Natürlich ist das Kino an der Schlossbergstrasse viel älter – aber seit einem Jahr führt Sabrina Lejeune mit ihrem Team aus dem Verein SchlossCinema das letzte Landkino am linken Seeufer in die Zukunft. Am 1. Mai wurde friedlich gefeiert.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
Die erste öffentliche Vorstellung im neuen Kino an der Schlossbergstrasse war auf den 1. April 1922 angesetzt. Rund 100 Jahre später suchten die Besitzer der Liegenschaft und Betreiber des Kinos eine Nachfolge. Gefunden wurde sie mit Sabrina Lejeune und dem im März 2023 gegründeten Verein SchlossCinema, der nun seit Mai 2023 das Kino führt und der das Ziel hat, den Betrieb des SchlossCinemas in Wädenswil aufrechtzuerhalten. An diesem 1. Mai wurde nun auf das 1-Jahr-Jubiläum angestossen. Auf die Kinobesucher warteten zwei Filme – «Heidi» und «Intouchables», ganz kinogerecht Popcorn und Glacé sowie viel Kuchen und noch mehr Speis und Trank. Daneben wartete ein Glücksrad darauf gedreht zu werden, und Kinder konnten sich schminken lassen.
Mit der kinobegeisterten Sabrina Lejeune führten wir ein Gespräch zum Jubiläum.
Ein Jahr Verein Schlosscinema – wie hast Du dieses Jahr erlebt?
Nach einem Jahr im Amt können wir auf ein zwar anstrengendes, aber dennoch zufriedenstellendes erstes Kino-Jahr zurückblicken. Trotz schwieriger Ausgangslage – sehr hohe Fixkosten, kaum Subventionen, einem sehr langen, besucherschwachen Sommer 23) haben wir das erste Jahr mit viel Freude, Leidenschaft, Spass und vielen begeisterten Gästen erfolgreich gemeistert.
In welche Richtung gehen die Besucherzahlen?
Obwohl die Strategie angepasst wurde – Filme werden vermehrt in Originalsprache mit Untertiteln gezeigt, und es finden mehr Arthouse-Filme ein Plätzli auf der SchlossCinema-Leinwand – sind die Besucherzahlen gestiegen. Ich hatte grosse Angst, nicht an die letztjährigen Zahlen anschliessen zu können, weil ich das Publikum in Wädenswil überhaupt nicht kannte und nicht wusste, was mich erwartet.
Gibt es Anlässe oder Filme, die Dir besonders in Erinnerung geblieben sind?
Wir haben sehr viele Highlights erlebt: Sei dies die Premiere von «Ruäch» mit dem Filmteam, welches begeistert war vom Wädenswiler Publikum, oder die ausverkaufte Premiere «Bon Schuur Ticino» mit Beat Schlatter, der das SchlossCinema fast nicht mehr verlassen wollte … Auch Dodo hat uns besucht und seinen Film Yopougon vorgestellt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Adventsanlass «Drei Nüsse für Aschenbrödel». Vorab wurde Glühwein, Punsch und Waffeln angeboten und wir hatten fast 90 kleine und grosse Gäste, die den Klassiker auf Grossleinwand bestaunen wollten.
Wie wichtig glaubst Du ist das Kino für Wädenswil?
Wie man aus den vorherigen Antworten schon lesen kann: Kino ist viel mehr also nur «ein Film konsumieren». Das SchlossCinema ist ein Treffpunkt, ein grosses Wohnzimmer, die Gäste fühlen sich wie zuhause, werden persönlich begrüsst und kommen deshalb auch gerne wieder. Wir haben Gäste, die praktisch jeden Film schauen kommen. Sehr vielen Wädenswilerinnen und Wädenswilern liegt dieses Kino sehr am Herzen. Viele helfen inzwischen auch mit, wenn ich bei Anlässen zusätzliche Unterstützung benötige.
Viele Schulklassen besuchen das SchlossCinema. Für viele Kinder ist das der erste Kinobesuch. Ein eigenes Kino zu haben, ist meiner Meinung nach für Wädenswil ein grosses Glück!
Was dürfen wir vom Kino nächstens erwarten?
Mit der Aktion «Support Culture» von der Migros wurden über 27 000 Bons für das SchlossCinema gesammelt. Bis Ende Mai werden wir wissen, wie gross unser Anteil am gesamten Topf ist. Gemäss Zahlen aus den letzten Jahren werden das pro Bon ein paar Rappen sein. Der Neubezug eines einzelnen Kinosessels kostet ein kleines Vermögen. Ich hoffe, dass wir wenigstens sechs bis sieben Stühle neu beziehen können.
Wir planen laufend neue Anlässe für ein breites Zielpublikum. Wir werden vermehrt auch alte Filmklassiker auf die Leinwand zurückholen.
… was ich noch loswerden wollte:
Herzlichen Dank an alle freiwilligen Helferinnen und Helfer und meine Familie, die mich unterstützen. Vielen Dank an die zahlreichen Kinobesucherinnen und -besucher. Solange Ihr das lokale Kino berücksichtigt, wird dies auch weiterbestehen können!
Natürlich ist das Kino an der Schlossbergstrasse viel älter – aber seit einem Jahr führt Sabrina Lejeune mit ihrem Team aus dem Verein SchlossCinema das letzte Landkino am linken Seeufer in die Zukunft. Am 1. Mai wurde friedlich gefeiert.
Text & Bild: Stefan Baumgartner
Die erste öffentliche Vorstellung im neuen Kino an der Schlossbergstrasse war auf den 1. April 1922 angesetzt. Rund 100 Jahre später suchten die Besitzer der Liegenschaft und Betreiber des Kinos eine Nachfolge. Gefunden wurde sie mit Sabrina Lejeune und dem im März 2023 gegründeten Verein SchlossCinema, der nun seit Mai 2023 das Kino führt und der das Ziel hat, den Betrieb des SchlossCinemas in Wädenswil aufrechtzuerhalten. An diesem 1. Mai wurde nun auf das 1-Jahr-Jubiläum angestossen. Auf die Kinobesucher warteten zwei Filme – «Heidi» und «Intouchables», ganz kinogerecht Popcorn und Glacé sowie viel Kuchen und noch mehr Speis und Trank. Daneben wartete ein Glücksrad darauf gedreht zu werden, und Kinder konnten sich schminken lassen.
Mit der kinobegeisterten Sabrina Lejeune führten wir ein Gespräch zum Jubiläum.
Ein Jahr Verein Schlosscinema – wie hast Du dieses Jahr erlebt?
Nach einem Jahr im Amt können wir auf ein zwar anstrengendes, aber dennoch zufriedenstellendes erstes Kino-Jahr zurückblicken. Trotz schwieriger Ausgangslage – sehr hohe Fixkosten, kaum Subventionen, einem sehr langen, besucherschwachen Sommer 23) haben wir das erste Jahr mit viel Freude, Leidenschaft, Spass und vielen begeisterten Gästen erfolgreich gemeistert.
In welche Richtung gehen die Besucherzahlen?
Obwohl die Strategie angepasst wurde – Filme werden vermehrt in Originalsprache mit Untertiteln gezeigt, und es finden mehr Arthouse-Filme ein Plätzli auf der SchlossCinema-Leinwand – sind die Besucherzahlen gestiegen. Ich hatte grosse Angst, nicht an die letztjährigen Zahlen anschliessen zu können, weil ich das Publikum in Wädenswil überhaupt nicht kannte und nicht wusste, was mich erwartet.
Gibt es Anlässe oder Filme, die Dir besonders in Erinnerung geblieben sind?
Wir haben sehr viele Highlights erlebt: Sei dies die Premiere von «Ruäch» mit dem Filmteam, welches begeistert war vom Wädenswiler Publikum, oder die ausverkaufte Premiere «Bon Schuur Ticino» mit Beat Schlatter, der das SchlossCinema fast nicht mehr verlassen wollte … Auch Dodo hat uns besucht und seinen Film Yopougon vorgestellt. Besonders in Erinnerung geblieben ist mir der Adventsanlass «Drei Nüsse für Aschenbrödel». Vorab wurde Glühwein, Punsch und Waffeln angeboten und wir hatten fast 90 kleine und grosse Gäste, die den Klassiker auf Grossleinwand bestaunen wollten.
Wie wichtig glaubst Du ist das Kino für Wädenswil?
Wie man aus den vorherigen Antworten schon lesen kann: Kino ist viel mehr also nur «ein Film konsumieren». Das SchlossCinema ist ein Treffpunkt, ein grosses Wohnzimmer, die Gäste fühlen sich wie zuhause, werden persönlich begrüsst und kommen deshalb auch gerne wieder. Wir haben Gäste, die praktisch jeden Film schauen kommen. Sehr vielen Wädenswilerinnen und Wädenswilern liegt dieses Kino sehr am Herzen. Viele helfen inzwischen auch mit, wenn ich bei Anlässen zusätzliche Unterstützung benötige.
Viele Schulklassen besuchen das SchlossCinema. Für viele Kinder ist das der erste Kinobesuch. Ein eigenes Kino zu haben, ist meiner Meinung nach für Wädenswil ein grosses Glück!
Was dürfen wir vom Kino nächstens erwarten?
Mit der Aktion «Support Culture» von der Migros wurden über 27 000 Bons für das SchlossCinema gesammelt. Bis Ende Mai werden wir wissen, wie gross unser Anteil am gesamten Topf ist. Gemäss Zahlen aus den letzten Jahren werden das pro Bon ein paar Rappen sein. Der Neubezug eines einzelnen Kinosessels kostet ein kleines Vermögen. Ich hoffe, dass wir wenigstens sechs bis sieben Stühle neu beziehen können.
Wir planen laufend neue Anlässe für ein breites Zielpublikum. Wir werden vermehrt auch alte Filmklassiker auf die Leinwand zurückholen.
… was ich noch loswerden wollte:
Herzlichen Dank an alle freiwilligen Helferinnen und Helfer und meine Familie, die mich unterstützen. Vielen Dank an die zahlreichen Kinobesucherinnen und -besucher. Solange Ihr das lokale Kino berücksichtigt, wird dies auch weiterbestehen können!