Am 26. August traten auf dem Areal des Schulhauses Feld 18 Teams der Zürcher Bezirke in einem spannenden Wettstreit gegeneinander an. Dabei galt es in sechs Disziplinen Gelerntes präzise und gemeinschaftlich anzuwenden.
Text & Bilder: Reni Bircher
142 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren fanden sich in Richterswil ein, um beim jährlich stattfindenden Wettkampf möglichst die oberen Plätze zu belegen. An sechs Posten – Leitungsbau ab Hydrant mit Hindernissen; Rettung einer steigfähigen Person über eine Steckleiter; «blinder» Parcours in voller Atemschutzmontur; Zuordnung von Gefahrengütern; Seilbindungen und Knoten; sowie Volleyball als «Plauschposten» – waren Können und Teamwork gefragt, natürlich alles unter Zeitdruck. Die beiden besten Teams des Wettbewerbes dürfen gratis an der Schweizermeisterschaft teilnehmen.
Beim Training waren die Ausbildner und Betreuer des Bezirkes für die Jugendlichen zuständig, beim Wettkampf sind Instruktoren der Erwachsenenbildner vor Ort, sowie langjährige Kadermitglieder der Jugendfeuerwehren. Ihnen oblag die Beaufsichtigung und Beurteilung der Leistungen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Oftmals gab es Lob, jedoch auch konstruktive Kritik und gute Ratschläge, was sowohl für die Jugendlichen wie auch die Ausbildnerinnen und Ausbildner wichtig ist, um bei der weiteren Ausbildung gezielt Mängel auszumerzen. «Die Rückmeldungen der Richter wirken aufbauend und motivieren, Fehler zu vermeiden», erklärt Ausbildner Daniel Wohlwend.
Zielsetzung und Prioritäten
Das Spektakel wurde von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern begleitet, Freunde und Familien feuerten die Jugendlichen an, aber auch Schaulustige wohnten dem Spektakel bei. Zumindest bis am Nachmittag der Regen kam, da verschwanden die Gäste, die Stimmung und Konzentration bei den Wettkämpfern jedoch blieb genauso hoch wie am Morgen.
Wer Zeit hatte oder warten musste, beobachtete die gegnerische Gruppe. Beim Gespräch mit Jugendlichen kommt man immer wieder auf die Teamfähigkeit und den Zusammenhalt untereinander zu sprechen. So schätzt Sebastian aus dem Bezirk Dielsdorf die Abwechslung, die eine solche Ausbildung mit sich bringt: «Ich finde, dass es Spass macht. Auch wenn ich jeden Monat die Pflichtübungen mache und sich teils Dinge wiederholen, ist immer wieder Neues dabei.» Und Nevio ergänzt: «Ich würde behaupten, dass die Jugendfeuerwehr zwar etwas ist, was man freiwillig macht, aber es dient ja einem guten Zweck und ist die perfekte Vorbereitung, um später der Feuerwehr beizutreten.» Ist das sein Ziel? «Ja, unbedingt!»
«Mir gefällt das Miteinander», sagt Kevin, und die umstehenden Burschen nicken zustimmend. Worte, wie Teamfähigkeit fallen, und man glaubt ihnen, dass es nicht nur Phrasen sind. «Alleine geht es einfach nicht», fügt Nevio an, und Raoul findet, dass ein Mensch alleine nichts ausrichten kann, aber: «Wenn jemand nicht teamfähig ist, dann sollte man der Feuerwehr nicht beitreten. Und jemand, der das Gefühl hat, er müsse etwas beweisen, gehört auch nicht hierher.» Klare Worte eines 17-Jährigen.
«Ich muss mich auf die Kameraden verlassen können, ich brauche die Gewissheit, ihnen vertrauen zu können», unterstreicht Nevio. Er nimmt bereits an den Übungen der Milizfeuerwehr teil, um nach seinem 18. Geburtstag bereits an Einsätzen teilnehmen zu können.
Dann wenden sie sich wieder den Aktivitäten auf dem Schulplatz zu, wo sich ein anderes Team der Atemschutz-Aufgabe stellt. Anspornendes Zurufen und Anweisungen schallen über den Platz. Die Gruppe hat ihren Einsatz beendet und erhält ihre Beurteilung.
Hohe Frauenquote
Sina und Aiyana bemühen sich um die korrekte Brust- und Rückenbindung mit einem Seil, um im Notfall jemanden bei der Rettung über die Leiter zu sichern, ohne dass es der Person den Brustkorb zusammendrückt oder die Schulter auskugelt, falls diese stürzen sollte.
Hinter ihnen ist der Leitungsbau in vollem Gange, und der Posten zeigt auf, was ein Feuerwehrangehöriger alles leisten muss, vom Überklettern eines Hindernisses bis zum Durchrobben einer Röhre. Immer mit dem unter Druck stehenden Wasserschlauch in Händen, gesichert und unterstützt durch einen Partner, eine Partnerin.
Beim Leitern-Posten fand sich unter Jacqueline Bellotto, Kommandantin der Jugendfeuerwehr Uster und Instruktorin bei der Feuerwehr Dübendorf–Wangen-Brüttisellen, die Uster 1 ein, eine reine Frauengruppe. «Es haben sich für den Wettbewerb fast nur Mädchen gemeldet bei uns, das sind immer unsere Zugpferde», schmunzelte sie, «deshalb habe ich diese reine Frauengruppe zusammengestellt und begleitet». Bei der Ausführung der gestellten Aufgabe fällt auf, dass dieses Team speziell ruhig agiert, jeder Griff sitzt, jede kennt ihren Part im Geschehen. Dies führt in kürzester Zeit zur Erledigung der gestellten Aufgabe – zur vollsten Zufriedenheit des Schiedsrichters, der ausschliesslich lobende Worte fand, und zu grosser Freude bei Bellotto und den jungen Frauen der Gruppe.
Auf die Nachfrage, wie viele aus der Jugendfeuerwehr mit 18 Jahren den Übertritt machen, lautet die Antwort im Ustemer Fall 98 Prozent.
Engagiert an allen Ecken und Enden
Am Event war ebenfalls der gemeinnützige Schweizer Verein «The Paws» zugegen, um auf seine Aktionen aufmerksam zu machen. Der Verein wird europaweit aufgeboten, um Waldbrände zu bekämpfen, setzt sich für den Schutz von Tieren gegen Wilderer ein und leistet humanitäre Hilfe. So waren sie vor zwei Jahren in Deutschland bei der Naturkatastrophe im Ahrtal zugegen, oder waren für drei Monate in der Ukraine, um Kinder aus Spitälern und Waisenhäusern zu evakuieren. Die Paws-Instruktioren bilden in Deutschland und den USA Leute aus, ebenso in Afrika, dort vor allem in Bereich des Wildtierschutzes. Die Organisation wurde 2021 gegründet, ist rein spendenfinanziert und freut sich über interessierte Menschen, die aktiv Mensch, Tier und Umwelt schützen und unterstützen wollen. Die Ausbildung findet durch den Verein statt. Passivmitglieder unterstützen die Aktionen durch ihre wertvolle Spende.
Bei der Rangverkündigung am Nachmittag waren wohl alle ziemlich erledigt, aber bester Laune. Die Leistungen waren beeindruckend. «Es war streng, aber gut», bestätigt denn auch Daniel Wohlwend.
Etwa 60 Helfer engagierten sich für die Durchführung des Wettkampfes, und ganz spontan schlossen sich die Richterswiler Jugendlichen den Aufräumarbeiten an. Freude und Zusammenhalt bis zum Schluss. n
www.jugendfeuerwehr-zh.ch
Die Jugendfeuerwehr Schweizermeisterschaft 2024 findet am Wochenende vom 01./02. Juni 2024 in Romanshorn (TG) statt.
www.jfw-schweizermeisterschaft.ch
www.22ndwildlife.org
Rangliste 2023
Rg Gruppe Bezirk
1. Uster 2 Uster
2. Powerschlüüch 2 Dielsdorf
3. Uster 1 Uster
4. Powerschlüüch 3 Dielsdorf
5. Horgen 1 Horgen
6. Fire Fighter Hinwil
7. Affoltern 1 Affoltern
8. Büli-Füür 1 Bülach
9. Powerschlüüch 1 Dielsdorf
10. FunFighter Pfäffikon
11. Dietikon Dietikon
12. Büli-Füür 2 Bülach
13. Affoltern 2 Affoltern
14. Winterthur 1 Winterthur
15. Meilen Meilen
16. Power Schlüüch Hinwil
17. Horgen 2 Horgen
18. Winterthur 2 Winterthur
Am 26. August traten auf dem Areal des Schulhauses Feld 18 Teams der Zürcher Bezirke in einem spannenden Wettstreit gegeneinander an. Dabei galt es in sechs Disziplinen Gelerntes präzise und gemeinschaftlich anzuwenden.
Text & Bilder: Reni Bircher
142 Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren fanden sich in Richterswil ein, um beim jährlich stattfindenden Wettkampf möglichst die oberen Plätze zu belegen. An sechs Posten – Leitungsbau ab Hydrant mit Hindernissen; Rettung einer steigfähigen Person über eine Steckleiter; «blinder» Parcours in voller Atemschutzmontur; Zuordnung von Gefahrengütern; Seilbindungen und Knoten; sowie Volleyball als «Plauschposten» – waren Können und Teamwork gefragt, natürlich alles unter Zeitdruck. Die beiden besten Teams des Wettbewerbes dürfen gratis an der Schweizermeisterschaft teilnehmen.
Beim Training waren die Ausbildner und Betreuer des Bezirkes für die Jugendlichen zuständig, beim Wettkampf sind Instruktoren der Erwachsenenbildner vor Ort, sowie langjährige Kadermitglieder der Jugendfeuerwehren. Ihnen oblag die Beaufsichtigung und Beurteilung der Leistungen aller Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Oftmals gab es Lob, jedoch auch konstruktive Kritik und gute Ratschläge, was sowohl für die Jugendlichen wie auch die Ausbildnerinnen und Ausbildner wichtig ist, um bei der weiteren Ausbildung gezielt Mängel auszumerzen. «Die Rückmeldungen der Richter wirken aufbauend und motivieren, Fehler zu vermeiden», erklärt Ausbildner Daniel Wohlwend.
Zielsetzung und Prioritäten
Das Spektakel wurde von zahlreichen Besucherinnen und Besuchern begleitet, Freunde und Familien feuerten die Jugendlichen an, aber auch Schaulustige wohnten dem Spektakel bei. Zumindest bis am Nachmittag der Regen kam, da verschwanden die Gäste, die Stimmung und Konzentration bei den Wettkämpfern jedoch blieb genauso hoch wie am Morgen.
Wer Zeit hatte oder warten musste, beobachtete die gegnerische Gruppe. Beim Gespräch mit Jugendlichen kommt man immer wieder auf die Teamfähigkeit und den Zusammenhalt untereinander zu sprechen. So schätzt Sebastian aus dem Bezirk Dielsdorf die Abwechslung, die eine solche Ausbildung mit sich bringt: «Ich finde, dass es Spass macht. Auch wenn ich jeden Monat die Pflichtübungen mache und sich teils Dinge wiederholen, ist immer wieder Neues dabei.» Und Nevio ergänzt: «Ich würde behaupten, dass die Jugendfeuerwehr zwar etwas ist, was man freiwillig macht, aber es dient ja einem guten Zweck und ist die perfekte Vorbereitung, um später der Feuerwehr beizutreten.» Ist das sein Ziel? «Ja, unbedingt!»
«Mir gefällt das Miteinander», sagt Kevin, und die umstehenden Burschen nicken zustimmend. Worte, wie Teamfähigkeit fallen, und man glaubt ihnen, dass es nicht nur Phrasen sind. «Alleine geht es einfach nicht», fügt Nevio an, und Raoul findet, dass ein Mensch alleine nichts ausrichten kann, aber: «Wenn jemand nicht teamfähig ist, dann sollte man der Feuerwehr nicht beitreten. Und jemand, der das Gefühl hat, er müsse etwas beweisen, gehört auch nicht hierher.» Klare Worte eines 17-Jährigen.
«Ich muss mich auf die Kameraden verlassen können, ich brauche die Gewissheit, ihnen vertrauen zu können», unterstreicht Nevio. Er nimmt bereits an den Übungen der Milizfeuerwehr teil, um nach seinem 18. Geburtstag bereits an Einsätzen teilnehmen zu können.
Dann wenden sie sich wieder den Aktivitäten auf dem Schulplatz zu, wo sich ein anderes Team der Atemschutz-Aufgabe stellt. Anspornendes Zurufen und Anweisungen schallen über den Platz. Die Gruppe hat ihren Einsatz beendet und erhält ihre Beurteilung.
Hohe Frauenquote
Sina und Aiyana bemühen sich um die korrekte Brust- und Rückenbindung mit einem Seil, um im Notfall jemanden bei der Rettung über die Leiter zu sichern, ohne dass es der Person den Brustkorb zusammendrückt oder die Schulter auskugelt, falls diese stürzen sollte.
Hinter ihnen ist der Leitungsbau in vollem Gange, und der Posten zeigt auf, was ein Feuerwehrangehöriger alles leisten muss, vom Überklettern eines Hindernisses bis zum Durchrobben einer Röhre. Immer mit dem unter Druck stehenden Wasserschlauch in Händen, gesichert und unterstützt durch einen Partner, eine Partnerin.
Beim Leitern-Posten fand sich unter Jacqueline Bellotto, Kommandantin der Jugendfeuerwehr Uster und Instruktorin bei der Feuerwehr Dübendorf–Wangen-Brüttisellen, die Uster 1 ein, eine reine Frauengruppe. «Es haben sich für den Wettbewerb fast nur Mädchen gemeldet bei uns, das sind immer unsere Zugpferde», schmunzelte sie, «deshalb habe ich diese reine Frauengruppe zusammengestellt und begleitet». Bei der Ausführung der gestellten Aufgabe fällt auf, dass dieses Team speziell ruhig agiert, jeder Griff sitzt, jede kennt ihren Part im Geschehen. Dies führt in kürzester Zeit zur Erledigung der gestellten Aufgabe – zur vollsten Zufriedenheit des Schiedsrichters, der ausschliesslich lobende Worte fand, und zu grosser Freude bei Bellotto und den jungen Frauen der Gruppe.
Auf die Nachfrage, wie viele aus der Jugendfeuerwehr mit 18 Jahren den Übertritt machen, lautet die Antwort im Ustemer Fall 98 Prozent.
Engagiert an allen Ecken und Enden
Am Event war ebenfalls der gemeinnützige Schweizer Verein «The Paws» zugegen, um auf seine Aktionen aufmerksam zu machen. Der Verein wird europaweit aufgeboten, um Waldbrände zu bekämpfen, setzt sich für den Schutz von Tieren gegen Wilderer ein und leistet humanitäre Hilfe. So waren sie vor zwei Jahren in Deutschland bei der Naturkatastrophe im Ahrtal zugegen, oder waren für drei Monate in der Ukraine, um Kinder aus Spitälern und Waisenhäusern zu evakuieren. Die Paws-Instruktioren bilden in Deutschland und den USA Leute aus, ebenso in Afrika, dort vor allem in Bereich des Wildtierschutzes. Die Organisation wurde 2021 gegründet, ist rein spendenfinanziert und freut sich über interessierte Menschen, die aktiv Mensch, Tier und Umwelt schützen und unterstützen wollen. Die Ausbildung findet durch den Verein statt. Passivmitglieder unterstützen die Aktionen durch ihre wertvolle Spende.
Bei der Rangverkündigung am Nachmittag waren wohl alle ziemlich erledigt, aber bester Laune. Die Leistungen waren beeindruckend. «Es war streng, aber gut», bestätigt denn auch Daniel Wohlwend.
Etwa 60 Helfer engagierten sich für die Durchführung des Wettkampfes, und ganz spontan schlossen sich die Richterswiler Jugendlichen den Aufräumarbeiten an. Freude und Zusammenhalt bis zum Schluss. n
www.jugendfeuerwehr-zh.ch
Die Jugendfeuerwehr Schweizermeisterschaft 2024 findet am Wochenende vom 01./02. Juni 2024 in Romanshorn (TG) statt.
www.jfw-schweizermeisterschaft.ch
www.22ndwildlife.org
Rangliste 2023
Rg Gruppe Bezirk
1. Uster 2 Uster
2. Powerschlüüch 2 Dielsdorf
3. Uster 1 Uster
4. Powerschlüüch 3 Dielsdorf
5. Horgen 1 Horgen
6. Fire Fighter Hinwil
7. Affoltern 1 Affoltern
8. Büli-Füür 1 Bülach
9. Powerschlüüch 1 Dielsdorf
10. FunFighter Pfäffikon
11. Dietikon Dietikon
12. Büli-Füür 2 Bülach
13. Affoltern 2 Affoltern
14. Winterthur 1 Winterthur
15. Meilen Meilen
16. Power Schlüüch Hinwil
17. Horgen 2 Horgen
18. Winterthur 2 Winterthur