Wädenswil feiert ein rundes Jubiläum: Seit sechs Jahrzehnten engagieren sich die Mitglieder der Chlauszunft Wädenswil, um den beliebten Samichlaus-Brauch lebendig zu halten. Ein Rückblick auf die bewegte Geschichte einer Zunft, die Brauchtum und Gemeinschaft auf einzigartige Weise verbindet.
Text: Ernst Brändli
Bilder: zvg
Bereits im Jahr 1964 gründete eine Gruppe engagierter Wädenswiler Männer die Chlauszunft. Ihr Ziel: den Nikolaus-Brauch in ihrem Dorf zu bewahren und einen festlichen Adventsbeginn mit der Bevölkerung zu teilen. Im Vordergrund standen damals wie heute die Besuche des Samichlaus und seines treuen Begleiters Schmutzli in den Stuben von Familien, Kindergärten und Schulen.
Von Anfang an legte die Zunft Wert auf eine durchdachte Organisation und klare Verantwortlichkeiten. Schon bald waren nicht nur Gewänder und Ruten in Planung, sondern auch ein Bischofsstab und die beliebten Chlaussäckli, die bis heute am ersten Adventswochenende befüllt werden. So entstand eine Struktur, die mit festen Rollen für den Oberchlaus und den Chlaus-Paaren bis heute das Fundament der Zunft bildet.
Tradition im Wandel: Von der handschriftlichen Liste zur Online-Anmeldung
In den Anfängen erfolgten die Anmeldungen für den Chlausbesuch telefonisch oder mündlich. Damals wurden handschriftliche Listen geführt, auf denen die geplanten Hausbesuche notiert und an die verschiedenen Chlausteams verteilt wurden. Mit der steigenden Nachfrage wuchs auch der Organisationsaufwand, weshalb die Zunft das Einzugsgebiet in Kreise aufteilte und Helfer für den Telefondienst gewann. Als das Internet Einzug hielt, bot die Zunft frühzeitig die Möglichkeit, Besuche online zu buchen. Die jährliche Verteilersitzung blieb jedoch fester Bestandteil – und ebenso die Begeisterung der Zunftmitglieder, auch wenn die Anzahl der Besuche heute geringer ist als früher.
Das Chlaushüüsli – ein Besuch in der Heimat des Samichlaus
Für die jüngeren Wädenswiler bietet sich seit der Jahrtausendwende die Gelegenheit, das Zuhause von Samichlaus und Schmutzli im Wädenswiler Berg zu besuchen. Einst besuchte der Samichlaus die Kinder direkt in ihren Schulzimmern, doch nun können die Kinder in das liebevoll gestaltete Chlaushüüsli eintauchen. Dort erfahren sie, wie der Samichlaus lebt und entdecken kleine Details, wie den Schmutzli, der angeblich hinter dem Haus im Bach ein Bad nimmt. Die Chlaushüüsli-Besuche sind eine zauberhafte Möglichkeit, die Tradition lebendig zu erleben und die Magie der Adventszeit greifbar zu machen.
Ein dichtes Programm und eine lebendige Gemeinschaft
Die Adventszeit ist für die Zunftmitglieder besonders arbeitsintensiv: Bereits Ende November beginnen die Vorbereitungen für den Einzug am ersten Advent. Mit vereinten Kräften werden 1600 Chlaussäckli befüllt, die bei den Besuchen an die Kinder verteilt werden. Am ersten Adventssonntag zieht die Zunft feierlich durch Wädenswil und bringt den ersten Adventsgruss. Danach folgen die Chlaushüüsli-Tage für die Schulen und die Hausbesuche in der Region, die bis zum 8. Dezember andauern.
Auch über die Adventszeit hinaus bleibt die Zunft aktiv. Neben dem Schlusstreffen und dem Abschlussessen stehen übers Jahr hinweg gemeinsame Ausflüge und Anlässe auf dem Programm. Im Jubiläumsjahr unternahmen die Zünftler beispielsweise eine Reise nach Freiburg, um dort die lokale Chlausvereinigung kennenzulernen.
Geheimniskrämerei und Zuwachs für die Zunft
Dass jemand im Bekanntenkreis oder sogar in der eigenen Familie Mitglied der Chlauszunft ist, bleibt oft unbemerkt – die Mitglieder halten ihre Tätigkeit meist diskret. Dennoch sucht die Zunft regelmässig neue Mitglieder, die sich für die Tradition begeistern. Interessierte können sich direkt an die Zunft wenden und vielleicht schon im kommenden Jahr als Schmutzli oder Samichlaus die Kinderaugen zum Leuchten bringen.
Die Chlauszunft Wädenswil ist weit mehr als eine Brauchtumsgemeinschaft. Sie ist eine Familie von Menschen, die Freude am Nikolausfest und an der Gemeinschaft haben. In einem Jahr voller Jubiläen schaut die Zunft mit Stolz zurück – und voller Vorfreude auf viele kommende Adventszeiten.
Wädenswil feiert ein rundes Jubiläum: Seit sechs Jahrzehnten engagieren sich die Mitglieder der Chlauszunft Wädenswil, um den beliebten Samichlaus-Brauch lebendig zu halten. Ein Rückblick auf die bewegte Geschichte einer Zunft, die Brauchtum und Gemeinschaft auf einzigartige Weise verbindet.
Text: Ernst Brändli
Bilder: zvg
Bereits im Jahr 1964 gründete eine Gruppe engagierter Wädenswiler Männer die Chlauszunft. Ihr Ziel: den Nikolaus-Brauch in ihrem Dorf zu bewahren und einen festlichen Adventsbeginn mit der Bevölkerung zu teilen. Im Vordergrund standen damals wie heute die Besuche des Samichlaus und seines treuen Begleiters Schmutzli in den Stuben von Familien, Kindergärten und Schulen.
Von Anfang an legte die Zunft Wert auf eine durchdachte Organisation und klare Verantwortlichkeiten. Schon bald waren nicht nur Gewänder und Ruten in Planung, sondern auch ein Bischofsstab und die beliebten Chlaussäckli, die bis heute am ersten Adventswochenende befüllt werden. So entstand eine Struktur, die mit festen Rollen für den Oberchlaus und den Chlaus-Paaren bis heute das Fundament der Zunft bildet.
Tradition im Wandel: Von der handschriftlichen Liste zur Online-Anmeldung
In den Anfängen erfolgten die Anmeldungen für den Chlausbesuch telefonisch oder mündlich. Damals wurden handschriftliche Listen geführt, auf denen die geplanten Hausbesuche notiert und an die verschiedenen Chlausteams verteilt wurden. Mit der steigenden Nachfrage wuchs auch der Organisationsaufwand, weshalb die Zunft das Einzugsgebiet in Kreise aufteilte und Helfer für den Telefondienst gewann. Als das Internet Einzug hielt, bot die Zunft frühzeitig die Möglichkeit, Besuche online zu buchen. Die jährliche Verteilersitzung blieb jedoch fester Bestandteil – und ebenso die Begeisterung der Zunftmitglieder, auch wenn die Anzahl der Besuche heute geringer ist als früher.
Das Chlaushüüsli – ein Besuch in der Heimat des Samichlaus
Für die jüngeren Wädenswiler bietet sich seit der Jahrtausendwende die Gelegenheit, das Zuhause von Samichlaus und Schmutzli im Wädenswiler Berg zu besuchen. Einst besuchte der Samichlaus die Kinder direkt in ihren Schulzimmern, doch nun können die Kinder in das liebevoll gestaltete Chlaushüüsli eintauchen. Dort erfahren sie, wie der Samichlaus lebt und entdecken kleine Details, wie den Schmutzli, der angeblich hinter dem Haus im Bach ein Bad nimmt. Die Chlaushüüsli-Besuche sind eine zauberhafte Möglichkeit, die Tradition lebendig zu erleben und die Magie der Adventszeit greifbar zu machen.
Ein dichtes Programm und eine lebendige Gemeinschaft
Die Adventszeit ist für die Zunftmitglieder besonders arbeitsintensiv: Bereits Ende November beginnen die Vorbereitungen für den Einzug am ersten Advent. Mit vereinten Kräften werden 1600 Chlaussäckli befüllt, die bei den Besuchen an die Kinder verteilt werden. Am ersten Adventssonntag zieht die Zunft feierlich durch Wädenswil und bringt den ersten Adventsgruss. Danach folgen die Chlaushüüsli-Tage für die Schulen und die Hausbesuche in der Region, die bis zum 8. Dezember andauern.
Auch über die Adventszeit hinaus bleibt die Zunft aktiv. Neben dem Schlusstreffen und dem Abschlussessen stehen übers Jahr hinweg gemeinsame Ausflüge und Anlässe auf dem Programm. Im Jubiläumsjahr unternahmen die Zünftler beispielsweise eine Reise nach Freiburg, um dort die lokale Chlausvereinigung kennenzulernen.
Geheimniskrämerei und Zuwachs für die Zunft
Dass jemand im Bekanntenkreis oder sogar in der eigenen Familie Mitglied der Chlauszunft ist, bleibt oft unbemerkt – die Mitglieder halten ihre Tätigkeit meist diskret. Dennoch sucht die Zunft regelmässig neue Mitglieder, die sich für die Tradition begeistern. Interessierte können sich direkt an die Zunft wenden und vielleicht schon im kommenden Jahr als Schmutzli oder Samichlaus die Kinderaugen zum Leuchten bringen.
Die Chlauszunft Wädenswil ist weit mehr als eine Brauchtumsgemeinschaft. Sie ist eine Familie von Menschen, die Freude am Nikolausfest und an der Gemeinschaft haben. In einem Jahr voller Jubiläen schaut die Zunft mit Stolz zurück – und voller Vorfreude auf viele kommende Adventszeiten.