Richterswil

«SRF bi de Lüt» live in Richterswil

Die nächste Ausgabe der beliebten Fernsehreihe «SRF bi de Lüt» findet in Richterswil statt. Sie enthüllt ein Füllhorn an Geschichte und Geschichten aus dem Bezirk Horgen, welche es zu entdecken gibt.

Text: Reni Bircher
Bilder: zvg

Das Team des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) ist für besagte Sendung jeweils in einer Gemeinde zu Gast, von wo aus sie einzelne Themen der örtlichen Sagen, Brauchtum, Kultur, Geschichte und dergleichen vorstellt. Ebenso wird die nähere Umgebung gezeigt, genau genommen für die aktuelle Ausgabe der Bezirk Horgen. «Primär möchte die Sendung den Leuten aufzeigen, in was für einem schönen, spannenden und vielfältigen Land wir leben», erläutert Martin Boner, Leiter der Abteilung Volkskultur bei SRF. «Sie soll aber auch Lust machen, diese variantenreichen Gegenden selbst zu erkunden und zu entdecken». Die Fülle an Eigenheiten und Traditionen sind jeweils so gross, dass nur ein paar davon gezeigt werden, sonst würde das den Rahmen der Sendung total sprengen.
«Wir sind eine kleine Redaktion von vier Leuten, welche neben ‹SRF bi de Lüt› auch andere Sendungen machen», erläutert der Produzent. Dadurch vergeht viel Zeit, bis endgültige Entscheide getroffen werden können, welche Themen für die spezifische Sendung aufgegriffen werden. «Dabei sind wir auf ein OK angewiesen, das uns Inputs gibt, und auf diesen zusammengetragenen Informationen bauen wir das Programm auf.»
Die eine oder andere Geschichte muss dabei leider auf der Strecke bleiben. «Uns ist durchaus bewusst, dass es weit mehr aufzuzeigen und zu erzählen gäbe – das zeigen auch die Zuschriften aus dem Publikum, die uns nach jeder Sendung erreichen. Doch wir versuchen eine gute Mischung an Themen zu erarbeiten und hoffen, diese animieren die Zuschauerinnen und Zuschauer dazu, selbst auf Entdeckungsreise zu gehen», lächelt der zuständige Redaktor.

Alter Hase

Für Martin Boner ist es die 33. «SRF bi de Lüt»-Livesendung, die er produziert. Weshalb fiel seine Wahl auf Richterswil? «Ich habe schon lange mit dem Oberen Zürichsee geliebäugelt», gesteht er frei heraus, «ich finde das einfach eine tolle Region.» So begann die Suche nach schönen Plätzen und Orten – auch in Richterswil. Einem ersten Eindruck folgte im Januar ein spontanes Mail des Redaktors an die Gemeinde. Und dieses wurde ziemlich rasch beantwortet: Ja, wir sind dabei!
Mit einer Ausgabe der Jahreszeiten-Show werden mit der Erstausstrahlung im Schnitt 400 000 Menschen erreicht, gut 300 000 Nutzerinnen und Nutzer sind es auf allen Social-Media-Kanälen und der SRF-Webseite. Als eines der Flaggschiffe im Portfolio der Primetime-Unterhaltung von SRF ist «SRF bi de Lüt – Live» für eine Gemeinde eine einmalige Gelegenheit, sich der ganzen Schweiz zu präsentieren.
«Wir sind da auf offene Ohren gestossen, das hat uns sehr gefreut», strahlt der Produzent. «Dieser herrliche Dorfkern mit der neuen Begegnungszone ist wunderschön.»
Inhalt der Sendung

Einige Dreharbeitet starteten bereits Mitte Juli, das meiste wurde jedoch im August abgedreht.
Fix in diesem TV-Format wird ein Ortsportrait mit historischen und gemeindespezifischen Informationen gezeigt. Diesem stellt das Redaktorenteam ein lustiges Klassenportrait aus Samstagern gegenüber, in dem die Kinder berichten, wie sie ihr Dorf wahrnehmen. «Darauf freuen wir uns jetzt schon», sagt Boner verschmitzt und fügt an: «Kinder sind unsere Zukunft, sie sollen eine Stimme haben in unserer Sendung.»
Selbstverständlich darf im Beitrag die Räbenchilbi nicht fehlen, und der Produzent zeigt sich begeistert darüber, wie grossartig die Zusammenarbeit mit den verantwortlichen Vereinen gewesen ist.
Es gibt in der Schweiz nur drei Seen mit Autofähren (Boden-, Zürich- und Vierwaldstättersee), deswegen wurden auch diese als Drehort genutzt, um die Fähren-Mitarbeitenden zu portraitieren, unter anderem der Richterswiler Autor Angelo Nero und ein argentinischer Hochseeoffizier, den es in die Schweiz verschlagen hat.
Der Wädenswiler Stadtpräsident Philipp Kutter gewährte dem Filmteam Einblick in seinen neuen Alltag und führte es an einen speziellen Ort in der Region, welcher ihm viel bedeutet.
Bereits Mitte August wurde am Hüttnersee die Sage der Nixe mit Schauspielern aus den Laientheatern Avon aus Adliswil und dem Theaterverein Hirzel inszeniert und gefilmt. Dazu erzählt Martin Boner, dass sie für die Unterwasseraufnahmen ins Freibad mussten. «Überhaupt waren erst sorgfältige Abklärungen nötig, was wir vor Ort machen dürfen, denn wir befanden uns ja in einem Naturschutzgebiet.»
Die filmischen Sequenzen, welche im Vorfeld abgedreht worden sind, werden während der Sendung sowohl beim Probedurchlauf wie während der Livesendung an mehreren Bildschirmen gezeigt.
Für den musikalischen Showact konnte Bligg und die «Stubete Gang» gewonnen werden. Ersterer hatte zusammen mit der Moderatorin Fabienne Gyr eine Challenge zu meistern: Die beiden mussten im Park im Grünen in Rüschlikon vor 100 Kindern in einem ihnen unbekannten Kasperlitheater mitspielen! «Da haben wir ganz andere Seiten an dem ‹coolen› Rapper kennengelernt, es war so lustig», freut sich Boner.

Ein herzliches Willkommen

Zum Schluss betont der Produzent Martin Boner, dass eine Sendung wie «SRF bi de Lüt» unmöglich durch Werbung, sondern nur durch die Gebühren finanziert werden kann. Deshalb seien sowohl Testläufe wie auch die Live-Show für die Bevölkerung gratis zugänglich. «Spannend sind auch die Proben», verrät Boner, «Die Leute sind herzlich willkommen, diesen beizuwohnen und dürfen dem ganzen SRF-Team vor Ort gerne Fragen stellen und zuschauen, wie Fernsehen gemacht wird». Eine wohl einmalige Gelegenheit. n

«SRF bi de Lüt – Live»: Am Montag der Sendewoche beginnt das SRF-Team mit dem Aufbau der Infrastruktur auf dem Wisshusplatz. Das gesamte Bühnenmaterial wird angeliefert und aufgebaut. Bis am Samstagabend werden hunderte Meter Kabel verlegt, Scheinwerfer installiert, Bühnen und Festbänke aufgestellt.
Stellproben starten am Freitagnachmittag,
27. September. Am Abend, um 20.10 Uhr, wird die ganze Sendung in groben Zügen durchgespielt.
Am Samstag, 28. September, beginnen um 13.00 Uhr die Musikproben mit Bligg und der «Stubete Gäng». Um 15.00 Uhr gibt es einen Probelauf, bei dem die gesamte Sendung durchlaufen wird. Dies alles ist öffentlich, ein Teil der Festwirtschaft (durch Richterswil organisiert) wird bereits in Betrieb sein.
Die Live-Show beginnt um 20.10 Uhr.

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