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Erzählen – bis unter die Haut

Die reformierte Kirchgemeinde und die katholische Pfarrei Schönenberg-Hütten laden ein zu einer biblischen Erzählung in populistischer Zeit.

Das Buch Ester beschreibt eine Geschichte von Schönheiten und Schwätzern, von Macht und Mut, von Trug und Treue, voll Witz und voll Wein. Über zweitausend Jahre ist diese Geschichte alt und doch so brandaktuell, dass manchmal fast der Atem stockt.

Drei Erzählerinnen leihen dem uralten Buch Stimme und MundArt – sie erzählen frei nach alter Manier und lassen damit den Text unmittelbar gegenwärtig werden.
Die Vorstellung im «Dorfhuus» Schönenberg vom Samstag, 23. November, beginnt um 17 Uhr und dauert circa 90 Minuten. Anschliessend bietet sich Gelegenheit zum Zusammensein bei einem Apéro riche.

Die damalige Welt im Hier und Jetzt erleben

Ein Bibeltext nicht einfach vorgelesen, sondern nahe am Text frei in unserer Alltagssprache erzählt. Der Unterschied erlebt, wer an einem Erzählabend von «BibelErz» dabei ist. Es ist dunkel. Plötzlich leuchtet eine Kerze auf, eine Stimme erklingt, begleitet von Harfenmusik. Die Vorführung beginnt.

Die Zuhörerinnen und Zuhörer werden auf eine Reise mitgenommen: in das alte persische Reich, in dem die Jüdin Ester die Menschen in ihren Bann zieht und gemeinsam mit dem Hofbeamten und Verwandten Mordechai gegen Intrigen und Gewalt eines Herrschers ankämpft.
Nicht nur die Figuren bekommen Stimme und Gestalt, auch der Kontext mit ihren Feinheiten wird fliessend und hautnah vermittelt. Im Unterschied zum bloss vorgelesenen Text existieren praktisch keine Barrieren zwischen Erzählerinnen und Publikum. Auch Musik, Mimik und Gestik helfen, ins lebendige Geschehen einzutauchen.

Auf diese Weise lebt die Geschichte vom Engagement der drei Erzählerinnen und dem uralten Text, der immer wieder neu seine Wirkung entfaltet. Ein Hörgenuss für Jung und Alt!

Eine antike Geschichte – hochaktuell

Die Bibel als Bestandteil unserer Kultur spricht von zutiefst menschlichen Erfahrungen, von Gott und der Welt, über viele Generationen erzählt und auf Pergament und Papier festgehalten.

Warum nun gerade das biblische Buch Ester? Beeindruckende Parallelen dieser Erzählung zum gegenwärtigen politischen und gesellschaftlichen Geschehen sind überdeutlich. Eine jahrtausendalte Geschichte lebt aktueller denn je auf mit all ihrer Tragik und Hoffnung. Die Jüdin Ester ruft ihr Volk zum gemeinsamen Fasten und Beten auf.

So werden auch wir erinnert und ermutigt zu versuchen friedlich mit Hass und Gewalt umzugehen.

Gekürzte Fassung von Ewelin Bajor, Pfarrblatt Ausgabe 09/2022

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