Richterswil

Land unter im Rosengarten

Die massiven Regenfälle im September verursachten Schäden in der 1830 erstellten Villa an der Erlenstrasse 34. 1955 kaufte die Reformierte Kirche die Liegenschaft und liess vor 21 Jahren den heute so beliebten Saal samt neuer Küche an- bzw. einbauen.

Text: Reni Bircher
Bilder: zvg

Mit einem solchen Wochenstart hatte niemand aus dem Team der Reformierten Kirchenpflege gerechnet: Das Erdgeschoss im Kirchgemeindehaus Rosengarten stand unter Wasser.
Durch den Anstieg des Grundwassers drang das Wasser in der Küche aus dem Bodenablauf nach oben, im Rosengartensaal drückte es unter den Türen der breiten Fensterfront zur Terrasse hindurch, durchtränkte den Parkettboden und sickerte in den Betonboden.
«Innerhalb von drei Tagen wurde das ganze Holzparkett mit Hilfe von Hauswart, Schreiner und Freiwilligen herausgerissen», erzählt Caroline Krüsi vom Ressort Liegenschaften, die dabei selbst mit angepackt hatte. Der Boden wölbte sich bereits, und auf den folgenden Samstag hatte sich eine grosse Hochzeitsgesellschaft angekündigt. Ein kurzerhand verlegter Messeteppich sorgte zwar für ein gemütliches Ambiente und die Zeremonie konnte problemlos durchgeführt werden, er dient aber nur als Zwischenlösung.
Die Restaurierungsarbeit ist noch lange nicht abgeschlossen. Der Boden muss erst ganz austrocknen können. Dazu bohrte eine Spezialfirma wegen der Bodenheizung an speziell bezeichneten Stellen Löcher in den Betonboden und führte zur Entwässerung und Trocknung Schläuche ein.

Anlässe durchführbar

«Bei jedem Anlass wird die Trocknungsanlage abgebaut», erklärt Krüsi das Prozedere, «danach werden die Schläuche wieder gesetzt und weiter geht’s mit dem Trocknen.» Wann ein neuer Boden verlegt werden kann, steht noch in den Sternen. «Aber wir können alle geplanten Anlässe durchführen – einfach mit Teppichboden.»
Weil der Rosengartensaal auch als Konzertsaal dient und entsprechend ausgebaut wurde, muss ein dafür geeigneter Bodenbelag gewählt werden, damit die Akustik stimmt. Wird dasselbe Material wie zuvor verbaut, kostet allein der Saalboden an die 25 000 Franken.
Einige Terrassenplatten zum Garten hin müssen entfernt und ein Ablauf direkt vor der Fensterfront eingebaut werden.
Dem im Saal stehenden kostbaren Konzertflügel ist glücklicherweise nichts passiert, denn das Wasser reichte nicht über die Rollen, auf denen er steht.
Das Wasser auf dem Steinboden in Küche und Foyer war einfach abzusaugen, zudem besteht die Gastronomieküche aus Edelstahl. Der Schaden dort ist weit weniger gross, aber: «Auch dort werden wir nochmals ganze genau hinschauen müssen», sagt Caroline Krüsi abschliessend.
Der entstandene Schaden dürfte sich auf 50 000 Franken belaufen, wobei die Versicherungen einen grossen Teil davon übernehmen.

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