Wädenswil

Vier Stiere, 332 Kühe und Rinder, 13 Aussteller

Diese eindrücklichen Zahlen dokumentieren die Grösse der Viehprämierung in Hütten.

Text & Bild: Ernst Brändli

Die Hüttner Viehschau ist jedes Jahr auch ein Dorfanlass, bei dem sich Landwirte, Züchter und die Dorfbevölkerung zum Fachsimpeln, plaudern und gemütlichen Zusammensein treffen.

OK-Präsident Roli Betschart durfte wiederum auf ein bewährtes Helferteam zurückgreifen. Die zahlreichen Vorbereitungen mit dem Hagen, dem Aufstellen des Festzeltes und den weiteren Infrastrukturen konnten trotz des garstigen Wetters während der ganzen Woche rechtzeitig erledigt werden. Der Vorführring wurde grosszügig eingestreut, da der Boden auf dem Schaugelände sehr tief war. Glück hatten die Hüttner aber mit der Tatsache, dass es an diesem Tag nicht regnete und sich gegen Mittag sogar die Sonne zeigte.
Schon früh zogen die prächtig geschmückten Kühe mit ihren grossen Treicheln und Glocken von allen Seiten Richtung Schauplatz.
Fein säuberlich aufgereiht und geputzt standen die Tiere in den Abteilungen bereit zum Einstellen. Das Preisrichterteam in Hütten bestand aus Martin Gafner, Hirzel, bei der Rasse Brown Swiss. Bei den Original Braunen, welche in Hütten einen grossen Teil der Tiere ausmachen, amteten Roger Kempf aus Isenthal UR und David Amrhein aus Willisau LU. Speditiv und kompetent erledigten die drei Fachmänner ihre nicht immer einfache Aufgabe. Ein genau hinschauender Schaubesucher stellte fest: «Man sieht es einer Kuh schon an, ob sie in Form ist und hofft natürlich, dass es zu einem Spitzenplatz reichen könnte.» Sein Gespür täuschte ihn nicht, und die von ihm begutachtete Kuh gewann prompt ihre Abteilung.

Für die Schöneuterpreise wählten die Experten in den Abteilungen jeweils die Kühe aus, welche anschliessend im Ring an diesen Konkurrenzen teilnehmen durften. Im wunderschön gelegenen Vorführring mit den Wanderpreisen und dem Kirchturm im Hintergrund, wählten die Experten jeweils die schönsten Euter bei OB- und BS-Tieren in je drei verschiedenen Altersklassen aus. Nach der jeweiligen Bekanntgabe der Siegerinnen kommentierten die Preisrichter ihre Entscheidungen. Euterbreite, Eutertiefe, Aufhängung, Zitzenverteilung, Zitzenform und -grösse waren die jeweiligen Kriterien, welche den Ausschlag für den Sieg ergaben. Einen speziellen Erfolg konnte in diesen Wettbewerben die Generationengemeinschaft Andreas (Rutzli) und Claudia Staub erreichen. Bei den OB-Tieren gewannen sie bei allen 3 Kategorien den Schöneuterpreis und belegten insgesamt acht der neun Podestplätze mit ihren Kühen.
Um 12.45 Uhr traten die schönsten der Schönen zu den Misswahlen an.
Bei den Original Braunen verteidigte Alba von Andreas Hauser, Hängerten, ihren Titel aus dem Vorjahr erfolgreich. Sie vertrat die Hüttner Farben an der Miss-Bezirk-Wahl am 17. Oktober in Wädenswil.

Miss Hütten BS reist an die Olma

Zur Miss BS wurde die Kuh Havanna aus dem Stall von Andreas Gwerder, Segel, gewählt. Für den Experten Martin Gafner war klar, dass es an diesem Tag kein Vorbeikommen an dieser Kuh gab. Havanna nahm nicht am Miss-Bezirk-Cup teil, da sie an einer Austellung an der Olma in St. Gallen war. An ihrer Stelle vertrat sie die Vize-Miss Violetta, ebenfalls von Andreas Gwerder, in Wädenswil.

Anschliessend an diese Wahl wurden anlässlich der Rangverkündigung Kränze vergeben, mit welchen die Tiere für den bevorstehenden Umzug geschmückt wurden. Es ist jedes Jahr einer der Höhepunkte der Hüttner Viehschau, wenn um 13.30 Uhr die geschmückten Tiere auf der Dorfstrasse Richtung Schöntal ziehen. Angeführt wird der Umzug jeweils von Trachtenfrauen mit Kind und Kegel sowie dem Musikverein Hütten. Die beiden Missen mit ihren stolzen Besitzern ziehen an der Spitze des Viehumzugs durchs Dorf. Darauf folgen die Stiere und alle Kranztiere. Der grosse Zuschaueraufmarsch an der Strasse zeigt deutlich, wie beliebt diese Tradition ist. Im Schöntal wurde der Tross wiederum mit einem feinen Apéro erwartet. Seit 48 Jahren bewirtet Martha Pfister die Umzugs-Teilnehmer beim Restaurant Schöntal.
Nach der anschliessenden Rückkehr aufs Schaugelände traten die Landwirte mit ihren Tieren den wohlverdienten Heimweg an. Das Fest war aber noch nicht fertig, sondern wurde im gemütlichen Rahmen bei Züchtergesprächen und Geselligkeit weitergeführt.

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