Wädenswil

Das neue Album von Jamboreee erobert Wädenswil mit sommerlichen Rhythmen

Die Reggae Band Jamboreee ist «parat», sprich, bereit, aus ihrem Bandraum herauszukommen und ihre Good-Feeling-Vibes in die Welt zu tragen. Im Mai haben sie ihr erstes Album «Parat» veröffentlicht und es bereits an drei Konzerten erfolgreich präsentiert. Jamboreee ist dafür bekannt durch ihre Musik gute Laune zu verbreiten und Menschen zum Tanzen und Mitsingen zu bringen. Die eingängigen Refrains laden dazu ein, verschiedene Lebensperspektiven zu erkunden – von der Heimatverbundenheit bis zur Sehnsucht nach fernen Orten. Themen wie Liebe, Dankbarkeit und die pure Freude am Tanz stehen im Zentrum ihrer Songs und transportieren die klare Botschaft: «Los zue» und geniesse den Moment! Doch was hat die Band inspiriert, das neue Album «Parat» zu produzieren? Hier sind unsere Fragen an David Huber aka Bendahu, dem Sänger, und David Hauser, dem Gitarristen von Jamboreee.

Ende Mai habt Ihr in Wädenswil Euer Album «Parat» live mit einer Releaseparty lanciert.
Ja, das war eine super Sache im ehemals «Industrie», heute Sust 1840, vor 140 Fans zu spielen und endlich die neuen Songs live performen zu können. Die Stimmung war genial! Wir hatten sehr lange darauf hingearbeitet und konnten es kaum erwarten das Album zu veröffentlichen. Einen Tag später durften wir gleich noch am Wädilauf auftreten. Trotz Regen war es ein riesengrosser Spass, und es hat Freude gemacht zu sehen, wie Klein und Gross auf dem Eidmattplatz hüpften.

Was hat Euch inspiriert, dieses neue Album zu produzieren?
Wir hatten einige Lieder in verschiedenen Entwicklungsstadien, wollten diese verfeinern und in einem grösseren Werk zusammenfassen. Dabei sind wir unserem bisherigem Weg treu geblieben und haben alle Lieder und somit auch das Album komplett selbst produziert. Es macht nun extrem Freude einmal eine breitere Palette an Songs wie bis anhin zu haben, welche wir der Schweiz präsentieren können und sagen: Hey, da sind wir!
Wie entstehen Eure Songs von der ersten Idee bis zur finalen Aufnahme?
Die entstehen auf ganz unterschiedliche Arten. Die meisten Ideen entstehen jedoch beim Einspielen und Jammen, bevor wir eine Probe starten. Komplett losgelöst von konkreten Songs, einfach mit dem Groove mitgehen und reinfühlen. Einmal ist es ein bestimmtes Gitarrenriff oder eine Akkordabfolge des Keys, ein anderes Mal eine Textzeile oder ein Drumbeat, der uns dann nicht mehr loslässt und in der Endlosschlaufe gespielt wird. Diese Ideen nehmen wir auf und beginnen dann in der Regel mit allen zusammen die einzelnen «Songbauteile» wie Intro, Vers, Refrain, Bridge so zu arrangieren, bis uns eine erste Demoversion gefällt. Das Schöne ist, dass so sehr viele Ideen zusammenkommen. Wenn wir schliesslich alle mit der Demoversion zufrieden sind, geht jeder einzeln ins Bandstudio und nimmt sein Instrument oder Gesang auf einer separaten Spur auf. Nach dem Aufnehmen aller Spuren beginnt dann der Mixing- und Masteringprozess. Dabei werden die eingespielten Spuren bearbeitet. Dies, in dem wir unter anderem das Volumen anpassen, Frequenzen bearbeiten und Effekte einsetzen.

Was war die grösste Herausforderung bei der Produktion dieses Albums und wie habt Ihr sie gemeistert?
Das Zeitmanagement einzuhalten war schwierig, denn wir wollten unbedingt unsere neuen Songs diesen Sommer an Konzerten präsentieren. Somit brauchte es einige Projektskills, um dieses Ziel zu erreichen, ohne das Veröffentlichungsdatum zu verschieben. Ein weiterer Faktor war immer, dass alle acht Personen hinter den einzelnen Songversionen stehen können. War dies nicht der Fall, wurde weiter daran gefeilt oder ein Lied aus dem Album gestrichen. Die grösste Herausforderung war es jedoch bei den Songs ab einem gewissen Punkt auch mal loszulassen und sagen: «So, das ist es jetzt, mit diesen Songs gehen wir raus».

Gibt es bestimmte Themen oder Botschaften, die ihr mit diesem Album vermitteln möchtet?
Das Album bietet eine vielfältige Palette an Themen, und es gibt nicht eine Thematik, die alles überwiegt. Das Album behandelt Themen über das Leben mit all seinen Facetten, vom überschaubaren und heimatlichen Wädischwil, über die Reggaekultur und persönliche Erfahrungen in Jamaika, bis hin zur unglaublichen Dankbarkeit am Leben. Auch Themen wie Beziehungen oder die aktuelle Weltlage haben uns bewegt und finden Platz auf dem Album. Was wir aber unbedingt mitgeben möchten, ist, dass man auch in schlechten Zeiten immer positiv zu bleiben versucht, seinem Umfeld Sorge trägt und es pflegt, auch wenn das nicht einfach ist. Es ist das, was eine Gesellschaft am Schluss zusammenhält. Kein Geld in der Welt kann dies ersetzen.

Wie unterscheidet sich dieses Album von Euren vorherigen Werken?
Das Album enthält ausschliesslich schweizerdeutsche Texte. Dies war vorhin nicht der Fall, und aus diesem Grund hebt sich dieses Werk damit ab. Zudem haben wir das Gefühl, dass die Songs musikalisch vielfältiger sind, da wir besonders viel Zeit in die Entwicklung der Demos gesteckt haben.

Gibt es neue Elemente oder Stile, die Ihr ausprobiert habt?
Zum einen probierten wir unsere Songs und explizit unsere Refrains so zu schreiben, dass das Mitsingpotenzial höher ist. Dies auch, indem wir in den Strophen die Hörerschaft mehr in die Songs miteinbinden, z.B. durch das Beschreiben von Situationen, Orten oder Emotionen, mit denen wir oftmals im Alltag konfrontiert sind. Zum anderen experimentierten wir im Lied «Rocky Road» im Refrain mit Autotune, einem Effekt, welcher die Stimme verzerrt.

Wie sieht die Zukunft nach der Veröffentlichung des Albums aus?
In diesem Sommer spielen wir noch ein paar Konzerte in der Region. Zudem arbeiten wir bereits an neuen Songs. Für den kommenden Winter und den Sommer 2025 planen wir jedoch eine ausgiebigere Tour in verschiedenen Clubs und an Open Airs. Die Planung dafür ist bereits im Gange.

Gibt es einen Song auf dem Album, der für Euch eine besondere Bedeutung hat oder Euch besonders am Herzen liegt? Wenn ja, welcher und warum?
Jeder Song auf dem Album hat seinen eigenen Charakter. Der Song «Wädischwil», der fägt einfach unglaublich vom Groove, vom Text und auch, weil ihn an den Konzerten in Wädenswil schon sehr viele mitsingen. Das gibt uns schon ein sehr spezielles Gefühl und macht einfach riesig Spass und Bock auf mehr.

Die Band Jamboreee bleibt mit ihrem Album «Parat» dem treu, was sie auszeichnet: ihrer Leidenschaft für Musik, ihrer Authentizität und ihrer Verbundenheit zu ihrer Heimat Wädenswil.

Die Vinylplatte als Single vom Song «Wädischwil» kann im Kafisatz gekauft werden.

Nächste Konzerte: Mattefestival Horgen: 17.08.2024; Tankstell ­Festival Wädenswil: 13.09.2024

Text: Noëmi Lea Hermann

 

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