Richterswil

Weitere Defibrillatoren-Standorte auf Gemeindegebiet

Wie die Gemeinde Richterswil mitteilte, stehen neu 33 Defibrillatoren zur Rettung von Personen mit Herzstillstand zur Verfügung. Deren Handhabung ist nicht schwer, wie auch eine Demonstration am Frühlingsmarkt zeigen wird.

Text & Bild: Reni Bircher

Das Ressort Gesellschaft hat veranlasst, dass auf dem Gemeindegebiet Richterswil-Samstagern weitere Standorte mit Defibrillatoren ausgestattet wurden: 21 in Richterswil, 11 in Samstagern und einer beim Ferienhaus Mistlibühl. Davon sind 26 rund um die Uhr zugänglich.
Der Defibrillator ist ein medizinisches Gerät, das den Ersthelfer bei der Reanimation eines Patienten bei einem Herzstillstand unterstützt. Der Helfer wird angeleitet, um eine wirkungsvolle Herzdruckmassage (CPR) durchzuführen. Das Gerät gibt bei Bedarf auch Stromstösse ab.
Studien haben gezeigt, dass die ersten 10 Minuten nach einem Herzstillstand über Leben oder Tod entscheiden. Somit ist jeder Sekunde von Bedeutung.

Keine Angst vor Anwendung

Der Respekt vor einem Defibrillator jedoch ist gross. Die Anwendung eines solchen Gerätes kann womöglich zu Verunsicherung führen, so dass sich jemand nicht getraut, den Defi anzuwenden. Dazu sagt Gemeinderätin und Ressortvorsteherin Melanie Züger: «Sobald man das Gerät öffnet, ‹spricht› es zur Anwenderin, zum Anwender, und gibt klare Schritt-für-Schritt-Anweisungen». Das Gerät ist somit für jede und jeden anwendbar. Der Defi meldet auch, wenn kein Herzschlag mehr vorhanden ist und man mit der Reanimation beginnen soll.
Was immer gilt: als erste Handlung die Notfallnummer 144 anrufen. «Auch dort werden dem Anrufer erste Anleitungen durchgegeben, was man beim Patienten überprüfen oder machen soll», beruhigt Züger. Erst dann kommt vielleicht ein Defi zum Einsatz.
Am Frühlingsmarkt will die Gemeinde die Bevölkerung auf die Standorte der Defibrillatoren aufmerksam machen und die grellgrünen Lebensretter der Bevölkerung näher bringen. Der Samariterverein übernimmt hierzu den praktischen Teil und zeigt allen Interessierten die Anwendung eines Defibrillators sowie die Durchführung einer Herzdruckmassage.

Standortwahl

Der Einsatz eines Defibrillatoren muss zeitnah passieren, was die zusätzlichen Gerätestandorte rechtfertigt. «Es macht keinen Sinn, wenn jemand 10 Minuten fahren muss, um zu einem Defi zu gelangen», erklärt Melanie Züger. Die jetzigen Standorte wurden in Zusammenarbeit der Gemeinderätin und der Abteilung Gesellschaft, mit dem Sicherheitsbeauftragten der Gemeinde und dem Materialwart der Feuerwehr ausgewertet. Hinzugezogen wurde auch eine Fachstelle, Chris Medical Services, denn diese ist für die Gerätebetreuung zuständig. «Jeder Defi unterliegt einer Jahreskontrolle», sagte Züger, und ergänzt, dass nach dem Gebrauch eines Defibrillatoren die Elektroden beim Gerät innert 24 Stunden ersetzt werden müssen, damit dieses wieder einsatzbereit ist.
Bei der Standortsuche sind der Gemeinde lokale Unternehmen und Organisationen entgegengekommen, wo ein Defibrillator am Haus angebracht werden durfte, damit nicht «nur» in öffentlichen Gebäuden einer zur Verfügung steht. Die Standorte können auf einer App schweizweit abgerufen werden, die hiesigen zusätzlich auf der Gemeindehomepage, inklusive detaillierte Fotodokumentation zur Anwendung des Gerätes.
«An der Aussenfassade des Gemeindehauses durfte leider kein Defibrillator platziert werden, das wurde vom Denkmalschutz nicht bewilligt», meint die Gemeinderätin leicht konsterniert. n

Übersichtskarte mit Fotodokumentation: www.richterswil.ch.
Standorte Schweiz: www.defikarte.ch
Demonstration am ­Frühlingsmarkt, 27. April, bei Dobler Beck

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