Am Samstag, 8. Juni 2024, öffnete der Seeclub Wädenswil sein Bootshaus für Interessierte und Neugierige.
Text: Noëmi Lea Hermann
Bilder: Seeclub Wädenswil
Ein buntes Treiben aus Mitgliedern und Gästen füllte den Bootssteg. Ymen und Tammy, die zufällig mit dem Fahrrad am See entlangfuhren, nahmen die Einladung, das Rudern auszuprobieren, gleich spontan an. Auch Mike lief zufällig vorbei und stieg ins Viererboot zu den zwei anderen: «Ich denke, das ist der beste Sport – ein Ganzkörpertraining mitten in der Natur; vor einem Jahr habe ich es schon mal ausprobiert und fand es toll».
Der Präsident des Seeclubs, Bernard Rasper, begrüsste mich herzlich vor dem Bootshaus. Er erzählte mir stolz, wie bedeutungsvoll es ist ein Seeclub zu sein. Denn die ersten Ruderbegeisterten am Zürichsee kamen als sogenannter Seeclub zusammen. Erst danach wurde die Bezeichnung als Ruderclub geläufig. Somit gehört der Seeclub Wädenswil mit der Gründung im Jahr 1901 zu einem der ersten Clubs am Zürichsee. Heute zählt der Seeclub über 130 Mitglieder, ein Viertel davon sind Damen, und in den Gestellen lagern mehr als 50 Boote, vom Einer (Skiff) bis zum Achter.
Bernard Rasper zeigte mir im Bootshaus die imposanten, langen Ruderboote. Mit grossen Schritten lief ich die Länge eines der Boote neben mir ab und kam auf 18 Meter. Ich frage ihn, ob so ein langes und schmales Boot nicht dazu neige beim Rudern zu kippen, da versicherte er mit, dass dies mit den Regattierenden und Booten für den Breitensport kaum passiert. Das beruhigte mich mit Hinblick auf mein Vorhaben an diesem Tag das Rudern auszuprobieren.
Gleichgewicht als Herausforderung
Nach einer kurzen theoretischen Einführung und einer Trockenübung auf dem Rudergerät (Ergometer) im Sportraum des Seeclubs war es soweit, es wurde Zeit aufs Wasser zu gehen. Das Gefühl, das erste Mal in einem Ruderboot zu sitzen, war aufregend. Mit klopfendem Herzen setzte ich mich auf meinen Platz hinter einer erfahrenen Rudertrainerin und griff nach den Rudern.
Die ersten Schläge waren wackelig und unkoordiniert. Das Gleichgewicht zu halten und gleichzeitig die Ruder zu bewegen, stellte sich als Herausforderung heraus. Doch schon nach wenigen Minuten und mit den ermutigenden Worten der Rudertrainerin, fand ich meinen Rhythmus. Das gleichmässige Eintauchen der Ruder ins Wasser, das Gefühl des Vorwärtsgleitens auf dem glitzernden See, war magisch.Während wir über den Zürichsee glitten, spürte ich, wie wichtig Teamarbeit im Rudern ist. Ich beobachte das Viererboot neben mir. Jeder Ruderschlag muss synchronisiert sein, jedes Teammitglied muss sich auf die anderen verlassen können. Dieses Zusammenspiel erfordert Vertrauen und Koordination, und genau das machte das Erlebnis so besonders.
«Ich habe mir gedacht, dass es Spass macht, aber dass es so viel Spass macht, hätte ich nicht erwartet!», sagte Ymen begeistert, als er nach seiner Probefahrt im Viererruderboot wieder am Bootssteg aussteigt. «Ich denke, ich melde mich gleich für den Einführungskurs an!», sagt er voller Begeisterung.
Rudern bei eisigen Temperaturen
Madison Brown (15) begegnete ich im Clubhaus, wo sie gerade ihr Fitnesstraining absolvierte. Sie trainiert fünfmal pro Woche im Leistungssport-Team und erinnert sich besonders an das Rudern bei minus acht Grad und Schnee: «Das war wunderschön.» Auch frühes Aufstehen schreckt sie nicht ab: «Das macht mir nichts aus.» Ihre Ruderkollegin fügte hinzu: «Ich bin eigentlich eine Langschläferin, aber für ein Rudertraining bin ich gerne schon gegen sechs Uhr auf dem See.»
Beim gemeinsamen Kaffee erzählen einige Ruderer von ihrem Vereinleben. Das Gemeinschaftsgefühl im Seeclub Wädenswil ist beeindruckend. Es ist nicht nur der Sport, der die Menschen hier verbindet, sondern auch die zahlreichen Aktivitäten ausserhalb des Wassers. Gemeinsame Grillabende, Ausflüge und die Vorbereitung auf Wettkämpfe stärken den Zusammenhalt und schaffen ein Gefühl von Zugehörigkeit. «Es ist mehr als nur ein Hobby, es ist ein Teil meines Lebens geworden», erzählt mir ein langjähriges Mitglied des Seeclubs.
Im Gespräch mit einem jungen Interessenten, der neben der Schule ein Hobby sucht, erklärt ihm die Cheftrainerin des Junioren-Teams von den Vorzügen des Rudersports: «Als Ruderer bist du draussen in der Natur. Es geht darum, als Team das Beste daraus zu machen und selbst das Beste zu geben.» Auch der soziale Aspekt kommt nicht zu kurz: «Die Gruppe steht im Zentrum, wie man sich in der Gruppe fühlt und das Zusammensein geniesst», so die Junioren-Cheftrainerin. «Wir haben auch Wettkämpfe am Wochenende und machen zweimal im Jahr ein Trainingslager. Besonders im Frühlingslager wächst man als Team sehr zusammen.» Des Weiteren betont sie, dass die Motivation, dran zu bleiben, wichtiger sei als die Körpergrösse. Rudern sei ein Sport für jeden, der sich gerne sportlich betätigt.
Am Tag der offenen Tür des Seeclubs Wädenswil hat das Rudern so manchen Gast des Seeclubs begeistert und zugleich einen Einblick in eine wundervolle Gemeinschaft gegeben.
Weitere Infos zum Seeclub Wädenswil finden Sie unter: www.seeclubwaedi.ch
Am Samstag, 8. Juni 2024, öffnete der Seeclub Wädenswil sein Bootshaus für Interessierte und Neugierige.
Text: Noëmi Lea Hermann
Bilder: Seeclub Wädenswil
Ein buntes Treiben aus Mitgliedern und Gästen füllte den Bootssteg. Ymen und Tammy, die zufällig mit dem Fahrrad am See entlangfuhren, nahmen die Einladung, das Rudern auszuprobieren, gleich spontan an. Auch Mike lief zufällig vorbei und stieg ins Viererboot zu den zwei anderen: «Ich denke, das ist der beste Sport – ein Ganzkörpertraining mitten in der Natur; vor einem Jahr habe ich es schon mal ausprobiert und fand es toll».
Der Präsident des Seeclubs, Bernard Rasper, begrüsste mich herzlich vor dem Bootshaus. Er erzählte mir stolz, wie bedeutungsvoll es ist ein Seeclub zu sein. Denn die ersten Ruderbegeisterten am Zürichsee kamen als sogenannter Seeclub zusammen. Erst danach wurde die Bezeichnung als Ruderclub geläufig. Somit gehört der Seeclub Wädenswil mit der Gründung im Jahr 1901 zu einem der ersten Clubs am Zürichsee. Heute zählt der Seeclub über 130 Mitglieder, ein Viertel davon sind Damen, und in den Gestellen lagern mehr als 50 Boote, vom Einer (Skiff) bis zum Achter.
Bernard Rasper zeigte mir im Bootshaus die imposanten, langen Ruderboote. Mit grossen Schritten lief ich die Länge eines der Boote neben mir ab und kam auf 18 Meter. Ich frage ihn, ob so ein langes und schmales Boot nicht dazu neige beim Rudern zu kippen, da versicherte er mit, dass dies mit den Regattierenden und Booten für den Breitensport kaum passiert. Das beruhigte mich mit Hinblick auf mein Vorhaben an diesem Tag das Rudern auszuprobieren.
Gleichgewicht als Herausforderung
Nach einer kurzen theoretischen Einführung und einer Trockenübung auf dem Rudergerät (Ergometer) im Sportraum des Seeclubs war es soweit, es wurde Zeit aufs Wasser zu gehen. Das Gefühl, das erste Mal in einem Ruderboot zu sitzen, war aufregend. Mit klopfendem Herzen setzte ich mich auf meinen Platz hinter einer erfahrenen Rudertrainerin und griff nach den Rudern.
Die ersten Schläge waren wackelig und unkoordiniert. Das Gleichgewicht zu halten und gleichzeitig die Ruder zu bewegen, stellte sich als Herausforderung heraus. Doch schon nach wenigen Minuten und mit den ermutigenden Worten der Rudertrainerin, fand ich meinen Rhythmus. Das gleichmässige Eintauchen der Ruder ins Wasser, das Gefühl des Vorwärtsgleitens auf dem glitzernden See, war magisch.Während wir über den Zürichsee glitten, spürte ich, wie wichtig Teamarbeit im Rudern ist. Ich beobachte das Viererboot neben mir. Jeder Ruderschlag muss synchronisiert sein, jedes Teammitglied muss sich auf die anderen verlassen können. Dieses Zusammenspiel erfordert Vertrauen und Koordination, und genau das machte das Erlebnis so besonders.
«Ich habe mir gedacht, dass es Spass macht, aber dass es so viel Spass macht, hätte ich nicht erwartet!», sagte Ymen begeistert, als er nach seiner Probefahrt im Viererruderboot wieder am Bootssteg aussteigt. «Ich denke, ich melde mich gleich für den Einführungskurs an!», sagt er voller Begeisterung.
Rudern bei eisigen Temperaturen
Madison Brown (15) begegnete ich im Clubhaus, wo sie gerade ihr Fitnesstraining absolvierte. Sie trainiert fünfmal pro Woche im Leistungssport-Team und erinnert sich besonders an das Rudern bei minus acht Grad und Schnee: «Das war wunderschön.» Auch frühes Aufstehen schreckt sie nicht ab: «Das macht mir nichts aus.» Ihre Ruderkollegin fügte hinzu: «Ich bin eigentlich eine Langschläferin, aber für ein Rudertraining bin ich gerne schon gegen sechs Uhr auf dem See.»
Beim gemeinsamen Kaffee erzählen einige Ruderer von ihrem Vereinleben. Das Gemeinschaftsgefühl im Seeclub Wädenswil ist beeindruckend. Es ist nicht nur der Sport, der die Menschen hier verbindet, sondern auch die zahlreichen Aktivitäten ausserhalb des Wassers. Gemeinsame Grillabende, Ausflüge und die Vorbereitung auf Wettkämpfe stärken den Zusammenhalt und schaffen ein Gefühl von Zugehörigkeit. «Es ist mehr als nur ein Hobby, es ist ein Teil meines Lebens geworden», erzählt mir ein langjähriges Mitglied des Seeclubs.
Im Gespräch mit einem jungen Interessenten, der neben der Schule ein Hobby sucht, erklärt ihm die Cheftrainerin des Junioren-Teams von den Vorzügen des Rudersports: «Als Ruderer bist du draussen in der Natur. Es geht darum, als Team das Beste daraus zu machen und selbst das Beste zu geben.» Auch der soziale Aspekt kommt nicht zu kurz: «Die Gruppe steht im Zentrum, wie man sich in der Gruppe fühlt und das Zusammensein geniesst», so die Junioren-Cheftrainerin. «Wir haben auch Wettkämpfe am Wochenende und machen zweimal im Jahr ein Trainingslager. Besonders im Frühlingslager wächst man als Team sehr zusammen.» Des Weiteren betont sie, dass die Motivation, dran zu bleiben, wichtiger sei als die Körpergrösse. Rudern sei ein Sport für jeden, der sich gerne sportlich betätigt.
Am Tag der offenen Tür des Seeclubs Wädenswil hat das Rudern so manchen Gast des Seeclubs begeistert und zugleich einen Einblick in eine wundervolle Gemeinschaft gegeben.
Weitere Infos zum Seeclub Wädenswil finden Sie unter: www.seeclubwaedi.ch