Overtourism und die Geschichte des Reisens zum Vergnügen.
Die Mobilität ist für unsere Gesellschaft wie eine heilige Kuh. Die Reiselust ist eine Äusserung davon. Die lassen wir uns nicht einfach nehmen. Zu Zeiten von Corona erlitt diese als Freiheit getarnte Reiselust einen gehörigen Dämpfer. Reisen zu können hat mittlerweile einen fast menschenrechtlichen Anspruch. Nun, nach Abebben der Coronawelle, werden all diese schönen Reiseziele, touristischen Idylle, Flughäfen und Seereisen wiederum geflutet, wie zu alten Vor-Corona-Zeiten.
Die entstandenen Bilder, medial verstärkt, von der Piazza di San Marco in Venedig, der Rambla in Barcelona, der Grachten in Amsterdam, des Maya Beach in Thailand, haben eine beklemmende Wirkung. Die instagrammisierten Hotspots bei uns in der Schweiz, wie Aescher, Iseltwald, Luzerner Innenstadt, stehen dem in nichts nach. Was bewegt diese Touristenströme? Die notwendige Sensibilität des Reisenden für die bestürmten Landstriche ist verloren gegangen. Am ersehnten Ziel angekommen, ist der obligate Selfieclick scheinbar das Allerwichtigste – auch nur zur Bestätigung seiner selbst.
Was können wir machen? Wir selber gehören ja zu den Privilegierten, die sich Reisen überhaupt leisten können. Im Bemühen um einen nachhaltigen Tourismus, dürfen wir also ruhig einmal unsere eigene Reisemotivation überdenken. Sicherlich ist die Motivationslage der zuständigen Tourismusexperten wohl eine andere. Ein möglichst höflicher und schonender Umgang mit unserer Erde und deren Landschaften, teilweise noch naturbelassen, aber auch von den Menschen geprägt, sollte das Ziel von uns allen sein.e
Referat von Prof. Dr. Valentin Groebner, Universität Luzern
Aktive SeniorInnen Wädenswil, Donnerstag, 28. November
Overtourism und die Geschichte des Reisens zum Vergnügen.
Die Mobilität ist für unsere Gesellschaft wie eine heilige Kuh. Die Reiselust ist eine Äusserung davon. Die lassen wir uns nicht einfach nehmen. Zu Zeiten von Corona erlitt diese als Freiheit getarnte Reiselust einen gehörigen Dämpfer. Reisen zu können hat mittlerweile einen fast menschenrechtlichen Anspruch. Nun, nach Abebben der Coronawelle, werden all diese schönen Reiseziele, touristischen Idylle, Flughäfen und Seereisen wiederum geflutet, wie zu alten Vor-Corona-Zeiten.
Die entstandenen Bilder, medial verstärkt, von der Piazza di San Marco in Venedig, der Rambla in Barcelona, der Grachten in Amsterdam, des Maya Beach in Thailand, haben eine beklemmende Wirkung. Die instagrammisierten Hotspots bei uns in der Schweiz, wie Aescher, Iseltwald, Luzerner Innenstadt, stehen dem in nichts nach. Was bewegt diese Touristenströme? Die notwendige Sensibilität des Reisenden für die bestürmten Landstriche ist verloren gegangen. Am ersehnten Ziel angekommen, ist der obligate Selfieclick scheinbar das Allerwichtigste – auch nur zur Bestätigung seiner selbst.
Was können wir machen? Wir selber gehören ja zu den Privilegierten, die sich Reisen überhaupt leisten können. Im Bemühen um einen nachhaltigen Tourismus, dürfen wir also ruhig einmal unsere eigene Reisemotivation überdenken. Sicherlich ist die Motivationslage der zuständigen Tourismusexperten wohl eine andere. Ein möglichst höflicher und schonender Umgang mit unserer Erde und deren Landschaften, teilweise noch naturbelassen, aber auch von den Menschen geprägt, sollte das Ziel von uns allen sein.e
Referat von Prof. Dr. Valentin Groebner, Universität Luzern
Aktive SeniorInnen Wädenswil, Donnerstag, 28. November