Wädenswil

Finalissima der Viehschauen im Bezirk

Am dritten Donnerstag im Oktober findet traditionsgemäss die letzte Viehschau
im Bezirk im Oedischwänd statt. 425 Tiere wurden aufgeführt.

Text & Bilder: Ernst Brändli

Schon zur frühen Morgenstunde war am 17. Oktober in den Wädenswiler Viehställen reges Treiben auszumachen, stand doch die Wädenswiler Viehschau bevor. An einem solchen Tag beginnt der Arbeitstag der Landwirte noch früher als sonst. Die Tiere müssen vollständig gefüttert sein, denn sie stehen den ganzen Tag auf der Oedischwändwiese und kriegen erst nach der Heimkehr wieder Futter. Geputzt und hergerichtet wurden die Tiere schon vor dem Schautag. Der grössere Teil der Tiere kommt zu Fuss zum Schauplatz. Bevor sie loslaufen können, werden Glocken und Treicheln angezogen. Die Kühe und grösseren Rinder werden mit aufwändigem Kopfschmuck, bestehend aus Blumen, Melkstühlen und weiteren Accessoires, geschmückt. Für diese Vorarbeiten und das Begleiten der Tiere zum Schauplatz können die Bauern zum Glück auf bewährte Helferteams zurückgreifen, welche zum grossen Teil langjährige Teammitglieder sind. Das Eintreffen der Tiere auf dem Schauplatz wird jeweils von sehr viel Publikum verfolgt. Das neblige Wetter liess dieses Jahr eine besondere Stimmung aufkommen. Man hörte das Glockengeläute schon sehr früh, aber die Tiere tauchten erst relativ spät aus dem Nebel hervor. Dass das Aufführen der Tiere mit dem Schmuck mit Herzblut gemacht wird, verkörpert auch Edwin Hottinger. Ihm gehört das Land, welches er den Organisatoren der Viehschau jeweils in verdankenswerter Weise zur Verfügung stellt. Edwin Hottingers Tiere müssen vom Stall zum Schauplatz genau 200 Meter zurücklegen, trotzdem sind die Tiere wunderbar geschmückt. Den längsten Weg, nämlich 2,5 Kilometer, legen die Tiere von Paul Korrodi zurück.
Erfreulicherweise haben an der diesjährigen Viehschau Landwirte teilgenommen, welche zum erste Mal Vieh aufgeführt haben. Dies schlägt sich auch in der Auffuhr der Tiere nieder, welche dieses Jahr 425 Stück betrug. Die vier Experten, David Frey aus Affoltern, Stefan Knecht aus Feldbach, Andrin Ledergerber aus Herrliberg und als ausserkantonaler Gast Beat Betschart aus Menzingen, absolvierten ihre Arbeiten mit geschultem Auge sehr speditiv. Die vier Schaurichter sind alles Landwirte, welche diese Arbeit im Nebenamt ausüben. Besonders bei den grossen Abteilungen mit bis zu dreissig Tieren waren sie recht gefordert, entschieden doch zum Teil nur kleine Nuancen über die Rangierung. Bei jeder Abteilung gaben sie dem anwesenden Publikum einen Kommentar zur Begründung ihrer Entscheidung. Vor dem Mittagessen wurden die Zuchtfamilien präsentiert. Beim anschliessenden Chälbliwettbewerb haben manche Grosseltern, Götti, Gotten und viele mehr mit dem Züchternachwuchs mitgefiebert und mitgeholfen. Letztes Einflüstern des Textes und Kontrolle des Outfits von Vorführern und Kälbern gehören unter anderem zu den Aufgaben. Jedes Kind durfte für seine tolle Leistung einen Flots und einen Gutschein ins Alpamare entgegennehmen. Das Mittagessen wurde wiederum in der Form eines Ratsherrengeschnetzeltem serviert. Gekocht hat es die Zouft Fäldchuchi 39. Es gab wie jedes Jahr viele Komplimente für das gute Essen. Mit den Schöneuterpreisen bei Fleckvieh, Brown-Swiss- und Original-Braunvieh-Kühen in jeweils jüngere und ältere Tiere aufgeteilt, ging es weiter im Programm. Als weiteren Höhepunkt wurde die jeweilige Miss Wädenswil in diesen drei Rassen erkoren. Beim Fleckvieh konnte die Kuh Calgary von Andrea und Res Höhn triumphieren. OB-Miss wurde Emma von Paul Korrodi, und zur BS-Miss wählten die Experten Rialta von Stefan Waser. Zum Abschluss der Viehschau wurden aus allen Missen der umliegenden Gemeinden Hütten, Hirzel und Richterswil/Samstagern sowie den beiden soeben gewählten Wädenswilerinnen die schönsten des Bezirks gewählt.
Den Miss-Bezirk-OB-Titel gewann die einheimische Emma von Paul Korrodi. Bein den BS-Kühen ging der Titel nach Hütten in den Stall von Res Gwerder mit seiner Violetta.
Eine eher verregnete Viehschausaison ging mit einem wunderbaren Abschluss in Wädenswil zu Ende. Sehr viele Tiere, noch viel mehr Zuschauer und wunderbares Wetter gaben dem Fest einen würdigen Rahmen.

Rangliste Spezialpreise
Kuh mit den meisten Abkalbungen:
Alisha Sandra und Bruno Bütler, Wädenswil

Kuh mit der höchsten Lebensleistung (Milch):
Orewa Andrea und Andreas Höhn, Wädenswil

Schöneuter OB 1. und 2. Laktation:
Nala  Paul Korrodi, Schönenberg

Schöneuter OB ab 3. Laktation:
Emma  Paul Korrodi, Schönenberg

Schöneuter BS 1. und 2. Laktation:
Dolomit Emil Stocker, Schönenberg

Schöneuter BS ab 3. Laktation:
Rialta  Stefan Waser, Wädenswil

Schöneuter Fleckvieh 1. und 2. Laktation:
Bailys Jakob Stocker, Wädenswil

Schöneuter Fleckvieh ab 3. Laktation:
Kendra Andrea und Andreas Höhn, Wädenswil

Miss Wädenswil OB:
Emma Paul Korrodi, Schönenberg

Miss Wädenswil BS:
Rialta Stefan Waser, Wädenswil

Miss Wädenswil Fleckvieh:
Calgary Andreas und Andrea Höhn, Wädenswil

Miss Bezirk OB:
Emma Paul Korrodi, Schönenberg

Miss Bezirk BS:
Violetta Fam. Res Gwerder, Hütten

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