Wädenswil

Kirschlorbeer – Platzräuber im Wald

Im Rahmen des Klimaprogramms «Myblueplanet» der Oberstufe Wädenswil führten die Schüler am 7. Mai einen interessanten Tag in Wäldern der Stadt Wädenswil, des Kantons und von Privaten durch. Das Ziel dieser in die Lernlandschaft eigebetteten Übung war es, den Kirschlorbeer aus den Wäldern zu entfernen.

Text: Ernst Brändli
Bilder: zvg

Der Kirschlorbeer gehört zu den gebietsfremden, invasiven Neophyten. Dies sind Pflanzenarten, die einst entweder unabsichtlich oder bewusst als Zierpflanzen (meist aus anderen Kontinenten) eingeführt wurden und sich nun in der freien Natur auf Kosten unserer einheimischen Arten etablieren. Der Kirschlorbeer ist auch bei uns als Heckenpflanze verbreitet. Vom Garten aus hat er sich in nahe Wälder ausgebreitet, wo er Bäume konkurrenziert.
Zusammen mit Markus Hohl, Biodiversitäts- und Naturschutzbeauftragter der Stadt Wädenswil, und dem Revierförster, haben die Verantwortlichen betroffene Waldstücke zum Roden ausgesucht.
Leider war das Wetter am 7. Mai nicht unbedingt geeignet für Waldarbeiten. Aber wie sagt man immer: «Es gibt kein schlechtes Wetter, nur schlechte Kleidung»..
Die Schüler teilten sich in drei Gruppen auf. Die ausgewählten Waldstücke befanden sich beim Reidholz, im Winterberg und im Untermosengebiet. Ausgerüstet mit Astscheren, Schaufeln und Hacken machten sich die Schüler an die Arbeit. Voll motiviert schnitten die jungen Waldarbeiter grössere Stauden ab. Ziel war es aber, die Pflanzen möglichst auszugraben, weil sie sonst gleich wieder austreiben. Es war erstaunlich, mit wie viel Motivation und Elan den Pflanzen auf den Pelz gerückt wurde. Bis zum Mittag war schon ein grosser Haufen an entfernten Kirschlorbeerpflanzen ersichtlich. Das Mittagessen konnte in Folge der schlechten Witterung leider nicht im Wald eingenommen werden. Die Arbeit war aber noch nicht vollbracht, und so nahm die Rodungstruppe weitere Waldstücke in Angriff. Bis zum Schluss konnten laut Aussagen 10 proppenvolle Lieferwagen mit Lorbeerstauden in die Entsorgung geführt werden. Diese Arbeit wurde anschliessend von der Lehrerschaft erledigt und dauerte bis in den Abend hinein.
Der Arbeitstag im Freien hat allen Spass gemacht. Mathew aus der dritten Oberstufe meinte: «Der Regen hat überhaupt nicht gestört, es war cool so richtig anzupacken, und man sah am Abend ein eindrückliches Resultat.»
Fabian Baumgartner, der verantwortliche Lehrer dieses Tages, findet es sehr sinnvoll, wenn Stadt und Oberstufe zusammenarbeiten, um solche Projekte zu unterstützen. Er hat die ganze Aktion in Form einer Bilderausstellung im Pausenraum des Schulhauses dokumentiert. Für die grosse geleistete Arbeit bekommen die Schüler einen Beitrag der Stadt für das Crowdfunding zur Finanzierung der PV-Anlage anlässlich des Klimaprojektes.

Verschärfung der Neophytenbekämpfung

Die Neophytenbekämpfung ist eine wichtige Aufgabe der Stadt Wädenswil. Für diese Aufgabe ist seit dem Jahr 2023 Ernst Brändli zuständig. Die Bekämpfung der Neophyten hat ab diesem Jahr schweizweit eine gewisse Verschärfung erhalten. So dürfen eine grosse Anzahl von Neophyten (unter anderem die Tessinerpalme, der Sommerflieder und der Kirschlorbeer) nicht mehr verkauft oder vermehrt werden. Bitte halten Sie sich an dieses Verbot, auch wenn in gewissen Märkten diese Pflanzen immer noch angeboten werden. Sie können mithelfen, die invasiven Neophyten in Schach zu halten.

Erkennen – Entfernen – Entsorgen – Ersetzen: das Allerwichtigste in Kürze
• Erkennen: Achtung: Nur wenige Pflanzen sind invasive Neophyten. Informieren Sie sich genau, um Verwechslungen auszuschliessen. Nicht, dass Sie versehentlich wertvolle, heimische Wildpflanzen entfernen. Ausführliche Informationen finden Sie auf der Neobiota-Webseite des Kantons Zürich.
• Entfernen: Bitte verzichten Sie gerade im privaten Bereich auf den Einsatz von Pestiziden zur Bekämpfung von Neophyten.
• Entsorgen: Die meisten Neophyten dürfen Sie nicht in Ihrem eigenen Garten oder Kompost entsorgen.
• Ersetzen: Nun haben Sie Platz für einheimische Pflanzen: Beachten Sie Bodenbeschaffenheit und Lichtverhältnisse. Wählen Sie Pflanzen, die aus der Region stammen. Das Kaufen und Verkaufen von Neophyten ist verboten. Meldungen über Verdachtsfälle und Standorte im Stadtgebiet Wädenswil sind der Abteilung Planen und Bauen zu melden. Helfen Sie mit bei der Neophyten-Bekämpfung – die Natur ist Ihnen dankbar.
Wenn Sie Fragen zum Thema Neophyten haben, setzten Sie sich gerne mit der Stadt Wädenswil in Verbindung.

www.neophyten-schweiz.ch

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