kommen wird. Der tollpatschige Matrose Knud Knotke (Adrian Hunn) meint es mit allen gut, kommt damit aber immer wieder unter die Räder. Im Salon sitzt die traurige Tochter Priscilla, welche sich nach Freiheit und Ruhe sehnt. Der quirlige Fred Bengles (Nico Kiefer), welcher polizeilich gesucht wird und sich in die Vereinigten Staaten absetzen will, verachtet die «Upperclass» und reist selbst in der 3. Klasse. Seine Ideologien passen überhaupt nicht zu Priscillas Einstellung, und doch wird das Publikum Zeuge einer beginnenden Liebschaft. Immer wieder taucht die Fotografin Mrs. Paddington (Monika Fankhauser) auf und macht den einen oder anderen Schnappschuss. Ebenso schleicht auch Miss X (Sibille Brunold) durch die Kulissen – ist sie eine Spionin? Und auf einmal taucht auch Tänzerin Francine Federbusch (Doppelrolle Sibille Brunold) auf. Diese stellt sich als blinde Passagierin heraus und wirbelt recht schräg durch den Schiffsbug. Dann steht der grosse Auftritt der Opernsängerin an, alle warten auf ihr Erscheinen. Doch – man ahnt es – der Star erscheint nicht. In Koje 13 findet man die erhängte Diva. Das Publikum beobachtet fortan die Aufklärung des Falles – jede eine Ermittlerin und jeder ein kleiner Inspektor. Zu Hilfe kommt nun der Bordmediziner Dr. Hudson (Michael D. Schmid). Er unterstützt die Ermittlungsarbeiten von Hairlocke Sholmes (Olivia Hagedorn), Journalistin und Frauenrechtlerin in Person, welche die Sache auf rationaler Ebene anpackt. Eines sei klar: Es war Mord. Die beiden prüfen nun diverse Alibis, stellen aber auch fest, dass alle Reisenden einen Grund zum Morden gehabt hätten. Knud, der die Knoten nicht knüpfen konnte, ebenso wie die Tänzerin, welche aus dem Ballett-Ensemble geworfen wurde. Lord George, welcher um seinen Ruf einer Affäre wegen besorgt ist, Henrietta mit dem maroden Hutgeschäft, welche sich vor einer öffentlichen Blossstellung fürchtet, Priscilla, welche ihre Liebschaft verheimlicht. Miss Melody, welche durch ihre Fotos eine Erpressung versuchen könnte, oder dann noch Mr. Dan Dee: Hat er aus Eifersucht getötet? Die Servierdame, sie gibt zu, die Diva zutiefst gehasst zu haben. Beim Kapitän stellt sich heraus, dass er eigentlich ganz anders heisst und aus der britischen Marine unehrenhaft entlassen wurde. Schliesslich wurde der Mörder überführt, und nur durch dessen Narkolepsie – er verfällt urplötzlich in den Tiefschlaf und kann einfach festgenommen werden – passiert kein weiteres Unglück. Eine aufregende Schiffsreise auf der «Pax Maris» geht so für alle Passagiere glücklich zu Ende.
Die Theatergruppe «Luut und Dütlich» zeigte Anfang November auf der Seesicht-Bühne ein klassisches Kriminalstück, geschrieben von Michael D. Schmid. Wer brachte die Operndiva um?
Text: Alexia Bischof
Bild: Stefan Baumgartner
Vom Kapitän mitsamt seinem Bordpersonal und mit Möwengekreisch werden die Passagiere der «Pax Maris» herzlich empfangen. Es wird bereits viel fotografiert, Bekanntschaften werden geschlossen und die letzten Ecken des Schiffs gepützelt. Man versammelt sich im Salon, wo der grosse Künstler Dan Dee (Edi Layritz) seine Mitreisenden mit Shakespeare willkommen heisst: «Sein oder nicht Sein, das ist hier die Frage!» Der charmante, notorische Verführer wird aber bald von Kapitän Colombourough (Heinz Brunold) rausgeschmissen. Der impulsive, cholerische Seebär gibt sogleich den Tarif durch: Auch gäbe es bestimmt kein Captain’s Dinner, meint er an die Adresse von Lord George (Fredi Hagedorn) mit seiner Gemahlin Lady Henrietta (Anita Brunold) und Tochter Priscilla (Ariane Olin). Dass auch eine bekannte Operndiva – Filomela Lamentosa de Cinelli-Etrombini (Christa Schmid) – mitreist, kann nicht übersehen werden. Das Schiff stehe unter einem schlechten Stern, behauptet derweil das nervöse Servierfräulein (Sandra Schneebeli). Sie legt Tarotkarten und weiss, dass es in der Kajüte Nummer 13 zu keinem guten Ende kommen wird. Der tollpatschige Matrose Knud Knotke (Adrian Hunn) meint es mit allen gut, kommt damit aber immer wieder unter die Räder. Im Salon sitzt die traurige Tochter Priscilla, welche sich nach Freiheit und Ruhe sehnt. Der quirlige Fred Bengles (Nico Kiefer), welcher polizeilich gesucht wird und sich in die Vereinigten Staaten absetzen will, verachtet die «Upperclass» und reist selbst in der 3. Klasse. Seine Ideologien passen überhaupt nicht zu Priscillas Einstellung, und doch wird das Publikum Zeuge einer beginnenden Liebschaft. Immer wieder taucht die Fotografin Mrs. Paddington (Monika Fankhauser) auf und macht den einen oder anderen Schnappschuss. Ebenso schleicht auch Miss X (Sibille Brunold) durch die Kulissen – ist sie eine Spionin? Und auf einmal taucht auch Tänzerin Francine Federbusch (Doppelrolle Sibille Brunold) auf. Diese stellt sich als blinde Passagierin heraus und wirbelt recht schräg durch den Schiffsbug. Dann steht der grosse Auftritt der Opernsängerin an, alle warten auf ihr Erscheinen. Doch – man ahnt es – der Star erscheint nicht. In Koje 13 findet man die erhängte Diva. Das Publikum beobachtet fortan die Aufklärung des Falles – jede eine Ermittlerin und jeder ein kleiner Inspektor. Zu Hilfe kommt nun der Bordmediziner Dr. Hudson (Michael D. Schmid). Er unterstützt die Ermittlungsarbeiten von Hairlocke Sholmes (Olivia Hagedorn), Journalistin und Frauenrechtlerin in Person, welche die Sache auf rationaler Ebene anpackt. Eines sei klar: Es war Mord. Die beiden prüfen nun diverse Alibis, stellen aber auch fest, dass alle Reisenden einen Grund zum Morden gehabt hätten. Knud, der die Knoten nicht knüpfen konnte, ebenso wie die Tänzerin, welche aus dem Ballett-Ensemble geworfen wurde. Lord George, welcher um seinen Ruf einer Affäre wegen besorgt ist, Henrietta mit dem maroden Hutgeschäft, welche sich vor einer öffentlichen Blossstellung fürchtet, Priscilla, welche ihre Liebschaft verheimlicht. Miss Melody, welche durch ihre Fotos eine Erpressung versuchen könnte, oder dann noch Mr. Dan Dee: Hat er aus Eifersucht getötet? Die Servierdame, sie gibt zu, die Diva zutiefst gehasst zu haben. Beim Kapitän stellt sich heraus, dass er eigentlich ganz anders heisst und aus der britischen Marine unehrenhaft entlassen wurde. Schliesslich wurde der Mörder überführt, und nur durch dessen Narkolepsie – er verfällt urplötzlich in den Tiefschlaf und kann einfach festgenommen werden – passiert kein weiteres Unglück. Eine aufregende Schiffsreise auf der «Pax Maris» geht so für alle Passagiere glücklich zu Ende.