Schon die Präsenz von drei Polizisten vor dem Gemeinderatssaal deutete darauf hin, dass heute eine Person anwesend sein muss, welche sehr aktiv in der Öffentlichkeit steht. Der Präsident der Aktiven Senioren Wädenswil, Erwin Zehnder, freute sich dann auch, dass er bei der Einleitung nicht nur Senioren, sondern erstmalig in der Geschichte auch deren Enkel im vollen Gemeinderatssaal begrüssen durfte. Und nicht zu vergessen die zahlreichen Seniorinnen, die rund ein Viertel des Publikums ausmachten. Das Thema Fussball und insbesondere der in Wädenswil wohnhafte Präsident des FC Zürichs, Ancillo Canepa, erfreuen sich offenbar einer grossen Beliebtheit. Dieser wiederum gab zum Ausdruck, dass er sich freue, mit Heimvorteil antreten zu können.
Text: Ernst Brändli
Bild: zvg
Canepas Fussballgeschichte begann übrigens auch in Wädenswil. Als kleiner Knirps durfte er seinen Vater, welcher Junioren-Trainer in Richterswil war, zu einem Auswärtsspiel nach Wädenswil begleiten. Klein Ancillo durfte eine Bratwurst kaufen. Da es nach seinen Aussagen sehr heiss war auf der Schönegg, setzte er sich mitsamt seiner Bratwurst in den mit Wasser gefüllten Brunnen, welcher eigentlich zum Waschen der Fussballschuhe gedacht war. Das war ein spezielles Schauspiel. Auf jeden Fall habe es bei vielen Leuten einen prägenden Eindruck hinterlassen. Vermutlich war Canepa damals schon ein guter Unterhalter. Die Aktiven Senioren spürten seine Fähigkeiten zum Entertainer während seines Referats immer wieder, und es war faszinierend, wie er über sein Amt als Präsident des FC Zürich berichtete.
Ein Fussballclub als KMU
Da gab es sehr viele schöne Anekdoten, aber er erzählte auch von Aufgaben, welche weniger Freude hinterliessen. Die Führung und Verwaltung des am 1. August 1896 gegründeten FC Zürich ist zu vergleichen mit einem KMU. Auf der Lohnliste stehen 300 Personen. Bei seinem Amtsantritt 2006 setzte er von Anfang an hohe Ziele. Der Verein muss als vollwertiger, verlässlicher Partner mit klaren Strukturen und einer ordentlichen Geschäftsführung dastehen. All diese Ziele hat er mit seiner offenen, dynamischen Haltung erreicht. Wobei auch seine Ehefrau Heliane seit über 10 Jahren den Club mit ihm gemeinsam führt.
Der FCZ finanziert sich zu einem Drittel aus Zuschauergeldern, einem weiteren Drittel Sponsorengeldern und etwa fünf Prozent aus Fernsehgeldern. Diese betragen in der Schweiz gesamthaft 27 Millionen Franken für alle Clubs zusammen. Weitere Einnahmequellen sind, wenn qualifiziert, die Europäischen Wettbewerbe. Als letzten Teil nennt Canepa Sicherstellung der Restfinanzierung durch … und schmunzelt dabei. Die Situation rund um das heimische Letzigrund-Stadion tragen auch nicht immer zu einem positiven Kassenergebnis bei. Der FCZ ist in diesem Stadion nur eingemietet. Dazu wird es nicht nur für den Fussball, sondern auch für andere Sportarten und Events genutzt. Darum muss der FCZ des Öfteren auf Stadien in anderen Städten ausweichen. Dieser Umstand drückt sich negativ auf die Zuschauerzahlen und auf die Einnahmen aus.
Die erste Mannschaft des FC Zürich befindet sich momentan mit an der Spitze der nationalen Fussballmeisterschaft. Diese Tatsache führt dazu, dass zurzeit im Schnitt 17 000 Fans zu den Heimspielen ins Letzigrund pilgern. Dies freut den Präsidenten sehr. Stolz verkündet er auch, dass diese Tabellenlage nicht von ungefähr kommt. Der Verein habe unter seiner Führung noch nie eine bessere sportliche Leistung und ein professionelleres Management gehabt als zum jetzigen Zeitpunkt.
Der FC Zürich hat eine Talentgruppe gegründet, die notabene vom Cheftrainer betreut wird. Der FCZ war und ist als Ausbildungsverein mit professioneller Betreuung vom Nachwuchsbereich national und international anerkannt. So werden Talente individuell gefordert und gefördert und nach und nach wenn möglich ins Profikader integriert. Ancillo Canepa findet dies den besten Weg, wenn ein junger Spieler in der heimischen Super League Erfahrung sammeln kann, ehe er ins Ausland wechselt. Es verläuft zum Bedauern des Präsidenten nicht immer so. Die jungen Spieler werden von ihren Eltern und Spielerberatern vielfach dazu gedrängt, zu einem Grossclub zu wechseln. Canepa betont, dass diese grossen Clubs vielfach 200 Talentfussballer unter Vertrag haben. Unter diesen Umständen gerät manche Fussballkarriere ins Stocken, und die Spieler haben es sehr schwer weiterzukommen.
Pionier im Frauenfussball
Der FC Zürich ist aber nicht nur im Männerfussball stark, er bezeichnet den FCZ auch als Pionier des Schweizer Frauenfussballs. Die FCZ-Frauen sind Rekordmeister, und zahlreiche FCZ-Spielerinnen bildeten oft das Gerippe der Nationalmannschaften. Auch auf der Europäischen Bühne (Champions League) konnten die FCZ-Frauen wertvolle Erfahrungen sammeln. Gleich wie bei den männlichen Spielern wird beim FCZ eine grosse Juniorinnenabteilung geführt, ganz im Gegensatz zu anderen Clubs in der Schweiz.
Mit der Presse ist Canepa nicht immer gleicher Meinung. Es werden zum Teil Sensationsberichte geschrieben, welche ohne fundiertes Hintergrundwissen zu Unmut und einem falschen Bild führen.
Beim Berichten über den sozialen Einsatz des Zürcher Stadtclubs gerät Canepa richtig ins Schwärmen. Als einziger Verein der Super League betreibt der FCZ einen Fanshop und zusätzlich ein eigenes Vereinsmuseum ausserhalb des Stadions, nämlich mitten in der Stadt. Neu in der Freischützgasse in unmittelbarer Nähe der alten Kaserne.
Integration wird gelebt
Der FC Zürich nimmt auch seine Verantwortung gegenüber seinen Fans wahr. Neben vielem anderen hat der Club eine Sozialarbeiterin angestellt, an welche sich Fans mit ihren persönlichen Sorgen wenden können. Dem Ehepaar Canepa ist es wichtig, dass der FCZ bezüglich Jugendförderung und multikultureller Integration vorbildliche Arbeit leistet. Auch wenn dies von der Öffentlichkeit und auch der Politik nicht immer in gewünschtem Mass anerkannt wird.
Deshalb engagiert sich der FCZ auch in verschiedensten sozialen Projekten. Seit 2012 gehören dazu auch Aktivitäten im Fussball von Menschen mit einer Beeinträchtigung, denn es ist dem FCZ ein Anliegen, auch Menschen mit Handicap an der Fussball-Leidenschaft teilhaben zu lassen.
Da der FCZ bis zum Umzug ins neue FCZ-Trainingscamp in Schwamendingen auf dem Sportplatz Allmend Brunau Nachbar der Brunau-Stiftung war, besteht seit 2014 eine Partnerschaft zur Nutzung von Synergien rund um den Fussball von Menschen mit Handicap. Der FCZ Brunau (ehemals FC Brunau Zürich) hat langjährige Erfahrung im Behindertenfussball und nimmt seit 1994 regelmässig an nationalen und internationalen Behinderten-Fussballturnieren teil.
Regelmässig wird auch die Ehemaligen-Mannschaft des FCZ zu Dorffesten, Sportplatzeinweihungen etc. eingeladen. Gemeinsam mit den FCZ-Stars aus der Vergangenheit versucht auch Ancillo Canepa jeweils, seine früheren Drippelkünste und Stürmerfähigkeiten aufblitzen zu lassen.
Ancillo Canepa hat noch sehr viel mehr Geschichten, Anekdoten und Details über seinen Fussballverein FC Zürich zum Besten gegeben. Sein Amt als Präsident ist nicht immer sehr einfach, aber es erfüllt ihn sichtlich mit grosser Freude, welche bei seinem Referat deutlich zum Vorschein kam.
Schon die Präsenz von drei Polizisten vor dem Gemeinderatssaal deutete darauf hin, dass heute eine Person anwesend sein muss, welche sehr aktiv in der Öffentlichkeit steht. Der Präsident der Aktiven Senioren Wädenswil, Erwin Zehnder, freute sich dann auch, dass er bei der Einleitung nicht nur Senioren, sondern erstmalig in der Geschichte auch deren Enkel im vollen Gemeinderatssaal begrüssen durfte. Und nicht zu vergessen die zahlreichen Seniorinnen, die rund ein Viertel des Publikums ausmachten. Das Thema Fussball und insbesondere der in Wädenswil wohnhafte Präsident des FC Zürichs, Ancillo Canepa, erfreuen sich offenbar einer grossen Beliebtheit. Dieser wiederum gab zum Ausdruck, dass er sich freue, mit Heimvorteil antreten zu können.
Text: Ernst Brändli
Bild: zvg
Canepas Fussballgeschichte begann übrigens auch in Wädenswil. Als kleiner Knirps durfte er seinen Vater, welcher Junioren-Trainer in Richterswil war, zu einem Auswärtsspiel nach Wädenswil begleiten. Klein Ancillo durfte eine Bratwurst kaufen. Da es nach seinen Aussagen sehr heiss war auf der Schönegg, setzte er sich mitsamt seiner Bratwurst in den mit Wasser gefüllten Brunnen, welcher eigentlich zum Waschen der Fussballschuhe gedacht war. Das war ein spezielles Schauspiel. Auf jeden Fall habe es bei vielen Leuten einen prägenden Eindruck hinterlassen. Vermutlich war Canepa damals schon ein guter Unterhalter. Die Aktiven Senioren spürten seine Fähigkeiten zum Entertainer während seines Referats immer wieder, und es war faszinierend, wie er über sein Amt als Präsident des FC Zürich berichtete.
Ein Fussballclub als KMU
Da gab es sehr viele schöne Anekdoten, aber er erzählte auch von Aufgaben, welche weniger Freude hinterliessen. Die Führung und Verwaltung des am 1. August 1896 gegründeten FC Zürich ist zu vergleichen mit einem KMU. Auf der Lohnliste stehen 300 Personen. Bei seinem Amtsantritt 2006 setzte er von Anfang an hohe Ziele. Der Verein muss als vollwertiger, verlässlicher Partner mit klaren Strukturen und einer ordentlichen Geschäftsführung dastehen. All diese Ziele hat er mit seiner offenen, dynamischen Haltung erreicht. Wobei auch seine Ehefrau Heliane seit über 10 Jahren den Club mit ihm gemeinsam führt.
Der FCZ finanziert sich zu einem Drittel aus Zuschauergeldern, einem weiteren Drittel Sponsorengeldern und etwa fünf Prozent aus Fernsehgeldern. Diese betragen in der Schweiz gesamthaft 27 Millionen Franken für alle Clubs zusammen. Weitere Einnahmequellen sind, wenn qualifiziert, die Europäischen Wettbewerbe. Als letzten Teil nennt Canepa Sicherstellung der Restfinanzierung durch … und schmunzelt dabei. Die Situation rund um das heimische Letzigrund-Stadion tragen auch nicht immer zu einem positiven Kassenergebnis bei. Der FCZ ist in diesem Stadion nur eingemietet. Dazu wird es nicht nur für den Fussball, sondern auch für andere Sportarten und Events genutzt. Darum muss der FCZ des Öfteren auf Stadien in anderen Städten ausweichen. Dieser Umstand drückt sich negativ auf die Zuschauerzahlen und auf die Einnahmen aus.
Die erste Mannschaft des FC Zürich befindet sich momentan mit an der Spitze der nationalen Fussballmeisterschaft. Diese Tatsache führt dazu, dass zurzeit im Schnitt 17 000 Fans zu den Heimspielen ins Letzigrund pilgern. Dies freut den Präsidenten sehr. Stolz verkündet er auch, dass diese Tabellenlage nicht von ungefähr kommt. Der Verein habe unter seiner Führung noch nie eine bessere sportliche Leistung und ein professionelleres Management gehabt als zum jetzigen Zeitpunkt.
Der FC Zürich hat eine Talentgruppe gegründet, die notabene vom Cheftrainer betreut wird. Der FCZ war und ist als Ausbildungsverein mit professioneller Betreuung vom Nachwuchsbereich national und international anerkannt. So werden Talente individuell gefordert und gefördert und nach und nach wenn möglich ins Profikader integriert. Ancillo Canepa findet dies den besten Weg, wenn ein junger Spieler in der heimischen Super League Erfahrung sammeln kann, ehe er ins Ausland wechselt. Es verläuft zum Bedauern des Präsidenten nicht immer so. Die jungen Spieler werden von ihren Eltern und Spielerberatern vielfach dazu gedrängt, zu einem Grossclub zu wechseln. Canepa betont, dass diese grossen Clubs vielfach 200 Talentfussballer unter Vertrag haben. Unter diesen Umständen gerät manche Fussballkarriere ins Stocken, und die Spieler haben es sehr schwer weiterzukommen.
Pionier im Frauenfussball
Der FC Zürich ist aber nicht nur im Männerfussball stark, er bezeichnet den FCZ auch als Pionier des Schweizer Frauenfussballs. Die FCZ-Frauen sind Rekordmeister, und zahlreiche FCZ-Spielerinnen bildeten oft das Gerippe der Nationalmannschaften. Auch auf der Europäischen Bühne (Champions League) konnten die FCZ-Frauen wertvolle Erfahrungen sammeln. Gleich wie bei den männlichen Spielern wird beim FCZ eine grosse Juniorinnenabteilung geführt, ganz im Gegensatz zu anderen Clubs in der Schweiz.
Mit der Presse ist Canepa nicht immer gleicher Meinung. Es werden zum Teil Sensationsberichte geschrieben, welche ohne fundiertes Hintergrundwissen zu Unmut und einem falschen Bild führen.
Beim Berichten über den sozialen Einsatz des Zürcher Stadtclubs gerät Canepa richtig ins Schwärmen. Als einziger Verein der Super League betreibt der FCZ einen Fanshop und zusätzlich ein eigenes Vereinsmuseum ausserhalb des Stadions, nämlich mitten in der Stadt. Neu in der Freischützgasse in unmittelbarer Nähe der alten Kaserne.
Integration wird gelebt
Der FC Zürich nimmt auch seine Verantwortung gegenüber seinen Fans wahr. Neben vielem anderen hat der Club eine Sozialarbeiterin angestellt, an welche sich Fans mit ihren persönlichen Sorgen wenden können. Dem Ehepaar Canepa ist es wichtig, dass der FCZ bezüglich Jugendförderung und multikultureller Integration vorbildliche Arbeit leistet. Auch wenn dies von der Öffentlichkeit und auch der Politik nicht immer in gewünschtem Mass anerkannt wird.
Deshalb engagiert sich der FCZ auch in verschiedensten sozialen Projekten. Seit 2012 gehören dazu auch Aktivitäten im Fussball von Menschen mit einer Beeinträchtigung, denn es ist dem FCZ ein Anliegen, auch Menschen mit Handicap an der Fussball-Leidenschaft teilhaben zu lassen.
Da der FCZ bis zum Umzug ins neue FCZ-Trainingscamp in Schwamendingen auf dem Sportplatz Allmend Brunau Nachbar der Brunau-Stiftung war, besteht seit 2014 eine Partnerschaft zur Nutzung von Synergien rund um den Fussball von Menschen mit Handicap. Der FCZ Brunau (ehemals FC Brunau Zürich) hat langjährige Erfahrung im Behindertenfussball und nimmt seit 1994 regelmässig an nationalen und internationalen Behinderten-Fussballturnieren teil.
Regelmässig wird auch die Ehemaligen-Mannschaft des FCZ zu Dorffesten, Sportplatzeinweihungen etc. eingeladen. Gemeinsam mit den FCZ-Stars aus der Vergangenheit versucht auch Ancillo Canepa jeweils, seine früheren Drippelkünste und Stürmerfähigkeiten aufblitzen zu lassen.
Ancillo Canepa hat noch sehr viel mehr Geschichten, Anekdoten und Details über seinen Fussballverein FC Zürich zum Besten gegeben. Sein Amt als Präsident ist nicht immer sehr einfach, aber es erfüllt ihn sichtlich mit grosser Freude, welche bei seinem Referat deutlich zum Vorschein kam.