Noch immer wird am Bahnhof Burghalden fleissig saniert. Doch die Rampenwände der parallel zu den Geleisen verlaufenden Personenunterführungen erstrahlen seit wenigen Wochen in leuchtenden Farben und entführen in ein spektakuläres Universum.
Text & Bilder: Reni Bircher
Vom Kindergarten bis zur 5. Klasse Feld herrschte für drei Tage Ausnahmezustand, denn die Kinder durften die Wände der beiden grossen Personenunterführungen mit ihren Kunstwerken verschönern.
Anstatt den Wänden einfach einen neuen Anstrich zu verpassen, nahm die SOB rechtzeitig mit der Unterführungs-Miteigentümerin, der Gemeinde Richterswil, Kontakt auf. Die Abteilung Gesellschaft verwies daraufhin auf die Kinder- und Jugendarbeit (kuja), welche wiederum den Kontakt zum Schulhaus Feld suchte. «Wir bekommen regelmässig Anfragen für Graffitis», erklärte kuja-Leiterin Yasmin Fässler. «Die Unterführung wollten wir aber unbedingt zusammen mit Schulkindern bemalen.» Der Schulleiter Stefan Tasic´ ergänzte, dass viele Kinder der Schuleinheit Feld den Weg unter den SOB-Gleisen nutzen, daher habe ihn die Anfrage zur Mitarbeit umso mehr gefreut.
Yasmin Fässler erachtet den Einbezug von Kindern und Jugendlichen in die Gestaltung einer Gemeinde als sehr wichtig und zukunftsweisend. Ein Projekt wie dieses sei deshalb eine fantastische Gelegenheit diese Zusammenarbeit umzusetzen. Dass die Schule so spontan bereit war an dieser Mitwirkung, empfindet sie als Geschenk.
Die Erarbeitung eines Konzeptes innerhalb von zwei Monaten war für alle eine Herausforderung, mussten sich Schule und kuja doch an den Bauzeitplan der Bahn halten. Von dieser bekamen die Klassen Baupläne und begaben sich auf Ideensuche. Mehrere Klassen hatten zu jener Zeit das Universum im Lehrplan stehen, deshalb wurde das Projekt in diese Richtung weiterentwickelt. «Das war ein Thema, in das sich auch die Kleineren einfühlen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnten», sagte Tasic´.
Grosses Lob an SOB
Die willkommene Vorarbeit einer Grundierung leisteten Mitarbeitende der Südostbahn. Um den Kindern die perfekte Grundlage für ihre Weltallgestalten zu bieten, wechselten sie von einem gewöhnlichen Weiss auf ein Nachtblau. Der SOB war vor allem wichtig, dass ein Konzept erarbeitet wurde, und der Entwurf, der ihnen vorgelegt wurde, gefiel.
Die Zusammenarbeit mit der Bahnbetreiberin lobten Fässler und Tasic´ in den höchsten Tönen. Die Maltage standen wettertechnisch unter keinem guten Stern, denn der Regen fiel heftig und unablässig. Um die Kinder und Wände möglichst trocken zu halten, wurden die Unterführungen von den SOB-Mitarbeitern verdankenderweise überdacht. «Ein Mitarbeiter der SOB blieb vor Ort, um die Planen anzustossen und von Wasseransammlungen zu befreien», erzählte der Schulleiter. Zudem wurde ein Baustrahler aufgestellt, weil es wegen dem Regen so düster war. «Dass wir so zuvorkommend und hilfsbereit behandelt wurden, ist wirklich ein Geschenk», freut sich die Kinder- und Jugendbeauftragte auch Tage später noch.
Zur grossen Freude der Schülerinnen und Schüler erhielten sie von der Bahngesellschaft einen feinen Znüni. «Nicht nur, dass wir die Möglichkeit zur Mitwirkung an diesem Projekt bekamen, wir wurden auch noch verpflegt und in jeder erdenklichen Weise unterstützt», ist Stefan Tasic´ begeistert. Die kuja hat sich dafür mit einem Znüni bei den Mitarbeitern vor Ort bedankt.
Alles «zunderobsi»
Die Klassen mussten gestaffelt arbeiten, um sich nicht ins Gehege zu kommen. Geplant waren ursprünglich einzelne Abschnitte für die jeweiligen Klassen, aber schon nach kurzer Zeit verteilten sich die Kinder überall. Doch gerade das macht es jetzt aus, dass die Szenen, Ideen und Maltechniken durchmischt an den Wänden prangen und diese beim Betrachten umso spannender erscheinen.
Eine Kindergärtnerin hat aus einer Poolnudel Stempel in Sternform hergestellt, mit denen die Kleinsten den Himmel des Universums zum Leuchten brachten. Wenn etwas verschmierte, haben die Aufsichtspersonen dies auf Wunsch korrigiert, oder sich selbst mit einem Beitrag an der Wand verewigt.
Einige Kinder legten besonders viel Enthusiasmus und Gewissenhaftigkeit an den Tag. Deshalb gingen sie am Nachmittag nochmals hin, um ihr Kunstwerk fertigzustellen. «Dann haben sie noch ein bisschen ausgebessert und weitergemalt – es war einfach herrlich!», berichtete Tasic´, welcher an diesen drei Tagen zugegen war. Durchs Band hatten alle ihren Spass daran, an diesem Projekt mitzuwirken, auch wenn es zeitlich sehr sportlich und auch anstrengend war. Nach Abschluss der Wandbemalung wurde von den SOB-Mitarbeitern ein Schutzlack aufgetragen, damit mögliche Schmierereien leicht wieder entfernt werden können. Hoffen wir, die Mühen der Kinder werden respektiert und bleiben unangetastet.
Zum Ende erzählt Yasmin Fässler, dass gemäss ihrer Erfahrung Kinder auf einer Baustelle nicht immer gern gesehen sind: «Sie sind eben ein Risikofaktor, und es gibt Bauleute, die das nicht gerne sehen. Doch hier waren die Kinder willkommen.» Sie hat Tage nach der maltechnischen Fertigstellung der Unterführung gesehen, wie die Mitarbeiter vor den Bildern standen und sich sehr über das entstandene Werk gefreut haben.»
Unsere Empfehlung: Bestaunen auch Sie demnächst Richterswils neustes Universum in der Burghalde und schweben Sie zwischen Sternen, UFOs, Planeten und Ausserirdischen durch fremde Galaxien.
Video auf YouTube: Neugestaltung der Unterführungen des SOB-Bahnhofs Burghalden durch Schulkinder.
Noch immer wird am Bahnhof Burghalden fleissig saniert. Doch die Rampenwände der parallel zu den Geleisen verlaufenden Personenunterführungen erstrahlen seit wenigen Wochen in leuchtenden Farben und entführen in ein spektakuläres Universum.
Text & Bilder: Reni Bircher
Vom Kindergarten bis zur 5. Klasse Feld herrschte für drei Tage Ausnahmezustand, denn die Kinder durften die Wände der beiden grossen Personenunterführungen mit ihren Kunstwerken verschönern.
Anstatt den Wänden einfach einen neuen Anstrich zu verpassen, nahm die SOB rechtzeitig mit der Unterführungs-Miteigentümerin, der Gemeinde Richterswil, Kontakt auf. Die Abteilung Gesellschaft verwies daraufhin auf die Kinder- und Jugendarbeit (kuja), welche wiederum den Kontakt zum Schulhaus Feld suchte. «Wir bekommen regelmässig Anfragen für Graffitis», erklärte kuja-Leiterin Yasmin Fässler. «Die Unterführung wollten wir aber unbedingt zusammen mit Schulkindern bemalen.» Der Schulleiter Stefan Tasic´ ergänzte, dass viele Kinder der Schuleinheit Feld den Weg unter den SOB-Gleisen nutzen, daher habe ihn die Anfrage zur Mitarbeit umso mehr gefreut.
Yasmin Fässler erachtet den Einbezug von Kindern und Jugendlichen in die Gestaltung einer Gemeinde als sehr wichtig und zukunftsweisend. Ein Projekt wie dieses sei deshalb eine fantastische Gelegenheit diese Zusammenarbeit umzusetzen. Dass die Schule so spontan bereit war an dieser Mitwirkung, empfindet sie als Geschenk.
Die Erarbeitung eines Konzeptes innerhalb von zwei Monaten war für alle eine Herausforderung, mussten sich Schule und kuja doch an den Bauzeitplan der Bahn halten. Von dieser bekamen die Klassen Baupläne und begaben sich auf Ideensuche. Mehrere Klassen hatten zu jener Zeit das Universum im Lehrplan stehen, deshalb wurde das Projekt in diese Richtung weiterentwickelt. «Das war ein Thema, in das sich auch die Kleineren einfühlen und ihrer Fantasie freien Lauf lassen konnten», sagte Tasic´.
Grosses Lob an SOB
Die willkommene Vorarbeit einer Grundierung leisteten Mitarbeitende der Südostbahn. Um den Kindern die perfekte Grundlage für ihre Weltallgestalten zu bieten, wechselten sie von einem gewöhnlichen Weiss auf ein Nachtblau. Der SOB war vor allem wichtig, dass ein Konzept erarbeitet wurde, und der Entwurf, der ihnen vorgelegt wurde, gefiel.
Die Zusammenarbeit mit der Bahnbetreiberin lobten Fässler und Tasic´ in den höchsten Tönen. Die Maltage standen wettertechnisch unter keinem guten Stern, denn der Regen fiel heftig und unablässig. Um die Kinder und Wände möglichst trocken zu halten, wurden die Unterführungen von den SOB-Mitarbeitern verdankenderweise überdacht. «Ein Mitarbeiter der SOB blieb vor Ort, um die Planen anzustossen und von Wasseransammlungen zu befreien», erzählte der Schulleiter. Zudem wurde ein Baustrahler aufgestellt, weil es wegen dem Regen so düster war. «Dass wir so zuvorkommend und hilfsbereit behandelt wurden, ist wirklich ein Geschenk», freut sich die Kinder- und Jugendbeauftragte auch Tage später noch.
Zur grossen Freude der Schülerinnen und Schüler erhielten sie von der Bahngesellschaft einen feinen Znüni. «Nicht nur, dass wir die Möglichkeit zur Mitwirkung an diesem Projekt bekamen, wir wurden auch noch verpflegt und in jeder erdenklichen Weise unterstützt», ist Stefan Tasic´ begeistert. Die kuja hat sich dafür mit einem Znüni bei den Mitarbeitern vor Ort bedankt.
Alles «zunderobsi»
Die Klassen mussten gestaffelt arbeiten, um sich nicht ins Gehege zu kommen. Geplant waren ursprünglich einzelne Abschnitte für die jeweiligen Klassen, aber schon nach kurzer Zeit verteilten sich die Kinder überall. Doch gerade das macht es jetzt aus, dass die Szenen, Ideen und Maltechniken durchmischt an den Wänden prangen und diese beim Betrachten umso spannender erscheinen.
Eine Kindergärtnerin hat aus einer Poolnudel Stempel in Sternform hergestellt, mit denen die Kleinsten den Himmel des Universums zum Leuchten brachten. Wenn etwas verschmierte, haben die Aufsichtspersonen dies auf Wunsch korrigiert, oder sich selbst mit einem Beitrag an der Wand verewigt.
Einige Kinder legten besonders viel Enthusiasmus und Gewissenhaftigkeit an den Tag. Deshalb gingen sie am Nachmittag nochmals hin, um ihr Kunstwerk fertigzustellen. «Dann haben sie noch ein bisschen ausgebessert und weitergemalt – es war einfach herrlich!», berichtete Tasic´, welcher an diesen drei Tagen zugegen war. Durchs Band hatten alle ihren Spass daran, an diesem Projekt mitzuwirken, auch wenn es zeitlich sehr sportlich und auch anstrengend war. Nach Abschluss der Wandbemalung wurde von den SOB-Mitarbeitern ein Schutzlack aufgetragen, damit mögliche Schmierereien leicht wieder entfernt werden können. Hoffen wir, die Mühen der Kinder werden respektiert und bleiben unangetastet.
Zum Ende erzählt Yasmin Fässler, dass gemäss ihrer Erfahrung Kinder auf einer Baustelle nicht immer gern gesehen sind: «Sie sind eben ein Risikofaktor, und es gibt Bauleute, die das nicht gerne sehen. Doch hier waren die Kinder willkommen.» Sie hat Tage nach der maltechnischen Fertigstellung der Unterführung gesehen, wie die Mitarbeiter vor den Bildern standen und sich sehr über das entstandene Werk gefreut haben.»
Unsere Empfehlung: Bestaunen auch Sie demnächst Richterswils neustes Universum in der Burghalde und schweben Sie zwischen Sternen, UFOs, Planeten und Ausserirdischen durch fremde Galaxien.
Video auf YouTube: Neugestaltung der Unterführungen des SOB-Bahnhofs Burghalden durch Schulkinder.