Jährlich findet am letzten Samstag des Augusts ein Wettkampf der kantonalen
Jugendfeuerwehren (JFW) statt, diesen Sommer in Richterswil. Am 8. Juli trainierten die Jugendlichen des Bezirks Horgen auf dem Horn.
Text & Bild: Reni Bircher
Der Bezirk, in dem der Wettkampf stattfindet, wechselt jedes Jahr. In jedem Bezirk gibt es unterschiedlich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 13 und 18 Jahren, welche für den Wettkampf in Gruppen aufgeteilt werden. Horgen wird mit zwei Gruppen à acht Jugendlichen antreten, allein aus Richterswil stammen vier Mitglieder.
Wie einer der Instruktoren, Kommandant Florian Kälin, erklärt, gibt es Bezirke, wo die JFW ganzjährig auf den Wettkampf hin trainieren, im Bezirk Horgen ist dem nicht so: «Es soll schon noch eher Plausch sein», findet Kälin. So stünden die Jugendlichen bei ihnen nicht unter Erwartungsdruck und dürfen die Wettkampferfahrung geniessen. Trotzdem haben die beiden Horgner Gruppen 2022 Platz 4 und 10 auf der Rangliste von insgesamt 18 Mannschaften belegt.
Für die Gewinnung und Förderung des Nachwuchses hat die Gebäudeversicherung Zürich (GVZ) 1994 die Jugendfeuerwehr gegründet. Bezirksweit sind es 22 Jugendliche – darunter zwei Mädchen –, die in Gruppen von acht bis zehn Jugendlichen ausgebildet werden. Sechs Instruktoren sind für den BZ Horgen zuständig. Diese sind jeweils in einer Ortsfeuerwehr Unteroffizier oder Soldat und haben ein gutes Gespür für die Arbeit mit Jugendlichen. Kommandant Florian Kälin war selbst fünf Jahre in der Jugendfeuerwehr und nahm mehr oder weniger nahtlos daran vor acht Jahren die Stelle des Instruktors bei der JFW an.
Wettkampfvorbereitung am Horn
Nun fand an besagtem Samstag ein Training statt, bei dem es die gleichen sechs Posten wie beim Wettkampf zu bewältigen galt. «Beim Training sollen die Jugendlichen ein Gefühl für die Aufgaben bekommen und Fehler ausmerzen», erklärt Korporal Daniel Wohlwend, langjähriges Mitglied bei der Feuerwehr Richterswil und seit einem Jahr Ausbildner bei der Jugendfeuerwehr BZ Horgen.
Eine Aufgabe beinhaltete das Suchen und Auffinden verschiedener Gegenstände in einem Gebiet vom 20 auf 20 Metern – samt Löschschlauch und mit verdunkelter Atemschutzmaske gleicht das einem Blindflug. Die Verdunklung soll die Situation in einem rauchverhüllten Raum simulieren. Dann galt es eine Leiter sicher zu platzieren und jemandem aus dem oberen Stock zu retten. Alles Aufgaben, bei denen nicht nur Zeit eine Rolle spielt, sondern vor allem das Zusammenspiel untereinander und die Verlässlichkeit der einzelnen Protagonisten. Nach diesem harten Training war ab 15 Uhr Spiel und Spass – und natürlich baden – angesagt.
Gefühl von Zugehörigkeit und Stolz
Was treibt Jugendliche, zum Teil gerade den Kinderschuhen entwachsen, an, bei der JFW einzusteigen? «Vielfach stammen sie aus Familien, denen schon jemand der Feuerwehr angehört», weiss Daniel Wohlwend. Dann sei der Einfluss im Freundeskreis nicht zu unterschätzen. Aber auch die Faszination eines vorbeibrausenden Feuerwehrautos: «Das Gefühl, in solch einem Fahrzeug zu sitzen und dann – als Erwachsene – einen wichtigen Einsatz zu leisten, das macht schon Eindruck und erfüllt bereits junge Menschen mit Stolz». Dies kann auch Kommandant Kälin bestätigen: «In vielen Jugendlichen, auch immer mehr Mädchen, ist – simpel ausgedrückt – der Wunsch da, mal ‹Feuerwehr zu spielen›. Das war bei mir nicht anders», grinst er.
Die Ausbildung der Jugendlichen beinhaltet die gleichen Aufgaben samt Fachausrüstung wie bei den Erwachsenen, nur, dass sie an keine Einsätze zugelassen sind und die Aufgaben spielerischer aufgegleist werden. Durchläuft eine Jugendliche, ein Jugendlicher alle vier bzw. fünf Jahre der JFW, verfügen diese über den gleichen Ausbildungsstandard wie die Angehörigen der Milizfeuerwehr.
Der Grundkurs wird in Andelfingen durchgeführt und dient dazu, das Feuer «kennenzulernen». Weitere Ausbildungsthemen sind Atemschutz, Leiterndienst, Chemiewehr und Fahrzeugkunde. Die Ausbildung findet an acht Übungstagen im Jahr an verschiedenen Bezirksorten statt, plus der Wettkampf im August.
Danach treten die meisten in die örtliche Feuerwehr ein. «Die Jugendlichen lernen ja bereits in der Ausbildungsstätte in Andelfingen ins Feuer zu gehen», erläutert Kälin. «Sie sind gut auf ihre Aufgaben vorbereitet, und dann ist es Sache der anwesenden erfahrenen Feuerwehrleute, die Jungen an den Einsatz heranzuführen. Handwerktechnisch wird man denen, welche die ganzen Ausbildungsjahre der JFW hinter sich haben, nichts mehr beibringen müssen, die sind top ausgebildet», erklärt der Instruktor stolz.
Jugendfeuerwehr-Wettkampf: 26. August, ab 8.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr im Schulhaus Feld.
www.jugendfeuerwehr-zh.ch
Es gibt auch eine Jugendfeuerwehr Schweizermeisterschaft; diese fand am 3. Juni in Andelfingen statt. www.jfw-schweizermeisterschaft.ch
Jährlich findet am letzten Samstag des Augusts ein Wettkampf der kantonalen
Jugendfeuerwehren (JFW) statt, diesen Sommer in Richterswil. Am 8. Juli trainierten die Jugendlichen des Bezirks Horgen auf dem Horn.
Text & Bild: Reni Bircher
Der Bezirk, in dem der Wettkampf stattfindet, wechselt jedes Jahr. In jedem Bezirk gibt es unterschiedlich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer zwischen 13 und 18 Jahren, welche für den Wettkampf in Gruppen aufgeteilt werden. Horgen wird mit zwei Gruppen à acht Jugendlichen antreten, allein aus Richterswil stammen vier Mitglieder.
Wie einer der Instruktoren, Kommandant Florian Kälin, erklärt, gibt es Bezirke, wo die JFW ganzjährig auf den Wettkampf hin trainieren, im Bezirk Horgen ist dem nicht so: «Es soll schon noch eher Plausch sein», findet Kälin. So stünden die Jugendlichen bei ihnen nicht unter Erwartungsdruck und dürfen die Wettkampferfahrung geniessen. Trotzdem haben die beiden Horgner Gruppen 2022 Platz 4 und 10 auf der Rangliste von insgesamt 18 Mannschaften belegt.
Für die Gewinnung und Förderung des Nachwuchses hat die Gebäudeversicherung Zürich (GVZ) 1994 die Jugendfeuerwehr gegründet. Bezirksweit sind es 22 Jugendliche – darunter zwei Mädchen –, die in Gruppen von acht bis zehn Jugendlichen ausgebildet werden. Sechs Instruktoren sind für den BZ Horgen zuständig. Diese sind jeweils in einer Ortsfeuerwehr Unteroffizier oder Soldat und haben ein gutes Gespür für die Arbeit mit Jugendlichen. Kommandant Florian Kälin war selbst fünf Jahre in der Jugendfeuerwehr und nahm mehr oder weniger nahtlos daran vor acht Jahren die Stelle des Instruktors bei der JFW an.
Wettkampfvorbereitung am Horn
Nun fand an besagtem Samstag ein Training statt, bei dem es die gleichen sechs Posten wie beim Wettkampf zu bewältigen galt. «Beim Training sollen die Jugendlichen ein Gefühl für die Aufgaben bekommen und Fehler ausmerzen», erklärt Korporal Daniel Wohlwend, langjähriges Mitglied bei der Feuerwehr Richterswil und seit einem Jahr Ausbildner bei der Jugendfeuerwehr BZ Horgen.
Eine Aufgabe beinhaltete das Suchen und Auffinden verschiedener Gegenstände in einem Gebiet vom 20 auf 20 Metern – samt Löschschlauch und mit verdunkelter Atemschutzmaske gleicht das einem Blindflug. Die Verdunklung soll die Situation in einem rauchverhüllten Raum simulieren. Dann galt es eine Leiter sicher zu platzieren und jemandem aus dem oberen Stock zu retten. Alles Aufgaben, bei denen nicht nur Zeit eine Rolle spielt, sondern vor allem das Zusammenspiel untereinander und die Verlässlichkeit der einzelnen Protagonisten. Nach diesem harten Training war ab 15 Uhr Spiel und Spass – und natürlich baden – angesagt.
Gefühl von Zugehörigkeit und Stolz
Was treibt Jugendliche, zum Teil gerade den Kinderschuhen entwachsen, an, bei der JFW einzusteigen? «Vielfach stammen sie aus Familien, denen schon jemand der Feuerwehr angehört», weiss Daniel Wohlwend. Dann sei der Einfluss im Freundeskreis nicht zu unterschätzen. Aber auch die Faszination eines vorbeibrausenden Feuerwehrautos: «Das Gefühl, in solch einem Fahrzeug zu sitzen und dann – als Erwachsene – einen wichtigen Einsatz zu leisten, das macht schon Eindruck und erfüllt bereits junge Menschen mit Stolz». Dies kann auch Kommandant Kälin bestätigen: «In vielen Jugendlichen, auch immer mehr Mädchen, ist – simpel ausgedrückt – der Wunsch da, mal ‹Feuerwehr zu spielen›. Das war bei mir nicht anders», grinst er.
Die Ausbildung der Jugendlichen beinhaltet die gleichen Aufgaben samt Fachausrüstung wie bei den Erwachsenen, nur, dass sie an keine Einsätze zugelassen sind und die Aufgaben spielerischer aufgegleist werden. Durchläuft eine Jugendliche, ein Jugendlicher alle vier bzw. fünf Jahre der JFW, verfügen diese über den gleichen Ausbildungsstandard wie die Angehörigen der Milizfeuerwehr.
Der Grundkurs wird in Andelfingen durchgeführt und dient dazu, das Feuer «kennenzulernen». Weitere Ausbildungsthemen sind Atemschutz, Leiterndienst, Chemiewehr und Fahrzeugkunde. Die Ausbildung findet an acht Übungstagen im Jahr an verschiedenen Bezirksorten statt, plus der Wettkampf im August.
Danach treten die meisten in die örtliche Feuerwehr ein. «Die Jugendlichen lernen ja bereits in der Ausbildungsstätte in Andelfingen ins Feuer zu gehen», erläutert Kälin. «Sie sind gut auf ihre Aufgaben vorbereitet, und dann ist es Sache der anwesenden erfahrenen Feuerwehrleute, die Jungen an den Einsatz heranzuführen. Handwerktechnisch wird man denen, welche die ganzen Ausbildungsjahre der JFW hinter sich haben, nichts mehr beibringen müssen, die sind top ausgebildet», erklärt der Instruktor stolz.
Jugendfeuerwehr-Wettkampf: 26. August, ab 8.00 Uhr bis ca. 16.00 Uhr im Schulhaus Feld.
www.jugendfeuerwehr-zh.ch
Es gibt auch eine Jugendfeuerwehr Schweizermeisterschaft; diese fand am 3. Juni in Andelfingen statt. www.jfw-schweizermeisterschaft.ch