Wädenswil

Schnitzelbankfest: ein strahlender Höhepunkt

An der Schnitzelbankfest-Premiere vom 9. Februar wurde viel Geschehenes und noch mehr lieber Ungeschehenes aufs Korn genommen. Die Wädi Büezär strahlten und sangen um die Wette – ihre Idee der Kern-Energiestadt Wädenswil wird die Fasnacht 2024 prägen.

Text und Bilder: Stefan Baumgartner

Mit viel Tempo und etwas verwirrt ob der verschiedenen Geschwindigkeitsvorgaben auf Gemeindegebiet fuhr René Mogy in die Kulturhalle ein und hinterliess so schon mal eine Duftmarke – nämlich eine aus Zweitaktgemisch. Das Vorstandsmitglied der Neuen Fasnachtsgesellschaft führte durch das Programm und begrüsste als ersten musikalischen Programmpunkt die Jungtambouren auf der Glärnisch-Bühne. Aus dem östlichen Nachbardorf zu Besuch waren die Söi-Affe, die mit viel gesungenem Witz Wädenswilerinnen und Wädenswiler aufs Korn nahmen: So etwa mit «Alles früürt ii» als Hinweis auf die defekte Gasleitung, die Teile der Bevölkerung frieren liess.
Eine feste Institution am Schnitzelbankfest ist die Telefonkabine, die manchmal am anderen Ende das Telefon auch ohne wählen läuten lässt. Verbindungen werden hergestellt ins Bauamt, zur Stadtpolizei, aber auch zum Grasshopper-Club. Und Mari Huana interessierte sich für das Cannabis-Programm der Stadt Wädenswil, während sich wohl die Klicks auf der Website der verblichenen Guggenmusig Wadin-Schränzer vervielfacht haben, als diese schlüpfrige Angebote feilbot.
Die Herren (und Damen) der Ringe – so das diesjährige Motto der Tambouren (die wohl alle Trommeln wieder bei sich hatten, auch jene am «Eidgenössischen» in Savièse vergessenen), trommelten das Publikum dann in die Pause.
Mit neuem Refrain («Uufstah – klatsche …), mit neuem Liedgut (Skandal, Skandal, – kei AKWs!) und auch sonst stimmlich gereift, sorgten die Wädi Büezär für gute Stimmung und viele Lacher. So sind sie sicher lustiger als der in Wädi wohnhafte Komiker, der einem dubiosen Pool-Bauer auf den Leim kroch …
Annekäthi Huuser, Grande Dame, überraschte dieses Jahr im Barbie-Look, die Gummistrümpfe in hippen pinken Sneakers. Sie hätte auch gerne ebenso wie die NFG einen eigenen Platz in Wädenswil (ihr Pfleger Gilbert würde einen eigenen Weg bekommen), und versprach dem Publikum, dass sie sicher noch 20 Jahre auf der Bühne stehe. Ausserdem könnte die Junggebliebene demnächst neue höchste Wädenswiler Fasnächtlerin werden: «Make Fasnacht great again!», rief sie dem begeisterten Publikum zu.
Den Schlusspunkt setzte die Guggenmusig Trubadix, dieses Jahr als Grinsekatzen unterwegs. Auch sie präsentierten ein neues Repertoire, das die Besucher von den Stühlen riss und zur Polonaise animierte.

Reprise am 16.2. – www.nfgw.ch

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