Das immer hart umstrittene Derby der beiden Top-Handballclubs vom linken und rechten Zürichsee hielt auch bei der elften Austragung, was man von einem Derby erwarten darf. Bei den letzten zehn Begegnungen beider Teams seit 2018 gewannen beide je fünf Mal. Ein Derby in Wädenswil gab es allerdings in der Vergangenheit noch nie. Meistens fanden die Spiele in der Waldegg statt.
Mit über 460 Zuschauern wurden die Erwartungen der SG Wädenswil/Horgen klar übertroffen, das Interesse am Derby war grösser als erwartet und das Spiel hielt, was es versprach. Ein Spitzenkampf wie in den letzten Jahren war dennoch nicht zu erwarten, die Kräfteverhältnisse hatten sich in der laufenden Saison klar auf die Seite der Stäfner verschoben. Handball Stäfa dominiert die NLB fast nach Belieben, was bei der ausgeglichenen Liga mit einigen finanzstarken Aufstiegskandidaten nicht zu erwarten war.
Das Heimteam war beim elften Derby eher Aussenseiter, zum einen ist das Team im Neuaufbau, zum andern plagen immer wieder Verletzungen die Verantwortlichen des Aushängeschildes vom linken Zürichsee. Doch das alles zählt beim See-Derby wenig, die Spieler brachen auch nicht speziell motiviert zu werden, das Derby wollen alle gewinnen.
Entscheidung in der Schlussminute
Andauernder Schneefall verhinderte nicht, dass 460 Zuschauer in die Glärnischhalle pilgerten.
Die beiden Teams boten beste Unterhaltung, die Begegnung blieb bis zum Spielende hart umkämpft, wenngleich die favorisierten Gäste meist mit ein bis zwei Toren voran lagen. Das erste Derby der SGHW, das in Wädenswil ausgetragen wurde, war leider lange, zu lange, geprägt vom überharten Einsteigen der Gäste, zudem verpassten es die Schiedsrichter eine klare Linie zu finden.
Zudem prägten einige unverständliche Schiedsrichterentscheide und überhart agierende Stäfner, die dafür sechs Strafen und eine rote Karte (Spielausschluss) kassierten, gegenüber der SG, die drei Mal zwei Strafminuten aufgebrummt bekam, das erste Seederby in der Wädenswiler Glärnischhalle.
Für einen Bekannten der Handballszene, den Ex-Nationalspieler und Bundesligasöldner, Roman Sidorowicz, der zurück zu seinen Wurzeln an den Zürichsee gekommen ist, war es ebenfalls das erste Derby, bei dem er im Spielverlauf eine tragende Rolle übernehmen sollte.
Roman Sidorowicz‘ Meinung nach seinem ersten Seederby mit der SGWH
«Man merkte es den Spielern bereits im Vorfeld und in der Garderobe an, dass das Derby nicht einfach ein Handballspiel ist. Das Spiel lebte von Emotionen, vor allem auch aus den Reihen der Zuschauer, und eigentlich wäre ein Punkt machbar gewesen. Trotz meiner Zeit als Profispieler war ich überrascht von der Härte, die die Stäfner auf das Feld brachten, es gab auch enorm viele Gesichtstreffer; hier hätten die Schiris viel mehr durchgreifen müssen. Im Allgemeinen würde ich sagen, dass wir als Team auch nach der Niederlage im Aufwärtstrend sind. In der Crunchtime braucht es noch etwas mehr kühlen Kopf, und bei mir und auch einigen andern ist sicher noch Luft nach oben.»
Stäfa gewinnt das elfte Derby mit 29:28
Wenngleich es einige umkämpfte Szenen und Entscheide gab – die wird es im Derby immer geben – muss man doch anerkennen, dass die Stäfner den Sieg nicht gestohlen haben. Sie waren bei diesem Spiel auf einigen Positionen besser besetzt, so etwa mit ihrem Spielmacher Müller, der ganz trocken den ersten Treffer für sein Team erzielte und zudem den Siegtreffer, acht Sekunden vor Spielende nach einer schönen Finte, ins Kreuz hämmerte. Auch beim Torhüterduell lagen die Gäste vorne, vor allem Marco Wyss vereitelte in der zweiten Spielhälfte einige Torchancen der Linksufrigen. Gute Noten beim Heimteam holte sich der von seiner Verletzung genesene Yanick Schuler, der zwei Treffer erzielte, Fabian Pospisil und Tim Wünsch, die bis zum Umfallen kämpften und drei und vier Treffer beisteuerten. Herausragend aber auch, neben dem besten SG-Spieler Roman Sidorowicz, Adi Karlen, der nicht nur sicher verwertete, sondern auch mit herrlichen Treffern glänzte, sowie Björn Buob, der bei fünf Versuchen fünfmal einnetzte und verdientermassen zum Best Player der SG Wädenswil/Horgen gekürt wurde.
Nach dem Derby-Sieg liegen die Stäfner weiterhin an der Spitze der Tabelle, die mit 23 Punkten also fast doppelt so viele wie die Seebuben auf dem Konto haben. Erfreulich um so mehr, dass bei den Gastgebern die Formkurve trotz der knappen Niederlage nach oben zeigt. Der Gast vom Bodensee, der Aufsteiger HC Arbon, wurde auf jeden Fall eine Woche nach dem Derby klar mit 39:31 aus der Glärnischhalle gefegt. Mit dem Punktegewinn klettert die SG Wädenswil/Horgen auf den achten Tabellenplatz, nur noch zwei Zähler hinter die vor ihnen platzierten Teams auf Rang fünf bis sieben.
Hans Stapfer
Das immer hart umstrittene Derby der beiden Top-Handballclubs vom linken und rechten Zürichsee hielt auch bei der elften Austragung, was man von einem Derby erwarten darf. Bei den letzten zehn Begegnungen beider Teams seit 2018 gewannen beide je fünf Mal. Ein Derby in Wädenswil gab es allerdings in der Vergangenheit noch nie. Meistens fanden die Spiele in der Waldegg statt.
Mit über 460 Zuschauern wurden die Erwartungen der SG Wädenswil/Horgen klar übertroffen, das Interesse am Derby war grösser als erwartet und das Spiel hielt, was es versprach. Ein Spitzenkampf wie in den letzten Jahren war dennoch nicht zu erwarten, die Kräfteverhältnisse hatten sich in der laufenden Saison klar auf die Seite der Stäfner verschoben. Handball Stäfa dominiert die NLB fast nach Belieben, was bei der ausgeglichenen Liga mit einigen finanzstarken Aufstiegskandidaten nicht zu erwarten war.
Das Heimteam war beim elften Derby eher Aussenseiter, zum einen ist das Team im Neuaufbau, zum andern plagen immer wieder Verletzungen die Verantwortlichen des Aushängeschildes vom linken Zürichsee. Doch das alles zählt beim See-Derby wenig, die Spieler brachen auch nicht speziell motiviert zu werden, das Derby wollen alle gewinnen.
Entscheidung in der Schlussminute
Andauernder Schneefall verhinderte nicht, dass 460 Zuschauer in die Glärnischhalle pilgerten.
Die beiden Teams boten beste Unterhaltung, die Begegnung blieb bis zum Spielende hart umkämpft, wenngleich die favorisierten Gäste meist mit ein bis zwei Toren voran lagen. Das erste Derby der SGHW, das in Wädenswil ausgetragen wurde, war leider lange, zu lange, geprägt vom überharten Einsteigen der Gäste, zudem verpassten es die Schiedsrichter eine klare Linie zu finden.
Zudem prägten einige unverständliche Schiedsrichterentscheide und überhart agierende Stäfner, die dafür sechs Strafen und eine rote Karte (Spielausschluss) kassierten, gegenüber der SG, die drei Mal zwei Strafminuten aufgebrummt bekam, das erste Seederby in der Wädenswiler Glärnischhalle.
Für einen Bekannten der Handballszene, den Ex-Nationalspieler und Bundesligasöldner, Roman Sidorowicz, der zurück zu seinen Wurzeln an den Zürichsee gekommen ist, war es ebenfalls das erste Derby, bei dem er im Spielverlauf eine tragende Rolle übernehmen sollte.
Roman Sidorowicz‘ Meinung nach seinem ersten Seederby mit der SGWH
«Man merkte es den Spielern bereits im Vorfeld und in der Garderobe an, dass das Derby nicht einfach ein Handballspiel ist. Das Spiel lebte von Emotionen, vor allem auch aus den Reihen der Zuschauer, und eigentlich wäre ein Punkt machbar gewesen. Trotz meiner Zeit als Profispieler war ich überrascht von der Härte, die die Stäfner auf das Feld brachten, es gab auch enorm viele Gesichtstreffer; hier hätten die Schiris viel mehr durchgreifen müssen. Im Allgemeinen würde ich sagen, dass wir als Team auch nach der Niederlage im Aufwärtstrend sind. In der Crunchtime braucht es noch etwas mehr kühlen Kopf, und bei mir und auch einigen andern ist sicher noch Luft nach oben.»
Stäfa gewinnt das elfte Derby mit 29:28
Wenngleich es einige umkämpfte Szenen und Entscheide gab – die wird es im Derby immer geben – muss man doch anerkennen, dass die Stäfner den Sieg nicht gestohlen haben. Sie waren bei diesem Spiel auf einigen Positionen besser besetzt, so etwa mit ihrem Spielmacher Müller, der ganz trocken den ersten Treffer für sein Team erzielte und zudem den Siegtreffer, acht Sekunden vor Spielende nach einer schönen Finte, ins Kreuz hämmerte. Auch beim Torhüterduell lagen die Gäste vorne, vor allem Marco Wyss vereitelte in der zweiten Spielhälfte einige Torchancen der Linksufrigen. Gute Noten beim Heimteam holte sich der von seiner Verletzung genesene Yanick Schuler, der zwei Treffer erzielte, Fabian Pospisil und Tim Wünsch, die bis zum Umfallen kämpften und drei und vier Treffer beisteuerten. Herausragend aber auch, neben dem besten SG-Spieler Roman Sidorowicz, Adi Karlen, der nicht nur sicher verwertete, sondern auch mit herrlichen Treffern glänzte, sowie Björn Buob, der bei fünf Versuchen fünfmal einnetzte und verdientermassen zum Best Player der SG Wädenswil/Horgen gekürt wurde.
Nach dem Derby-Sieg liegen die Stäfner weiterhin an der Spitze der Tabelle, die mit 23 Punkten also fast doppelt so viele wie die Seebuben auf dem Konto haben. Erfreulich um so mehr, dass bei den Gastgebern die Formkurve trotz der knappen Niederlage nach oben zeigt. Der Gast vom Bodensee, der Aufsteiger HC Arbon, wurde auf jeden Fall eine Woche nach dem Derby klar mit 39:31 aus der Glärnischhalle gefegt. Mit dem Punktegewinn klettert die SG Wädenswil/Horgen auf den achten Tabellenplatz, nur noch zwei Zähler hinter die vor ihnen platzierten Teams auf Rang fünf bis sieben.
Hans Stapfer